Matthias Volke: Selbständig machen prinzipielle Frage

Viele träumen ja davon Selbständig zu sein. Sind wir ehrlich, nur die besten Programmierer schaffen es, oder die besten Administratoren. Von einer Website zu leben ist eher im Bereich des Unmöglichen.

Auf der anderen Seite träumen darf man ja. Und unter Umständen kann man ja auch "nebenher" selbständig sein, sofern des der Chef erlaubt.

Nehmen wir an der Chef ist begeistert und sagt "Mensch Junge, toll mach dich ruhig nebenher Selbständig gar kein Problem"...Ok dann macht man sich selbständig. Jetzt ist ja der Punkt, man will ja irgendwie ein paar Euro damit verdienen. Gehen wir mal Realistisch davon aus, das sich die Person A selbständig macht (nebenher), sagen wir der Zeitaufwand liegt bei 10 Stunden pro Monat. Sagen wir da wird ein tolles Spiel programmiert. Sagen wir das die Einnahmen dann bei 50 Euro pro Monat liegen. Jetzt kommt Freund B und sagt Mensch ich will mit machen. Irgendwie hat das ja auch seine Vorteile, aber auch Nachteile (Gesellschaftsgründung, etc).

Mir geht es ums Prinzip, ich möchte einfach ein wenig dazulernen. Selbständig zu sein bedeutet ja zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Ganz umsonst soll es nicht sein. Ein "Freund" der mitmacht könnte Vorteile bringen. Unter Umständen hängt man irgendwo. Wiederum besteht natürlich die Gefahr, das man dann eher Bier trinkt, als zu programmieren.
Klar das natürlich der Traum da ist, irgendwann davon zu leben. Klar auch dies ist unrealistisch bis vollkommen unmöglich. Sobald man zu zweit was macht ist diese Möglichkeit davon zu leben ja noch weiter in die Ferne zu rücken. Denn die Frage ist natürlich auch, was passiert, wenn größere Gelder fließen. Dann muß man sich ja auch im klaren sein, was man damit macht. Z.B. ein eigener Server, Geld für einen tollen Internet Auftritt ausgeben. Ein HTML Fachbuch, was auch immer.

Und dann auch die spannende Frage, wie kann man heute eigentlich Software/Hardware Dienstleistung oder auch Webdesign verkaufen? Eigentlich läuft ja heute alles nur durch das Internet. Nehmen wir an man programmiert ein Spiel. Was, wenn es ganz toll ist, aber in der Suchmaschine erst auf Platz 40 erscheint? Dann war eigentlich alle Mühe umsonst.

Nicht hier, aber in anderen Foren hat man das Gefühl mit Bannerwerbung auf Websiten lässt sich riesen Geld verdienen. Und mit eingeblendeter Werbung in Software. Vermutlich ist das nicht der Fall.

Reduzieren wir nun einfach meine Frage: Würdet Ihr eher sagen zu zweit was aufziehen, oder alleine. Der Zeitaufwand von 10 Stunden pro Monat halte ich für realistisch, mehr Zeit hat man wohl auf Dauer nicht. Man ist mal im Urlaub, muß mal Überstunden machen, hat keine Zeit, etc. Leute, die sagen, sie sitzen nach Ihrer Arbeit noch 8 Stunden konzentriert am PC kann ich nicht für voll nehmen.
Ein paar Euro sollen damit verdient sein. Eher Programmierung als Website. Oder eine Website mit Bannerwerbung, wie z.B. ein Forum.

  1. Moin Moin!

    Viele träumen ja davon Selbständig zu sein.

    Ja. Und der Traum hört auf, sobald man davon leben muß und der Staat den größten Teil des Einkommens mal eben absammelt. 80-Stunden-Woche macht auch nicht unbedingt Spaß.

    Sind wir ehrlich, nur die besten Programmierer schaffen es, oder die besten Administratoren.

    Nein, definitiv nicht. Bei den Selbständigen habe ich jede Menge Pfeifen gesehen. Die entscheidende Qualifikation ist nicht, fachlich gut zu sein, sondern vor allem, sich gut verkaufen zu können.

    Von einer Website zu leben ist eher im Bereich des Unmöglichen.

    Eher unwahrscheinlich, ja. Als Admin oder Code-Sklave sowieso. Als Kreativer kann das funktionieren.

    Auf der anderen Seite träumen darf man ja. Und unter Umständen kann man ja auch "nebenher" selbständig sein,

    Korrekt.

    sofern des der Chef erlaubt.

    Kleiner Irrtum: So lange Deine Selbständigkeit nicht Deine Arbeit als Angestellter beeinträchtigt, MUSS der Chef sie erlauben. Wenn Du mit Deiner Selbständigkeit Deinem Chef direkt Konkurrenz machen würdest, muß er sie meines Wissens nicht erlauben.

    Wenn Du also z.B. in einer Webseiten-Bastelstube arbeitest und beschließt, Dich als Webseiten-Bastler selbständig zu machen, kann Dein Chef das verbieten. Warum soll er auch erlauben, dass Du Wissen und Kunden abgreifst? Wenn Du aber stattdessen z.B. selbständig Blumenkränze binden willst, kann sich Dein Chef auf den Kopf stellen, das MUSS er erlauben, so lange das nicht mit Deinem regulären Job kollidiert.

    Nehmen wir an der Chef ist begeistert und sagt "Mensch Junge, toll mach dich ruhig nebenher Selbständig gar kein Problem"...Ok dann macht man sich selbständig.

    Das ist völlig egal. So lange Du Deinen Arbeitsvertrag erfüllst, sprich: ca. 40 Stunden pro Woche die geforderte Leistung bringst, kann Dein Chef nichts dagegen tun. Wenn Du aber 20 Stunden pro Woche in den Seilen hängst, nur noch Müll baust und Kunden verschreckst, weil Du Dir für Deine Selbständigkeit die Nächte um die Ohren haust, kann Dein Chef verlangen, dass Du mit der Selbständigkeit aufhörst.

    Jetzt ist ja der Punkt, man will ja irgendwie ein paar Euro damit verdienen. Gehen wir mal Realistisch davon aus, das sich die Person A selbständig macht (nebenher), sagen wir der Zeitaufwand liegt bei 10 Stunden pro Monat.

    Das ist lächerlich wenig. Wenn ich mich nicht irre, darfst Du bei einer 40h-Stelle noch 10h auf eigene Rechnung nebenbei arbeiten.

    Sagen wir da wird ein tolles Spiel programmiert. Sagen wir das die Einnahmen dann bei 50 Euro pro Monat liegen.

    Das würde ich eher Ladenhüter nennen.

    In Zahlen: Du arbeitest 10 h / Monat, bekommst dafür 50 € / Monat, macht 5 € / h. Abzüglich Steuern etc. bist Du damit weit unter allem, was als Mindestlohn diskutiert wird.

    Abgesehen davon: Wie viel Zeit brauchst Du, um ein Spiel zu entwickeln? In 10 h wirst Du kaum über Hello World hinauskommen.

    Jetzt kommt Freund B und sagt Mensch ich will mit machen.

    Bei Deinem Zahlenmaterial würde ich dem Menschen davon dringend abraten, und Dir auch.

    Irgendwie hat das ja auch seine Vorteile, aber auch Nachteile (Gesellschaftsgründung, etc).

    Die GRÜNDUNG ist kein Problem, das ist mit einem fähigen Berater schnell erledigt. Problem ist Betrieb und im Worst Case die Abwicklung der Gesellschaft.

    Mir geht es ums Prinzip, ich möchte einfach ein wenig dazulernen. Selbständig zu sein bedeutet ja zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Ganz umsonst soll es nicht sein. Ein "Freund" der mitmacht könnte Vorteile bringen.

    Unter Umständen hängt man irgendwo. Wiederum besteht natürlich die Gefahr, das man dann eher Bier trinkt, als zu programmieren.

    Programmieren ist einer der letzten Schritte. Du fängst mit einem Business-Plan an, dann kommt die Entwicklung und das Design, und erst ganz am Ende die Programmierung.

    (Mal so am Rande: Der Unterschied zwischen Software-Entwickler und Software-Programmierer ist in etwa der zwischen Architekt und Maurer.)

    Klar das natürlich der Traum da ist, irgendwann davon zu leben. Klar auch dies ist unrealistisch bis vollkommen unmöglich.

    Nein. Wenn Du intensiv arbeitest, kannst Du Deine Selbständigkeit ausbauen, wenn der Chef mitspielt, reduzierst Du die Zeit im regulären Job, und wenn der Laden gut läuft, kündigst Du.

    Sobald man zu zweit was macht ist diese Möglichkeit davon zu leben ja noch weiter in die Ferne zu rücken.

    Bei Deinen Vorgaben ja. Wenn man einen sauber durchgerechneten Business-Plan hat, nicht.

