Hallo Sven, Hallo Mathias,
vor allem, weil ich in den Tooltipp normalerweise genau das Gleiche reinschreibe wie in das Alt-Tag. Warum soll man sich da wunde Finger holen? Vielleicht wäre ein kombiniertes Tag eine Lösung?
Meines Erachtens haben die drei Attribute alt, title und longdesc ihre volle Berechtigung und je nach Kontext (wie Sven erläutert hat) ist es unklug, alt- und title-Attributwerte schlichtweg zu kopieren.
Da ist es eigentlich logisch, wenn man den in der Grafik enthaltenen Text als alt="Enthaltener Text" einbaut. Und es wäre total unlogisch, wenn man ihn in title="Enthaltener Text" einbaut - denn wer Grafiken sehen kann, braucht nicht noch einen Tooltipp mit der identischen Information - Redundanz läßt grüßen.
Aus "Sicherheit" verwende ich trotzdem den Alternativtext meist nur leicht variiert/ergänzt erneut als Wert für title, denn es gibt imho auch Situationen, in denen die Grafik angezeigt wird, aber die Textinformation aus welchen Gründen auch immer nicht problemlos vom Benutzer aufgenommen werden kann.
Bis voll skalierbare SVG-Grafiken breite Verbreitung finden, auf die der Benutzer eigene Styles anwenden kann, würde ich auch für Schriftzüge in Pixelgrafiken ein title anbieten. Die redundanten paar Bytes machen das Dokument auch nicht entscheidend größer.
Außerdem, wenn man erst einmal anfängt mit Redundanz zu argumentieren, dann würden wohl viele Bilder erst gar nicht auftauchen und die Frage nach den alt- und title-Attributen stellte sich gar nicht. Ich persönlich erwische mich immer dabei, weder Inhalts- noch Schmuckgrafiken zu verwenden und textdominierte Seiten zu publizieren. Zugegeben sehen die Seiten dann oft sogar öde und kahl aus, aber ich will in erster Linie nicht durch bunte Bildchen unterhalten.
Eine Inhaltsgrafik ist beispielsweise ein Foto. Und es ist hierbei durchaus sinnvoll, alt und title unterschiedlich zu gestalten. Denn alt richtet sich an das Publikum, welches die Grafik nicht sehen kann, während title als Ergänzungsinformation zusätzlich zur Grafik zu verstehen ist.
Volle Zustimmung.
Der Text-only-Besucher wird diesen Text aber nicht unbedingt verstehen, bzw. man könnte zur Überzeugung gelangen, daß folgender Alternativ-Text besser geeignet ist, um den Menschen davon zu überzeugen, daß er was verpaßt: "Foto: Wunderschönes Panorama über die Deutschen Alpen von der Zugspitze".
Bei Urlaubsfotos wie auch bei anderen Bildern bedarf es wohl einer ausgeprägten Wahrnehmungsgabe und sprachlichen Talenten, um einen Alternativtext zu verfassen, der die Gesamtheit der optischen Eindrücke wiedergibt.
Den Text, den du beispielhaft genannt hast, finde ich persönlich
*nur* dazu gut, "um den Menschen davon zu überzeugen, daß er was verpaßt", also den Benutzer dazu zu veranlassen, einen grafischen Benutzeragent zu verwenden und Grafiken zu aktivieren, ggf. Bildschirmauflösung und Farbtiefe anzupassen.
Aber der Alternativtext richtet sich in erster Linie an diejenigen, die dies nicht können/wollen. Ebenso denke ich, dass wenn das alt-Attribut angezeigt/ausgegeben wird, m.E. vorausgesetzt ist, dass der Benutzer die Grafik nicht sehen kann oder will.
Es nützt wohl wenig, einem blinden Mensch klarzumachen, dass er etwas verpasst, wenn er das Bild nicht sehen kann. Das meine ich nicht vorwurfsvoll, ich störe mich nur so an dem Adjektiv "wunderschön", das imho irgendwie völlig unpassend ist - rein subjektives Empfinden. ;) Wenn ich nicht sehen könnte, würde ich eine solche Beschreibung, so gut sie gemeint ist, wohl als Enttäuschung oder gar Beileidigung auffassen.
Passend wäre wohl eine longdesc, welche darlegt, was der Fotograf bei dem Anblick gefühlt hat und welche Erinnerungen er daran hat und in welcher er die Bildelemente beschreibt und ihrer Wirkung (meinetwegen metaphorisch) sprachlich beizukommen versucht.
Unter einem Textäquivalent verstehe ich, dass der Text die Grafik ersetzen könnte, unter Umständen, das heißt im optimalsten Falle, müssten alle möglichen Konnotationen ausformuliert werden.
