Sehr geehrter Herr Gravenreuth,
ich persönlich, ein kleiner Bürger unserer Gesellschaft, unterscheide bei aller Rechtsstaatsgläubigkeit, immer noch ein wenig bei dem Wort "Recht" zwischen "Moral" und "Gesetzlichen Möglichkeiten"....
Wenn hier des öfteren die Frage nach der Verhältnismäßigkeit einer scheinbaren Massenabmahnung jüngerer Mitbürger wegen eines als Link untergebrachtenen Wortes gefragt wird, antworten Sie immer "nach dem Gesetz" unter fleißigem Zitat von Rechtssprechungen und Paragraphen. Ich vertraue ihrem Fachwissen schon so weit, daß sie wissen, was sie tun. Das Sie die Regeln kennen und sie einsetzen werden. Eben sportlich, wie Sie so gerne betonen. Allerdings kommen Sie kein mal (geschrieben: kein mal) auf die moralische Verhältnismässigkeit zu sprechen. Nicht das wir uns falsch verstehen: Sie brauchen das in unserem Staat nicht. (wenngleich ich es in unserer Gesellschaft schmerzlich vermisse, und wie sich zeigt, vermissen das hier im Netz viele andere auch....)
Nur: bitte. wirklich: kommen Sie jetzt nicht mit unserer Moral, mit gesellschaftlichem Zusammenleben jenseits der nackten Möglichkeiten der Gesetze, wenn man sich auf ihre Regeln einläst. Das klingt einfach kaum glaubwürdig und aus Ihren Mund sogar etwas weinerlich. Eben gar nicht so sportlich. (welch ein Ausdruck bei den Sorgen, die Sie zur Gewinnmaximierung anderen verursachen.)
Chr. Heller