    Denn die Frage ist natürlich auch, was passiert, wenn größere Gelder fließen.

    Eigentlich nicht. Das steht im Business-Plan.

    Dann muß man sich ja auch im klaren sein, was man damit macht. Z.B. ein eigener Server, Geld für einen tollen Internet Auftritt ausgeben. Ein HTML Fachbuch, was auch immer.

    "Viel Geld" für "ein HTML Fachbuch"?

    Ein "eigener Server" kostet als Root-Server bei meinem Lieblingshoster ab 30 € / Monat, ein kleiner Server für's Heim-Büro geht für 190 € über den Ladentisch. Shared Hosting bietet mein Lieblingshoster für 6 € / Monat an. Das ist alles lächerlich wenig Geld.

    Kann es sein, dass Du ÜBERHAUPT keinen Plan hast, sondern nur eine wirre Idee?

    Bevor Du Dich auf so ein Abenteuer einläßt, nimm Dir mal ein oder zwei Tage Zeit und schreib Deine Zahlen zu einem Business-Plan zusammen.

    Und dann auch die spannende Frage, wie kann man heute eigentlich Software/Hardware Dienstleistung oder auch Webdesign verkaufen? Eigentlich läuft ja heute alles nur durch das Internet.

    Eher über Kontakte und Qualität. Pseudo-Anonym im Internet wirst Du kaum weiterkommen. Die Idee, einfach irgendwo eine Website oder eine Anzeige hinzustellen und zu hoffen, dass die Kunden zu Dir kommen wie die Fliegen zum Häufchen, ist fernab jeder Realität. In den Zeiten meiner Selbständigkeit habe ich über meine dafür eingerichtete Website exakt EINEN Kunden gewonnen, und den auch nur, weil einer seiner Angestellten SEHR verzweifelt gesucht hat.

    Beim Webseiten-Basteln konkurrierst Du mit dem pubertiernden Nachbarjungen, der einer 1990er-Website für einen Zehner und ein Stück Kuchen zusammenfrickelt, und mit Agenturen, die jeden Monat 20 neue Websites raushauen. Außerdem mit den Massenhostern, die durchaus ansehnliche Website-Baukästen haben, mit denen sich auch Oma einen tolle Website zusammenklicken kann.

    Hardware zu verkaufen kannst Du Dir fast abschminken, Du brauchst ein Lager, viel Kohle, und hast am Ende eine lächerliche Gewinnspanne, wenn Der Hersteller Dir nicht sogar gelegentlich mal vorgibt, die Ware unter Einkaufspreis zu verkaufen. Für Fremd-Software sehe ich das ähnlich.

    Eigene Software ist eine Frage der Marktlücke. Mit Spielen brauchst Du einen echten Glücksgriff, der einschlägt wie eine Bombe. Ansonsten baust Du nur nach, was schon 100x erfunden wurde.

    Software für Nischen kann eine Goldmine sein. Wenn ich sehe, was mein Arbeitgeber an Lizenzgebühren und Wartungskosten für Software ausgibt, die man besser gleich wegschmeißen würde, wird mir regelmäßig schlecht. Das Problem ist, dass diese Software für vielleicht 10 bis 100 Kunden geschrieben wurde, teilweise noch weniger. Von Leuten, die davon keinen Plan haben. ABER: Es gibt schlicht nichts anderes, was man benutzen könnte. Und eine Eigenentwicklung, egal wie viel besser die wäre, würde Monate bis Jahre dauern und mindestens so viel kosten wie die Gebühren für den vorhandenen Sondermüll, der sofort verfügbar ist.

    Nehmen wir an man programmiert ein Spiel. Was, wenn es ganz toll ist, aber in der Suchmaschine erst auf Platz 40 erscheint? Dann war eigentlich alle Mühe umsonst.

    Der Rang wird automatisch besser, wenn das Spiel reichlich gespielt wird. Bei Nischensoftware ist der Rang egal. Manches, was wir einsetzen, wirst Du in keiner Suchmaschine unter den ersten 1000 Treffern finden. Gelegentlich habe ich auch schon "nichts gefunden" als Ergebnis bekommen.

    Nicht hier, aber in anderen Foren hat man das Gefühl mit Bannerwerbung auf Websiten lässt sich riesen Geld verdienen. Und mit eingeblendeter Werbung in Software. Vermutlich ist das nicht der Fall.

    Mach Dich schlau. Rate nicht. Ich denke, dass Bannerwerbung eher Besucher vertreibt als Kohle bringt. Soweit ich weiß, bringen Werbebanner bestenfalls Kleckerbeträge, mit denen man auf Dauer nicht einmal Shared Hosting finanzieren kann.

    Reduzieren wir nun einfach meine Frage: Würdet Ihr eher sagen zu zweit was aufziehen, oder alleine. Der Zeitaufwand von 10 Stunden pro Monat halte ich für realistisch, mehr Zeit hat man wohl auf Dauer nicht.

    Eher 10 h / Woche. Jeden Tag 2 Stunden.

    Man ist mal im Urlaub,

    Falsch. In der Anfangsphase der Selbständigkeit kannst Du das Wort Urlaub mal ganz entspannt aus Deinem Wortschatz streichen.

    muß mal Überstunden machen,

    Warum?

    Für Überstunden kenne ich drei Gründe:
    1. Panne oder Katastrophe im Betrieb
    2. Fehlplanung im Betrieb
    3. Geldmangel

    Grund 1 akzeptiere ich, allerdings nicht regelmäßig.
    Grund 2 akzeptiere ich nicht.
    Grund 3 ist verständlich, widerspricht aber Deiner Idee, Dich selbständig zu machen. Grund 3 sollte unabhängig davon auch ein Grund sein, mal über einen anderen Job nachzudenken oder wenigstens mal über eine Gehaltserhöhung zu verhandeln.

    hat keine Zeit, etc.

    Wenn Du neben Job und Familie keine Zeit hast, kannst Du nicht selbständig arbeiten. Wenigstens am Anfang hast Du folgende Prioritäten:

    1. Job
    2. Selbständigkeit
    3. Familie
    4. Hobbies

    Wenn Dir das nicht paßt, solltest Du Dir die Selbständigkeit nochmal gründlich überlegen.

    Leute, die sagen, sie sitzen nach Ihrer Arbeit noch 8 Stunden konzentriert am PC kann ich nicht für voll nehmen.

    Korrekt.

    Ein paar Euro sollen damit verdient sein. Eher Programmierung als Website. Oder eine Website mit Bannerwerbung, wie z.B. ein Forum.

    Wer soll sich die Werbebanner ansehen? Warum soll der sich Deine Website ansehen wollen?

    Du scheinst keinen Plan zu haben, insbesondere keinen Business-Plan. Du weißt nicht, was Du verkaufen willst, Du weißt nicht, wie Du das anstellen sollst, und Du hast keine Idee, wie das Verhältnis von Aufwand zu Einnahmen und Ausgaben ist.

    Unter diesen Voraussetzungen würde ich Dir von einer Selbständigkeit abraten. Aber das ist allein Deine Entscheidung, ich werde Dir garantiert nicht vorschreiben, dass Du Dich nicht ins Unglück stürzen sollst.

    Ich hab in den letzten Jahren einiges zu Selbständigkeit hier gepostet, bemühe mal die Archivsuche.

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
    1. Moin, moin Alexander HH,

      ich bin selbstständiger Software-Entwickler (>12 Jahre) und stimme dir ja grundsätzlich zu, aber

      Viele träumen ja davon Selbständig zu sein.

      Ja. Und der Traum hört auf, sobald man davon leben muß und der Staat den größten Teil des Einkommens mal eben absammelt. 80-Stunden-Woche macht auch nicht unbedingt Spaß.

      das hier kann ich nicht nachvollziehen. Der Staat sammelt das Geld auch ein, wenn du in der Festanstellung verslavt bist. Und 80/h Woche arbeite ich eher in Ausnahmesituationen einmal in 5 Jahren. Wenn man es nicht ganz dumm anstellt, und nicht für Dumping-Preise arbeitet, kommt man unterm Strich genauso gut weg, wenn nicht sogar besser. Aber klar, das geht mit Banner schalten und den restlichen blumigen Ideen des OP eher nicht.

      Für mich kommt persönlich nur Freiberuflichkeit (Selbstständigkeit) in Frage. In eine Festanstellung bringt mich keiner mehr. Hoffe ich zumindest. Man soll niemals nie sagen. Aber ich lebe auch alleine und habe nie eine Familie oder Partnerschaft angestrebt, da das mit meinem Computerhobby und sonstigen Basteleien und Tätigkeiten kollidieren würde. Partnerschaft, mehr noch Familie, benötigt Sicherheit und Aufwand.
      Wenn ich also scheitere, scheitere ich nur selbst. Da hängt keiner dran. Aber scheitern kann man tatsächlich auch in einer Festanstellung. Also, who cares?

