Jörg Peschke: JavaScript Obfuscater

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Hallo,

Unter welchen Umständen? Doch nur, wenn Du das gleiche Programm mehrmals verkaufen willst. Dieses Geschäftsmodell stirbt jedoch so langsam aus. Nur noch Firmen mit ausreichend großer Masse können noch Profite im Closed-Source Markt erwirtschaften, kleine und mittelständische Betriebe jedoch nicht mehr.

Da muss ich Dir widersprechen. Natürlich ist es so, dass ein Kunde i.d.Regel das Recht haben sollte, den Source-Code einer erworbenen Lösung einsehen zu können. Nur so ist sinnvolle SW-Integration möglich, im Bereich des Web sowieso. Ich möchte ja auch JavaScripts nicht vor potenitellen Kunden verstecken sondern vor deren Konkurrenz, und auch nicht alle JavaScripts, sondern nur welche, die mir schützenswert erscheinen.

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Bereiche, wo mitnichten Sourcecode herausgegeben wird,  bestenfalls APIs, weil etwas anderes einfach den Vorsprung, den eine Firma durch Know-How und clevere Implementierung hat, zu nichte machen würde. Als Beispiel nenne ich nur sowas wie Audio/Videocodierung oder ähnliches (und komm mir jetzt nicht mit Ogg und Xvid).
Linus Throwalds selbst, den man ja nun wirklich als OpenSource-Verfechter bezeichnen kann, ist (oder war zumindest bis vor ein paar Jahren) als Entwickler für eine Firma tätig, die  Closed-Source-Software verkauft hat, weil das - so sagt er in seinem Buch - für deren Produkt einfach keinen Sinn macht, den Code offen zu legen. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob er ein Produkt als Open- oder Closed-Source veröffentlichen will.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann ist das ein Kundenauftrag. Hat der schon bezahlt? Wenn ja: warum kümmert es Dich dann noch? Weil Du das gleiche Programm -- mühsam generisch gehalten -- noch öfter verkaufen möchtest? Das ist Dein gutes Recht, das zu versuchen, aber das ist hier nur sehr schlecht möglich. Die einzige Möglichkeit hast Du vertan: den Code sehr speziell auf den Kunden auszurichten und dann bei anderen für die Anpassung zu kassieren.

Nope, so einfach ist das nicht. Erstens: Ich rede nicht von einem speziellen Kundenauftrag sondern von der generellen Entwicklung unter JavaScript, die dieses Problem aufwirft.
Zweitens: Das gleiche Produkt an zwei (mgl.weise konkurierende) Kunden zu verkaufen, hat damit nichts zu zun, ganz abgesehen davon, dass Verträge so etwas oft gar nicht zulassen.
Es geht darum, dass, wenn Zeit und somit Geld in der Entwicklung einer Implementierung steckt, man nicht will, dass Konkurrenten das Zeug einfach kopieren, weil sie der Meinung sind, dass das für ihre Anforderungen auch prima passen würde. Wer sich hingegen dadurch nicht aufhalten lässt, ist ohnehin fit genug, das Ding durch reines Reverse Engineering selber nachzuprogrammieren.

Es gibt nunmal leider Dinge, die Clientseitig ausgeführt werden MÜSSEN.

Ja, die Auswahl/Eingabe der zu bearbeitenden Daten und das "Wie".

Bingo :)

Ich kann alle Programme analysieren, die bei mir laufen.

Das kannst Du ja mit einem obfuscated JavaScript auch tun.
Angenommen du willst wirklich verstehen, wie irgendetwas auf einer Seite gemacht ist, es hindert Dich niemand daran, das Ding gründlich auseinander zu nehmen und zu gucken, was es tut.
Einzig das simple "Och, das gefällt uns, das bauen wir auch ein *klick**drag**save*" wird ein bisschen komplizierter, daran finde ich erstmal nichts verwerfliches. Über die konkrete Situation muss man dann natürlich von Fall-zu-Fall entscheiden

Ciao,
Jörg