Der Martin: Universeller Bootmanager

Hallo,

ich weiß, dass man mit dem Windows-Bootmanager auch Non-Windows-Systeme booten kann, und dass man z.B. mit GRUB auch Windows booten kann. Allerdings hat das immer einen Schönheitsfehler: Wenn ein Fremdsystem gebootet werden soll, dann wird immer nur dessen Bootsektor geladen und so zunächst der Bootmanager des Fremdsystems aufgerufen (wenn es einen hat).

Gibt es einen Bootmanager, der sowohl Linux als auch Windows (2k/XP) DIREKT booten kann, so dass man mehrere Windows- und mehrere Lunix-Bootkonfigurationen in *einem* Bootmenü zusammenfassen kann? Dass er alternativ auch Systeme auf die traditionelle Weise booten kann (Bootsektor laden und ausführen), sollte selbstverständlich sein.

Hat jemand einen Vorschlag?

So long,
 Martin

--
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
Große verderben sie aber meist auch nicht.
  1. moin,

    Gibt es einen Bootmanager, der sowohl Linux als auch Windows (2k/XP) DIREKT booten kann, so dass man mehrere Windows- und mehrere Lunix-Bootkonfigurationen in *einem* Bootmenü zusammenfassen kann?

    xfdisk hat einen BM, den habe ich immer genommen, vorzügliches Teil. Hab gestern auch mit xfdisk meine neue Platte einrichten können, wo die Installation von XP vorerst versagte, jetzt gehts ;-)

    xfdisk wird nicht mehr entwickelt, falls Du es auch nicht im internet finden kannst, schick mir ne Mail.

    Horst Hacke

    1. Hallo,

      Gibt es einen Bootmanager, der sowohl Linux als auch Windows (2k/XP) DIREKT booten kann, so dass man mehrere Windows- und mehrere Lunix-Bootkonfigurationen in *einem* Bootmenü zusammenfassen kann?
      xfdisk hat einen BM, ...

      ja, habe ich früher auch mal verwendet. Aber xfdisk wäre ja noch weiter weg von dem, was ich meine: Das Programm kann nichts weiter als ein Bootmenü anzuzeigen und dann von einer ausgewählten Partition den Bootsektor zu laden und auszuführen (und ich zweifle sogar, ob xfdisk mit Platten >128GB umgehen kann). Anders gesagt: Jeder Bootmenü-Eintrag entspricht einer Partition.
      Mehrere, in verschiedenen Verzeichnissen derselben Partition installierte Windowse sind damit genauso unmöglich wie mehrere Booteinträge für Linux mit unterschiedlichen Parametern.

      falls Du es auch nicht im internet finden kannst, schick mir ne Mail.

      Nett gemeint, danke - aber zwecklos. Ich suche ja quasi eine Kreuzung aus GRUB und dem Windows-Bootmanager mit mindestens den gleichen Fähigkeiten.

      So long,
       Martin

      --
      Die junge Ehefrau weint sich bei ihrer Mutter aus:
      Er hat gesagt, ich soll mich zum Teufel scheren! - Und da kommst du ausgerechnet zu mir?!
  2. Moin Moin!

    ich weiß, dass man mit dem Windows-Bootmanager auch Non-Windows-Systeme booten kann, und dass man z.B. mit GRUB auch Windows booten kann. Allerdings hat das immer einen Schönheitsfehler: Wenn ein Fremdsystem gebootet werden soll, dann wird immer nur dessen Bootsektor geladen und so zunächst der Bootmanager des Fremdsystems aufgerufen (wenn es einen hat).

    Ja und? Wo ist das Problem?

    Gibt es einen Bootmanager, der sowohl Linux als auch Windows (2k/XP) DIREKT booten kann, so dass man mehrere Windows- und mehrere Lunix-Bootkonfigurationen in *einem* Bootmenü zusammenfassen kann? Dass er alternativ auch Systeme auf die traditionelle Weise booten kann (Bootsektor laden und ausführen), sollte selbstverständlich sein.

    Hat jemand einen Vorschlag?

