Biesterfeld: Technik & "Menschliches Versagen"

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Hej,

Niemals aber kann das bedeuten, dass Fehler und somit auch Unglücke ausgeschlossen werden können.

ACK - allerdings bedeutet das IMHO auch, daß man von Bereichen die Finger lassen sollte, wo Fehler irreparable Schäden verursachen können!

Und woher weißt du welche Technologien "irreperable Schäden" hervorrufen? Wenn ein Airbag bei 200 km/h auf der Atobahn aufgeht, ist das ein irreparabler Schaden? Wenn ein Atomkraftwerk explodiert und Ostasien unbewohnbar macht ist das ein irreperabler Schaden? Ich geb Dir natürlich recht, dass man den Wert einer Technologie gegen seinen potentiellen Schaden und die Wahrscheinlichkeit mit der ein solcher Eintritt verrechnen muss. Auch ich bin der Meinung dass nicht alles umgesetzt werden muss, nur weil es machbar ist. Eine Kategorisierung nach Töpfchen und Kröpfchen lehne ich dennoch ab, weil sie nicht der Vielschichtigkeit der Thematik entspricht.

... wären z.B. zwei Bereiche, wo wir uns Fehler IMHO *nicht* erlauben können (bei der Genetik IMHO sogar noch weniger als bei der Atomkraft).

Bitte erkläre mir Deine Sorgen, die die grüne Biotechnologie in dir hervorruft. Ich bin mir sicher, dass sich die meisten Missverständnisse aus dem Weg räumen lassen.

In jedem Fall weigere ich mich zu akzeptieren, dass die breite Masse darüber bestimmen darf, welche Technologien zum Einsatz kommen und welche nicht.

Die "breite Masse" hat über *alles* abzustimmen [...]

Weiterhin stimm ich dir nicht zu. Der Gedanke des souveränen Volkes entspringt einer Zeit, als die Menschen noch begierig waren alles zu wissen, zu erfahren und zu erkennen. In einem solchen geistigem Klima kann das zarte Pflänzchen der Demokratie gedeihen. Heute aber kokettieren die Menschen quer durch alle Gesellschaftsschichten damit von Naturwissenschaften nichts zu wissen. Ja die Natwurwissenschaften werden nicht einmal als kulturelles Gut, welches unser Weltbild und Selbstverständnis immer wieder wandelt wahrgenommen. Wieso darf jemand, der sich damit brüstet den elementaren Aufbau eines Wasserstoffatoms nicht zu kennen, darüber entscheiden ob wir weiterhin Atomkraft nutzen? Welche Ausage trifft ein solcher mit seiner eigenen "Meinung"?

Wenn mich jemand dazu bringen möchte, eine neue Technologie zu unterstützen, dann ist er *herzlichst* eingeladen, sie mir zu erklären und dafür zu werben. Ich werde mir das dann bestimmt anhören, ggf. gegenteilige Meinungen einholen, und versuchen, mir ein Urteil zu bilden.

Das glaube ich dir, aber -- und dessen wirst du mir mit Sicherheit zustimmen -- da bist du die Ausnahme. Zumal noch zwei zusätzliche Aspekte hinzukommen: Oft sind die Probleme so komplex, dass man sie einem Laien auch nicht mal eben so erklären kann. Zudem enthält die Beurteilung einer neuen Technologie wie eingangs beschrieben so viele Unbekannte, dass eine echte Folgenabschätzung meist selbst den Experten vorenthalten bleibt.

Zumindest solange die breite Masse entweder nicht bereit oder nicht in der Lage ist sich ernsthaft und wissenschaftlich damit auseinander zu setzen.

Dieses elitäre Gehabe, verzeih mir den Ausdruck, kotzt mich an (auch wenn ich mich dadurch nicht persönlich angesprochen fühlen muß).

In diesem Fall (!) erhebt sich nicht die Elite zu derjenigen, sondern wird durch das Komplement hervorgebracht.

IMHO macht uns die Archäologie geradezu mustergültig etwas vor: Ausgegraben und untersucht wird das, was (aus welchen Gründen auch immer) *jetzt* angegangen werden *muß*. Was nicht unbedingt jetzt angegangen werden muß, läßt man der Nachwelt, in der begründeten (und bereits schon bislang auch eindrucksvoll bestätigten) Erwartung, daß unsere Nachkommen weitaus bessere Techniken haben werden, die die Probleme, die sich heute stellen würden, a) nicht aufkommen lassen sowie b) eine noch weitaus effizientere Nutzung zulassen würden.

Ich finde dass das ein sehr schöner Vergleich ist und auch von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren in Betracht gezogen werden sollte wenn ... ja ... wenn, diese könnten wie sie wollten. Es darf nämlich nicht vergessen werden dass es eben die nun oft erwähnte breite Masse ist, die die ständige Forderung nach einem Mehr an Lebensqualität stellt.

Beste Grüße
Biesterfeld

--
Art.1: Et es wie et es
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Das Kölsche Grundgesetz
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Technik & "Menschliches Versagen"

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                    „Grüne Biotechnologie“

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                    oder besser: "Tierisches" :-)

                    Cybaer
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                  For it's a jolly good fellow ... which nobody can deny!

                  Cybaer
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