Hallo,
Die Idee, konsequent »selbstständig« zu schreiben (Aussprache mal außen vor),...
aber auf die Aussprache kaprizieren sich diese Reformer doch so gern. Wollen die nicht sogar "Füsik" einführen?
Ich kenne deren Beweisführung beim Wort selbst(st)ändig nicht. Dein Beispiel (»Schifffahrt«) zeigt im Gegensatz dazu, dass sie (auch) Wert auf morphologische Regeln (Kompositum) und die konventionelle Graphie (doppelter Konsonant als Zeichen für kurzen Vokal) legen und diese durchboxen wollen, auch wenn die Aussprache keine eindeutige Notwendigkeit hergibt.
Übrigens spricht für mich - aus der Grafik kommend - etwas ganz anderes gegen "selbstständig" als Mhd. oder Nhd.: es geht um die Zeichenwiederholung - davon verstehen diese Leute nichts. Sie wissen nicht, wofür Ligaturen erfunden wurden und warum oft wiederholte Zeichen unleserlich sind und daß es einen guten Grund hatte, daß es bis zur Reform _kein_ Wort mit mehr als doppeltem Buchstaben gab
Ich sehe das Argument nicht. Es gibt bereits unzählige Wörter mit der Buchstabenfolge -stst- im Deutschen, an denen niemand rüttelt, obwohl deren Aussprache wie bei selbst(st)ändig im Frage steht. Deren Schreibung ist durch die st-Wiederholung m.E. nicht unleserlich.
Beispiel:
gggggggggggggggggggggggg
wieviele sind das? - ebent! Du mußt zählen. Das ist kein lesen.
Wo sind die Parallelen zu »stst«?
Wenn es nun nach weitern Reformen zwei Wörter gibt, die sich dadurch unterscheiden, daß das eine 24 "g" und das andere 25 "g" hat, dann hast Du als Leser verloren...
Unpassendes Beispiel, denn niemand will Wörter mit mehr als drei gleiche Buchstaben hintereinander einführen. Beim »stst« sehe ich keine Probleme beim Lesen (freilich könnte man selbstständig schreiben). Und eine Unterscheidung, bei dessen Misserfolg der Leser »verloren« hätte, ist überhaupt nicht nötig, da die Reform keine semantische Differenzierung mit sich brachte.
Mathias