Hallo,
Was wird denn da verglichen? Die Leistung des einzelnen Schülers im Verhältnis zu einem Standard? Nein!
etwa nicht? Die Notenskala für Prüfungen und Klausuren müsste doch vorher festgelegt werden, die Anforderungen sind doch vom Lehrplan her vorgegeben. Ob man die Korrelation zwischen erreichter Punktzahl (oder Fehlerzahl) und der Note dann linear oder progressiv oder logarithmisch macht, ist noch eine andere Frage. Aber man muss sie zumindest festlegen - unabhängig davon, was die Schüler dann wirklich leisten.
Und wenn dann tatsächlich ein Großteil der Klasse nur eine Drei oder noch schlechter schreibt, dann muss man sich im Nachhinein fragen: War die Aufgabenstellung zu schwierig? Das sollte dann ein anderer Lehrer beurteilen (vielleicht sogar noch ein dritter). Kommt der dann auch zu der Ansicht, dass die Aufgaben und der Schwierigkeitsgrad angemessen waren, muss man wohl die Realität akzeptieren: Ein großer Teil der Klasse ist den Anforderungen nicht gewachsen.
Natürlich besteht dann Handlungsbedarf - nicht nur bei jedem einzelnen Schüler, sondern auch seitens der Schule oder des Lehrers, um die Defizite aufzuholen.
Genauso, wie der Lehrer angehalten ist, seinen Notenschlüssel (also Punkte:Notenstufe) mächtig anzuziehen, wenn die Leistungen der Klasse zu gut sind, muß er, wenn die Leistungen der Klasse zu schlecht sind, lockerlassen.
Von wem wird ein Lehrer dazu angehalten? Das ist für mich ein neuer Aspekt. Der Notenspiegel sollte eigentlich bereits vor der Klausur feststehen, genauso wie bei der Entwicklung eines Produkts die Anforderungen bereits festgelegt werden, bevor die Ingenieure mit der Arbeit beginnen.
Objektiv ist meiner Ansicht nach etwas vollkommen anderes, sorry.
Ja, das würde ich dann auch so sehen.
Problematisch ist die Vergleichbarkeit von Zensuren nur dort, wo es kein eindeutiges "richtig" oder "falsch" gibt - etwa bei Aufsätzen, wo sehr viel persönliche Wertung sowohl des Schülers als auch des Lehrers hineinspielt.
So long,
Martin
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