Andreas: Hamburger Appell führender Wirtschaftswissenschaftler

Hallo,

Deutschlands führende Wirtschaftswissenschaftler haben in einem gemeinsamen Appell die Politik aufgefordert, auch und gerade im aktuellen Wahlkampf ein realistisches Bild der deutschen Strukturkrise zu vermitteln. Der Appell steht unter http://www.wiwi.uni-muenster.de/iif/download/Hamburger Appell.pdf zum Download zur Verfügung.

Ich fand es schockierend und erhellend zugleich.

Grüße
Andreas

  1. Hallo,

    Deutschlands führende Wirtschaftswissenschaftler [...] http://www.wiwi.uni-muenster.de/iif/download/Hamburger Appell.pdf zum Download zur Verfügung.

    Ich fand es schockierend und erhellend zugleich.

    Stimmt. Der Wisch ist genau das, was er am Anfang so verdammt "wissenschaftlich nicht fundierte Konzepte zu propagieren, die das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden sollen"
    Es ist eine Mischung aus 40-er Jahre Schulpädagogik und Agitprop.

    Ich vermisse außerdem den Namen von "Deutschlands führende Wirtschaftswissenschaftler", die dieses Zettel erstellt haben.

    Grüße
    Thomas

    --
    Surftip: kennen Sie schon Pipolino's Clowntheater?
    http://www.clowntheater-pipolino.net/
    1. Ich vermisse außerdem den Namen von "Deutschlands führende Wirtschaftswissenschaftler", die dieses Zettel erstellt haben.

      Kannst Du gerne haben. Aber nicht erschrecken, das sind einige: http://www.rrz.uni-hamburg.de/IWK/appell.htm.

      Andreas

      1. Hallo,

        Ich vermisse außerdem den Namen von "Deutschlands führende Wirtschaftswissenschaftler", die dieses Zettel erstellt haben.

        Kannst Du gerne haben. Aber nicht erschrecken, das sind einige: http://www.rrz.uni-hamburg.de/IWK/appell.htm.

        Danke.
        Es ist schon eine recht beindruckende Leistung, dass so viele "führende Wirtschaftswissenschaftler" es schaffen genau nichts zu sagen. :-(
        Vielleicht ist das ein Problem der Bildung.

        Grüße
        Thomas

        --
        Surftip: kennen Sie schon Pipolino's Clowntheater?
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  2. Eine gute Zusammenfassung der Ursachen für die momentane Krise. Leider erklärt der Text nicht, wieso es Parteien wie die WASG dennoch schaffen, Wähler zu fangen. Ich vermute, dass es an der fehlenden ökonomischen Ausbildung in der Schule liegt.

    Meine Politiklehrerin hatte rote Haare und hat ein Feindbild gegen die Wirtschaft aufgebaut. Von Wirtschaft aber hatte sie keine Ahnung. Geglaubt haben ihr aber doch alle. Leider hören sich Verschuldungs- und Steuererhöhungstaktiken aus dem kurzfristorientierten Politikermund allzu gut an.

    1. Hallo.

      Meine Politiklehrerin hatte rote Haare und hat ein Feindbild gegen die Wirtschaft aufgebaut.

      Und du offenbar gegen rote Haare.
      MfG, at

  3. tach andreas

    unseriös wegen fehlender Quellen wie Thomas schon sagte. Aber auch unseriös, da hier meines Erachtens nur die bisherigen platten Rezepte derjenigen wiederholt werden, die die Angriffe auf Arbeiter-und Erwerbslosenrechte bisher zugunsten der shareholder-value forciert haben.
    Belege für deren Behauptungen werden nicht genannt. Weder für die angeblichen Zusammenhänge von der ach so hohen Steuerlast für Unternehmen, noch die der angeblichen Unterfinanziertheit der sozialen Sicherungssysteme. Wobei letztere wohl eher durch die Umwandlung in private Vorsorgesysteme(kam privat nicht von privatere, lat. berauben) kaputt gemacht werden, als durch die Altersurne.

    siehe auch hier:

    http://www.labournet.de/diskussion/wipo/rente/goehring.html

    Gruß Josef

    1. unseriös wegen fehlender Quellen wie Thomas schon sagte.

      Das ist nur eine Kopie, die ich Euch da geschickt hatte. Ich habe Thomas doch bereits geantwortet und dort findest Du auch alle 241 unterzeichnenden Professoren.

      Das sind wirklich Experten, die ihr Fach verstehen.

      Andreas

      1. re Andreas

        Das ist nur eine Kopie, die ich Euch da geschickt hatte. Ich habe Thomas doch bereits geantwortet und dort findest Du auch alle 241 unterzeichnenden Professoren.

        »»

        Fein

        Das sind wirklich Experten, die ihr Fach verstehen.

        Nur weil die einen Prof. Dr. irgendwas als Teil im Namen haben, muss ich doch wohl nicht vor denen in den Staub sinken und mea culpa,mea culpa mea maxima culpa herunterbeten. Weder weiß ich welche Interessen die mit einem solchen Appell verfolgen, noch für wen die Lobbyarbeit machen und deren Argumentation, wenn man dies denn so nennen will, hört sich einfach nach dem üblichen Sturmreifschießen von Arbeiter-und Erwerbslosenrechten an, das uns schon seit Jahrzenhten um die Ohren gehauen wird, damit auch ja alle die Plausibilität von Rechtebeschneidung und Zuweisung einer geeigneten Höhle als Unterkunft und Beschneidung der Gesundheitsvorsorge auf das Niveau eines Entwicklungslandes mit Freuden begrüßen würden. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass solche Pappnasen einfach mal die Fresse hielten... (frei nach D. Nuhr)

        Gruß Josef

        1. Ich habe diesen Beitrag hier ja auch deshalb gesendet, weil ich die Argumentation der Professoren für sehr plausibel halte. Natürlich ist die Wirtschaft etwas sehr komplexes. Da sind platte Sprüche wie von Lafontaine natürlich unsinnig. Die Unterzeichner wollten dem sicher etwas entgegensetzen und haben es versucht auf 3 Seiten zu bringen. Natürlich mag vieles daher auf den ersten Blick ebenfalls sehr platt klingen. Ich bin selbst Volkswirt und weiß daher, wie viel Theorie, Empirie und Mathematik hinter solchen Aussagen der Unterzeichner steht.

          Leider fängt man nur Wähler, wenn Aussagen in die Tagesschau passen. Auch erreicht man nur Menschen, wenn Aussagen auf 3 Seiten passen. Ich kann jedem nur empfehlen, sich mal ein Buch über die Grundzüge der Volkswirtschaftslehre zu besorgen! Die Unterzeichner haben völlig Recht. Nur würde eine Begründung dieses Forum sprengen.

