Hi,
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Bereiche, wo mitnichten Sourcecode herausgegeben wird, bestenfalls APIs, weil etwas anderes einfach den Vorsprung, den eine Firma durch Know-How und clevere Implementierung hat, zu nichte machen würde.
Das ist meistens nur vorgeschoben. In Wahrheit steckt da oft ein Problem mit Patenten hinter, sprich: da wurde an allen Ecken geklaut (ob bewußt oder unbewußt ist bei Softwarepatenten völlig egal, ich befürchte selbst mit einem "Hello World" dürftest Du gegen irgendein Patent verstoßen) und wenn das rauskommt wird's teuer.
Das das mit dem Vorsprung einmal funktioniert hat und auch wirklich grundehrlich so gemeint war bestreite ich nicht. Mittlerweile steckt so eine kleine Firma aber in der Klemme: es besteht die Möglichkeit, das jemand hingeht und die Funktion selber implementiert und quelloffen und mit einer freien Lizenz veröffentlicht. Du mußt also immer mehr für's Geld bieten als die Opensourcevariante. Was aber nun, wenn die einfach "gut genug" ist? Dann helfen auch keine goldenen Wasserhähne mehr.
Als Beispiel nenne ich nur sowas wie Audio/Videocodierung oder ähnliches (und komm mir jetzt nicht mit Ogg und Xvid).
Tue ich trotzdem und zwar: beide freien Varianten sind technisch besser als die patentierten.
BTW: das WMV Format (Microsoft) wird augenblicklich von Sony und anderen wg. Patentverletzungen angegriffen. Bin neugierig weswegen. (Vermutungen gehen in Richtung HD-DVD)
Linus Throwalds
Der Mensch heist Linus Torvalds, bitte. Die Zeiten, da man sich so billige Späßchen mit anderer Leut's Namen geleistet hat sind doch wohl schon lange vorbei, oder? ;-)
selbst, den man ja nun wirklich als OpenSource-Verfechter bezeichnen kann, ist (oder war zumindest bis vor ein paar Jahren) als Entwickler für eine Firma tätig, die Closed-Source-Software verkauft hat, weil das - so sagt er in seinem Buch - für deren Produkt einfach keinen Sinn macht, den Code offen zu legen.
Alter Spruch: "Wess' Brot ich eß dess' Lied ich sing." ;-)
Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob er ein Produkt als Open- oder Closed-Source veröffentlichen will.
Ja, aber ist die Katze einmal aus dem Sack, bekommst Du sie ohne schwere Verletzungen nicht wieder rein.
Nope, so einfach ist das nicht.
Oh, das ist mitunter _sehr_ einfach! ;->
Erstens: Ich rede nicht von einem speziellen Kundenauftrag sondern von der generellen Entwicklung unter JavaScript, die dieses Problem aufwirft.
Ja, aber das sollte wirklich schon vorher klar gewesen sein. Da am Ende noch irgendetwas flicken zu wollen halte ich doch schon für ein klein wenig peinlich.
Es geht darum, dass, wenn Zeit und somit Geld in der Entwicklung einer Implementierung steckt, man nicht will, dass Konkurrenten das Zeug einfach kopieren, weil sie der Meinung sind, dass das für ihre Anforderungen auch prima passen würde.
Manche sind genau dieser Meinung und begrüßen dieses Vorgehen sogar. Sei also bitte nicht so allgemein mit:"man will", danke.
Wer sich hingegen dadurch nicht aufhalten lässt, ist ohnehin fit genug, das Ding durch reines Reverse Engineering selber nachzuprogrammieren.
Wenn er die Javascriptobfuscation zurückgedreht hat, steht da Javascript: C&P. Da sich diese Javascript eindeutig von Deinem obfuskiertem unterscheidet, ist das noch nicht einmal verboten, denn kein Richter wird Deiner Beweiskette folgen können und wo kein Richter ...
Dadurch, das Du Deinen Code scrambelst minderst Du also Deine Möglichkeiten unerlaubtes Kopieren untersagen zu können. Möchtest Du das?
Es gibt nunmal leider Dinge, die Clientseitig ausgeführt werden MÜSSEN.
Ja, die Auswahl/Eingabe der zu bearbeitenden Daten und das "Wie".
Bingo :)
Ich befürchte nicht, denn wofür bitteschön benötigt so ein simples HTML-Formular ausgefuchstes Javascript?
Ich kann alle Programme analysieren, die bei mir laufen.
Das kannst Du ja mit einem obfuscated JavaScript auch tun.
Angenommen du willst wirklich verstehen, wie irgendetwas auf einer Seite gemacht ist, es hindert Dich niemand daran, das Ding gründlich auseinander zu nehmen und zu gucken, was es tut.
Würde ich bei sowas nie tun, kommt eh nie was lehrreiches bei raus. Insofern würde ein Obfuscating bei mir tatsächlich etwas nützen. ;-)
Nur wäre ich als Kunde selbstverständlich verloren.
Einzig das simple "Och, das gefällt uns, das bauen wir auch ein *klick**drag**save*" wird ein bisschen komplizierter, daran finde ich erstmal nichts verwerfliches.
Javascript, das sich einfach durch C&P weiterverwenden läßt habe ich noch nicht erlebt. Irgendwie einbauen mußte man das immer. Und daran scheitern die ganz einfachen Existenzen (siehe z.B. hier im Archiv ;-) und denen, die das können ist Dein Obfuskator egal. Die Zielmenge an Leuten, die Du erreichen möchtest geht demnach schwer gegen Null. Würde mir also noch schwerer überlegen, ob mir das die Mühe wert wäre.
Über die konkrete Situation muss man dann natürlich von Fall-zu-Fall entscheiden
Da dürfte es keine Fallunterscheidung geben, vid. Church et al., d.h. es geht prinzipiell erstmal immer. Was man damit anfangen kann (je nachdem geht ja einiges an für den Maschinencode unnötiger Information verloren) steht natürlich auf einem anderem Blatt.
so short
Christoph Zurnieden