    Es wird darauf hinauslaufen, die Funktionen von Bootsektor und insbesondere NTLDR der diversen Windows-Versionen auseinander zu nehmen und die Funktionen so nachzubauen, dass LILO, GRUB & Co sie nachbilden können. Technisch nicht unmöglich, aber wahrscheinlich juristisch ein Riesentheater. Außerdem braucht der Nachbau die Möglichkeit, Dateien von FAT- und NTFS-Partitionen zu lesen. LILO bietet dafür keine Möglichkeiten, denn LILO hat keine Ahnung von Dateisystemen. Syslinux kann in beschränktem Umfang Dateien aus seinem Boot-Dateisystem lesen, GRUB wohl auch. Syslinux bietet eine API, damit geladene Programme diese Funktionen nicht erneut implementieren müssen. Grub: Keine Ahnung.

    http://en.wikipedia.org/wiki/NTLDR beschreibt, was NTLDR so treibt, im wesentlichen: Hiberate-Datei laden oder NTDETECT.COM und anschließend NTOSKRNL.EXE laden. http://en.wikipedia.org/wiki/Windows_NT_Startup_Process erklärt das noch etwas detailierter.

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
    1. Hallo,

      Wenn ein Fremdsystem gebootet werden soll, dann wird immer nur dessen Bootsektor geladen und so zunächst der Bootmanager des Fremdsystems aufgerufen (wenn es einen hat).
      Ja und? Wo ist das Problem?

      auf diese Weise kann ich Windows- und Linux-Booteinträge auf einem Multiboot-System nicht in *einem* Menü zusammenfassen, sondern habe immer zwei komplett voneinander getrennte Gruppen. Das gefällt mir nicht.

      Es wird darauf hinauslaufen, die Funktionen von Bootsektor und insbesondere NTLDR der diversen Windows-Versionen auseinander zu nehmen und die Funktionen so nachzubauen, dass LILO, GRUB & Co sie nachbilden können. Technisch nicht unmöglich, aber wahrscheinlich juristisch ein Riesentheater.

      Vermutlich auch nicht mehr Theater als die Implementierung von NTFS in Linux. Und ich hatte eben gehofft, dass sich schon mal jemand daran versucht hat. Zumal man das von mir gewünschte Verhalten ja auch relativ einfach vortäuschen könnte, wie mir gerade einfällt: Man nehme GRUB und verpasse ihm die Fähigkeit, nach der Auswahl einer Windows-Bootkonfiguration eine boot.ini mit genau einer Konfiguration zu schreiben (dann zeigt der Windows-Bootmanager nämlich keine Auswahl mehr an), bevor er die Kontrolle an den Bootmechanismus von Windows übergibt.

      http://en.wikipedia.org/wiki/NTLDR beschreibt, was NTLDR so treibt

      Ja, aber nur sehr oberflächlich.

      http://en.wikipedia.org/wiki/Windows_NT_Startup_Process erklärt das noch etwas detailierter.

      Auch den Artikel kenn ich. Er ist zwar ausführlich genug, um in etwa die Abläufe zu begreifen, aber nicht ausführlich genug, um sie nachzubilden.

      Schönen Tag noch,
       Martin

      --
      Das Leben ist lebensgefährlich und endet meistens tödlich.
      1. Tach,

        Man nehme GRUB und verpasse ihm die Fähigkeit, nach der Auswahl einer Windows-Bootkonfiguration eine boot.ini mit genau einer Konfiguration zu schreiben

        das wäre ein Kampf gegen Windmühlen, nur weil boot.ini lange Bestandteil des NT-Bootprozesses war, wurde es trotzdem mit Vista ersetzt (durch ein Binärfile) und mit Windows 7 dann nochmal. Dass heutzutage noch jemand Lust hat Bootloader für Legacy-Systeme wie XP zu schreiben, bezweifele ich.

        Die einfachste Lösung für dein Problem wäre vermutlich ein Rechner mit EFI statt BIOS, da ist der Bootloader bereits integriert; alternativ könntest du testen, wie exakt die Liste in Wikipedia - Comparison of boot loaders ist, vielleicht sind ja wirklich welche dabei, die ohne chainloading auskommen.

        mfg
        Woodfighter

        1. Hi,

          Man nehme GRUB und verpasse ihm die Fähigkeit, nach der Auswahl einer Windows-Bootkonfiguration eine boot.ini mit genau einer Konfiguration zu schreiben
          das wäre ein Kampf gegen Windmühlen

          wie kommst du darauf?

          nur weil boot.ini lange Bestandteil des NT-Bootprozesses war, wurde es trotzdem mit Vista ersetzt (durch ein Binärfile) und mit Windows 7 dann nochmal.