          1. Re Andreas

            Ich habe diesen Beitrag hier ja auch deshalb gesendet, weil ich die Argumentation der Professoren für sehr plausibel halte. Natürlich ist die Wirtschaft etwas sehr komplexes. Da sind platte Sprüche wie von Lafontaine natürlich unsinnig. Die Unterzeichner wollten dem sicher etwas entgegensetzen und haben es versucht auf 3 Seiten zu bringen. Natürlich mag vieles daher auf den ersten Blick ebenfalls sehr platt klingen. Ich bin selbst Volkswirt und weiß daher, wie viel Theorie, Empirie und Mathematik hinter solchen Aussagen der Unterzeichner steht.

            Leider fängt man nur Wähler, wenn Aussagen in die Tagesschau passen. Auch erreicht man nur Menschen, wenn Aussagen auf 3 Seiten passen. Ich kann jedem nur empfehlen, sich mal ein Buch über die Grundzüge der Volkswirtschaftslehre zu besorgen! Die Unterzeichner haben völlig Recht. Nur würde eine Begründung dieses Forum sprengen.

            Vertrau mir sagte der Wolf zum Schaf?
            Das ist flach.

            Gruß Josef

            1. Vertrau mir sagte der Wolf zum Schaf?
              Das ist flach.

              Ich kann Dich gut verstehen. Ich habe aber keine Zeit, Dir nun ein mehrjähriges Studium der VWL in einem Forum vorzubeten. Außerdem befürchte ich, dass es den einen oder anderen langweilen mag :-)

              Daher vielleicht eher zwei Literaturtipps:

              Mankiw: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre
              Suntum: Die unsichtbare Hand

              Beides super Bücher für alle, die den Einstieg in die Wirtschaftstheorie suchen. Da muss ich hier nicht groß ausholen und hinterher bin ich das Schaf und nicht der Wolf! :-)

              Das sind genau die Bücher, die eigentlich alle in der Schule mal durchnehmen müssten, damit sie ökonomische Debatten verstehen.

              Andreas

              1. re Andreas

                Daher vielleicht eher zwei Literaturtipps:

                Mankiw: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre
                Suntum: Die unsichtbare Hand

                Beide sind mir zum Kaufen zu teuer und ob die meine örtliche Stadtbücherei noch anschaffen konnte werde ich morgen rauskriegen. Bis dahin werde ich mich mit wikipedia begnügen müssen, wobei ich daran zweifle, dass ein Abriss über Volkswirtschaft in ausreichendem Maße der Lage ist die globalen Zusammenhänge zu berücksichtigen.

                Gruß Josef

                1. Ja, in der Wikipedia ist die Wirtschaftskompetenz vermutlich tatsächlich etwas dürftig. Aber auch dort gibt es doch ein paar gute Artikel.

                  1. re

                    Ja, in der Wikipedia ist die Wirtschaftskompetenz vermutlich tatsächlich etwas dürftig. Aber auch dort gibt es doch ein paar gute Artikel.

                    imho bist du ein lavierender Schwätzer dessen Gebabbel ich mir jetzt einfach ersparen werde.

              2. Hi Andreas,

                Ich kann Dich gut verstehen. Ich habe aber keine Zeit, Dir nun ein mehrjähriges Studium der VWL in einem Forum vorzubeten.

                Du hast das Wissen und damit auch die richtige Meinung...

                Der Glaube, die richtige politische Richtung sei wissenschaftlich bestimmbar, zeichnet normalerweise Diktaturen aus: Demokratie erübrigt sich, da die führenden Wissenschaftler objektiv festgestellt haben ....

                Eine der Erscheinungsformen war der wissenschaftliche Sozialismus.

                Wenn Wirtschaftswissenschaftler ihr universitäres Renommee dazu gebrauchen, für eine bestimmte politische Meinung einzutreten, beeindrucken sie sicherlich den einen oder anderen, verraten aber zugleich auch Grundprinzipien wie Objektivität und kritische Distanz, die Voraussetzung jeder Wissenschaft überhaupt.

                Es ist im Grunde ganz einfach: Solche Stellungnahmen "führender Wissenschaftler" sind genauso viel wert, wie die Meinungen jedes anderen Bürgers dieses Landes. Natürlich ist es üblich, sich in Diskussionen durch Berufung auf besonderes Wissen unangreifbar zu machen: "Du Schatz, in dieser Beziehung entscheide ich, schließlich bin ich Psychologin und Du als Informatiker verstehst einfach nichts von menschlichen Beziehungen."

                Beides super Bücher für alle, die den Einstieg in die Wirtschaftstheorie suchen. Da muss ich hier nicht groß ausholen und hinterher bin ich das Schaf und nicht der Wolf! :-)

                Herrlicher Metaphernsalat. Würde diese Lektüre wirklich ausreichen, damit Du uns als Diskussionspartner akzeptierst? Warum haben eigentlich Professorenstimmen bei der Bundestagswahl nicht mehr Gewicht als die einfacher Heinis wie Du und ich?

                Das sind genau die Bücher, die eigentlich alle in der Schule mal durchnehmen müssten, damit sie ökonomische Debatten verstehen.

                Die Rede von den "Hausaufgaben", die von den anderen zu erledigen seien, bevor sie satisfaktionsfgähig würden, kennzeichnet meistens eine dusselige Form der Demagogie, oder?

                Also, mal Ökonomie für Dussel: Angenommen, da ist jemand arbeitslos und auf Hartz IV, sollte er dann, wenn er die Argumentation der "führenden Wirtschaftswissenschaftler" zur Kenntnis genommen hat - Zeit zum Studium dieses Pamphlets hat er ja genug - nicht zumindest ein Drittel seiner Stütze an VW oder die Deutsche Bank überweisen, um die Wirtschaft anzukurbeln und so auf lange Sicht doch wieder einen Job zu erlangen?

                Wäre es überdies nicht vernünftig, alle Gesetze zumindest so zugestalten, dass sie den Leistungen besser gerecht werden, die jeder einzelne für die Gesellschaft erbringt, etwa durch Einschränkung der Gültigkeit von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Niedrigverdiener?

                Ach ja, auch für Dich eine Lektüreempfehlung: "Meine Sonntage mit Sabine Christiansen", mal was aus der Gegenposition....

                Viele Grüße
                Mathias Bigge

                1. Also, mal Ökonomie für Dussel: Angenommen, da ist jemand arbeitslos und auf Hartz IV, sollte er dann, wenn er die Argumentation der "führenden Wirtschaftswissenschaftler" zur Kenntnis genommen hat - Zeit zum Studium dieses Pamphlets hat er ja genug - nicht zumindest ein Drittel seiner Stütze an VW oder die Deutsche Bank überweisen, um die Wirtschaft anzukurbeln und so auf lange Sicht doch wieder einen Job zu erlangen?