Wobei ich im dem speziellen Falle das Bild sogar herausnehmen würde und auch den sehenden Lesern eine sprachliche Beschreibung bieten würde, welche in der Phantasie jedes Lesers eine individuell "wunderschöne" Vorstellung erzeugt. Ein plump abbildendes Foto kann so etwas sowieso nicht leisten. :)
(Ich hoffe das war jetzt nicht zu OT.)
Je nach Seitengestaltung ist diese Info vielleicht auch als Fußzeile unter dem Foto zu finden und wäre dann redundant -> alt-Attribut bleibt leer oder enthält als Platzhaltertext einfach nur "(Foto)", weil es _inhaltlich_ relevant ist, daß der Bericht auch Fotos hat.
Genau, die Fußzeile versieht man am besten mit einem Anker und verlinkt ihn mit londesc. In dem Fall sollte das alt-Attribut dennoch eine kurze individuelle, zusammenfassende Beschreibung enthalten ("This description [longdesc] should *supplement* the short description provided using the alt attribute"[*] - also ergänzen, nicht ersetzen).
[*] http://www.w3.org/TR/html401/struct/objects.html#adef-longdesc-IMG
In jedem der drei Fälle ist es absolut nervig, wenn ein Browser die alt-Texte als Tooltipp anzeigt, weil alt dafür nicht gedacht ist...
Das ist für mich kein Argument. Weswegen findest du es nervig? Weil du das alt-Attribut siehst, obwohl du es nicht sehen willst?
Ich merke so etwas nur, wenn ich *bewusst* den Mauszeiger über ein Element bewege, um einen title anzeigen zu lassen, falls er vorhanden ist. Wie kann also ein alt-Attribut, vom IE arglistig als Tooltip dargestellt, nervig werden?
Wenn mir dann das alt-Attribut angezeigt wird, weil der Seitenautor zu blöd ist, alt und title richtig zusetzen, dann finde ich das besser als nichts; denn wenn mir das alt-Attribut nicht mehr sagt, als ich optisch wahrnehmen kann, dann ist es mir egal, denn dann ist der Versuch nicht weniger gescheitert als wenn ich gar kein Tooltip sehen würde. :) Da es im Web faktisch nur title-lose Grafiken gibt und ich ein fehlenden title nicht schnuppern kann, bin ich der Seite so oder so ausgeliefert, wenn ich den Wunsch nach zusätzlichen Informationen über die Grafik wünsche.
(Ich drehe mich im Kreis. Ich sollte mich der Meinung der Mehrheit hier beugen, wenn ich je erreichen will, dass Seitenautoren zur Einsicht kommen.)
...und bei den meisten Browsern auch nicht mehr so verwendet wird.
Das ist nicht zwingend ein Argument. Damit könnte man auch das Gegenteil belegen: der in der Praxis absolut herrschende Browser - 'le Web, c'est moi' - hat die Fäden in der Hand und fühlt sich gegenüber dem W3C und deren Standards autonom.
Das ist es nur zu verständlich, wenn man dem Spielchen endlich ein Ende bereitet.
Setze dem Spielchen von Millionen von Netzautoren ein Ende. ("Nur strengere Browser führen zu besseren Netzseiten" - dazu habe ich mich hier im Thread schon geäußert. Im Grunde genommen stimme ich dem sogar zu.)
Und da ich gerne mal in Opera nur geladene Grafiken anzeigen lasse (es surft sich einfach schneller, wenn nur neue _Seiten_ angefordert werden, nicht auch immer dieselben Grafiken)...
Das ist eventuell auch ein Problem des Caches. Ich persönlich habe i.d.R. "Check modified" für alle Dokumenttypen auf "Never", wobei ich aber "Empty disk cache on exit" eingestellt habe. Im Zweifelsfall benutze ich den manuellen Reload. Meine Bandbreite ist recht groß, aber das Rendern grafiküberladener Seiten dauert ewig. Ich kann leider nicht einstellen, welche Seiten und Bilder im Cache verbleiben sollen, wobei andere nur einmal besuchte Seiten schon nach dem Beenden der Browserinstanz aus dem Cache fliegen sollten, anstatt dass sie auf meiner Festplatte verschimmeln und die vielen kleinen gecachten Seiten und Styles je einen Cluster belegen (auch bei FAT32 wächst der Cache bis auf 40 MB an).
...ist es auch für mich unerläßlich, daß alt-Texte definiert sind, damit ich sehe, daß ich eine Grafik verpasse. Wird das alt-Attribut nämlich einfach weggelassen, gibt Opera keinen Hinweis mehr auf die nicht angezeigte Grafik.
Das finde ich eine Frechheit. Ich möchte einen Fehler angezeigt bekommen anstatt einem nicht-sichtbaren Platzhalter, wenn ein Bild 404 ist oder ein alt-Attribut fehlt und die Anzeige der Grafiken deaktiviert ist. Wenn alt, width und title fehlen, weiß ich nicht einmal, wieso das Layout kollabiert.
Mathias