Raketenwilli: (Danke!) Solaranlage auf dem Leicht-LKW: Was daraus geworden ist

Dank an: @Mike, @JürgenB

Es ist schon einige Zeit her, aber „gut Ding“ will ja Weile haben...

Auf dem Dach sind 200 Watt Peakleistung (2*100 Watt parallel). Als Halterung hab ich wie von Euch empfohlen mit Sikaflex Solarspoiler verklebt. Allerdings hat es mit „Reinigen“ nicht gereicht. Ich hab zum Schleifer gegriffen und die Flächen so vorbehandelt: Da war ein „betonfester“ Algenbewuchs auf den ich aber nichts kleben wollte.

Der von Jürgen empfohlene MPPT-Regler lädt die Autobatterie - die hat 100 Ah bei 12 Volt, also 1,2 KWh - das sollte reichen. Ich erhoffe mir davon auch, dass der wenige Solarstrom ausreicht um im Winter eben die Fahrzeugbatterie nachzuladen.

Hab es heute geschafft, mit Batterie laden und angeschaltetem Fahrzeug-Licht 135 Watt aus den Panels zu ziehen. (War zu doof um noch den Fahrrad-Akku gleichzeitig zu laden...)

Die „alte“ Solarkiste (400 Wh) hab ich wieder unter den Beifahrersitz montiert und mit dem Bordnetz verbunden (zieht zum Aufladen max. 50 Watt), für den Kühlschrank (12V, ungefähr 30-Watt Kompressor - wenn er denn aktiv kühlt), Laptop und Smartphone (beide mit USB 3, maximal 100 Watt liefert die Kiste über den Port) ist die mehr als ausreichend.

Nächste Woche kommt ein Spannungswandler (1 KW, max Anlaufstrom 2 KW), der reicht jedenfalls um Akkus von 2 EBikes gleichzeitig zu laden und/oder sogar den elektrischen Kaffeekocher.

P.S. Mit der kleinen Solarkiste kann man durch einfaches Kabelumstecken sogar die Starterbatterie in 15 Minuten soweit laden, dass es zum Starten reicht. Falls es mal Probleme gibt. Ich musste das leider Anfang Februar testen… Ich vermute, die Innenbeleuchtung mit Bewegungsmelder (Das Ding machte mich verrückt, weil es das Licht grundlos eingeschaltet hat und immer ausging wenn man es brauchte) war der Verursacher: Da ist jetzt nach einem kurzem Gewaltakt ein schnöder Schalter und ich hab die 7-Watt-Röhre (eine Leuchte war stillgelegt) durch 2 „warmweiße“ 4-Watt LEDs ersetzt. Mann! Das hätte ich früher machen sollen.

  1. Hallo Jörg,

    Der von Jürgen empfohlene MPPT-Regler lädt die Autobatterie - die hat 100 Ah bei 12 Volt, also 1,2 KWh - das sollte reichen. Ich erhoffe mir davon auch, dass der wenige Solarstrom ausreicht um im Winter eben die Fahrzeugbatterie nachzuladen.

    beachte aber, dass du einen Bleiakku (AGM?) nicht unter 50% entlädst.

    Nächste Woche kommt ein Spannungswandler (1 KW, max Anlaufstrom 2 KW), der reicht jedenfalls um Akkus von 2 EBikes gleichzeitig zu laden und/oder sogar den elektrischen Kaffeekocher.

    Einen 1KW Wechselrichter habe ich auch. 2 Bosch-Lader mit 4A (bei ca. 40V) schafft der locker. Aber bedenke, das 2 leere Ebike-Akkus mehr als 1KWh benötigen, und der Wechselrichter hat auch noch ca. 10% Verlust.

    Gruß
    Jürgen

    1. Aber bedenke, das 2 leere Ebike-Akkus mehr als 1KWh benötigen, und der Wechselrichter hat auch noch ca. 10% Verlust.

      Klar. Die laden aber auch ein paar Stunden... Nichts für übernacht, aber tagsüber und bei hoch stehender Sonne kommen da in 4h auch gleichzeitig über 500 Wh rein. Dazu brauche ich nicht mal so ein Kaiserwetter wie heute.

      Hab die Lastabschaltung übrigens schon auf 11,8 Volt gestellt. Das macht die 400 Wh-Box auch, die nimmt dann nichts vom Bordnetz (behauptet deren Handbuch).