                  Das ist eine Art nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik, die indirekt viele Politiker fordern. Im Gegenteil aber braucht man eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik.

                  Wäre es überdies nicht vernünftig, alle Gesetze zumindest so zugestalten, dass sie den Leistungen besser gerecht werden, die jeder einzelne für die Gesellschaft erbringt, etwa durch Einschränkung der Gültigkeit von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Niedrigverdiener?

                  So einen Blödsinn habe ich noch nie gehört!

                  Ach ja, auch für Dich eine Lektüreempfehlung: "Meine Sonntage mit Sabine Christiansen", mal was aus der Gegenposition....

                  Die Sendung gehört für mich als sadomasochistisch veranlagtem Volkswirt zum Pflichtprogramm. Nur lernt man dort nix über Ökonomie, höchsten über Menschen.

                  1. Hallo,

                    Nur lernt man dort nix über Ökonomie, höchsten über Menschen.

                    Etwas weiter ausgeholt, das ist der springende Punkt, weshalb ich das Appell nicht billigen kann. Die schönsten Wirschafttheorien lassen immer eins vermissen, nämlich die Miteinbeziehung der Betroffenen, d.h. die soziale und sozioökonomische Entwicklungen in der Gesellschaft. Der Mensch kommt in diesen Theorien nur noch als mehr oder minder bezifferte statische Faktor vor und nicht als aktiver Beteiligter. Ja ich höre schon, dass man "mit irgendwas rechnen muss", nun dann sollten die Leute vielleicht paar Soziologen fragen, womit sie zu rechen haben/sollten.)

                    Grüße
                    Thomas

                    --
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                2. Hallo.

                  Warum haben eigentlich Professorenstimmen bei der Bundestagswahl nicht mehr Gewicht als die einfacher Heinis wie Du und ich?

                  Weil ihre Stimme bereits vor der Wahl laut genug ist und mehr Menschen beeinflusst als einem lieb sein kann.
                  MfG, at

                  1. Hi.

                    Warum haben eigentlich Professorenstimmen bei der Bundestagswahl nicht mehr Gewicht als die einfacher Heinis wie Du und ich?

                    Weil ihre Stimme bereits vor der Wahl laut genug ist und mehr Menschen beeinflusst als einem lieb sein kann.

                    In diesem Zusammenhang fand ich übrigens interessant, dass bei der Abstimmung über die EU-Verfassung in Luxemburg 4 Wochen vorher keine Umfrageergebnisse mehr veröffentlicht werden durften. Ich habe mich nämlich schon oft gefragt, inwieweit die "Politbarometer" oder wie auch immer genannten Umfragen kurz vor den Wahlen das Wählerverhalten beeinflussen. Gibt es darüber schon irgendwelche Erkenntnisse?

                    Schönen Sonntag noch!®
                    O'Brien

                    --
                    Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
                    1. Hallo.

                      In diesem Zusammenhang fand ich übrigens interessant, dass bei der Abstimmung über die EU-Verfassung in Luxemburg 4 Wochen vorher keine Umfrageergebnisse mehr veröffentlicht werden durften.

                      Dies ist auch in anderen Ländern gesetzlich ähnlich geregelt, in Deutschland hingegen nicht. In Deutschland halten sich zumindest die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender daran, unmittelbar vor sowie während der Wahlen keine Umfrageergebnisse zu veröffentlichen.

                      Ich habe mich nämlich schon oft gefragt, inwieweit die "Politbarometer" oder wie auch immer genannten Umfragen kurz vor den Wahlen das Wählerverhalten beeinflussen. Gibt es darüber schon irgendwelche Erkenntnisse?

                      Keine Erkenntnisse, aber immerhin Streit.
                      MfG, at

          2. Hi.

            Ich bin selbst Volkswirt und weiß daher, wie viel Theorie, Empirie und Mathematik hinter solchen Aussagen der Unterzeichner steht.

            Und gerade diese viele Theorie und Mathematik ist es, die eine oftmals weltfremde Betrachtungsweise der Realität hervorruft. Der mMn einzige Weg, die von den Wiwis so heißgeliebten Theorien und mathematischen Modelle sinnvoll anzuwenden, ist, sie mit einer gehörigen Portion gesunden Menschenverstandes zu paaren. Leider scheint es von diesem nicht allzuviel zu geben - oder aber er ist korrumpierbar und bleibt deswegen mit einem Koffer voll nicht registrierter Banknoten schweigend in der hintersten Ecke des Dachstübchens sitzen.

            Schönen Sonntag noch!®
            O'Brien

            --
            Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
          3. Sup!

            Die Unterzeichner haben völlig Recht. Nur würde eine Begründung dieses Forum sprengen.

            Tja, da hast Du Pech. Leider tummeln sich hier fast nur Leute, die Wirtschaftswissenschaften für eine teufliche Pseudowissenschaft halten, die sich "das Kapital" ausgedacht hat, um die armen Menschen zu knechten. Die glauben auch lieber, dass man mit "mit mehr Lohn mehr Binnennachfrage" bekommt und "mit mehr Binnennachfrage die Konjunktur ankurbeln" kann und plädieren für mehr Staatsausgaben, obwohl das von 1970 bis 2005 noch nie was gebracht hat.
            Diese Leute wollen den Appell für Quatsch halten - und wenn ihre simplen und auf schlechter Recherche beruhenden Behauptungen "den Appell hat ja gar keiner unterzeichnet" oder "das sind alles keine Praktiker" sich als falsch herausstellen, dann lassen sie sich noch blödsinnigere Schein-Argumente einfallen ("wo sind denn die Quellenangabne, das ist ja unwissenschaftlich!") oder basteln eine Verschwörungstheorie ("die sind ja gekauft").

            Es ist also zwecklos ;-)

            Gruesse,

            Bio

            --
            Never give up, never surrender!!!
            1. Sup!

              Port!

              Die Unterzeichner haben völlig Recht. Nur würde eine Begründung dieses Forum sprengen.

              Tja, da hast Du Pech. Leider tummeln sich hier fast nur Leute, die Wirtschaftswissenschaften für eine teufliche Pseudowissenschaft halten, die sich "das Kapital" ausgedacht hat, um die armen Menschen zu knechten. Die glauben auch lieber, dass man mit "mit mehr Lohn mehr Binnennachfrage" bekommt und "mit mehr Binnennachfrage die Konjunktur ankurbeln" kann und plädieren für mehr Staatsausgaben, obwohl das von 1970 bis 2005 noch nie was gebracht hat.
              Diese Leute wollen den Appell für Quatsch halten - und wenn ihre simplen und auf schlechter Recherche beruhenden Behauptungen "den Appell hat ja gar keiner unterzeichnet" oder "das sind alles keine Praktiker" sich als falsch herausstellen, dann lassen sie sich noch blödsinnigere Schein-Argumente einfallen ("wo sind denn die Quellenangabne, das ist ja unwissenschaftlich!") oder basteln eine Verschwörungstheorie ("die sind ja gekauft").

