Chräcker Heller: Usability und die User

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Hallo emu,

"usability" steht auf meiner persönlichen Liste der Unwörter ziemlich weit oben, knap über "content" ;-) Was muste das Wort nicht für so vieles herhalten.(usability-Papst ist noch weiter oben auf der Liste, ob mit Jakob oder ohne davor ;-) )

Also: zum einem wird, so glaube ich, der "gemeine Surfer" unterschätzt. Er geht bei Computer sowieso immer erst einmal davon aus, daß er die Kiste nicht so recht versteht. (Wohl auch zu Recht).... und klickt sich durch. Die Leidensfähigkeit eines Durchschnittsurfer ist höher als man denkt. Ob Links nun unterstrichen sind oder nicht, blau oder rot, im Zweifelsfalle werden sie gefunden. Ich benutze z.Bsp. wenns geht keine Unterstriche und auch nicht die Farbe blau. Das hat noch niemanden gehemmt.

Der "Gehalt" einer Seite (benutze ich lieber als das plattmachende Wort "content") liegt nicht nur an der reinen Textbasierten und durch erläuternden Bilder aufbereiteten Information, sondern auch zum Teil an dem Trick, den Informationstransport bis ins Hirn des Besuchers so flüssig und angenehm wie möglich zu machen. (und da spielen visuelle Dinge eine enorme Rolle). Leider (in der Wertung "Leider" sind wir uns sicherlich alle einig) verkaufen Marktschreier meist mehr als ein kleiner edler Gemüsestand anm Rand des Markplatzes. Und diese blinkenden dudelnden und nach dem letzten Schrei haschenden Effekte sind eben diese Marktschreier. Schon mal bewust Werbung von ferrero gesehen? Oder alle Kinderschokoladen-Produkte? Da sieht man mal, daß man auch ohne Qualität (in der Werbung) offensichtlich leute fangen kann.

Aber ich bin mir sicher (sonst springe ich doch mal von der Brücke), daß eine gute Seite, die all das beachtet, was Du aufgezählt hast, und allerdings dabei bitte trotzdem nicht in die neue css-Tristesse abrutscht (schon mal aufgefallen? CSS-Seiten sehen fast immer wie CSS-Seiten aus....), also.... das gute Seite die handwerklich sauber sind und eben wirklich auch im Detail "richtig" verarbeitet wurden, daß die sich auf die Dauer durchsetzen. Denn der "gemeine Surfer" kann sich zwar an keiner Animation festhalten, aber unterschwellig wird er feststellen, daß die Seite "auch irgendwie gut" ist und dann feststellen das sie sogar "richtig gut ist"..... Die meisten nennen als Haubtgrund für google nicht den Umstand, daß die so toll Seiten finden (oder so gut auf E-Briefe reagieren ;-))), sondern, daß die Seite so sauber ausschaut....

Aber letztendlich bleibt die traurige Erkenntnis: (und die verdränge ich eben gerne, deswegen widerspreche ich jetzt meine oben genannte Hoffnung....) schlechtes Design setzt sich in unserer Gesellschaft eben schneller (aber kurzlebiger!!!) durch. Ein Gang durch ein Möbelkaufhaus Deiner Wahl oder die Porzelanabteilung eines normalen Kaufhauses wird es Dir bestätigen. Je schreiender, je substanzloser und Geschichtsloser, desto besser.

Chräcker

http://www.Stempelgeheimnis.de