      Notfalls einen EBike-Akku (meiner hat nur 400 Wh) an die 400 Wh-Box (die liefert bei 220 230 V max. 300 Watt, zieht gleichzeitig 50 W vom Bordnetz) und einen am Wechselrichter. Oder auf besseres Wetter warten. Wenn ich Urlaub mache ist eh Wettervorhersage schauen und bei anhaltendem Schlechtwetter in der Region ein Ortswechsel angesagt(¹). Dann mag die Lichtmaschine mal zeigen was sie kann. (angeblich auch 1 KW)

      ¹) Voriges Jahr im September erst von (Parc … du Verdon) via Pont du Gare nach Figueres und dann weiter ins Hinterland von Valencia. (Das Unwetter kam dort aber sehr viel später.)

    2. Einen 1KW Wechselrichter habe ich auch. 2 Bosch-Lader mit 4A (bei ca. 40V) schafft der locker. Aber bedenke, das 2 leere Ebike-Akkus mehr als 1KWh benötigen, und der Wechselrichter hat auch noch ca. 10% Verlust.

      Ich habe unbillige 5m 8.4 mm³ „AWG 8“ (Temperaturbeständigkeit von -60°C bis 200°) Kupferlitze zum Akku gelegt, die soll eigentlich 75 A, also 0,9 KW Dauerleistung können. Fast direkt am Akku ist auch eine 160A-Sicherung, welche ich als Hauptschalter nutzen kann. Alle Anschlussösen habe ich nicht geklemmt, sondern mittels handlichen Flammwerfer in den Klemmbuchsen verlötet. (Im Baumarkt hinter meinem Parkplatz gibt es an der Kasse die „Ningelregale“ mit billigem Spielzeug für Männer - statt Süßigkeiten für Kinder. Und machmal liegt da sogar gerade noch braucbares drin.)

      Verlegungsschema:

      MPPT (Ladeausgang)   ==> Wechselrichter <==> Fahrzeugbattterie <=!=> alte Solarbox
           (Lastausgang)   ==> KFZ-Doppelsteckdose 12V
           # Solareingang  <== Solarpanele (Parallel)
      

      Bedienungsanleitung des Spannungswandlers:

      https://www.solartronics.de/media/Bedienungsanleitungen/Bedienungsanleitung Spannungswandler_NP_NM_NS_DE_01_2018_public.pdf

      (Ich habe den „NM1000 12V 1000 Watt SCHWARZ“.)

      Versuch: Kaffee kochen (Nennleistung: 480 Watt)

      Der Wechelrichter piepst nach einer Minute oder so mir schon bei 480 Watt (Das Schätzeisen aus dem Lidl sagt 460 Watt) das warnende Lied von der gesunkenen Batteriespannung, steigt aber nicht aus. Der Pipser soll bei 10,5 Volt belästigen, der MMPT (dessen Ladeausgang ich mit an den Wechselrichter geklemmt habe) behauptet aber allerdings am Bordnetz/Ladeausgang lägen 11,2 Volt an, ebenso das USB-Ladedingens. Keine Erwärmung nirgendwo, Lüfter im Wechselrichter läuft aber. Sollte ich also ernsthaft 1 KW brauchen muss ich wohl den Motor laufen lassen (Die Lichtmaschine vom Diesel bringt richtig was, Lust dazu habe ich aber nicht.) oder eben doch einen lokalen Stromspeicher einbauen. Das hätte aber auch einen entscheidenden Nachteil: Dann lädt die Solaranlage im Winter und sonstigen Stehzeiten den Fahrzeugakku nicht mehr auf. Hm.

      Dauerbetrieb nach mehreren Wochen: 20 Liter Kühlbox (Kompressor)

      Läuft.

      • 09:00 Derzeit regnet es und es kommen 7 Watt vom Dach. Bordspannung 13.5 Volt
      • 10:00 Derzeit regnet es und es kommen 21 Watt vom Dach. Bordspannung 13.3 Volt
      • 11:00 Derzeit regnet es. Der Fahrzeugakku ist voll. Bordspannung 13.75 Volt, 7 Watt Erhaltungsladung.

      Die Kühlbox geht vielleicht einmal pro Stunde für weniger als 5 Minuten an und zieht dann nach Auskunft des kleinen Speichers ~30 Watt aus der 12-Volt-Buchse. Ich habe also selbst bei Regen einen Überschuss:

      (Hier noch mal mein Dank an Jürgen: Das bisher genutzte 100 Watt-Klapp-Panel hat einen internen PWM-Regler. Das bringt bei solchem Wetter genau 0 Watt und nach ein paar Tagen wird es mit einem solchen schon im Hinblick auf die Kühlbox, Beleuchtung und Laptop schwierig. Der Tipp mit dem MPPT war also Gold wert.)