              Du darfst jede Menge Argumente liefern warum dieses Appell und was an ihm so toll, richtig, korrekt, zielführend und gewinnbringend sein soll.
              Natürich sind auch so mächtige Argumente wie "Nur würde eine Begründung dieses Forum sprengen" erlaubt. Aber wundere dich doch bitte nicht, wenn dann darauf die Antwort kommt "du kannst es also weder begründen, noch erklären, verstehst wohl selber nicht, deshalb behauptest einfach, die anderen würden es eh nicht verstehen".

              Natürlich werden jemandem, dem platte Sprüche und Agitprop im Stiel der 60-er und 70-er Jahre ganz vorzüglich munden und der sich auch sonst gerne mit Ergüssen "wichtiger" Personen ohen zu hinterfragen abspeisen läßt, solche Appelle wie Manna das aus dem Himmel vorkommen. Nur es ist leider so, dass aus dem Himmel meistens alles andere als das Glück auf einem runterfällt.
              Aber das scheint solche Menschen nicht zu stören. Also was soll's?

              Es ist wirklich zwecklos. ;-)

              Grüße
              Thomas

              --
              Surftip: kennen Sie schon Pipolino's Clowntheater?
              http://www.clowntheater-pipolino.net/
              1. Sup!

                Ich finde irgendwie, wenn hunderte renommierte Wissenschaftler einen Appell veröffentlichen, dann liegt die Beweislast (der Unrichtigkeit des Appells) bei den Gegnern des Appells. Denn ich persönlich bin durchaus der Meinung, dass die ihre Titel nicht aus dem Automaten gezogen haben und mehr Ahnung haben, als der durchschnittliche Politiker oder Forumsgast.

                Gruesse,

                Bio

                1. Tag Bio.

                  Ich finde irgendwie, wenn hunderte renommierte Wissenschaftler einen Appell veröffentlichen, dann liegt die Beweislast (der Unrichtigkeit des Appells) bei den Gegnern des Appells.

                  Ob der Appell an sich richtig oder unrichtig ist, muss jeder Leser letztlich für sich entscheiden. Ob er inhaltlich falsch ist, kann ich in der Tat nicht umfassend beurteilen. Allerdings ist er aus meiner Sicht einfach zu dünn weil zu polemisch und zu phrasenhaft. Wenn die Herren es besser können (wovon ich ausgehe), dann sollen sie es bitteschön auch besser machen. Und es deshalb nicht besser zu machen, weil es dann angeblich niemand mehr lesen oder verstehen würde, der nicht wenigstens 2 Semester VWL studiert hat, halte ich für ein ganz schlechtes Argument. Dann sollte man vielleicht doch lieber die Klappe halten, oder? So, wie der Appell da steht, bleibt für mich ein fader Beigeschmack von Populismus und aus diesem Grund halte ich nichts von diesem Appell.

                  Denn ich persönlich bin durchaus der Meinung, dass die ihre Titel nicht aus dem Automaten gezogen haben und mehr Ahnung haben, als der durchschnittliche Politiker oder Forumsgast.

                  Da gebe ich dir Recht.

                  Siechfred

                  --
                  Früh übt sich ... (74kB)
                  Der schwierigste Blick ist immer der über den Tellerrand -- man glaubt gar nicht, wie hoch so ein Tellerrand sein kann.
            2. Moin!

              Die glauben auch lieber, dass man mit "mit mehr Lohn mehr Binnennachfrage" bekommt und "mit mehr Binnennachfrage die Konjunktur ankurbeln" kann

              Doch. Es ist so. In nden letzten beiden Jahren hat der Trend zu sinkenden Realeinkommen der unteren und mittleren Verdiener zugenommen. Gestiegen sind die Realeinkommen der Großverdiener.

              Gleichzeitig stieg der Katitaltransfer in das Ausland:
              http://www.dihk.de/inhalt/themen/international_neu/investitionen/invest.html

              Zahlen:
              2003 Zuflüsse 27 Milliarden €
              2004 Abflüsse 25 Milliarden €

              Für 2005 wird erwartet, dass sich dieser Trend weiter ausweitet und der Kaptaltransfer bis zu 100 Milliarden Euro erreichen wird. Grund: Unternehmen und Besserverdienende investieren im Ausland.

              Ein Kapitalrückfluss ist aufgrund des fehlenden Regulatives des Währungsmarktes (Geldhandel) zumindest innerhalb der EU nicht mehr gegeben!
              Dies verhindert ein Absinken der DM und somit aus Sicht des Auslandes attraktivere Preise für Waren aus Deutschland, aus inländischer Sicht höherer Preise für auländische Erzeugnisse. Damit erzeugt eine Auslandinvestition nicht mehr zwingend eine Nachfrage nach inländischen Produkten: die Konjunktur in Deutschland hinkt. Die hinkende Konjunktur sorgt für einen noch mehr steigenden Teil an Auslandsinvestitionen und wir haben den negativsten Selbstläufer der Welt, insbesondere wenn man betrachtet, dass trotz Rekordgewinnen immer mehr an den Löhnen und somit der Binnennachfrage gekürzt wird. Einzig die Binnennachfrage ist geeignet diesen Effekt zu bremsen.

              Wir haben eine logische Kette:

              sinkende Löhne -> steigende Gewinne(und Löhne der Großbekommer) -> höherer Anteil an Auslandsinvestitionen -> sinkende Binnennachfrage -> schlechte Wirtschaftsentwicklung

              MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

              fastix®

              --
              Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
              1. Sup!

                Hmmm.... warum gäbe es denn einen Kapitalrückfluss, wenn die Währung DM statt Euro heissen würde? Meine VWL-Kenntnisse sind etwas dünn...

                Gruesse,

                Bio

                --
                Never give up, never surrender!!!
                1. Moin!

                  Hmmm.... warum gäbe es denn einen Kapitalrückfluss, wenn die Währung DM statt Euro heissen würde? Meine VWL-Kenntnisse sind etwas dünn...

                  Ganz einfach. Die DM würde gehandelt werden. Fließt Geld ab, z.B. nach XLand wird es dortens in aller Regel ja in der Landeswährung ausgebenen. Das führt zu hohen DM- Beständen, das wiederum dazu, dass der Verkaufsdruck aufdoie Währung steigt und das zu einem schlechteren Kurs zur  Währung X. Infolgedessen wäre irgendwann für iregendjemand attraktiv sich die Währung zu kaufen und mit dem Geld schöne (und jetzt preislich attraktive) Güter in D einzukaufen und in Xland zu verkaufen.

