Dieser Webbug-Abschnitt ist mit Abstand das Lächerlichste, was mir in letzter Zeit über den Weg gelaufen ist.
Nochmal im Klartext: Die Wanze steht auf vielen Webseiten. Jedesmal, wenn Du eine dieser Seiten anforderst, wird eben auch die Wanze angefordert und übermittelt die genannten Informationen. Damit kann ein Profil über eine IP (weniger schlimm) und im Zusammenhang mit Cookies auch über einen Nutzer des Client-Rechners erstellt werden.
Du hast den Text nicht richtig gelesen, er beginnt mit der Webbug-Begründung "Da viele Internet-Nutzer Cookies mittlerweile meiden". Von einem "Zusammenhang mit Cookies" kann hier also gerade _nicht_ gesprochen werden.
Bleibt die Nutzerverfolgung über eine IP. Die ändert sich aber bei vielen, wenn nicht gar den meisten Anwendern mehr oder weniger regelmäßig. Damit bekommt man höchstens raus, daß Besucher von forum.de.selfhtml.org auch gerne heise.de anschauen und Mozilla nutzen, aber das dürfte kaum jemanden wirklich ernsthaft stören (wie Du ja selbst schreibst), niemanden wundern und von der Tatsache, daß dieser pöse Spion dann sowohl forum.de.selfhtml.org als auch heise.de zu seinen pösen Komplizen zählen müsste, wollen wir mal ganz schweigen.
Persönliche Nutzungsprofile kann man damit in jedem Fall nicht erstellen.
Weiterhin: Welchen Sinn sollte das haben? An die genannten Daten kommt man auch ohne Bilder ran, einfach indem man die Protokolle der Webserver abgrast, denn dort steht rein standardmäßig ausnahmslos alles drin, was diese Bilder auch liefern, und diese Form der Datenspeicherung ist in der Masse noch nichtmal zu verhindern. Daran stört sich der Autor des Textes aber erstaunlicherweise nicht, er verliert nicht ein Wort darüber.
Vorteil der Bildermethode gegenüber den Protokollen ist natürlich, daß die Bilder direkt und ohne Aufwand für den Originalwebserver an den pösen Spion melden. Diese zeitnahe Auswertung ist bei Methoden, die keine dauerhaften Nutzungsprofile erlauben, natürlich immens wichtig, aber: Warum werden denn Profile erstellt? Antwort: Um Werbung gezielt ausliefern zu können. Und wie liefert man Werbung aus? Über Werbegrafiken. Aber warum sollte man ein Spionagebildchen nutzen, wenn man dasselbe genauso gut mit der eigentlichen Werbegrafik erledigen kann? Andersrum gesehen, wer Werbegrafiken sowieso filtert, braucht auch nicht mit Spionagebildern belästigt zu werden. Und last but not least: Was hindert diese Leute daran, anstatt eines 1x1-Bildchens eine reguläre Grafik der Webseite zu nutzen?
Wenn also dieser Fall gefiltert wird, dann kann das nicht auf Basis der Grafikgröße passieren, sondern nur auf der der URL. Das berührt dann aber die ursprüngliche Thematik dieses Threads überhaupt nicht mehr.
Meines Erachtens nach ist der Text wieder mal einer von der Sorte, die fürchterlich im Dreck wühlen, aber keine Substanz haben. Ist auch nicht verwunderlich, stammt er doch aus einem Büchlein namens "Internet-Sicherheit für Einsteiger".
Der einzig akzeptable Satz ist, daß diese Technik auch in Mails und dergleichen eingesetzt wird. Dort ist es in der Tat problematisch, aber auch dann gilt wieder: Wozu mit 1x1 und Verstecken aufhalten, wenn man gleich normale Grafiken nutzen kann.
Immer noch lächerlich?
Ja, schlimmer noch: Je mehr ich darüber nachdenke, desto größer wird meine eh schon vorhandene Abneigung gegen diese "..für Einsteiger"-Bücher.
Bei der konkreten Frage ging es auch nichtmal um diese Probleme, sondern darum, dass Filter, die eben diese Webwanzen erkennen und _nicht_ anfordern sollen, eben Nicoles 1px-Bild _auch_ nicht anfordern werden, weil es für sie in die Kategorie "Webwanze" fallen muss. Damit kann Nicole sich nicht darauf verlassen, dass ihr Script _immer_ ausgeführt wird.
Das ist richtig und war auch nicht Punkt meiner Kritik.