          Das ist für mich kein Argument. Denn nach XP ist die Evolution von Windows aus meiner Sicht nur noch eine Devolution. Das System wird immer fetter und schwerfälliger, dem Nutzer werden immer mehr Knüppel zwischen die Beine geworfen. Wenn es das Ziel von Microsoft ist, den Leuten Windows abzugewöhnen und sie zu Linux hin zu orientieren, dann sind sie damit bei mir auf einem guten Weg (nein, so ganz haben sie's noch nicht geschafft, aber sie tun ihr Bestes).
          Für mich ist daher XP immer noch "das aktuelle" Windows, und Win2k in vielen Fällen eine gute und solide Alternative. Windows 7 ist für mich nicht wirklich brauchbar; allenfalls zu Testzwecken werde ich es wohl gelegentlich anschmeißen müssen.

          Dass heutzutage noch jemand Lust hat Bootloader für Legacy-Systeme wie XP zu schreiben, bezweifele ich.

          Nun, ich könnte mir vorstellen, das für den Eigenbedarf zu tun.

          Die einfachste Lösung für dein Problem wäre vermutlich ein Rechner mit EFI statt BIOS

          Ist EFI wirklich ernst zu nehmen? Ich habe eher das Gefühl, es ist eine Totgeburt, da es anscheinend vom Markt nicht wirklich angenommen wird.

          alternativ könntest du testen, wie exakt die Liste in Wikipedia - Comparison of boot loaders ist, vielleicht sind ja wirklich welche dabei, die ohne chainloading auskommen.

          Danke, das ist eine gute Idee. Dort war ich zwar vor Monaten auch schon einmal, bin aber nur flüchtig drübergegangen. PLoP hört sich recht pfiffig an, und zu Gujin suche ich noch handfeste Informationen, finde aber immer nur sehr Oberflächliches.

          So long,
           Martin

          --
          why the heck do you jerk think, that wir ein doppelposting nicht bemerken, wenn you zwischendurch the sprache wechselst?
            (wahsaga)
          1. Moin Moin!

            Das ist für mich kein Argument. Denn nach XP ist die Evolution von Windows aus meiner Sicht nur noch eine Devolution. Das System wird immer fetter und schwerfälliger, dem Nutzer werden immer mehr Knüppel zwischen die Beine geworfen.

            AMEN!

            Wenn es das Ziel von Microsoft ist, den Leuten Windows abzugewöhnen und sie zu Linux hin zu orientieren, dann sind sie damit bei mir auf einem guten Weg (nein, so ganz haben sie's noch nicht geschafft, aber sie tun ihr Bestes).
            Für mich ist daher XP immer noch "das aktuelle" Windows, und Win2k in vielen Fällen eine gute und solide Alternative. Windows 7 ist für mich nicht wirklich brauchbar; allenfalls zu Testzwecken werde ich es wohl gelegentlich anschmeißen müssen.

            Mein Hauptwindows ist W2K, bis ich irgendwann in naher Zukunft einen Rechner mit vier (virtuellen) Cores kaufe -- dann ist Windows Geschichte, denn bei W2K pro ist bei 2 Cores und 3,5 GByte RAM Schluß.

            Dass heutzutage noch jemand Lust hat Bootloader für Legacy-Systeme wie XP zu schreiben, bezweifele ich.

            Nun, ich könnte mir vorstellen, das für den Eigenbedarf zu tun.

            Die einfachste Lösung für dein Problem wäre vermutlich ein Rechner mit EFI statt BIOS

            Ist EFI wirklich ernst zu nehmen? Ich habe eher das Gefühl, es ist eine Totgeburt, da es anscheinend vom Markt nicht wirklich angenommen wird.

            Apple setzt ausschließlich auf EFI, schon allein, weil fast alle anderen es nicht benutzen.

            Was das Schreiben einer alternativen Boot.INI angeht: Mit Einschränkungen könnte das mit relativ wenig Aufwand funktionieren. Syslinux hat eine API, um Mini-Programme zu starten. So ein Mini-Programm könnte aus "Kernel"-Parametern eine Boot.INI schreiben und dann einen ganz normalen Chain-Boot starten. -- Dachte ich jedenfalls bis vor zwei Minuten. Denn mit der Syslinux-API kann man zwar Dateien lesen, aber nicht schreiben. Weitere Einschränkungen: Syslinux kann nur mit FAT umgehen, Extlinux mit ext2/3/4?, aber es gibt keine Syslinux-Variante für NTFS. Du müßtest also von einer FAT-Partition booten.