      1. Moin Moin!

        Moin, moin Alexander HH,

        ich bin selbstständiger Software-Entwickler (>12 Jahre) und stimme dir ja grundsätzlich zu, aber

        Viele träumen ja davon Selbständig zu sein.

        Ja. Und der Traum hört auf, sobald man davon leben muß und der Staat den größten Teil des Einkommens mal eben absammelt. 80-Stunden-Woche macht auch nicht unbedingt Spaß.

        das hier kann ich nicht nachvollziehen. Der Staat sammelt das Geld auch ein, wenn du in der Festanstellung verslavt bist.

        Ja, aber automatisch und in kleineren Häppchen, und weil der Staat schon beim Arbeitgeber den Hut rumgehen läßt, kommt das Geld gar nicht erst auf meinem Konto an.

        Zwangsmitgliedschaft in IHK o.ä. hab ich nicht erwähnt, ist ja auch nicht "der Staat", aber die Kohle ist trotzdem weg.

        Und 80/h Woche arbeite ich eher in Ausnahmesituationen einmal in 5 Jahren.

        Ja, weil es bei Dir mutmaßlich gut läuft. Ich hab mein Geld auch überwiegend innerhalb von  40 h verdient, das war aber auch auf die sehr günstigen Startbedingungen meiner Selbständigkeit zurückzuführen. Das ganze Drumherum "neben der Arbeit" (Steuerberater, Theater mit Behörden und Versicherungen, Werbung, Aquise) ist da allerdings nicht eingerechnet und versaut einem letztlich doch die Idee der 40-h-Woche.

        Wenn man es nicht ganz dumm anstellt, und nicht für Dumping-Preise arbeitet, kommt man unterm Strich genauso gut weg, wenn nicht sogar besser.

        Ja. Das setzt aber eine gute Position auf dem Markt voraus. Mit Null Plan und Null Kohle in der Tasche kann man bei Aufträgen nicht wählerisch sein, wenn man nicht im Pappkarton hinter'm Bahnhof wohnen will.

        Für mich kommt persönlich nur Freiberuflichkeit (Selbstständigkeit) in Frage. In eine Festanstellung bringt mich keiner mehr. Hoffe ich zumindest.

        Kann ich 100% nachvollziehen, schon allein wegen der freien Zeiteinteilung. Wie aber schon mehrfach gepostet fehlen mir dafür ein paar Fähigkeiten, die ich mit viel Arbeit kompensieren müßte. Ich sitze lieber in Ruhe im Büro und lasse andere Leute mit merkbefreiten Kunden diskutieren oder hinter potenziellen Kunden herhecheln.

        Man soll niemals nie sagen. Aber ich lebe auch alleine und habe nie eine Familie oder Partnerschaft angestrebt, da das mit meinem Computerhobby und sonstigen Basteleien und Tätigkeiten kollidieren würde. Partnerschaft, mehr noch Familie, benötigt Sicherheit und Aufwand.

        Klar, als "Einzelkämpfer" bist Du sehr flexibel. Magst Du mal was zu Deiner Altersvorsorge und Absicherug gegen Berufs- und Arbeitsunfähigkeit sagen?

        Wenn ich also scheitere, scheitere ich nur selbst. Da hängt keiner dran.

        Korrekt. Aber mit vollem finanziellen Risiko, es sei denn, Du versicherst Dich zusätzlich.

        Aber scheitern kann man tatsächlich auch in einer Festanstellung. Also, who cares?

        Dank Sozialversicherung hast Du dann aber immer noch Geld in der Tasche, bis du den nächsten Job angetreten hast.

        Alexander

        --
        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
        1. Moin Moin!

          Ja, aber automatisch und in kleineren Häppchen, und weil der Staat schon beim Arbeitgeber den Hut rumgehen läßt, kommt das Geld gar nicht erst auf meinem Konto an.

          ich zahle absichtlich sehr viel mehr Vorsteuer, als ich müsste. Kommt auf's gleiche raus, aber man freut sich doch, wenn dann wieder Geld zurückkommt. Die ersten Jahre war ich auch immer recht verbittert, dass die Nachzahlung so hoch ist.

          Zwangsmitgliedschaft in IHK o.ä. hab ich nicht erwähnt, ist ja auch nicht "der Staat", aber die Kohle ist trotzdem weg.

          da konnte ich mich als Freiberufler bisher vor drücken.

          Und 80/h Woche arbeite ich eher in Ausnahmesituationen einmal in 5 Jahren.

          Ja, weil es bei Dir mutmaßlich gut läuft. Ich hab mein Geld auch überwiegend innerhalb von  40 h verdient, das war aber auch auf die sehr günstigen Startbedingungen meiner Selbständigkeit zurückzuführen. Das ganze Drumherum "neben der Arbeit" (Steuerberater, Theater mit Behörden und Versicherungen, Werbung, Aquise) ist da allerdings nicht eingerechnet und versaut einem letztlich doch die Idee der 40-h-Woche.

          Du hast natürlich recht. Irgendwo ist man als Selbständiger ja IMMER in der Arbeit. Klar, ist ja auch meine Firma. Wenn ich mir ein Framework programmiere, welches ich privat UND für den _vielleicht später mal_ für den Job brauche, verbuche ich das unter Freizeit. Wenn ich mal Sonntags dümmliche Kundenmails beantworte, macht mir das auch nichts. Aber gut, das ist nicht für jeden. Für Leute mit Familie oder intensiven Sporthobbies wäre das wohl nichts.

          Wenn man es nicht ganz dumm anstellt, und nicht für Dumping-Preise arbeitet, kommt man unterm Strich genauso gut weg, wenn nicht sogar besser.

          Ja. Das setzt aber eine gute Position auf dem Markt voraus. Mit Null Plan und Null Kohle in der Tasche kann man bei Aufträgen nicht wählerisch sein, wenn man nicht im Pappkarton hinter'm Bahnhof wohnen will.

          Na ja, mit Null Plan und Null Kohle ist's ja überall schlecht, vor allem mit ersterem.

          Für mich kommt persönlich nur Freiberuflichkeit (Selbstständigkeit) in Frage. In eine Festanstellung bringt mich keiner mehr. Hoffe ich zumindest.

          Kann ich 100% nachvollziehen, schon allein wegen der freien Zeiteinteilung. Wie aber schon mehrfach gepostet fehlen mir dafür ein paar Fähigkeiten, die ich mit viel Arbeit kompensieren müßte. Ich sitze lieber in Ruhe im Büro und lasse andere Leute mit merkbefreiten Kunden diskutieren oder hinter potenziellen Kunden herhecheln.

          Das mit den merkbefreiten Kunden kann ich nachvollziehen, dass Kunden hinterherhecheln ebenfalls. Klar, solche Arbeiten wie nen Kostenvoranschlag macht man auch Abends oder am Wochenende.

          Man soll niemals nie sagen. Aber ich lebe auch alleine und habe nie eine Familie oder Partnerschaft angestrebt, da das mit meinem Computerhobby und sonstigen Basteleien und Tätigkeiten kollidieren würde. Partnerschaft, mehr noch Familie, benötigt Sicherheit und Aufwand.

          Klar, als "Einzelkämpfer" bist Du sehr flexibel. Magst Du mal was zu Deiner Altersvorsorge und Absicherug gegen Berufs- und Arbeitsunfähigkeit sagen?

          Tja, ich habe keine Berufsunfähigkeitsversicherung bisher. Das ist sicherlich ein Manko. Ansonsten bin ich gesetzlich versichert, da mich aufgrund einer Hauterkrankung keine private Krankenkasse aufgenommen hat. Vielleicht ist das auch ganz gut so. Daher zahle ich relativ viel Krankenversicherung, weil darin zudem auch ein Krankengeld ab 42. Tag enthalten ist. Das läuft 3 Jahre soweit ich weiß und sind 70% des letzen Einkommens. Davon könnte ich sehr gut leben und eventuell weiterhin sparen.

          Gesetzliche Rente zahle ich natürlich nicht, dafür diverse private Altersvorsorgen. U.a. Rürup, private Fonds und ähnliches.

          Wenn ich also scheitere, scheitere ich nur selbst. Da hängt keiner dran.

          Korrekt. Aber mit vollem finanziellen Risiko, es sei denn, Du versicherst Dich zusätzlich.

          Wenn ich heute keinen Auftrag und keine Bezahlung mehr bekomme, kann ich mindestens 5 Jahre gut leben wie bisher, ohne meine Altersvorsorgen anzugreifen. Ich weiß nicht, ob das reicht?
          Immerhin fühle ich mich soweit recht abgesichert.

          Aber scheitern kann man tatsächlich auch in einer Festanstellung. Also, who cares?

