Hallo,
Barrierefreiheit hat eine breite Palette von Anforderungen. Das reicht von Tastaturzugänglichkeit über Nutzbarkeit mit assistiven Techniken bis hin zur Verständlichkeit der Inhalte. Die WCAG 2.0 formulieren daher Richtlinien anhand der Themen Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit und Verständlichkeit.
Barrierefreiheit heißt nicht unbedingt, auf JavaScript zu verzichten. Weniger JavaScript heißt nicht automatisch bessere Barrierefreiheit und mehr JavaScript nicht notwendigerweise schlechtere. »Funktioniert ohne JavaScript-Unterstützung« ist keine Anforderung der Barrierefreiheit an sich. Heutige Zugangstechniken und assistive Software unterstützen weitesgehend JavaScript und z.B. mit WAI-ARIA ist es auch möglich, JavaScript-Interaktivität und Ajax-Interfaces zugänglich zu machen. Das setzt entsprechendes Know-How voraus. Einfache Interaktionsabläufe können ohne JavaScript immer noch einfacher zugänglich gemacht werden.
Eine Technik als erforderlich zu setzen errichtet immer eine Zugangshürde. Bei JavaScript ist sie in vielen Fällen vermeidbar. Wenn eine fertige Websoftware grundlegende Funktionen, die man ohne JavaScript problemlos gleichwertig umsetzen kann, nicht ohne JavaScript zugänglich macht, dann macht sie etwas falsch. Große erfolgreiche Webshops kommen ohne obligatorisches JavaScript aus und »innovative« JavaScript-betriebene Shops haben sich nicht durchgesetzt. Gerade bei Shops existieren UI-Konventionen, die man nicht missachten sollte.
Mathias