            Immerhin gibt es schon Code, der direkt den NTLDR laden kann: chain.c32. Nur kann der wiederum dem NTLDR keine Informationen mitgeben, und natürlich auch nicht auf Platte schreiben -- bis auf das Verstecken von Partitionen. Das wäre also ein Ansatz. Bleibt "nur" noch das Problem, dem NTLDR irgendwie mitzuteilen, wie Du gerne booten möchtest. Boot.INI schreiben, NTLDR im RAM patchen, bevor die Kontrolle an NTLDR übergeben wird, was auch immer.

            Alexander

            --
            Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
            1. n'Abend,

              Für mich ist daher XP immer noch "das aktuelle" Windows, und Win2k in vielen Fällen eine gute und solide Alternative. Windows 7 ist für mich nicht wirklich brauchbar; allenfalls zu Testzwecken werde ich es wohl gelegentlich anschmeißen müssen.
              Mein Hauptwindows ist W2K, bis ich irgendwann in naher Zukunft einen Rechner mit vier (virtuellen) Cores kaufe -- dann ist Windows Geschichte, denn bei W2K pro ist bei 2 Cores und 3,5 GByte RAM Schluß.

              bei mir sind 2000 und XP noch in ungefähr gleichem Maß vertreten; dazu noch zwei kleine Embedded-Systeme mit Win98 (aus der Zeit, als ich über Linux noch weniger wusste als heute).

              Ist EFI wirklich ernst zu nehmen? Ich habe eher das Gefühl, es ist eine Totgeburt, da es anscheinend vom Markt nicht wirklich angenommen wird.
              Apple setzt ausschließlich auf EFI, schon allein, weil fast alle anderen es nicht benutzen.

              Das bestätigt meinen Eindruck. ;-)

              mit der Syslinux-API kann man zwar Dateien lesen, aber nicht schreiben.

              Tja, dann war's eine gute Idee, aber mehr auch leider nicht.

              Weitere Einschränkungen: Syslinux kann nur mit FAT umgehen, Extlinux mit ext2/3/4?, aber es gibt keine Syslinux-Variante für NTFS. Du müßtest also von einer FAT-Partition booten.

              Das wäre für mich keine Einschränkung; ich setze NTFS sowieso nur für Datenpartitionen ein, auf denen ich sehr große Dateien (>4GB) erwarte - zum Beispiel ganze DVD-Images, Videodateien oder Containerdateien für virtuelle Maschinen. Keinesfalls wird die Systempartition in NTFS formatiert.
              Aber das hilft mir ja in diesem Fall auch nur bedingt.

              Immerhin gibt es schon Code, der direkt den NTLDR laden kann: chain.c32. Nur kann der wiederum dem NTLDR keine Informationen mitgeben

              Das ist auch nicht nötig. Denn ntldr ist nach dem Bootsektor das erste Stück Code, was beim Start von Windows ausgeführt wird. Da liegen noch keine Informationen vor, die werden erst im weiteren Verlauf des Bootvorgangs ermittelt - teils aus der boot.ini, teils aus den Hardware-Eigenschaften, die ntdetect.com ermittelt.

              Bleibt "nur" noch das Problem, dem NTLDR irgendwie mitzuteilen, wie Du gerne booten möchtest. Boot.INI schreiben, NTLDR im RAM patchen, bevor die Kontrolle an NTLDR übergeben wird, was auch immer.

              Ich schau mir das mal an, vielen Dank für die diversen Hinweise.

              So long,
               Martin

              --
              Ich bin im Prüfungsstress, ich darf Scheiße sagen.
                (Hopsel)
              1. Moin Moin!

                mit der Syslinux-API kann man zwar Dateien lesen, aber nicht schreiben.

                Tja, dann war's eine gute Idee, aber mehr auch leider nicht.

                Naja, Syslinux ist FOSS, Du kannst also Funktionen zum Schreiben nachrüsten.

                Syslinux 4.x wird wohl deutlich anders aussehen, mit Filesystem-Treibern in C. Schreibfunktionen und / oder NTFS-Zugriff könntest Du nachrüsten.

                Weitere Einschränkungen: Syslinux kann nur mit FAT umgehen, Extlinux mit ext2/3/4?, aber es gibt keine Syslinux-Variante für NTFS. Du müßtest also von einer FAT-Partition booten.