          Dank Sozialversicherung hast Du dann aber immer noch Geld in der Tasche, bis du den nächsten Job angetreten hast.

          Das habe ich so auch. Ohne Puffer selbständig zu sein, ist schlecht. Die ersten Jahre habe ich enorm viel Wert darauf gelegt, mir einen 2-Jahres-Puffer (Notpuffer) aufzubauen. Ich bin jetzt bei einem 5-Jahres-Puffer, der allerdings kein Notpuffer mehr ist, sondern ein Luxuspuffer, sprich ich würde keine Einschränkungen haben. Im Sparmodus könnte ich vermutlich damit 8-9 Jahre überleben.

          Terminator

          1. Nachtrag:

            Das habe ich so auch. Ohne Puffer selbständig zu sein, ist schlecht. Die ersten Jahre habe ich enorm viel Wert darauf gelegt, mir einen 2-Jahres-Puffer (Notpuffer) aufzubauen. Ich bin jetzt bei einem 5-Jahres-Puffer, der allerdings kein Notpuffer mehr ist, sondern ein Luxuspuffer, sprich ich würde keine Einschränkungen haben. Im Sparmodus könnte ich vermutlich damit 8-9 Jahre überleben.

            immer vorausgesetzt, dass keine Familie dranhängt natürlich. Wichtiger Punkt, weil die meisten Menschen eine Familie anstreben. Ich bin kein Familienmensch und bin sehr gerne alleine. Deshalb kann ich so leben, wie ich das oben beschrieben habe.

          2. Man soll niemals nie sagen. Aber ich lebe auch alleine und habe nie eine Familie oder Partnerschaft angestrebt, da das mit meinem Computerhobby und sonstigen Basteleien und Tätigkeiten kollidieren würde. Partnerschaft, mehr noch Familie, benötigt Sicherheit und Aufwand.

            Klar, als "Einzelkämpfer" bist Du sehr flexibel. Magst Du mal was zu Deiner Altersvorsorge und Absicherug gegen Berufs- und Arbeitsunfähigkeit sagen?

            Tja, ich habe keine Berufsunfähigkeitsversicherung bisher. Das ist sicherlich ein Manko.

            Das ist irre. Nicht speziell weil du selbstständig bist, sondern allgemein. Eine halbwegs passable BU Versicherung ist essentiell. An deiner Stelle würde ich mir schleunigst einen guten Versicherungsmakler (nicht Vertreter!) besorgen und den am besten sogar per Zeit bezahlen und dir ein paar gute Angebote raussuchen lassen. Und bei den Gesundheitsfragen auf jedenfall ehrlich sein.
            Stell dir einfach vor, du wirst in 2-3 Jahren berufsunfähig, findest wegen deiner Gebrechen aber keinen Job mehr (obwohl du theoretisch noch kannst und damit nicht erwerbsunfähig bist). Dann kriegst du Hartz4 und kannst tschüss zu deiner Altersvorsorge sagen, wenn es nicht Riester ist.

            Ansonsten bin ich gesetzlich versichert, da mich aufgrund einer Hauterkrankung keine private Krankenkasse aufgenommen hat. Vielleicht ist das auch ganz gut so. Daher zahle ich relativ viel Krankenversicherung, weil darin zudem auch ein Krankengeld ab 42. Tag enthalten ist. Das läuft 3 Jahre soweit ich weiß und sind 70% des letzen Einkommens. Davon könnte ich sehr gut leben und eventuell weiterhin sparen.

            Und nach den 3 Jahren in Rente gehen?

            1. Moin Whouzou,

              Tja, ich habe keine Berufsunfähigkeitsversicherung bisher. Das ist sicherlich ein Manko.

              Das ist irre. Nicht speziell weil du selbstständig bist, sondern allgemein. Eine halbwegs passable BU Versicherung ist essentiell. An deiner Stelle würde ich mir schleunigst einen guten Versicherungsmakler (nicht Vertreter!) besorgen und den am besten sogar per Zeit bezahlen und dir ein paar gute Angebote raussuchen lassen. Und bei den Gesundheitsfragen auf jedenfall ehrlich sein.

              ja ja, so einen habe ich schon. Der will mir das auch schon seit Jahren aufdrängen. Meine Philosophie in dieser Richtung ist so: wenn der Status der Berunfsunfähigkeit eingetreten ist, kann ich ja scheinbar aufgrund meiner Gebrechen nicht mehr Programmieren. Damit fallen auch alle meine Hobbies und Leidenschaften weg. Es gibt dann keinen Grund mehr, weiterzuleben. Dann existiere ich halt nur noch vor mich hin. Das klingt morbide, ist aber so. Selbst wenn ich querschnittsgelähmt wäre, könnte ich noch programmieren. Selbst mit einem Arm ohne Beine noch. Also, was bedeutet Berufsunfähigkeit? Burn out? Bei mir nicht zu erwarten. Depressionen? Nope. Schizophrenie? Dann ab in die Klappse, da war ich als Kind schon mal.

              Stell dir einfach vor, du wirst in 2-3 Jahren berufsunfähig, findest wegen deiner Gebrechen aber keinen Job mehr (obwohl du theoretisch noch kannst und damit nicht erwerbsunfähig bist). Dann kriegst du Hartz4 und kannst tschüss zu deiner Altersvorsorge sagen, wenn es nicht Riester ist.

              Wenn ich (theoretisch) noch arbeiten KANN, aber keinen Job mehr FINDE, ist das aber kein Grund, dass die Berunfsunfähigkeitsversicherung zahlen müsste, oder irre ich mich? Deine Aussage klingt etwas paradox, entschuldige.

              Ansonsten bin ich gesetzlich versichert, da mich aufgrund einer Hauterkrankung keine private Krankenkasse aufgenommen hat. Vielleicht ist das auch ganz gut so. Daher zahle ich relativ viel Krankenversicherung, weil darin zudem auch ein Krankengeld ab 42. Tag enthalten ist. Das läuft 3 Jahre soweit ich weiß und sind 70% des letzen Einkommens. Davon könnte ich sehr gut leben und eventuell weiterhin sparen.

              Und nach den 3 Jahren in Rente gehen?

              Wie ausführlich beschrieben habe ich einen Puffer. Soweit ich weiß, kann der 3-Jahreszyklus (zwei, drei, viermal?) wiederholt werden. Damit habe ich mich allerdings noch nicht beschäftigt.

              1. Moin Whouzou,

                Tja, ich habe keine Berufsunfähigkeitsversicherung bisher. Das ist sicherlich ein Manko.

                Das ist irre. Nicht speziell weil du selbstständig bist, sondern allgemein. Eine halbwegs passable BU Versicherung ist essentiell. An deiner Stelle würde ich mir schleunigst einen guten Versicherungsmakler (nicht Vertreter!) besorgen und den am besten sogar per Zeit bezahlen und dir ein paar gute Angebote raussuchen lassen. Und bei den Gesundheitsfragen auf jedenfall ehrlich sein.

                ja ja, so einen habe ich schon. Der will mir das auch schon seit Jahren aufdrängen.

                Der soll dir das nicht aufdrängen, sondern dir vernünftig erklären, warum das eine sehr sinnvolle Versicherung ist. Imho nach der Haftpflicht die Zweitwichtigste überhaupt.

                Meine Philosophie in dieser Richtung ist so: wenn der Status der Berunfsunfähigkeit eingetreten ist, kann ich ja scheinbar aufgrund meiner Gebrechen nicht mehr Programmieren.

                Falsch. Möglicherweise kannst du auch nur noch 3 Stunden am Tag programmieren.

                Damit fallen auch alle meine Hobbies und Leidenschaften weg.

                Eben nicht.

                Es gibt dann keinen Grund mehr, weiterzuleben.

                Und wenn du es dann doch anders siehst? Glaub mir, man hängt stärker am Leben als man denkt. Auch Menschen im Rollstuhl genießen ihr Leben und finden es lebenswert.

                Dann existiere ich halt nur noch vor mich hin. Das klingt morbide, ist aber so. Selbst wenn ich querschnittsgelähmt wäre, könnte ich noch programmieren.

                Naja, theoretisch schon, aber praktisch? Du wärst trotzdem berufsunfähig und würdest die Rente gezahlt kriegen.

                Selbst mit einem Arm ohne Beine noch. Also, was bedeutet Berufsunfähigkeit?

                Im Zweifel entscheidet der Richter, aber allgemein gilt: wenn du deinen Beruf zu weniger als 50% ausüben kannst. D.h. wenn du aufgrund der Einschränkungen in 8 Stunden nur noch 49% deiner Leistung bringst, wird gezahlt. Mit nur noch einem Arm wäre das höchstwahrscheinlich der Fall, aber warum so weit ausholen? Rheuma oder Arthrose in den Händen? Migräne? Rückenschmerzen?
                Und nur weil Burn out oder andere psychische Erkrankungen nicht _zu erwarten_ sind, heißt es nicht, dass du nicht doch Pech hast.