                  Die DM ist also wieder im Land und hier im Kreislauf... und das hat der Geldmarkt "besorgt". Tatsächlich ist es durchaus etwas komplizierter (Zinsmarkt- und Rentenmarkt, Vorgaben der nationalen Notenbanken, Dreiecksgeschäfte etc.), der Effekt läuft aber in jedem Fall darauf hinaus, da der Wert der DM nur hier realisiert (in Ware oder Rechte umgesetzt werden) kann.

                  Alle diese Steuerelemente gibt es jetzt nicht mehr innerhalb der EU. Der Geldmarkt als ausgleichendes Element versagt. Dazu kommt auch eine andere Problematik: derselbe Zinssatz, der in Griechenland und Portugal durchaus für eine unerwünschte Inflation (z.B. am Immobilienmarkt) führt (also zu niedrig ist), der würgt hier die durch extreme Kapitalabflüsse "entgeldete"1) Wirtschaft vollends ab (ist zu hoch).

                  Dieser Vorgang kann definitiv dadurch entschärft werden, wenn das Geld zu denjenigen umverteilt wird, die es eben nicht im Ausland investieren, statt sich, da sie schon alles haben, Grundstücke in Spanien oder Telefonkonzerne in Tschechien zu kaufen. (Auch der Kurs der tschechischen Krone ist zum Euro bereits festgeschrieben)

                  1. entgeldet=Geld ist knapp.

                  MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

                  fastix®

                  --
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                  1. Sup!

                    Vielleicht könnte man auch argumentieren, dass es toll ist, dass es keinen Geldmarkt mehr gibt innerhalb Europas, an dem sich die bösen Kapitalisten zusätzlich bereichern können?

                    Und auch wenn es keinen positiven Effekte mehr durch den Geldmarkt gibt - es gibt auch keine negativen mehr, zumindest innerhalb Europas.
                    Das heisst IMHO, dass es jetzt die Regierung in der Hand hat, die Wirtschafts-, Finanz-, Arbeits-, Forschungs- und Steuerpolitik so zu gestalten, dass Geld nach Deutschland fließt. Wenn sie das nicht hinbekommt, bzw. schlechter als der Rest Europas, dann haben wir halt verloren.

                    Gruesse,

                    Bio

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                    1. Moin!

                      Und auch wenn es keinen positiven Effekte mehr durch den Geldmarkt gibt - es gibt auch keine negativen mehr, zumindest innerhalb Europas.

                      So kann man das nicht sehen. Hier wurde ersatzlos ein Regularium gestrichen. Das ist etwa so als würde man den Golfstrom mittels eines Sperrwerkes aufhalten: Im Süden überhitzt die Karibik und der Norden bekommt eine Eiszeit. Die überhitzte Karibik hat dann auch dort übrigens eine Menge negativer Folgen. Ich schrieb ja schon vom Immobilienmarkt in Portugal und Griechenland. Dort entsteht gerade eine riesige Immobilienblase. Das wird Probleme geben und zwar nicht erst wenn die platzt.

                      Das das Regularium "Geldmarkt" auch einzelne kleine Probleme geschaffen hat mag sein. Aber es abzuschaffen ohne dass zuvor die Rahmenbedingungen dafür wirklich bestanden (hinreichend gleichmäßige wirtschaftliche Entwicklung) war schon falsch.

                      Es bleibt der Fakt: Der gemeinsame Markt und die, von den Professoren alles andere als uneigennützig geforderte weitere Spreizung der Einkommen liegt einzig im Interesse der Bolkesteinschen "wirtschaftlichen Mehrheit". Genau jener "wirtschaftlichen Mehrheit", die Deutschland gegenwärtig als blose "Cache-Cow" betrachtet und das Geld in irgenwelche "questions" pumpt. Auf die Art wird tatsächlich eine ganze Volkswirtschaft zum "Dog". Wer mit den Begriffen nichts anfangen kann, der suche nach "Produktlebenszyklus".

                      Fakt ist und bleibt: Die 275 Professoren (275 Millionen Fliegen haben recht: Scheisse schmeckt gut) verkünden da infolge der eigensichtigen und eigennützigen Ignoranz etliche CDU- (und "Neue-Mitte-SPD-") Biertischparolen. Und gerade der "nette" Hinweis an die unteren Einkommenschichten, man möge doch, weil es für die Volkswirtschaft besser sei, den Gürtel zugunsten der besserverdienenden enger schnallen ist, wie die Tatsachen und die Zahlen zeigen, barer Unsinn.

                      Ich denke, es wird Zeit, dass sich die Bezieher kleinerer Einkommen einfach daran erinnern, wer hier den Hammer schwingt und für die Einkommen der großkopferten sorgt.

                      MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

                      fastix®

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                      Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
                      1. Hallo.

                        "Cache-Cow"

                        [...]

                        Wer mit den Begriffen nichts anfangen kann, der suche nach "Produktlebenszyklus".

                        Der genannte Begriff ist dort glücklicherweise nicht zu finden. Aber vielleicht bist du ja ein "early Adopter" dieser noch undokumentierten Schreibweise.
                        MfG, at

                        1. Moin!

                          Der genannte Begriff ist dort glücklicherweise nicht zu finden. Aber vielleicht bist du ja ein "early Adopter" dieser noch undokumentierten Schreibweise.

                          Schön, dass Du bemerkt hast, dass ich die Geldkuh(Cash Cow) meinte.

                          MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

                          fastix®

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                          Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
      2. Tag Andreas.

        Das sind wirklich Experten, die ihr Fach verstehen.

        Der Appell erscheint mir wie das Kirchhoffsche Steuertheorem (Herr Prof. Dr. Paul Kirchhoff war bis 2000 Verfassungsrichter) oder das "Konzept der Einfach-Steuer" von Prof. Dr. Manfred Rose: beide wurden bei Veröffentlichung als der große Wurf abgefeiert, die Politiker aller Fraktionen bekamen feuchte Hosen beim bloßen Gedanken daran, doch schon wenig später hat sich alles in Nichts aufgelöst. Und heute spricht keiner mehr davon, genauso wenig wie von der Steuererklärung auf dem Bierdeckel (wenn es so einfach wäre, hätte ich jetzt bestimmt eine gutgehende Kneipe).

        Erstaunlich bei diesem Hamburger Appell übrigens, dass von den 241 Unterzeichnern kein einziger Praktiker dabei ist.