                Das wäre für mich keine Einschränkung; ich setze NTFS sowieso nur für Datenpartitionen ein, auf denen ich sehr große Dateien (>4GB) erwarte - zum Beispiel ganze DVD-Images, Videodateien oder Containerdateien für virtuelle Maschinen. Keinesfalls wird die Systempartition in NTFS formatiert.

                Damit kann doch jeder User Deine Systempartition demolieren, mangels Dateirechten. Naja, ist bei den meisten NTFS-Installationen auch so, weil die meisten Leute immer noch als Admin arbeiten und die Standard-Rechte auf der Systempartition längst nicht so strikt sind, wie sie sein sollten.

                Aber das hilft mir ja in diesem Fall auch nur bedingt.

                Immerhin gibt es schon Code, der direkt den NTLDR laden kann: chain.c32. Nur kann der wiederum dem NTLDR keine Informationen mitgeben

                Das ist auch nicht nötig. Denn ntldr ist nach dem Bootsektor das erste Stück Code, was beim Start von Windows ausgeführt wird. Da liegen noch keine Informationen vor, die werden erst im weiteren Verlauf des Bootvorgangs ermittelt - teils aus der boot.ini, teils aus den Hardware-Eigenschaften, die ntdetect.com ermittelt.

                Ja, aber wenn Du aus einem anderen Bootloader (Syslinux, Grub, LILO) Windows in verschiedenen Konfigurationen starten willst, MUSST Du NTLDR bzw. den von NTLDR gestarteten Prozessen mitteilen, welche Konfiguration aktiv sein soll. Eigentlich alle Bootloader für Linux und Co. übergeben dazu einen String an den Betriebssystemkern bzw. den vorgeschalteten Loader (z.B. memdisk, Chain-Loader, comboot-Programme, ...). Den müßte Dein Spezial-Loader für Windows auswerten und wenigstens in Teilen weiterreichen.

                Bleibt "nur" noch das Problem, dem NTLDR irgendwie mitzuteilen, wie Du gerne booten möchtest. Boot.INI schreiben, NTLDR im RAM patchen, bevor die Kontrolle an NTLDR übergeben wird, was auch immer.

                Alexander

                --
                Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
                1. Hi,

                  Weitere Einschränkungen: Syslinux kann nur mit FAT umgehen, Extlinux mit ext2/3/4?, aber es gibt keine Syslinux-Variante für NTFS. Du müßtest also von einer FAT-Partition booten.
                  Das wäre für mich keine Einschränkung; ich setze NTFS sowieso nur für Datenpartitionen ein, auf denen ich sehr große Dateien (>4GB) erwarte - zum Beispiel ganze DVD-Images, Videodateien oder Containerdateien für virtuelle Maschinen. Keinesfalls wird die Systempartition in NTFS formatiert.
                  Damit kann doch jeder User Deine Systempartition demolieren, mangels Dateirechten.

                  das stimmt zwar theoretisch, war aber aufgrund meines von Grund auf skeptischen und restriktiven Verhaltens in all den Jahren nie ein Thema. Die größte Gefahr geht auf einem Windows-System von Windows selbst aus.

                  Naja, ist bei den meisten NTFS-Installationen auch so, weil die meisten Leute immer noch als Admin arbeiten und die Standard-Rechte auf der Systempartition längst nicht so strikt sind, wie sie sein sollten.

                  Dazu kommt (auch wenn Vinzenz mir immer gern das Gegenteil einreden möchte), dass schon kleine Pannen dazu führen können, dass ein NTFS-Volume komplett futsch ist, während FAT32 doch ziemlich robust und im Schadensfall leicht zu reparieren ist - notfalls sogar von Hand mit einem Hex-Editor und selbst wenn das Backup nicht tagesaktuell ist.

                  Nur kann der wiederum dem NTLDR keine Informationen mitgeben
                  Das ist auch nicht nötig. Denn ntldr ist nach dem Bootsektor das erste Stück Code, was beim Start von Windows ausgeführt wird. Da liegen noch keine Informationen vor, die werden erst im weiteren Verlauf des Bootvorgangs ermittelt - teils aus der boot.ini, teils aus den Hardware-Eigenschaften, die ntdetect.com ermittelt.
                  Ja, aber wenn Du aus einem anderen Bootloader (Syslinux, Grub, LILO) Windows in verschiedenen Konfigurationen starten willst, MUSST Du NTLDR bzw. den von NTLDR gestarteten Prozessen mitteilen, welche Konfiguration aktiv sein soll.