                Stell dir einfach vor, du wirst in 2-3 Jahren berufsunfähig, findest wegen deiner Gebrechen aber keinen Job mehr (obwohl du theoretisch noch kannst und damit nicht erwerbsunfähig bist). Dann kriegst du Hartz4 und kannst tschüss zu deiner Altersvorsorge sagen, wenn es nicht Riester ist.

                Wenn ich (theoretisch) noch arbeiten KANN, aber keinen Job mehr FINDE, ist das aber kein Grund, dass die Berunfsunfähigkeitsversicherung zahlen müsste, oder irre ich mich? Deine Aussage klingt etwas paradox, entschuldige.

                Ja, du irrst dich. Bitte mach dich schlau und informier dich über die Unterschiede zwischen Arbeitsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit. Aber eigentlich sollte dir das dein Makler erklären... wenn nicht, wechsel ihn. Auch ein Makler weiß nicht über jeden Bereich gleich gut Bescheid. Such dir einen BU Spezialisten.

                Ansonsten bin ich gesetzlich versichert, da mich aufgrund einer Hauterkrankung keine private Krankenkasse aufgenommen hat. Vielleicht ist das auch ganz gut so. Daher zahle ich relativ viel Krankenversicherung, weil darin zudem auch ein Krankengeld ab 42. Tag enthalten ist. Das läuft 3 Jahre soweit ich weiß und sind 70% des letzen Einkommens. Davon könnte ich sehr gut leben und eventuell weiterhin sparen.

                Und nach den 3 Jahren in Rente gehen?

                Wie ausführlich beschrieben habe ich einen Puffer. Soweit ich weiß, kann der 3-Jahreszyklus (zwei, drei, viermal?) wiederholt werden. Damit habe ich mich allerdings noch nicht beschäftigt.

                Nur bei unterschiedlichen Erkrankungen und wenn dazwischen Zeiten lagen in denen du wieder richtig arbeiten konntest. Wenn du jetzt 55 bist - okay. Wenn du aber erst 30 bist, sieht es ganz anders aus.

            2. Sorry aber das ist übertrieben!

              Als Entwickler musst du dir schon beide Arme abschneiden. Und sofern du als Hobby nicht Schreiner bist sehe ich dazu keinen Anlass.
              Ich habe beide Arme geschrieben da ich einen guten Entwickler kenne der hat nur noch einen Arm (gut heißt in dem Fall auch schnell). Der programmiert mit Prothese. Ein anderer sitzt mit kaputtem Rücken in der Arbeit. Der hat einen Tisch den man hochfahren kann, also zu einem Stehtisch umwandeln kann. Das hat 50-50 Arbeitgeber und Arbeitsamt gezahlt. Rollstuhlfahrer sollten sowieso keine Probleme haben.

              All das bringt mich zu der Aussage, dass man in einem Bürojob keine Berufsunfähigkeitsversicherung brauchst. Wenn man als Entwickler so kaputt ist dass man nicht mehr arbeiten kann, hat man weitaus mehr Probleme als HerztIV. Alles andere sind nur Argumente von denen die Solche Versicherungen verkaufen wollen.

              Das ist meine Meinung.

              Gruß
              Berufsfähiger
              T-Rex

              1. Sorry aber das ist übertrieben!

                Als Entwickler musst du dir schon beide Arme abschneiden. Und sofern du als Hobby nicht Schreiner bist sehe ich dazu keinen Anlass.

                Genau das denken die meisten Leute, die sich mit dem Thema nicht richtig beschäftigt haben und wissen, dass ein Großteil der BU Fälle Rückenleiden und psychische Erkrankungen sind. Aber alleine schon wegen sehr seltenen Erkrankungen (z.B. Netzhautablösung) ist so eine Versicherung sinnvoll.

                Du hast zwar Recht damit, dass das Risiko geringer ist als bei anderen Berufen, aber es ist trotzdem vorhanden und genau dafür ist eine Versicherung da. Dass du jemand anderem einen Millionenschaden verursachst ist sogar noch unwahrscheinlicher, aber bist du deswegen der Meinung, dass eine Haftpflichtversicherung unnötig ist? Wahrscheinlich nicht.

                Ich habe beide Arme geschrieben da ich einen guten Entwickler kenne der hat nur noch einen Arm (gut heißt in dem Fall auch schnell). Der programmiert mit Prothese. Ein anderer sitzt mit kaputtem Rücken in der Arbeit. Der hat einen Tisch den man hochfahren kann, also zu einem Stehtisch umwandeln kann. Das hat 50-50 Arbeitgeber und Arbeitsamt gezahlt. Rollstuhlfahrer sollten sowieso keine Probleme haben.

                Irrelevante Einzelfälle. Die Statistik zählt und die ist ziemlich eindeutig.

                All das bringt mich zu der Aussage, dass man in einem Bürojob keine Berufsunfähigkeitsversicherung brauchst. Wenn man als Entwickler so kaputt ist dass man nicht mehr arbeiten kann, hat man weitaus mehr Probleme als HerztIV.

                Eben! Und gerade dann ist es umso problematischer, wenn auch noch finanzielle Sorgen dazu kommen und man deswegen umziehen muss, weil das Geld nicht mehr reicht, die Familie nichts mehr zu essen hat, die Altersvorsorge futsch ist und man nicht mehr Auto fahren kann.

                1. Statistik... rofl.

                  • Ein Jäger schießt 5 Meter links vorbei und 5 Meter rechts vorbei. Durchschnittlich gesehen ist der Hase tot.
                  • Oder auch ein gutes Beispiel. Es ist Statistisch bewiesen das schwarze Menschen Gewalttäter sind, denn es sitzten mehr im Gefängnis als auf dem Collage sind. Nur doof das man sowas nicht vergleichen kann.
                  • Oder wie wär's damit -> trete meiner Glaubensgemeinschaft bei, dann kann ich angeben das sich die Mitglieder um 100% gemehrt haben :D.
                    und so weiter....

                  Jede Statistik die mich als Bürohengst dazu drängen soll eine BU ab zu schliessen ist denke ich enrom hingetrickst. Das ist aber eine reine Vermutung. Müsste man mal so eine Statistik genauer auseinander nehmen.

                  Eine Haftpflicht habe ich. Einen Millionenschaden noch nicht :(. Aber bei jedem Umzug leistet sie mir gute Dienste, wenn ich Kratzer im Treppenhaus verursache. Und das ist bis jetzt bei jedem Umzug passiert.

                  Also ich sehe nur schwerwiegende Probleme, die mich dazu zwingen können meinen Job nicht mehr aus zu üben. Dann ist das Leben aber nicht mehr lebenswert. Ich bin ja jetzt schon Lebensmüde und das obwohl ich im Saft meines Lebens stehe.

                  Also wenn du eine Versicherung für Selbstständige empfiehlst, dann schon die Rechtsschutzversicherung. Eine blöde Formulierung im Impressum + ein pingeliger Anwalt und schwups flattert eine Abmahnung ins Haus.

                  Gruß
                  Versicherungsvertreter
                  T-Rex

                  1. Statistik... rofl.

                    Wenn dir die Statistik egal ist - okay. Deine Sache. Aber das ist dann deine eigene emotionale Entscheidung. Zu behaupten, dass meine Aussagen übertrieben sind, ist dann allerdings nicht in Ordnung. Dafür solltest du schon logisch begründen. Das folgende ist im Übrigen lustig (gebe ich ja zu ;) aber du weißt selbst, dass das keine Argumente gegen Statistik sind. Ich hab genug Beiträge von dir gelesen, um zu wissen, dass du nicht auf den Kopf gefallen ist.

                    Jede Statistik die mich als Bürohengst dazu drängen soll eine BU ab zu schliessen ist denke ich enrom hingetrickst. Das ist aber eine reine Vermutung. Müsste man mal so eine Statistik genauer auseinander nehmen.

                    Ich bin wahrlich kein Fan von Versicherungenunternehmen, aber zumindest bei den Statistiken braucht man eher nicht zu zweifeln, denn entweder man bist berufsunfähig oder nicht.

                    Eine Haftpflicht habe ich. Einen Millionenschaden noch nicht :(. Aber bei jedem Umzug leistet sie mir gute Dienste, wenn ich Kratzer im Treppenhaus verursache. Und das ist bis jetzt bei jedem Umzug passiert.

                    So nebenbei: dafür ist die eigentlich nicht gedacht und du solltest aufpassen, dass dich das Unternehmen nicht kündigt. Eine Versicherung ist dafür da Schadenrisikos abzusichern, die deine Existenz bedrohen oder dich zumindest so stark treffen, dass dein Lebensstandard enorm leidet. Denn unterm Strich machst du durchschnittlich natürlich immer Verlust, weil du ja die ganze Verwaltung, die Konzerngewinne etc. mitbezahlst.

