Der Martin: Selbständig machen prinzipielle Frage

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Hallo,

Ja. Und der Traum hört auf, sobald man davon leben muß und der Staat den größten Teil des Einkommens mal eben absammelt. 80-Stunden-Woche macht auch nicht unbedingt Spaß.

das mit dem Staat, der einen Großteil abschöpft (und die Krankenkasse auch!), stinkt mir auch. Aber ansonsten will ich mich nicht beklagen. Und im Schnitt habe ich eher eine 30- bis 40-Stunden-Woche. Da habe ich noch als Angestellter mehr Zeit verbraten. Gut, auch etwas mehr Kohle gehabt, aber so reicht's auch. Mir sind meine Nerven, meine Gesundheit und meine Freizeit wichtiger als am Jahresende ein paar Kröten mehr.

In Zahlen: Du arbeitest 10 h / Monat, bekommst dafür 50 € / Monat, macht 5 € / h. Abzüglich Steuern etc. bist Du damit weit unter allem, was als Mindestlohn diskutiert wird.

Für das Finanzamt läuft das dann vielleicht noch als "Hobby", weil man unterm Strich mehr reinsteckt, als man dabei gewinnt.

(Mal so am Rande: Der Unterschied zwischen Software-Entwickler und Software-Programmierer ist in etwa der zwischen Architekt und Maurer.)

Nicht ganz - die beiden letztgenannten sind eigentlich meistens klar getrennt; Softwareentwickler und Programmierer sind dagegen oft dieselbe Person. Vor allem, wenn es um selbständige Einzelunternehmer oder kleine Firmen geht.
In der Theorie stimme ich dir allerdings zu.

In der Anfangsphase der Selbständigkeit kannst Du das Wort Urlaub mal ganz entspannt aus Deinem Wortschatz streichen.

Auch das kann ich so nicht bestätigen.

Wenigstens am Anfang hast Du folgende Prioritäten:

  1. Job
  2. Selbständigkeit
  3. Familie
  4. Hobbies

Nein. Genau diese Rangfolge an Prioritäten (wenn wir Punkt 2 mal kurz ausblenden) wird sehr häufig von Angestellten erwartet. Und genau diese auch von mir erwartete Rangfolge war einer der Gründe, warum ich mich in die Selbständigkeit gewagt habe und diese Rangfolge genau umdrehen konnte. Denn in meiner Prioritätenliste komme ganz oben erst mal ich selbst, meine Bedürfnisse und meine Interessen. Dann Familie, Freunde und Verwandtschaft. Dann erstmal lange nichts. Und erst weit hinten kommt dann der Job. Als ich das mal meinem Chef erklärt habe, nachdem er im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs meinen mangelnden Einsatz für die Firma bedauert hat, fand der das anscheinend auch merkwürdig.

Gibt es also Menschen, für die ihr Job nicht das Wichtigste im Leben ist? - Ja, aber leider viel zu wenige davon.

So long,
 Martin

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Die späteren Ehen sind oft glücklicher als die erste, weil das natürliche Ende bereits absehbar ist.
  (George Bernhard Shaw)
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