        Siechfred

        --
        Früh übt sich ... (74kB)
        Der schwierigste Blick ist immer der über den Tellerrand -- man glaubt gar nicht, wie hoch so ein Tellerrand sein kann.
        1. Erstaunlich bei diesem Hamburger Appell übrigens, dass von den 241 Unterzeichnern kein einziger Praktiker dabei ist.

          Da irrst Du. Zahlreiche der Professoren sind oder waren auch in der freien Wirtschaft tätig. Teilweise mit großem Erfolg. Der Appell wurde aber in Hamburg gestartet und man hat sich unter Lehrenden abgesprochen, ihn abzufassen.

          1. Tag Andreas.

            Erstaunlich bei diesem Hamburger Appell übrigens, dass von den 241 Unterzeichnern kein einziger Praktiker dabei ist.
            Da irrst Du. Zahlreiche der Professoren sind oder waren auch in der freien Wirtschaft tätig. Teilweise mit großem Erfolg. Der Appell wurde aber in Hamburg gestartet und man hat sich unter Lehrenden abgesprochen, ihn abzufassen.

            Aha, leider merkt man den Worten nicht die vermutlichen Großtaten der dahinterstehenden Personen an. Nene, sorry, aber das Niveau wird nicht automatisch dadurch besser, dass die Verfasser mit akademischen Graden reich gesegnet sind. Dieser Appell ist polemisch und wartet teilweise mit stammtischartigen Phrasen auf, die keinen wirklich hinter seinem Sparstrumpf hervorlocken. Aber eins ist gewiss: er tut auch niemandem weh. Und ich bin mir sicher, dass es einige der Herren besser könnten, sich aber mit diesem Appell nicht unbedingt einen Gefallen getan haben.

            Siechfred

            --
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            Der schwierigste Blick ist immer der über den Tellerrand -- man glaubt gar nicht, wie hoch so ein Tellerrand sein kann.
      3. Hallo,

        Das sind wirklich Experten, die ihr Fach verstehen.

        Weiss du was ein "geek" (oder je nachdem ein "nerd") ist?

        Wer die Misere in der Bildungswesen mit Aussagen wie: "Dabei wird oft übersehen, dass große Fortschritte allein durch vermehrten Ansporn zu Fleiß, Wissbegier und strenger Leistungsorientierung erzielt werden könnten." abfertigt, müsste dringendst zurück in die Schule geschickt werden. Im ernst. Nur damit diese "Wissenden" die Tatsachen von der Seite sehen, die sie nicht sehen wollen. Dass Bildung als solches nicht zu den "Bedingungen wirtschaftlichen Erfolgs" gezählt wird, zeigt auch deutlich die Meinung über die Wichtigkeit von Bildung. Und dass die Fragen der Migration und Integration nicht mal ansatzweise erwähnt werden, ist eine schlimmes Zeugnis von Straußenpolitik.

        Oder wenn jemand die postivie Auswirkung der Globalisierung in "Die
        vertiefte internationale Arbeitsteilung [...] - nur vergleichbar mit dem technischen Fortschritt – der zentrale Motor zur Steigerung unseres Lebensstandards." sieht, verkennt einfachste Tatsachen gesellschaftlicher Zusammenhänge. Oder hättest du Lust z.B. als Vater zweier Kinder nach Spanien umzuziehen (alleine, weil deine Frau einen guten Job hat und die Kinder gerade in die Schule gekommen sind) weil dort eine Stelle gerade in deinem Bereich frei ist?

        Und wenn dann Behauptungen wie:

        "Die unangenehme Wahrheit besteht deshalb darin, dass eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage nur durch niedrigere Entlohnung der ohnehin schon Geringverdienenden, also durch eine verstärkte Lohnspreizung, möglich sein wird. Eine Abfederung dieser Entwicklung ist durch verlängerte Arbeitszeiten, verminderten Urlaubsanspruch oder höhere Leistungsbereitschaft möglich."

        in den Raum gestellt werden, _muss_ man sich Fragen, ob die "Wissenden" nun Blind oder Blöd sind, wenn sie nicht erkennen, dass sie hier für eine Klassengegellschaft, ohne dabei einen wirklich triftigen Grund dafür zu nennen, plädieren.
        Vielleicht ist es aber einfach nur die hohe Schule der Wirtschaftsmathematik, dass bei steigender Inflation (Preiserhöhunhen überall --> Öl!) und gleichzeitig sinkenden Löhnen dann die Wirtschaft wieder in Schwung kommt.

        Das andere Wirschaftwissenschaftler mittlerweise z.B. vom Aldi- oder vom Lidl-Syndrom sprechen und damit die zerstörung der KMU meinen, stört wohl ebenso wenig wie dass die "billigere Produkte" (gepriesen als Errungenschaft der Globalisierung) auf den Rücken andere Gesellschaften pruduziert werden und dass die Spirale "immer billiger" einfach ziemlich bald beim Nullpunkt ankommt. Das Ignorieren der anstehenden neuen Energiekriese zeugt auch nicht unbedingt vom umfassenden Blick.

        Dieser "Appell" ist nichts anderes als ein Plädoyer für die weitere Öffnung der Lohnschere, für Globalisierung (mit allem was dazugehört) und für die Erschaffung einer Klassengesellschaft ohne gebildete Mittelschicht.

        Grüße
        Thomas

        PS: hat mal jemand angeschaut wie das Verhältnis Männer:Frauen in der Liste aussieht?

        --
        Surftip: kennen Sie schon Pipolino's Clowntheater?
        http://www.clowntheater-pipolino.net/
        1. Moin!

          Und wenn dann Behauptungen wie:

          "Die unangenehme Wahrheit besteht deshalb darin, dass eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage nur durch niedrigere Entlohnung der ohnehin schon Geringverdienenden, also durch eine verstärkte Lohnspreizung, möglich sein wird. Eine Abfederung dieser Entwicklung ist durch verlängerte Arbeitszeiten, verminderten Urlaubsanspruch oder höhere Leistungsbereitschaft möglich."

          in den Raum gestellt werden, _muss_ man sich Fragen, ob die "Wissenden" nun Blind oder Blöd sind, wenn sie nicht erkennen, dass sie hier für eine Klassengegellschaft, ohne dabei einen wirklich triftigen Grund dafür zu nennen, plädieren.

          Muss man nicht. Die Antwort liegt auf der Hand. Die Unterzeichner halten sich für eine Elite und sehen gerade in der verlangten Spreizung ihre höchsteigenen persönlichen Interessen gewahrt.

          Hoffentlich hat keiner der Herren in Mietshäuser investiert. Ansonsten müssen sich diese Herrschaften dann auch fragen lassen, wie sie denn dazu beitragen können das Lohnniveau auf den Stand von 1960 zu drücken. Ein Vorschlag wäre nämlich auch die Mieten per Gesetz eben diesen Stand anzupassen. Das geschieht nämlich sonst nur mit sehr großer zeitlicher Verzögerung.