                    Also ich sehe nur schwerwiegende Probleme, die mich dazu zwingen können meinen Job nicht mehr aus zu üben. Dann ist das Leben aber nicht mehr lebenswert.

                    Okay, mal ganz ehrlich? Ich würde dir empfehlen, Gruppen von Blinden aufzusuchen. Oder mal zu soetwas wie "Dialog im Dunkeln" zu gehen. Dann sprich mit denen und frag sie, ob sie schon von Geburt an blind sind oder erst später blind wurden. Und dann frag sie, ob vorher gedacht hätten, dass ihr Leben dann noch lebenswert wäre. Das gleiche kannst du auch mit Querschnittsgelähmten oder Rollstuhlfahrern machen (nagut im Rollstuhl wärst du wahrscheinlich nicht BU). Vielleicht öffnet dir das die Augen.

                    Ich bin ja jetzt schon Lebensmüde und das obwohl ich im Saft meines Lebens stehe.

                    Nagut, wenn du eh vorhast, jeden Moment von der Brücke zu springen... +sigh+

                    Also wenn du eine Versicherung für Selbstständige empfiehlst, dann schon die Rechtsschutzversicherung. Eine blöde Formulierung im Impressum + ein pingeliger Anwalt und schwups flattert eine Abmahnung ins Haus.

                    Eine Rechtsschutzversicherung ist eigentlich weniger essentiell als eine BU Versicherung. Ratsam ist es aber, eine RV ein paar Monate vor der BU Versicherung abzuschließen, falls die BU Versicherung später mal nicht zahlen will.

                    Also meine Meinung ist: Krankenversicherung, Privathaftpflicht, BU/Rechtsschutz. Die braucht man auf jeden Fall, außer man verdient für eine BU nicht genug. Danach kommen noch Unfall und Hausrat, sofern man nicht genügend finanzielle Reserven hat, um z.B. bei einem Brand die wichtigste Einrichtung neu zu beschaffen und für ein paar Monate im Hotel zu leben. Der Rest ist dann eher nicht mehr so wichtig bzw. speziell (wenn man nen Hund hat, Auto hat, Haus hat, Pflegeversicherung besonders wenn man Kinder hat, ...)

                    1. Zu behaupten, dass meine Aussagen übertrieben sind, ist dann allerdings nicht in Ordnung. >

                      Deine Meinung so reißerisch dar zu stellen und BUs als das wichtigste hinzustellen halte ich auch nicht für in Ordnung. Deshalb steuere ich hier auch relativ dramatisch dagegen.
                      Würdest du behaupten ich mit meinen 30 Jahren (und nicht selbstständig) würde keine Rente bekommen, würde ich genau so dagegen steuern.

                      Ich bin wahrlich kein Fan von Versicherungenunternehmen, aber zumindest bei den Statistiken braucht man eher nicht zu zweifeln, denn entweder man bist berufsunfähig oder nicht.

                      Wie schon geschrieben kann man Statistiken fälschen. Ist eine Zahl zu klein nimmst du Prozente. Ist sie immer noch zu klein erweiterst du die Definition. Was meinst du wieso wir so wenig Arbeitslose in Deutschland haben. Weil die Langzeitarbeitslosen und Sozialfälle in anderen Statistiken stecken.

                      So nebenbei: dafür ist die eigentlich nicht gedacht und du solltest aufpassen, dass dich das Unternehmen nicht kündigt. Eine Versicherung ist dafür da Schadenrisikos abzusichern, die deine Existenz bedrohen oder dich zumindest so stark treffen, dass dein Lebensstandard enorm leidet. Denn unterm Strich machst du durchschnittlich natürlich immer Verlust, weil du ja die ganze Verwaltung, die Konzerngewinne etc. mitbezahlst.

                      Also bis jetzt kam jedes mal ein Sachverständiger der sich den Schaden angeguckt hat. Der hat sein Servus gegeben. Eine Erhöhung meiner Police gibt es deswegen auch nicht. Außerdem gab es da nie Probleme.
                      Die Konzerngewinne zahlen nur die, die die Wette (als nichts anderes bezeichne ich eine Versicherung) mit dem Versicherungsunternehmen verlieren. Bei meiner Haftpflicht gewinne ich aktuell die Wette. Bei anderen Versicherungen verliere ich sie aktuell.

                      ----------

                      Ich kann dir auch eine kleine Geschichte mit meiner Brillenversicherung erzählen. Hab ich damals für 40 Euro im Jahr abgeschlossen. Alle 2 Jahre hätte ich beim kauf einer Brille einen Zuschuss von 60 Euro bekommen. Bei der Versicherung waren noch andere Sachen dabei wie Zahnzusatzversicherung - das spielt aber keine Rolle. Für alle die schlecht rechnen können - von 80 Euro bekommt man 60 Euro wieder zurück. Ergo ist der Verlust anscheinend vorprogrammiert.
                      Die Versicherungsmarklerin hat gemeint ich wäre der einzige Klient der sich den Vertrag genau durchliest. Dafür hat sie auch 15 Minuten gewartet. Aber es ist ja nicht meine Schuld wenn die so viel so klein schreiben. Am Ende wusste ich dafür, dass es eine Ausnahmeregelung für die 2 Jahre gibt und zwar wenn meine Brille kaputt geht. Dann tritt eine Sonderegelung in Kraft und ich könnte sofort (aber nur einmal im Jahr) eine Brille mit 60 Euro Zuschuss kaufen.
                      Und so kam es dass ich die nächsten 3 Jahre jedes Jahr eine neue Brille bekommen habe. Ich Schussel musste mich komischerweise jedes Jahr auf meine Brille setzen.

                      Und bevor irgendjemand mir jetzt einen schwarzen Peter zustecken will in dem er mir vorwirft dass ich die Policen indirekt teurer mache, den möchte ich auf die angesprochenen Konzerngewinne aufmerksam machen. Wenn eine Allianz Millionen wenn nicht Milliarden einsackt, können die mir 3 Brillen zahlen.
                      Und nein Betrug ist es nicht. Ich kann ja nix dafür dass ich mich auf die Brillen setze. Oder kann mir jemand etwas anderes beweisen?

                      Die Moral von der Geschicht - Kenne was du unterschreibst! Das hätte Kyle auch machen sollen...

                      ----------

                      Ich bin ja jetzt schon Lebensmüde und das obwohl ich im Saft meines Lebens stehe.

                      Nagut, wenn du eh vorhast, jeden Moment von der Brücke zu springen... +sigh+

                      Das hättest du einfach hinnehmen sollen anstatt es zu kommentieren.

                      Also meine Meinung ist: Krankenversicherung, Privathaftpflicht, BU/Rechtsschutz. Die braucht man auf jeden Fall, außer man verdient für eine BU nicht genug. Danach kommen noch Unfall und Hausrat, sofern man nicht genügend finanzielle Reserven hat, um z.B. bei einem Brand die wichtigste Einrichtung neu zu beschaffen und für ein paar Monate im Hotel zu leben. Der Rest ist dann eher nicht mehr so wichtig bzw. speziell (wenn man nen Hund hat, Auto hat, Haus hat, Pflegeversicherung besonders wenn man Kinder hat, ...)

                      Am Ende muss jeder selbst wissen was er braucht. Einem Selbstständigen würde ich z.B. auch eine Absicherung fürs Alter empfehlen. Eine offizielle Rentenversicherung muss es ja nicht sein, man könnte sein Geld ja auch in Gold oder sowas parken. Aber irgendwie zähle ich es doch zu den Versicherungen.

                      Ach ja was mir auch noch auf dem Herzen liegt ist der Falsche Gebrauch des Wortes Absicherung. Eine Versicherung ist keine Absicherung! Finde ich erschreckend das Versicherungsunternehmen mit sowas weben dürfen. Eine Versicherung ist eine Wette. Man wettet gegen das Versicherungsunternehmen dass ein Schadensfall eintritt. Tritt er ein, gewinnt man. Tritt er nicht ein oder ist die Schadenssumme niedriger als jemals eingezahlt wird, gewinnt das Unternehmen. Wenn die Versicherung also eine Wette ist, dann ist das Versicherungsunternehmen eine Bank. Und wie wir alle aus dem Casino wissen, gewinnt die Bank immer. Das erklärt auch die Konzerngewinne.

                      Gruß
                      wetten das ich nicht Wettsüchtig bin!
                      T-Rex

                      1. Zu behaupten, dass meine Aussagen übertrieben sind, ist dann allerdings nicht in Ordnung. >

                        Deine Meinung so reißerisch dar zu stellen und BUs als das wichtigste hinzustellen halte ich auch nicht für in Ordnung.

