Hello,
was dazu führt, dass man für Hochtöner Mickymaussysteme nehmen kann, während LS-Spulen im Bassbereich wirklich mehrere Kilogramm wiegen.
Die Spulen, Hochtöner wie Tieftöner sind nach meiner Erfahrung elektrisch stets reichlich überdimensioniert, das war auch schon zu DDR-Zeiten so.
Dann hast Du wohl noch nie eine Hochtonkalotte oder einen Treiber vom Hochton-Druckkammerlautsprecher aufgeschraubt, der abgeraucht war? Die sind keinesfalls überdimensioniert und werden vom Wechselstrom zerstört...
Bassspulen hingengen werden selten vom Wechselstrom zerstört, sondern vom überlagerten Gleichstrom, den schlechte Endstufen schon mal produzieren können, wenn sie überlastet werden oder falsch eingestellt sind. Den Bass kann man leider auch nur schlecht durch Vorschalten eines Kondensators gegen den Gleichstrom schützen, da der Kondensator dann mächtige Ausmaße annehmen würde (oder selber binnen kürzester Zeit kaputt wäre).
Hinzu kommt die wachsende Schallschnelle bei den hohen Tönen, sodass man den Pegel im Hochtonbereich für naturgetreue Übertragung noch weiter zurücknehmen kann.
Bei hohen Tönen spielt auch die Richtwirkung ne Rolle, kurze Wellen lassen sich besser bündeln und werden auch so georteter wahrgenommen. Die Richtung, aus der ein Bass kommt hingegen, ist meist nur von "Schlitzohren" auszumachen.
Dafür nimmt man ja Schlitzstrahler (Hochton), akustische Linsen oder Constant Directivity Hörner.
Der Bass war im früheren Verständnis immer ein Kugelstrahler (Halbkugelstrahler) und ließ sich angeblich nicht richten. Das ist aber verkehrt, wie moderne Entwicklungen auch bewiesen haben. Durch passende Platten- oder Hornstrahler kann man den Bass sehr wohl richten. Man kann sogar dafür sorgen, dass die Schallenergie erst an einem ganz bestimmten Punkt in der Entfernung abgegeben wird. Hierzu ist ein relativ kompliziertes Verschieben von Schallschnelle und Schalldruck (das Produkt ergibt die Schallenergie) notwenig. Gute Bass-Härner haben das schon immer gekonnt und dadurch für ein lineares Scahllfeld gesorgt, in dem eben nicht pro Verdoppelung der Entfernung ein Abfall von 6dB stattgefunden hat.
An unseren Enrico:
Übrigens würde ich niemals wagen, eine Harman-Kardon-Box auseinanderzunehmen, um den aktiven Systemanteil dann in einem neuen Gehäuse zu verbauen. Das neue Gesamtsystem kann nur schlechter werden dadurch. Auch die Auswahl der Gehäusematerialien, der Abmessungen sowie das eingesetzte Dämpfungsmaterial haben wesentlichen Einfluss auf den (linaren) Frequenzgang, das Ein- und Ausschwingverhaltens des aktiven Systems und des Gesamtsystems usw.
Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz
Tom vom Berg