                  Ich glaube, du irrst. Wenn ich den Windows-Kernel (ntoskrnl.exe) direkt starten wollte, dann müsste ich ihm eine Reihe von Informationen mitgeben bzw. etwas Vorarbeit leisten. Aber ntldr fängt mit Null an und ermittelt all diese Boot-Informationen ja erst.

                  Eigentlich alle Bootloader für Linux und Co. übergeben dazu einen String an den Betriebssystemkern bzw. den vorgeschalteten Loader (z.B. memdisk, Chain-Loader, comboot-Programme, ...). Den müßte Dein Spezial-Loader für Windows auswerten und wenigstens in Teilen weiterreichen.

                  Nicht wenn ich tatsächlich ntldr lade und starte, so wie das sonst der Code im Bootsektor tut. Dann macht ntldr die Arbeit und stellt die gesammelten Informationen schließlich dem OS-Kernel zur Verfügung.

                  Ciao,
                   Martin

                  --
                  Eifersucht ist so alt wie die Menschheit: Als Adam einmal spät heimkam, zählte Eva sofort seine Rippen.
                  1. Moin Moin!

                    Dazu kommt (auch wenn Vinzenz mir immer gern das Gegenteil einreden möchte), dass schon kleine Pannen dazu führen können, dass ein NTFS-Volume komplett futsch ist, während FAT32 doch ziemlich robust und im Schadensfall leicht zu reparieren ist - notfalls sogar von Hand mit einem Hex-Editor und selbst wenn das Backup nicht tagesaktuell ist.

                    NTFS hat Journaling, FAT nicht. Ich hab schon mehr als einer NT-Kiste im laufenden Betrieb den Strom gekappt, das NTFS hat das jedes mal problemlos überlebt. Im Gegensatz zu FAT, da ist mir tatsächlich ein paar Mal das Dateisysten kaputt gegangen.

                    Und ganz ehrlich: Entweder habe ich ein gutes, automatisch erstelltes und geprüftes Backup, oder der Rechner ist für ein Backup zu unwichtig und wird im Problemfall stumpf neu aufgesetzt oder mit einem Image beglückt. Aber ich werde auf gar keinen Fall mit einem Hex-Editor an einer x Gigabyte großen FAT-Partition herumfrickeln. Dafür ist mir meine Zeit einfach zu schade.

                    Ja, aber wenn Du aus einem anderen Bootloader (Syslinux, Grub, LILO) Windows in verschiedenen Konfigurationen starten willst, MUSST Du NTLDR bzw. den von NTLDR gestarteten Prozessen mitteilen, welche Konfiguration aktiv sein soll.

                    Ich glaube, du irrst.

                    Nein, ich beschreibe Dein Problem.

                    Wenn ich den Windows-Kernel (ntoskrnl.exe) direkt starten wollte, dann müsste ich ihm eine Reihe von Informationen mitgeben bzw. etwas Vorarbeit leisten. Aber ntldr fängt mit Null an und ermittelt all diese Boot-Informationen ja erst.

                    Exakt das ist Dein Problem.  NTLDR ist nicht dafür vorgesehen, von einem vorgeschalteten Boot-Loader Informationen darüber zu bekommen, wie Windows gestartet werden soll.

                    Eigentlich alle Bootloader für Linux und Co. übergeben dazu einen String an den Betriebssystemkern bzw. den vorgeschalteten Loader (z.B. memdisk, Chain-Loader, comboot-Programme, ...). Den müßte Dein Spezial-Loader für Windows auswerten und wenigstens in Teilen weiterreichen.

                    Nicht wenn ich tatsächlich ntldr lade und starte, so wie das sonst der Code im Bootsektor tut. Dann macht ntldr die Arbeit und stellt die gesammelten Informationen schließlich dem OS-Kernel zur Verfügung.

                    Genau das ist Dein Problem. Du willst nicht, dass NTLDR & Co. selbst austüfteln, was möglich ist, und ein entsprechendes Menü produzieren bzw. eine sinnvolle Auswahl automatisch treffen. Du willst, dass diese Auswahl *vor* NTLDR & Co passiert, im Menü des vorgeschalteten Boot-Loaders (LILO, GRUB, SYSLINUX). Und Du willst, dass NTLDR & Co. diese Information bekommen, auswerten und entsprechend handeln, OHNE selbst ein Menü anzubieten oder automatisch eine der Möglichkeiten auswählen. Dazu muß die Auswahl aus dem Menü des vorgeschalteten Boot-Loaders an NTLDR weitergegeben werden, der muß entsprechend handeln und seinerseits bestimmte Informationen weitergeben. Geschieht das nicht, hast Du den Status quo: Zwei kaskadierte Menüs.

