Thomas J.S.: selfWiki?

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Hallo,

Ich bin skeptisch, was die Wikifizierungs-Euphorie angeht, kann mir aber sinnvolle Anwendungen im Selfraum vorstellen.

:)

Auch ein Wiki-Projekt bräuchte eine genaue Ausrichtung und Strukturierung, welches Webwissen in welcher Form gesammelt wird. Das könnte eine Sammlung von hochwertigen, gute dokumentierten und gewisse Qualitätsstandards erfüllenden Scripten oder Layouts bzw. Codeschnipseln sein. Unser jetziges Format Tipps & Tricks wäre nicht weit entfernt davon.

Was mich z.B. (auch bei den Artikeln) hindert, ist auch ein gewisser Formalismus. Meine Zeit reicht, um, möglichst werktäglich, ein paar wenige Forumsbeiträge zu lesen, bzw. (i.d.R. kurz) darauf zu antworten. Und wenn der Tag 48 Stunden hätte, dann würde diese Zeit erstmal meinen (und befreundeten) privaten Projekten zugute kommen. =:-)

Andererseits könnte ich aus meinem Erfahrungsschatz und Routinenfundus durchaus mehr beisteuern.

Wir hatten eine sehr rege interne diskussion über Wiki, eben wegen des auch von dir erwähnten Formalismus.
Ich habe die Benützung einer internen Wiki erst katagorisch abgelent und in der Diskussion könnte mich auch niemad nachhaltig überzeugen, dass eine Wiki so toll wäre. Es ging darum, dass man - bei unserem aktuellen Layout (was wirklich nicht mehr so toll ist) - in Wiki so viel schneller was schreiben kann (können sollte). Das stimmt ja, _wenn_ man nur viel Text publizieren möchte. Aber in den Artiken und TuTs (Tipps und Tricks) von hier ist nicht immer Text das Ausschlaggebende, sondern viel öfter der Code.
Und da konnte mich bisher niemand davon überzeugen, dass die Wiki-Syntax für Tabellen etc. etc. einfacher wäre als HTML (vor allem, weil jede System einen anderen "Dialekt" benützt).

Und ich glaube auch nicht, dass du oder wer andere bereit ist eine Wiki-Sprache zu lernen, wenn er was nur so nebenbei schreiben will. Da haben wir also dasselbe Problem wie ohne Wiki.

Das ist der eine Grund, warum ich - so wie Mathias - eher skeptisch einer Wiki gegenüberstehe.
Der andere Grund, dass diese Formalität durchaus was positives ist. Die Artikel werden vor der Veröffentlichung redaktionell bearbeitet. Nicht nur Tipp- und Rechtschreibfehler, aber auch der Stil wird korrigier bzw. angepasst. Dadurch haben die Artikel, obwohl sie von sehr unterschiedlichen Autoren stammen, doch eine gewisse Einheitlichkeit.
Mich wundert immer wieder, wie sehr noch immer solche redaktionelle Arbeit unterschätzt und unbeachtet wird. Jeder nimmt an, dass die Qulität der Texte von Haus aus gegeben ist und keiner denkt darüber nach, dass eigentlich ziemlich viel Arbeit dahinter steckt.

Und genau diese redaktionelle Arbeit müsste auch in einer Wiki stattfinden. Und wie schwierig das ist, kannst du ja bei jedem Wiki beobachten. Da wird oft genug einfach darauf losgeschrieben und was als Ergebnis dann rauskommt ist teilweise wirklich fürchterlich: gerade aktuelle Modewöter der Judendsprache, slaloppe Formulierungen, von Syntax noch nie was gehört etc.

Ob längere technische Fachartikel mit der nötigen Stringenz wiki-kollaborativ besser entstehen, steht für mich in Frage.

Eben. Und für ein "da haust du, dann eine Abfrage in der Stelle hinein und ... " brauchen wir wirklich kein Wiki.

Mir schwebt da allerdings etwas anderes vor (s.o.).

Letzlich ist die Forumssuche ja für Hilfesuchende ein gute Anlaufstelle. Aber die Qualität der Antworten ist doch arg schwankend. Selbst Stammposter vertun sich mitunter unbemerkt - dumm, wenn das dann jemand im Archiv findet und glaubt (das Bewertungssystem ist da wohl ein Schritt, dieses erkannte Problem anzugehen, aber IMHO kein wirklich tauglicher). Viele Forumsfragen wiederholen sich ja und die FAQ ist auch nicht allwissend und teilweise von zweifelhafter Qualität. Deswegen eben der Gedanke an eine Wiki-EAQ mit eben freier Editiermöglichkeit, um die Akzeptanzschwelle für Beiträge bei "Webdesignern im Streß" zu senken. ;-)

Gruß, Cybaer

Wäre eine Möglichkeit, und wir hattes das damals unter dem Stichwort "Forumsauslese", aber mit der enorm gestigenen Postingsaufkommen und somit der archivierten Textmenge wurde die redaktionelle Aufwand unbewältigbar.
Was hierbei ein Wiki verbessern könnte, kann ich im Moment nicht so wirklich nachvollziehen.

Grüße
Thomas