Hallo,
Ich habe gelesen, dass man zb folgende Ordner nicht backupen soll:
/proc
/lost+found
/sys
/mnt
/media
/dev
Was für mich zugegeben auch einleuchtend erscheint.
ja, vor allem, weil einige davon nur virtuell existieren und nicht physisch im Filesystem.
Aber die Ratschläge ausschließlich das home-Verzeichnis zu backupen, finde ich doch etwas untertrieben.
Ich auch. Sicher, man kann argumentieren, dass man die Systemumgebung und den Softwarebestand auch "from scratch" wieder aufbauen kann. Aber ich halte es doch für einfacher, all das im Katastrophenfall aus einem Backup wieder einzuspielen. Und /etc ist sowieso eines der kostbarsten Verzeichnisse, weil es die individuelle Konfiguration der meisten Systemprogramme und -services enthält.
Daher ist dies hier nun meine Whitelist:
/bin
/boot
/etc
/home
/lib
/lib64
/opt
/run
/sbin
/srv
/var
/usr
AFAIK ist /run auch unnötig, weil nicht physisch existierend.
Ich halte es mit Linux im Grunde genommen wie schon bei Windows. Ich mache die Systempartition (root file system) nicht viel größer als nötig, also etwa 8..10GB. Davon mache ich dann von Zeit zu Zeit ein Backup in Form einer Image-Datei. Die /home-Verzeichnisse liegen bei mir auf der Systempartition; da landen sowieso nur benutzerspezifische Config-Dateien.
Darüber hinaus habe ich eine separate Partition unter /data, wo ich meine eigentlichen Arbeitsdaten habe. Sowohl /home als auch /data sichere ich tagesaktuell.
Angenommen mein System verabschiedet sich. Wie hätte ich dann genau vorzugehen?
Bei mir hieße das:
* Rechner mit einem Live-System booten
* Systempartition aus dem letzten Image-Backup wieder einspielen (dauert ein paar Minuten)
* /home und /data aus dem Backup von gestern wieder einkopieren
Dann las ich auch, dass man /usr/bin zb nicht backupen bräuchte. Das sehe ich aber irgendwie anders, da man dort ja doch schon hin und wieder einem Symlink manuell updated.
Macht man das? Hab ich noch nie getan ...
Das gleiche mit /etc. Zb sollte doch m.M.n auch zwingend die xorg.conf gesichert werden - oder lässt sich die auf dem neuen Ssytem nicht 1:1 übernehmen?
Du sprichst von Ubuntu - AFAIR benutzt Ubuntu gar keine xorg.conf mehr, sondern ermittelt die Konfiguration bei jedem Start erneut dynamisch. Aber wie ich schon sagte: Ich halte das Verzeichnis /etc und alles darunter auch für kostbar im Sinne eines Backups.
Also, ich möchte eigentlich, dass ich im Falle eines Systemausfalles nach dem Einspielen des letzten Backups in etwa genau dort weiter machen kann, wo ich aufgehört habe - ohne wieder irgendetwas konfigurieren zu müssen.
Siehe oben.
Ach so, und ich möchte auch gerne inkrementell backupen, und auch nicht als Image-File o.ae., so dass ich ggfs. auch manuell ein paar Files wieder in mein System einspielen kann - daher rsync.
Deswegen fahre ich zweigleisig und unterscheide zwischen System und Benutzerdaten. Abgesehen davon, dass ich die Imagedatei mit dem Abbild des root-Filesystems natürlich auch als virtuellen Datenträger mounten und dann dateiweise darauf zugreifen kann.
Schönes Wochenende,
Martin
F: Wer ist der Herrscher über Wasser, Wind und Wellen?
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