                    Alexander

                    --
                    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
                    1. Hi,

                      NTFS hat Journaling, FAT nicht. Ich hab schon mehr als einer NT-Kiste im laufenden Betrieb den Strom gekappt, das NTFS hat das jedes mal problemlos überlebt. Im Gegensatz zu FAT, da ist mir tatsächlich ein paar Mal das Dateisysten kaputt gegangen.

                      da habe ich andere Erfahrungen - ein Windows-PC erleidet im falschen Moment einen Stromausfall, wird versehentlich abgeschaltet oder bleibt wegen eines derben Softwarefehlers einfach stehen und reagiert nicht mehr. Zweimal habe ich es bereits erlebt, dass nach so einem Fall auf C: nicht einmal mehr ein Filesystem erkannt wurde. Bei FAT (ganz gleich ob FAT16 oder FAT32) sind vielleicht zwei, drei Dateien und/oder Verzeichnisse betroffen, das kriegt man meist mit einem scandisk-Durchlauf wieder hin; schlimmstenfalls (wenn die FAT selbst beschädigt ist) bügelt man die zweite Kopie der FAT wieder über die erste, und gut.

                      Und ganz ehrlich: Entweder habe ich ein gutes, automatisch erstelltes und geprüftes Backup, oder der Rechner ist für ein Backup zu unwichtig und wird im Problemfall stumpf neu aufgesetzt oder mit einem Image beglückt. Aber ich werde auf gar keinen Fall mit einem Hex-Editor an einer x Gigabyte großen FAT-Partition herumfrickeln. Dafür ist mir meine Zeit einfach zu schade.

                      Da liegt vielleicht der Hund begraben: Ich habe -auch wenn ich einen Rechner produktiv einsetze- immer noch Spaß daran, mich damit zu befassen. Hobby und Beruf haben bei mir eine Überdeckung von mindestens 50%, vielleicht mehr. Andere lösen Kreuzworträtsel oder Sudoku.

                      Nicht wenn ich tatsächlich ntldr lade und starte, so wie das sonst der Code im Bootsektor tut. Dann macht ntldr die Arbeit und stellt die gesammelten Informationen schließlich dem OS-Kernel zur Verfügung.
                      Genau das ist Dein Problem. Du willst nicht, dass NTLDR & Co. selbst austüfteln, was möglich ist, und ein entsprechendes Menü produzieren bzw. eine sinnvolle Auswahl automatisch treffen.

                      Ja, und ich habe ja schon erwähnt, dass ich dazu ein auf den aktuellen Auswahlfall angepasstes Bootmenü mit nur *einem* Eintrag dynamisch erzeugen könnte, so dass ntldr die Anzeige des Bootmenüs komplett übergeht und direkt diese eine Konfiguration verwendet, die ich ihm unterschiebe.

                      Du willst, dass diese Auswahl *vor* NTLDR & Co passiert, im Menü des vorgeschalteten Boot-Loaders (LILO, GRUB, SYSLINUX).

                      Genau.

                      Und Du willst, dass NTLDR & Co. diese Information bekommen, auswerten und entsprechend handeln, OHNE selbst ein Menü anzubieten oder automatisch eine der Möglichkeiten auswählen.

                      Genau.

                      Dazu muß die Auswahl aus dem Menü des vorgeschalteten Boot-Loaders an NTLDR weitergegeben werden

                      Genau - indem ich ihm jegliche Auswahlmöglichkeiten auf *eine* Option reduziere.

                      Geschieht das nicht, hast Du den Status quo: Zwei kaskadierte Menüs.

                      Von denen aber das zweite gar nicht mehr angezeigt wird - mehr will ich doch gar nicht!

                      Ciao,
                       Martin

                      --
                      Fische, die bellen, beißen nicht.
          2. Tach,

            wie kommst du darauf?

            weil man andauernd dabei wäre für neue Windows-Versionen neues Reverse Engineering zu betreiben.

            Das ist für mich kein Argument. Denn nach XP ist die Evolution von Windows aus meiner Sicht nur noch eine Devolution.