                        Dann hast du mich nicht verstanden. Ich habe BUs nicht als das Wichtigste dargestellt, sondern als etwas essentiell wichtiges. Es gehört eben mit zu _den Wichtigsten_.

                        Deshalb steuere ich hier auch relativ dramatisch dagegen.
                        Würdest du behaupten ich mit meinen 30 Jahren (und nicht selbstständig) würde keine Rente bekommen, würde ich genau so dagegen steuern.

                        Das wäre ja auch Quatsch, da man dafür schon in die Zukunft sehen können müsste. ;)

                        Ich bin wahrlich kein Fan von Versicherungenunternehmen, aber zumindest bei den Statistiken braucht man eher nicht zu zweifeln, denn entweder man bist berufsunfähig oder nicht.

                        Wie schon geschrieben kann man Statistiken fälschen.

                        Gut, aber dann schreib bitte: "ich glaube dass die Statistiken in Zusammenarbeit vom Staat, den Versicherungen und den Ärzten (und deren organisierten Verbünden) gefälscht wurden, kann es aber nicht beweisen."
                        So wie du es schreibst klingt es aber so, als wäre es ein Fakt (auch wenn du "man kann" schreibst).

                        Ist eine Zahl zu klein nimmst du Prozente.

                        Das ist kein Fälschen. Und zusätzlich ist es VÖLLIG EGAL, ob nun von 1000 Programmierern 20 Stück oder 2% berufsunfähig werden. Tatsache ist, es _existiert_ nachweislich ein Risiko. Die Höhe des Risikos ist egal, denn für das Konzept einer Versicherung macht es keinen Unterschied, ob das Risiko bei 5%, 1% oder 0,000000001% liegt. Denn je geringer des Risiko desto weniger Beiträge musst du zahlen.

                        Ist sie immer noch zu klein erweiterst du die Definition.

                        Geht nicht, denn entweder wird gezahlt oder es wird nicht gezahlt. Die Quoten werden auch über alle Versicherungen hinweg erfasst inkl. der Prozessierungsquoten. Das kann man selbst als "Normalo" sogar mittlerweile auf immer mehr Vergleichsportalen einsehen. Aber davon abgesehen sind diese Quoten für den Abschluss der Versicherung selbst wie bereits erklärt völlig belanglos. Beschäftige dich lieber mehr mit diesem Thema bevor du solche Aussagen triffst.

                        Was meinst du wieso wir so wenig Arbeitslose in Deutschland haben. Weil die Langzeitarbeitslosen und Sozialfälle in anderen Statistiken stecken.

                        Ja und, was hat das eine jetzt mit dem anderen zu tun? Willst du mir sagen, Versicherungen zahlen öfter für eigentlich nicht Berufsunfähige, damit es so aussieht als wäre das Risiko höher?

                        So nebenbei: dafür ist die eigentlich nicht gedacht und du solltest aufpassen, dass dich das Unternehmen nicht kündigt. Eine Versicherung ist dafür da Schadenrisikos abzusichern, die deine Existenz bedrohen oder dich zumindest so stark treffen, dass dein Lebensstandard enorm leidet. Denn unterm Strich machst du durchschnittlich natürlich immer Verlust, weil du ja die ganze Verwaltung, die Konzerngewinne etc. mitbezahlst.

                        Also bis jetzt kam jedes mal ein Sachverständiger der sich den Schaden angeguckt hat. Der hat sein Servus gegeben. Eine Erhöhung meiner Police gibt es deswegen auch nicht. Außerdem gab es da nie Probleme.

                        Womöglich hast du bei dem gleichen Unternehmen auch andere Verträge und sie kündigen dich deswegen nicht. In der Regel wird aber eine Versicherung kündigen, wenn z.B. die Ausgaben für einen Kunden auf lange Sicht größer sind als die Einnahmen. Da gibt es zwar bei manchen Versicherungsarten Ausnahmen (Rechtschutz z.B.) aber bei der Haftpflicht nicht.

                        Die Konzerngewinne zahlen nur die, die die Wette (als nichts anderes bezeichne ich eine Versicherung) mit dem Versicherungsunternehmen verlieren. Bei meiner Haftpflicht gewinne ich aktuell die Wette. Bei anderen Versicherungen verliere ich sie aktuell.

                        Nur weil soviele Menschen so denken und unterm Strich Gewinn machen wollen, zahlen wir alle mehr als wir eigentlich müssten, weil z.B. ein riesiger Prüfungsapperat benötigt wird. Danke auch...

                        Ich kann dir auch eine kleine Geschichte mit meiner Brillenversicherung erzählen.

                        Brillenversicherungen sind Quatschversicherungen, aber naja...

                        Hab ich damals für 40 Euro im Jahr abgeschlossen. Alle 2 Jahre hätte ich beim kauf einer Brille einen Zuschuss von 60 Euro bekommen. Bei der Versicherung waren noch andere Sachen dabei wie Zahnzusatzversicherung - das spielt aber keine Rolle.

                        Natürlich tut es das, denn dadurch bekommst du ja im Zweifel eben doch mehr als 60€ zurück. Du kannst doch nicht deinen Gesamtbetrag mit einer Teilleistung aufrechnen.

                        Die Versicherungsmarklerin hat gemeint ich wäre der einzige Klient der sich den Vertrag genau durchliest. Dafür hat sie auch 15 Minuten gewartet. Aber es ist ja nicht meine Schuld wenn die so viel so klein schreiben. Am Ende wusste ich dafür, dass es eine Ausnahmeregelung für die 2 Jahre gibt und zwar wenn meine Brille kaputt geht. Dann tritt eine Sonderegelung in Kraft und ich könnte sofort (aber nur einmal im Jahr) eine Brille mit 60 Euro Zuschuss kaufen.
                        Und so kam es dass ich die nächsten 3 Jahre jedes Jahr eine neue Brille bekommen habe. Ich Schussel musste mich komischerweise jedes Jahr auf meine Brille setzen.

                        Und bevor irgendjemand mir jetzt einen schwarzen Peter zustecken will in dem er mir vorwirft dass ich die Policen indirekt teurer mache, den möchte ich auf die angesprochenen Konzerngewinne aufmerksam machen. Wenn eine Allianz Millionen wenn nicht Milliarden einsackt, können die mir 3 Brillen zahlen.
                        Und nein Betrug ist es nicht. Ich kann ja nix dafür dass ich mich auf die Brillen setze. Oder kann mir jemand etwas anderes beweisen?

                        Wenn man es dir beweisen könnte, wäre es natürlich Betrug. Wie gesagt, reine Brillenversicherungen etc. sind eh völliger Quatsch. Und dann nur 60€ Zuschuss macht es ja nochmal bescheuerter. Von den 40€ im Jahr sind wahrscheinlich 10€ Overhead.

                        Also meine Meinung ist: Krankenversicherung, Privathaftpflicht, BU/Rechtsschutz. Die braucht man auf jeden Fall, außer man verdient für eine BU nicht genug. Danach kommen noch Unfall und Hausrat, sofern man nicht genügend finanzielle Reserven hat, um z.B. bei einem Brand die wichtigste Einrichtung neu zu beschaffen und für ein paar Monate im Hotel zu leben. Der Rest ist dann eher nicht mehr so wichtig bzw. speziell (wenn man nen Hund hat, Auto hat, Haus hat, Pflegeversicherung besonders wenn man Kinder hat, ...)

                        Am Ende muss jeder selbst wissen was er braucht.

                        Wissen aber die meisten nicht. Wenn doch, müssten wir keine Zwangs-Krankenversicherungspflicht haben oder? Und auch keine Zwangs-KFZ-Haftpflicht

                        Ach ja was mir auch noch auf dem Herzen liegt ist der Falsche Gebrauch des Wortes Absicherung. Eine Versicherung ist keine Absicherung! Finde ich erschreckend das Versicherungsunternehmen mit sowas weben dürfen. Eine Versicherung ist eine Wette.

                        Nein, genau falsch. Es ist eine Absicherung. Natürlich kann man es auch als Wette auffassen, aber der durchschnittliche Versicherungsnehmer verliert sie immer. Wichtig ist nicht, dass man unterm Strich Geldgewinn hat, sondern dass man mögliche starke Schwankungen in seiner Lebensqualität ausgleicht.

                        Beispiel: Wenn ich ne Münze werfe und mit dir Kopf/Zahl Wette und dir 11€ zahle wenn du richtig liegst und dir mir 10€ wenn ich richtig liege, würdest du mitmachen? Ich nehme an ja oder? (meinetwegen können wir auch 20€/10€ sagen, wenn dir 11€ zu wenig sind ;)

                        Wenn ich aber den Einsatz auf 1100000€ und 1000000€ ändere, machst du dann immernoch mit? Höchstwahrscheinlich nicht mehr, weil der Verlust von 1000000€ deine Lebensqualität um wesentlich mehr heruntersetzt als der Gewinn von 1100000€ sie anheben würde.