          Wie erklären die Professoren eigentlich die hohen Gewinne, den stark wachsenden Export und die schwer hinkende Inlandsnachfrage?

          MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

          fastix®

          --
          Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
        2. hi,

          "Die unangenehme Wahrheit besteht deshalb darin, dass eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage nur durch niedrigere Entlohnung der ohnehin schon Geringverdienenden, also durch eine verstärkte Lohnspreizung, möglich sein wird. Eine Abfederung dieser Entwicklung ist durch verlängerte Arbeitszeiten, verminderten Urlaubsanspruch oder höhere Leistungsbereitschaft möglich."

          und so was muss man sich von eierköpfen anhören, die sich für diese äußerung ihrer "fundierten meinung" sicherlich nicht allzu schlecht haben entlohnen lassen, von wem auch immer.

          gruß,
          wahsaga

          --
          /voodoo.css:
          #GeorgeWBush { position:absolute; bottom:-6ft; }
        3. use Mosche;

          Wer die Misere in der Bildungswesen mit Aussagen wie: "Dabei wird oft übersehen, dass große Fortschritte allein durch vermehrten Ansporn zu Fleiß, Wissbegier und strenger Leistungsorientierung erzielt werden könnten." abfertigt, müsste dringendst zurück in die Schule geschickt werden.

          Das bezieht sich auf das sonst übliche Argument, dass im Bildungssektor zu wenig Geld investiert wird. Dies wird zwar nicht verneint, doch muss man nicht unbedingt jedem Schüler seinen Computer auf den Schultisch stellen, wenn man den gleichen Erfolg auch anders erreichen könnte, eben durch "Ansporn zu Fleiß, Wissbebgier und strenger Leistungsorientierung", und das vielleicht günstiger (hier ist jetzt Platz frei für die Argumente: "die wollen jetzt das Geld in der Schule kürzen" ... )

          Dass Bildung als solches nicht zu den "Bedingungen wirtschaftlichen Erfolgs" gezählt wird, zeigt auch deutlich die Meinung über die Wichtigkeit von Bildung.

          Falsch. Dort steht deutlich:
          "Bildung und Ausbildung sind wichtige Standortfaktoren [...]", Seite 2, Punkt 8.

          Oder wenn jemand die postivie Auswirkung der Globalisierung in "Die
          vertiefte internationale Arbeitsteilung [...] - nur vergleichbar mit dem technischen Fortschritt – der zentrale Motor zur Steigerung unseres Lebensstandards." sieht, verkennt einfachste Tatsachen gesellschaftlicher Zusammenhänge. Oder hättest du Lust z.B. als Vater zweier Kinder nach Spanien umzuziehen (alleine, weil deine Frau einen guten Job hat und die Kinder gerade in die Schule gekommen sind) weil dort eine Stelle gerade in deinem Bereich frei ist?

          Ich nenne das hier jetzt mal die Sonderfall-Argumentation, welche ich im Übrigen für ziemlich platt halte. Wenn der Mann einen Beruf gelernt hat, welcher heutzutage in dieser Form nicht profitabel zu betreiben wäre, hat man eben nur wenige Möglichkeiten:

          1. Der Staat garantiert diesen Job ( -> Staatsverschuldung)
          2. Der Mann lernt um
          3. Der Mann arbeitet was anderes als Geringverdiener, weil nicht aisreichend qualifiziert
          4. Der Mann zieht dorthin, wo dieser Beruf angeboten wird.
          5. Der Mann bleibt/wird arbeitslos.

          Fällt dir hier auf, dass im Appell nur die Punkte 1 und 5 ausgeschlossen werden (und dies auch begründet?). Welche anderen Möglichkeiten siehst du?

          Den Rest schenke ich mir jetzt mal, bin dafür zu müde. Nur ein Punkt zu der gesamten Diskussion:
          Es gibt anscheinend eine große Angst, von solchen "Eierköpfen" (wie war das mit den Beleidigungen hier im Forum?) regiert zu werden. Ich will nicht sagen, dass diese Menschen automatisch richtig liegen, nur weil sie ihr Fach studiert haben. Aber anstatt bei jeder Ansage dieser Studierten, die eine andere Position darstellt, einfach auf stur zu schalten wie ein Neuntklässler ("issabernichso", "menno, stimmtjagarnicht", ...), sollte man sich einmal überlegen, was diese Menschen sich dabei gedacht haben. Natürlich kann kritisiert werden, dass hier eine stringente Argumentation fehlt, aber die ist eben wirklich nicht immer leicht zu verstehen und auch nicht gerade kurz, weil Wirtschaftstheorie nunmal enge Verflechtungen aufweist.

          Um ein Beispiel zu bringen:
          Wenn ihr mit einem Physiker über den Fall eines Apfels diskutiert, dann kann er euch sagen, dass der Apfel fallen wird. Ihr habt dann die Möglichkeit, ihm zu glauben oder nachzuhaken, was aber unter Umständen sehr weit in die Physik führt. Die Wissenschaft ist (leider) aus Bereichen entschwunden, die konkret greifbar sind und die auf Anhieb verständlich sind. Also: wenn ihr den Appell nicht glauben wollt, dann solltet ihr doch nachforschen, mit welchen Modellen sich die Volkswirte denn derzeit auseinandersetzen und die Argumentation dahinter verstehen. Anlaufpunkte in Form von Büchern wurden euch bereits genannt, ich empfehle noch das Standard-Werk der VWL, "Einführung in die Volkswirtschaftslehre" von Samuelson, gibts schon lange und man findet, wenn man rumfragt, immer einen. Aber auf stur schalten in Form von "stimmt ja gar nicht" ist auch der Diskussion nicht dienlich, da ich denke, dass die Unterzeichner sicher bereit sind, die Argumentation hinter diesem Appell zu erläutern, wenn man sie denn fragt.

          use Tschoe qw(Matti);

          --
          Anyone who quotes me in their sig is an idiot. -- Rusty Russell.
           Webapplikationen in C++ entwickeln
          1. Hallo,

            Wer die Misere in der Bildungswesen mit Aussagen wie: "Dabei wird oft übersehen, dass große Fortschritte allein durch vermehrten Ansporn zu Fleiß, Wissbegier und strenger Leistungsorientierung erzielt werden könnten." abfertigt, müsste dringendst zurück in die Schule geschickt werden.

            Das bezieht sich auf das sonst übliche Argument, dass im Bildungssektor zu wenig Geld investiert wird. Dies wird zwar nicht verneint, doch muss man nicht unbedingt jedem Schüler seinen Computer auf den Schultisch stellen, wenn man den gleichen Erfolg auch anders erreichen könnte,[...]