      Laptop:

      Ich hatte letztens noch ein 15-Zoll Laptop im Urlaubseinsatz und für dieses ein fettes Universalnetzteil für die 12-Volt-KFZ-Steckdose mit USB-C-Stecker und einem Rudel Adapter für allerlei Notebooks. Soll (wie das Orignalnetzeil von HP) 100 Watt können. Funktioniert erwartungsgemäß prima am Lastausgang des MPPT. Das neue Laptop meckert auch nicht, weil es a) gleich eine USB-C-Buchse zum Laden hat und b) deutlich weniger Strom braucht.

      Kleingeräte mit USB:

      Nettes kleines 66W Kfz Ladegerät, Auto USB-C USB-A PD 3.0 & QC 3.0+ Blah und Blubber. Doppelsteckdose mit 2x USB A im Fahrerhaus und die kleine Solarbox gibt es ja auch noch. Das neue Laptop kommt auch mit dem 66-Watt-Ding und der Solarbox klar, mein Smartphone behauptet auch, dass es schnell lade.

      Radio, Boom-Box, Hand- und Werkstattlampe geht erwartungsgmäß alles via USB.

      Fahrrad-Akku:

      Lädt via 230 Volt am Wechelrichter. Laut Hersteller 160 Watt. Zieht erst 150 Watt (laut Schätzeisen), dann 90 .. 70 .. 30 Watt. Und kommt so auf 4 Stunden. Zwei davon sollten kein Problem sein.

      Elektrowerkzeuge:

      Da hab ich eh viele mit Akku. Das hat den Vorteil, dass die ihre Leistung aus einem eigenen Akku ziehen, den (die) ich nach Gebrauch gemütlich via Ladegerät am Wechselrichter aufladen kann.

      Die alte kleine Solarbox mit 300 Wh:

      Die bleibt unter dem Beifahrersitz. Hatte noch einen Anschlusskabel für den Zigarettenanzünder (Steckdose ist ebenda) wird aber ein Upgrade bekommen. Der Stecker (unzuverlässig) kommt weg, das Kabel geht direkt ans Bordnetz. Stecke ich den Rundstecker in die Buchse für das Laden der Box (gedacht war das für das Klapp-Panel) wird die Box aus dem Bordnetz gefüttert. Stecke ich das selbe Kabel in eine der Ausgangsbuchsen um, dann „füttert“ die Solarbox den Akku vom Fahrzeug. Das habe ich tatsächlich schon mal gemacht, weil entweder die Koffer-Beleuchtung oder was anderes über den Winter den Bord-Akku fast leer gesaugt hatte. Geht bestens: 1 Stunde (Kaffee kochen und trinken, Schnittchen dazu, Lungenbrötchen danach) warten (und mit 60 Watt = 5A laden) erspart die Starthilfe oder sonstige Aufwände.

      Kleines Fazit:

      Reicht aber erstmal so. Kaffee koche ich wie bisher mit Gas. Klingt teuer, aber wenn - so die Erfahrung - für den ganzen 5-Wochen-Urlaub eine Kartusche reicht machen die 11 Euro gar nichts.

      Die Dachfäche gäbe locker 1 KW Peak her. Mach ich aber nicht. Mir reicht was ich habe.

      1. Hallo,

        Versuch: Kaffee kochen (Nennleistung: 480 Watt)

        Der Wechelrichter piepst nach einer Minute oder so mir schon bei 480 Watt (Das Schätzeisen aus dem Lidl sagt 460 Watt)

        bei 12V Nennspannung sind das immerhin 40A! 😲
        Das ist richtig viel Holz!

        der MMPT (dessen Ladeausgang ich mit an den Wechselrichter geklemmt habe) behauptet aber allerdings am Bordnetz/Ladeausgang lägen 11,2 Volt an, ebenso das USB-Ladedingens.

        Bei 40A ist der Spannungsabfall an den Leitungen aber nicht zu vernachlässigen.

        Sollte ich also ernsthaft 1 KW brauchen muss ich wohl den Motor laufen lassen (Die Lichtmaschine vom Diesel bringt richtig was, Lust dazu habe ich aber nicht.)

        Und nicht nur einfach "laufen lassen", sondern sogar mit deutlich mehr als Leerlaufdrehzahl. Die meisten Motor/Lichtmachine-Kombinationen sind so dimensioniert, dass die Lichtmachine erst ab etwa 800..1000/min die Bordbatterie "übertrumpft" und lädt - bzw. die Leistung für hungrige Verbraucher bereitstellt. Bei Leerlaufdrehzahl kommt noch fast alles aus der Batterie.

        Einen schönen Tag noch
         Martin

        --
        Manchmal kann man gar nicht so viel fühlen, wie man denkt.
        Und manchmal fühlt man so viel, dass man gar nicht denken kann.