Sven Rautenberg: Digitalkamera

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Moin!

vielleicht hast du wirklich einen Fehlgriff gemacht bei deinem Geraet, kA.

Nein, das glaube ich kaum - zumindest nicht mit meinem zweiten Gerät, das halte ich nämlich für sehr sinnvoll.

Da hast du eindeutig zuviel hingelegt fuer den Akku-Manager ;-) Ich habe ein Angebot von Conrad gekauft, 30€ hat das Ding gekostet. Kann entladen, hat aber auch zwei Zellen immer zusammengeschaltet.

Das ist genau das Problem: Akkus entladen tun Ladegeräte eigentlich genau dann, wenn sie es mit der Elektronik nicht so genau nehmen, wenn die Ladekennlinie also tendentiell eher von leeren Akkus ausgeht, als von teilgeladenen - was aber doch eigentlich der normale Anwendungsfall ist, denn dass man den Akkusatz wirklich wegen totaler Energielosigkeit wechseln muß, kommt ja bei Digitalkameras nicht unbedingt häufig vor. Zwar ist die Entladekennlinie bei Akkus relativ konstant mit fortschreitender Entladung, ich habe aber so das Gefühl, dass die Spannungsprüfung in den Kameras lieber zu früh aufgibt, als wirklich den letzten Rest Energie (bei verminderter Spannung) herauszuholen. Man hat also irgendwie immer nur teilweise (bis hin zu fast) entladene Akkus.

Und das zweite Problem ist die paarweise Zusammenschaltung, die ich auch als schädlich empfinde. Da ist man gezwungen, für optimale Ladeergebnisse irgendwie (und die Frage nach dem "Wie?" ist nicht beantwortbar, ohne in den Akku reinzugucken) zwei identisch entladene und von der Ladekennlinie identische Akkus in ein paarweises Fach zu tun. Es ist aber absoluter Zufall, wenn man unter seinen Akkus wirklich zwei annähernd identische Akkus findet, denn normalerweise sind immer irgendwelche Schwankungsbreiten festzustellen, sowohl im Innenwiderstand als auch in der Kapazität - was letztendlich bedeutet, dass das paarweise Laden entweder eine der zwei Zellen nicht richtig voll lädt, oder die andere Zelle wird überladen.

Wie erwähnt: Auch mein erstes Akkuladegerät war ein relativ billiges Teil von Conrad, angeblich auch supertoll für NiMH- oder NiCd-Zellen (aber bitte nicht mischen) geeignet, mit Entladefunktion und paarweiser Ladung. Nach einem Jahr relativ häufiger Benutzung waren meine Akkus in der Kamera nicht mehr zu gebrauchen, weil die Laufzeit sich extrem (bis hin zu Null) verkürzt hatte.

Was es sonst noch so an Schnelladegeräten gibt, [...]

Mit Schnelladegeraeten habe ich frueher schonmal schlechte Erfahrungen gemacht, die benutze ich gar nicht.

Ich hatte mich zu diesem Thema umgehört und bin dabei eben auf diese neuere (und angeblich ja so wunderbare) Ladetechnik mit der Impedanzmessung und der dynamischen Ladung gestoßen. Als "Schnelladegerät" würde ich meines auch nicht unbedingt bezeichnen, aber mit 1/10C Ladestrom 14 Stunden lang einen leeren (oder leergemachten) Akku zu laden ist auch nicht wirklich mein Ding.

Ob die Angaben zu dieser sagenhaften Lademethode wirklich stimmen - das finde ich jetzt eben im Eigenversuch heraus. Das dafür investierte Geld war es mir zumindest wert, denn die Alternative war, regelmäßig (die Erfahrung mit dem ersten Satz Akkus sagte: Einmal im Jahr) zwei neue Sätze Akkus (8 Stück) für meine Kamera zu kaufen - das geht auch irgendwie ins Geld und ist der Umwelt sicherlich genauso unzuträglich, wie die Verwendung normaler Batterien - oder ein noch ein ganz anderes Ladegerät mit anderer Technologie zu kaufen, was ebenfalls teurer wäre, als mein bisheriges. Man kann auch bei Conrad ziemlich viel Geld für Ladegeräte ausgeben.

Meine Empfehlungen hinsichtlich der Features hatte ich ja schon angegeben, wiederhole das wichtigste aber gerne nochmal:
1. Einzelschachtüberwachung.
2. Ladevorgang darf die Akkus nicht kochen.

Wie das erreicht wird, ist eigentlich ziemlich egal, aber Einzelschachtüberwachung ist in billigen Ladegeräten nun mal nicht zu kriegen. Ich habe auch das Gefühl, das alte Conrad-Ladegerät hat mit seinem Schiebeschalter (wahlweise 2 oder 4 Akkus) nichtmal eine 2-Schacht-Überwachung, sondern lädt entweder 2 oder 4 Akkus parallel - überlädt folglich dabei drei von vier Akkus und erzeugt somit suboptimale Ergebnisse.

Aber es ist auch viel Hörensagen und Religion in diesem Thema.

Ja, das ist wohl wahr.

Meine eigene abschließende Meinung habe ich mir aufgrund der tendentiell eher langfristig zu ermittelnden Ergebnisse noch nicht bilden können, also bewerte ich die euphorischen Aussagen zu meinem neuen Ladegerät erstmal etwas skeptisch - aber ich weise gern auf diese mögliche Alternative zu den nach meinen Erfahrungen eher akkuzerstörenden Billig-Ladegeräten hin.

- Sven Rautenberg