Der Martin: Krankschreibung, Spaziergänge, Einkaufen

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Hallo,

Einfach vostellen, du wärest Chef - wie du dann reagiern würdest - dann stellen sich viele Fragen schon gar nicht mehr.

richtig, denn meiner Erfahrung nach sagen die Chefs viel eher, "Sie sollten lieber mal zu Hause bleiben und sich richtig auskurieren", als dass sie den Arbeitnehmern unangemessenes "Krankfeiern" unterstellen. Und Recht haben sie: Die meisten Angestellten sind so pflichtbewusst, dass sie lieber zur Arbeit gehen, obwohl sie schier aus den Latschen kippen, fünf Päckchen Taschentücher am Tag brauchen und kaum einen Ton reden können, anstatt mal so konsequent zu sein und sich krank zu melden.

Und deswegen wäre es eine Frechheit der Chefs ihren Angestellten gegenüber, ihnen einen Missbrauch des Krankheitsstatus vorzuwerfen. Mein Chef hätte mich die längste Zeit gesehen, wenn er das täte.[*]

Wenn ich dagegen offiziell als krank gelte und trotzdem einkaufen gehe oder spazierenfahre oder -gehe, ist das kein Widerspruch - denn beim Einkaufen oder Rumfahren habe ich (fast) keinen Stress, muss nicht dauernd Telefonanrufe beantworten, nicht ständig mit Kollegen diskutieren oder jemandem Rede und Antwort stehen usw., es ist also im Vergleich zum Arbeitsalltag definitiv eine Erholung.

So long,
 Martin

[*] Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich mich das erste Mal krank gemeldet. Das waren die ersten zwei Krankheitstage nach sieben Jahren im Unternehmen.

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In Ägypten haben früher 150000 Leute 35 Jahre lang an einer Pyramide gearbeitet. Aber bei uns arbeiten doppelt so viele Leute doppelt so lange allein an der Baugenehmigung.
  (Dieter Nuhr, deutscher Kabarettist)