Alexander Kleinjung: Studieren oder Berufserfahreung sammeln?

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Hallo Andi,

Ich möchte dieses Forum mit meinem Posting ein bisschen
zweckentfremden...ich hoffe es wird mir verziehen und mir
trotzdem geholfen.

Na, ob diese Exculpation kommen wird *g* ?

Nun meine Frage an die Leute die damit Erfahrungen gemacht haben:
Was wird in der Zukunft mehr Wert sein, ein akademischer Grad
oder Berufs-und Projekterfahrung?

Pauschal kann man die Frage so nicht beantworten. Unternehmen möchten
heute als Idealbewerber eine(n) 23jährige(n) mit (Fach-)Hochschul-
abschluss, mehreren Fremdsprachen, Promotion und 5 Jahren Berufser-
fahrung ;-) ...um es einmal überspitzt auszudrücken.

Die Unternehmen wissen aber auch, dass sie diesen "Mitarbeiter" nicht
bekommen werden.

Also wird es letztlich auf den Einzelfall ankommen:

Der Mittelständler wird eher auf die Praxiserfahrung schauen, denn
einen teuren "Fachidioten" kann er sich nicht leisten. Hier geht man
die Sache etwas pragmatischer an.

Grossunternehmen werden nach wie vor auf die theoretische Ausbildung
setzen, da man dort immer noch den Stein der Weisen vermutet - und
dabei gerne übersieht, dass viel Mist gerade von Leuten angestellt
wird, die in der Theorie brillieren und von der Praxis leider keinen
blassen Schimmer haben.

Du wirst also zuallererst für Dich klären müssen, in welcher Art Unter-
nehmen Du künftig arbeiten willst - und solltest Dich bei dieser Ge-
legenheit einfach mal erkundigen, was aktuell wo gefordert wird.

Leider gibt es wenige Personalchefs, die weniger nach der Kompetenz
auf dem Papier fragen, sondern auf das schauen, was ein Bewerber
tatsächlich kann. Oft genug zählt das, was einer idealerweise können
sollte (nämlich aufgrund seiner Ausbildung) leider mehr.

Ein FH-Studium zeichnet sich nach meiner Erfahrung allerdings durch
eine recht gute Mischung aus Theorie und Praxis aus und die meisten
Dozenten bringen mehr praxisorientierten Background mit als die
Profs, die sich nur der Forschung und Lehre verschrieben haben (wo-
bei es auch da Leute gibt, die fit sind und wissen, wie der Hase in
der Realität läuft).

Insoweit dürfte ein solches FH-Studium summa summarum sicher kein
Fehler sein; denn für einen Mittelständler wirst Du dadurch noch
interessanter - und für den Personalchef eines Grossunternehmens
akzeptabler, denn Du bringst wenigstens ein bisschen Theorie mit ;-)

Ausserdem sollten Deine Einkommensaussichten mit einem FH-Abschluss
um einiges besser sein.

Ich wünsche Dir eine gute Hand bei Deiner Entscheidung und viel Erfolg
bei dem Weg, den Du einschlagen wirst.

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