Hi Orlando,
Meine Aussage ist dass ich diese Kombination
von Aussage/Analyse/Meinung/Sprachstil nur im
Spiegel finde, nirgends woanders.
Und der Spiegel damit (egal ob das als "richtig"
oder "falsch" empfunden wird) seine Seiten so
gestalten kann.
Du manövrierst dich damit in gefährliches Fahr-
wasser - dieses Argument erinnert mich nämlich
stark an pro/contra M$-Diskussionen.
Du tolerierst damit die Ausnützung eines Monopols.
ich warte schon den gesamten Thread darauf, daß endlich
dieser Punkt erwähnt wird.
Wobei ich an dieser Stelle durchaus _pro_ Ausnutzung
des Monopols denke.
(Auch Micro$oft werfe ich ja nicht vor, ihr Monopol
innerhalb _desselben_ Marktes auszunutzen - je teurer
Windows wäre, um so besser würde die Chance für Linux.)
Ich übersetze den Stand der Diskussion mal in etwas
neutralere Formulierungen:
1. Je mehr inhaltliche Qualität eine Seite bietet,
je weniger leicht dieselbe Qualität dem Besucher
auf anderen Seiten geboten wird, um so mehr Mög-
lichkeiten hat der Seitenanbieters, seine eigenen
Vorstellungen 'durchzusetzen'.
2. Diese Möglichkeiten enden allerdings an der Stelle,
wo der UserAgent dem Benutzer Freiheitsgrade ein-
räumt, die der Seitenanbieter nicht verweigern kann.
An dieser Stelle sehe ich keinen Unterschied zwi-
schen der Möglichkeit, meine rechte Maustaste so
zu benutzen, wie ich das von meinem Browser gewohnt
bin, und der Möglichkeit, Schriftgrößen skalieren,
Graphiken abzuschalten oder CSS durch lokale Defi-
nitionen überdecken zu können.
3. Ein _guter_ Seitenanbieter wird sich dieser Mög-
lichkeiten (die bei modernen Browsern immer stärker
ausgeprägt sein werden) bewußt sein und Wert darauf
legen, daß seine Seiten bei Anwendung dieser Frei-
heitsgrade nicht zu Staub zerfallen.
Denn sein Informationsmonopol - sofern nicht durch
juristische Regelungen geschützt - ist jederzeit
durch das Entstehen eines inhaltlich gleich guten
Konkurrenzangebotes gefährdet. Selbst wenn es dabei
um so individuelle Dinge wie Meinungen geht: Es
ist ja (im Allgemeinen) nicht verboten, dieselbe
Meinung zu haben und diese auf seinen eigenen Seiten
ebenfalls zu vertreten.
(Insofern halte auch ich Kais Form zur Präsentation
seiner Meinung für nicht optimal im Sinne des Wett-
bewerbs, denn mit seiner Meinung steht er ja nun
wahrlich nicht alleine ... ;-)
Viele Grüße
Michael