            Ich habe nicht gefordert, dass jeder Schüler in der Schule seinen PC haben sollte. Aber ich erlebe es selbst, wie es an der Uni zugeht. Ich bin auch sehr gespannt wie man jemanden, der 2 Semester auf ein Übungsplatz warten muss, "durch vermehrten Ansporn zu Fleiß, Wissbegier und strenger Leistungsorientierung" zu ebendiesen verhelfen will.
            Schulen werden geschlossen und wo anderes erhöht sich die Anzahl der Schüler in den Klassen. Überfüllte Leerveranstaltungen, einsurzgefährdete Räume, überforderte Lehrer und Professoren, Wartezeichen bis zu einem Jahr auf eine Lehrveranstaltung, nicht zur Verfügung stehende aber in den Lehrverantaltungen verlange Bücher in den Bibliotheken.

            Das sind fakten. Und angesichts solche Fakten den Leuten vor die Latz zu knallen "sei fleißiger, sei wissbegiriger und bringe mehr Leistung", ist einfach Ignoranz und Frechheit, die kein Problem lösen werden.

            Dass Bildung als solches nicht zu den "Bedingungen wirtschaftlichen Erfolgs" gezählt wird, zeigt auch deutlich die Meinung über die Wichtigkeit von Bildung.

            Falsch. Dort steht deutlich:
            "Bildung und Ausbildung sind wichtige Standortfaktoren [...]", Seite 2, Punkt 8.

            Falsch ;-)
            "5. Zu den Bedingungen wirtschaftlichen Erfolgs gehören Investitionen in Maschinen,Fahrzeuge, Gebäude und andere wirtschaftliche Anlagegüter." ff.

            Keine Spur vom Menschen! Nichts. In die Bildung in die Menschen muss nicht investiert werden um den wirtschaftlichen Erfolg zu erreichen.
            Ich sehe im Punkt 8 keinerlei Hinweise, dass Bildung irgendwas zählen würde. Mit Sätzen wie  "Bildung und Ausbildung der Deutschen sind wichtige Standortfaktoren," werden die Menschen seit Jahren abgefertigt. Aber es passiert das große Nichts in dieser Richtung. Also was wollen die Appellanten damit sagen? Ist es nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, wenn man sagt "Bildung und Ausbildung sind Standortfaktoren" und dann gleich vermerkt, dass man in die Bildung nicht zu investieren braucht?

            Oder wenn jemand die postivie Auswirkung der Globalisierung [...]

            Ich nenne das hier jetzt mal die Sonderfall-Argumentation, welche ich im Übrigen für ziemlich platt halte. Wenn der Mann einen Beruf gelernt hat, welcher heutzutage in dieser Form nicht profitabel zu betreiben wäre, hat man eben nur wenige Möglichkeiten:

            1. Der Staat garantiert diesen Job ( -> Staatsverschuldung)
            2. Der Mann lernt um
            3. Der Mann arbeitet was anderes als Geringverdiener, weil nicht aisreichend qualifiziert
            4. Der Mann zieht dorthin, wo dieser Beruf angeboten wird.
            5. Der Mann bleibt/wird arbeitslos.

            Fällt dir hier auf, dass im Appell nur die Punkte 1 und 5 ausgeschlossen werden (und dies auch begründet?). Welche anderen Möglichkeiten siehst du?

            Punkt 4 ist das was ich ja auch gesagt habe, bzw. den ich in Frage stellte.
            Punkt 2: reden wir darüber wenn du eine fundierte durch mehrere Jahre dauernde Ausbildung hast und dann dir jemand vorschlägt, du sollst doch bitte mal kurz umlernen. Und damit du nicht denkst ich rede von etwas was ich nicht kenne: ich habe bereits drei Mal umgelernt (und wen ich mein Studium dazuzähle, wäre das das 4.) und habe fünf erlernte Berufe. Deshalb bin ich der Meinung, dass ich sehr wohl sagen kann, welche Sprüche den wertguten Wissenschaftler in diesem Zusammenhang lediglich theoretisches Gelabere ohne Hand und Fuß sind.
            Pukt 3: das wird das Ziel sein.

            Es gibt anscheinend eine große Angst, von solchen "Eierköpfen" (wie war das mit den Beleidigungen hier im Forum?) regiert zu werden.

            Ich habe keine Angst von den Wissenschaftler, aber ich sehe sehr wohl das Problem des Elfenbeinturms dabei. Theorien lassen sich unter akademischen Bedingungen immer gut ausdenken und ableiten, aber die Praxis zeigt oft genug, was sie von der Theorie hält.

            Ich will nicht sagen, dass diese Menschen automatisch richtig liegen, nur weil sie ihr Fach studiert haben. Aber anstatt bei jeder Ansage dieser Studierten, die eine andere Position darstellt, einfach auf stur zu schalten wie ein Neuntklässler ("issabernichso", "menno, stimmtjagarnicht", ...), sollte man sich einmal überlegen, was diese Menschen sich dabei gedacht haben.

            Da stimme ich dir zu. Und ich tat mit miner Kritik auch nichts anderes als zu hinterfragen, was sie sich dabei gedacht haben.

            »»Natürlich kann kritisiert werden, dass hier eine stringente Argumentation fehlt, aber die ist eben wirklich nicht immer leicht zu verstehen und auch nicht gerade kurz, weil Wirtschaftstheorie nunmal enge Verflechtungen aufweist.

            Ich würde aber von den "führenden Wirschaftwissenschatler" eine Landes erwarten, dass sie in der Lege sind ihr öffentliches Appell nicht nur mit schlüßiegen Argumenten, aber auch so zu formulieren, dass die Menschen es verstehen. Den Rest dazu hat schon sSiechfred unter https://forum.selfhtml.org/?t=111194&m=699440 gesagt.

            [...] da ich denke, dass die Unterzeichner sicher bereit sind, die Argumentation hinter diesem Appell zu erläutern, wenn man sie denn fragt.

            Da wäre ich wirklich gespannt. Ich bin aber auch gespannt wie viele von den Unterzeichner sich dabei mit dem Glauben "ich habe meine Schuldigkeit getan" sich zurücklehnen und weiter an Theorien basteln.

            Grüße
            Thomas

            --
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          2. Hallo.

            1. Der Mann arbeitet was anderes als Geringverdiener, weil nicht aisreichend qualifiziert

            Und genau darum geht es ja: Inzwischen sind ja schätzungsweise 99 Prozent aller arbeitslosen Facharbeiter über- unter- oder falsch qualifiziert -- jedenfalls nach Einschätzung der Arbeitgeber und der "vermittelnden" Behörden.
            MfG, at