Ich kenne deren Beweisführung beim Wort selbst(st)ändig nicht. Dein Beispiel (»Schifffahrt«) zeigt im Gegensatz dazu, dass sie (auch) Wert auf morphologische Regeln (Kompositum) [...] legen
was ja für sich genommen nicht schlecht wäre, aber die wollen die Schriftsprache so modularisieren wie ein OOP-Programm. Nimm zwei Wörter setze sie genau so wie sie sind zusammen und es entsteht etwas Neues. Sie übersehen dabei, daß die Sprache eben anders ist - ein gewachsenes Gebilde. An den Verbindungspunkten bilden sich Knoten - ähnlich wie Gelenke. Und die sind nunmal nicht doppelt. Es gibt unzählige Wörter, die ursprünglich aus Zusammensetzungen bestanden, aber in der Bedeutung längst ein einziges Wort sind und so auch von klein auf gelernt und verstanden werden.
Ich sehe das Argument nicht. Es gibt bereits unzählige Wörter mit der Buchstabenfolge -stst- im Deutschen, an denen niemand rüttelt,
ich muß zugeben, daß ich viele auch so geschrieben hätte. Ich würde aber auch stark unterscheiden ob zwei Hauptwörter verbunden wurden z.B. "KunstStudent" oder eben nicht wie bei "selbständig" was einfach im Sprachverständnis _ein_ Wort mit _einer_ Bedeutung ist. Im Übrigen habe ich mir schon längst die Schreibweise wie bei "KunstStudent" zu eigen gemacht. Ist wesentlich deutlicher. Aber ich bleibe dabei: die Wahrnehmung ist bei diesen Wörtern erschwert. _Erkennen_ tut man sie meist deshalb, weil es keine Alternative gibt.
Beispiel:
gggggggggggggggggggggggg
wieviele sind das? - ebent! Du mußt zählen. Das ist kein lesen.Wo sind die Parallelen zu »stst«?
die Unleserlichkeit - siehe Fehlerbeispiele weiter unten.
Wenn es nun nach weitern Reformen zwei Wörter gibt, die sich dadurch unterscheiden, daß das eine 24 "g" und das andere 25 "g" hat, dann hast Du als Leser verloren...
Unpassendes Beispiel, denn niemand will Wörter mit mehr als drei gleiche Buchstaben hintereinander einführen.
mag schon sein. Übertreiben macht halt Spaß °-)
Und eine Unterscheidung, bei dessen Misserfolg der Leser »verloren« hätte, ist überhaupt nicht nötig, da die Reform keine semantische Differenzierung mit sich brachte.
_dann_ ist die Andersschreibung auch nicht nötig. Hier wurden mal wieder künstliche Stolperfallen geschaffen. Immerhin werden unschuldige Schüler danach benotet. Man kann genausogut "selbtständig" oder "selbststsändig" schreiben und man muß schon _sehr_ genau hinsehen, um den jeweiligen Fehler zu verorten. Genau das sollte aber m.E. nach zur Beurteilung des Wortes nicht nötig sein. Also entweder ist es egal, weil man eh keinen Unterschied bemerkt, aber dann kannst Du auch nicht mit "Regeln" wie in https://forum.selfhtml.org/?t=100413&m=615375 argumentieren. Oder es ist eben nicht egal, dann sollte die Rechtschreibung aber den Gesetzen der Gestaltwahrnehmung folgen, die uns immer veranlaßt nach der einfachstmöglichen Form zu suchen.
Gruß, Andreas
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