            4 Jahre hast du ja noch.

            Für mich ist daher XP immer noch "das aktuelle" Windows, und Win2k in vielen Fällen eine gute und solide Alternative. Windows 7 ist für mich nicht wirklich brauchbar; allenfalls zu Testzwecken werde ich es wohl gelegentlich anschmeißen müssen.

            Ich halte Windows 7 für einen ziemlichen Fortschritt, aber ich habe Vista auch komplett übersprungen; wenn sie es irgendwann schaffen gute Ideen (egal wo sie herkommen) auch noch gut umzusetzen, könnte der Laden gute Software herstellen.

            Ist EFI wirklich ernst zu nehmen? Ich habe eher das Gefühl, es ist eine Totgeburt, da es anscheinend vom Markt nicht wirklich angenommen wird.

            Der Markt hatte damit wohl weniger zu tun, als eine gewisse Firma aus Redmond, die es nicht unterstützt (zumindestens unter x86).

            mfg
            Woodfighter

            1. Hi,

              wie kommst du darauf?
              weil man andauernd dabei wäre für neue Windows-Versionen neues Reverse Engineering zu betreiben.

              nö, erst wenn man einen Grund hat, tatsächlich auf eine neue Version umzusteigen. Wenn eine neue Version einer Software erscheint, heißt das ja noch lange nicht, dass ich die bisherige Version aufgeben muss. Das tu ich erst, wenn sie meinen Anforderungen nicht mehr entspricht.

              Denn nach XP ist die Evolution von Windows aus meiner Sicht nur noch eine Devolution.
              4 Jahre hast du ja noch.

              Oh, vielleicht auch mehr, wer weiß. Aber wie ich schon schrieb, ist Windows für mich bis dahin vielleicht gar kein Thema mehr.

              Ich halte Windows 7 für einen ziemlichen Fortschritt

              Gegenüber Vista bestimmt; gegenüber XP ist es in meinen Augen immer noch ein Rückschritt - nicht unbedingt technisch, sondern im Bereich Usability und im Aufwand/Nutzen-Verhältnis. Die Folge "Windows XP" - "Windows Vista" - "Windows 7" stellt sich für mich als "Zwei Schritte zurück, einen wieder vor" dar.

              Ist EFI wirklich ernst zu nehmen? Ich habe eher das Gefühl, es ist eine Totgeburt, da es anscheinend vom Markt nicht wirklich angenommen wird.
              Der Markt hatte damit wohl weniger zu tun, als eine gewisse Firma aus Redmond, die es nicht unterstützt (zumindestens unter x86).

              Ein bekanntes Open-Source-Betriebssystem, das sich zunehmender Verbreitung erfreut, scheint aber auch nicht viel damit am Hut zu haben. Oder man redet zumindest nicht viel drüber.

              Ciao,
               Martin

              --
              Liebet eure Feinde - vielleicht schadet das ihrem Ruf.
              1. Tach,

                Ein bekanntes Open-Source-Betriebssystem, das sich zunehmender Verbreitung erfreut, scheint aber auch nicht viel damit am Hut zu haben. Oder man redet zumindest nicht viel drüber.

                z.B. http://packages.debian.org/sid/grub-efi

                mfg
                Woodfighter

              2. Moin Moin!

                Ist EFI wirklich ernst zu nehmen? Ich habe eher das Gefühl, es ist eine Totgeburt, da es anscheinend vom Markt nicht wirklich angenommen wird.
                Der Markt hatte damit wohl weniger zu tun, als eine gewisse Firma aus Redmond, die es nicht unterstützt (zumindestens unter x86).

                Ein bekanntes Open-Source-Betriebssystem, das sich zunehmender Verbreitung erfreut, scheint aber auch nicht viel damit am Hut zu haben. Oder man redet zumindest nicht viel drüber.

                Von welchem OS redest Du?

                Linux kann es wohl nicht sein, dass hat mit EFI seit 10 Jahren keine nennenswerten Probleme. ELILO und neuerdings auch GRUB können Linux aus EFI starten. GPT ist auch kein Problem unter Linux, so lange man keine antiken Tools auf die Platte losläßt, die von GPT keine Ahnung haben.

                FreeBSD kann mindestens seit v7 (2008) mit EFI und GPT umgehen. NetBSD ebenfalls, wenn auch das Booten noch etwas umständlich sein soll.

                Zu OpenBSD finde ich auf die schnelle nichts. Meinst Du also OpenBSD? Oder gar FreeDOS?

                Alexander

                --
                Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".