                        1. Da wir uns ein wenig im Detail verlieren, da jetzt schon über Formulierungen diskutiert werden, werde ich auf den Großteil nicht mehr eingehen.

                          Wenn du die Münze öfter schmeißt mache ich definitiv immer mit. Die Beträge sind mir dann auch Wurst, Hauptsache du zahlst immer mehr als ich. Zu dem Beispiel gab es auch mal ein super Experiment. Da wurden Psychopathen und "normale" Menschen an einen Spieltisch gesetzt. Die Voraussetzungen waren ähnlich von deinen. Nur waren sie noch ein wenig kaschiert. Das man einen Gewinn erwarten muss, war nicht mehr ganz so offensichtlich. Während normale Menschen eher emotional gespielt haben (also auch mal einen Einsatz verweigert haben) und den Systematischen Gewinn nicht gesehen haben, haben die Psychopathen immer gesetzt. Damit hat man bewiesen, dass Psychopathen viele Dinge nicht Planen und einfach mal machen. Zudem soll das Beispiel zeigen das Psychopathen emotionsloser sind, deshalb haben einige den Systematischen Gewinn gesehen. Die genaue Geschichte bekomme ich leider nicht mehr zusammen. Wen es interessiert ich weiß noch relativ sicher in welchem meiner vielen Psychologiebücher es steht, ich könnt es nachlesen und genau rausschreiben.

                          Zum Thema Statistik:
                          Wie die Zahlen dargestellt werden ist natürlich nicht irrelevant. Deine Welt ist relativ, weil du relativ bist. Du bestehst aus vielen Hormonen, Emotionen und Eindrücken. Du kannst nicht mit Tatsachen umgehen, weil dein Gehirn keine Tatsachen möchte. Dein Gehirn versucht sich so viel zu merken wie es kann. Da der Platz begrenzt ist wird es Dinge vereinfacht und zusammengeschrumpft darstellen. Das ist auch der Grund wieso man sich nur wage an vergangene Ereignisse erinnert (viele Dinge werden einfach frei erfunden dazugedichtet), die Urlaubsfotos manchmal eine komplett andere Situation darstellen und die Ehefrau dir eine um 180° andere Geschichte erzählt.
                          Deshalb ist das Gehirn geil auf Statistiken. Blöd nur dass es damit nicht umgehen kann, da in Statistiken immer Sachen hineininterpretiert werden.

                          Ein einfaches Beispiel:
                          Es passiert ein Unfall. Der einen Gruppe sagt man, ein Auto sei in das andere gefahren. Der anderen Gruppe sagt man, ein Auto sei in das andere gerast. Welche Gruppe gibt die höhere Geschwindigkeit an, bei der der Unfall passiert ist? Ein einfaches Wort ändern und schon ändert sich die Sichtweise. So werden im übrigen Geschworenen beeinflusst. Mit diesem einfachen Trick könnte man auch die Chance auf eine Gehaltserhöhung erhöhen. Immer wenn du eine Arbeit fertig hast, sagst du deinem Chef dass du mit deiner "guten" Arbeit fertig bist. Mit der Zeit setzt sich das Wort "gut" im Kopf deines Chefs fest.

                          Ein anderes Beispiel:
                          Sagen wir es es sterben jährlich 7,2 Millionen Menschen in Kriegen (natürlich ist diese Zahl fiktiv, wer zählt schon Kriegsopfer). 7,2 Millionen... weißt du wie viele vollbesetzte Fussballstadien du sprengen musst um diese Zahl zu erreichen? Klingt ziemlich dramatisch. Du wirst mir wahrscheinlich aufmerksam zuhören wenn ich dir diese Zahl nenne.
                          Anders sieht es aus, wenn ich dir sage, das 0,1% der Menschheitsbevölkerung jährlich in Kriegen stirbt. An den Zahlen hat sich nichts geändert, aber ich denke du würdest mich eher auslachen, wenn ich jetzt eine Spende von dir wollte.

                          Noch ein Beispiel?
                          Wie wär's mit dem Armutsbericht 2012. Hat der Bundesregierung nicht gepasst, also wurde er umgeschrieben. An den Zahlen haben sie nichts geändert nur an den Formulierungen.

                          Wieso schreib ich das alles? Weil ich denke dass du so clever, dass ich dir zu verstehen geben kann dass eine Statistik manipuliert werden kann (gibt genug Menschen wo ich mir diese Mühe nicht machen würde). Die Zahlen muss man dabei nicht fälschen. Außerdem hoffe ich dir damit ein wenig zu helfen Statistiken zu lesen.

                          Als letztes schauen wir uns mal eine Echte Statistik der BU an: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/28002/umfrage/wahrscheinlichkeit-der-berufsunfaehigkeit-bis-zur-rente-mit-65/

                          Ich bin 30. Laut dieser Statistik habe ich eine 40%ige Chance Berufsunfähig zu werden. Das ist natürlich dramatisch. Da ich Versicherungen immer noch als Wette bezeichne (und den Begriff Absicherung absurd finde), stehen meine Chance gar nicht mal so schlecht diese Wette zu gewinnen. Wieso also nicht gleich eine BU unterzeichnen? Schauen wir mal genauer hin.
                          Bei den 40% sind alle Berufe dabei. Auch die von Messerwerfer-Assistentinen die den Kopfhinhalten, Löwendonkteuren oder Gerüstebauer. Die heben den Schnitt natürlich beachtlich. Zudem sind auch Menschen mit extremen Hobbies dabei z.B. Freeclimbing oder S-Bahn Surfen. Hinzukommen Berufstrinker oder Drogenabhängige um nur ein paar Gruppen zu nennen, die keinen Wert auf ihre Gesundheit legen.
                          Am Ende denke ich schrumpfen die 40% auf eine Zahl bei der ich keine Wette mehr abschließen würde.

                          Guckt man sich mal die Zahl der ungefährlichsten Berufe an, relativieren sich die 40% schon mal für einige Berufe. Wobei auch bei Ärzten oder Physiker Alkoholabhängige oder Extremsportler dabei sind. Außerdem braucht ein Arzt beide gesunden Hände/Arme um jemand zu operieren (ja richtig, nicht alle operieren), wie ich bereits darlegte bräuchte ein Entwickler meiner Meinung nach nicht beide Gesunde Hände.
                          Aber wo ist den der Entwickler? Wenn die nicht dabei sind bedeutet das, dass Entwickler eine höhere Chance als 7,99% haben Berufsunfähig zu werden? Ja könnte sein. Vielleicht wurden sie aber auch einfach vergessen. Vielleicht ist die Gruppe der Entwickler auch einfach zu klein und sie werden in einer anderen Gruppe zusammen gefasst. Man könnte die Entwickler auch schlicht gestrichen haben, da sie den Schnitt zu sehr senken würden. Wenn dies so wäre, wäre dies ein Paradebeispiel wie man per Definition die Statistik ändert.
                          Wäre ich ein Versicherungsunternehmen und ich wollte möglichst dramatisch darstellen das jeder eine BU braucht, ich würde alle Berufe unter 10% aus der Statistik kicken und dann in irgendeiner Anmerkung in Schriftgröße 4px dazuschreiben "*nur Ausgewählte Berufe - vollständige Liste unter *URL mit 777 Zeichen - die kein Schwein jemals abtippen wird*".
                          Und? Habe ich die Zahlen geändert?

                          Gruß
                          ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht - und du bist beeinflusst
                          T-Rex

                          1. Da wir uns ein wenig im Detail verlieren, da jetzt schon über Formulierungen diskutiert werden, werde ich auf den Großteil nicht mehr eingehen.

                            Das ist eben der Punkt bei Versicherungen: das Detail zählt. Und dafür muss man schon ein wenig Ahnung von der Sache haben. Sonst wäre das alles nicht so detailliert gesetzlich geregelt.

                            Wenn du die Münze öfter schmeißt mache ich definitiv immer mit.

                            Man wird aber nicht "doppelt" berufsunfähig. Klar, wenn ich unendlich oft "spielen" kann, dann ist es was anderes. Dann kann ich auch ins Kasino gehen und immer den doppelten Einsatz setzen. Aber so ist das nicht im realen Leben.

                            Zum Thema Statistik:
                            Wie die Zahlen dargestellt werden ist natürlich nicht irrelevant.

                            Guck mal: was zählt ist doch am Ende: existiert ein Risiko, dass ich berufsunfähig werde oder nicht? Wie hoch das Risiko ist, ist egal, denn je geringer das Risiko, desto geringer die Beiträge (ein Dachdecker zahlt mehr als ein Programmierer). Von daher ist nur relevant, DASS man berufsunfähig werden kann, nicht ob die Wahrscheinlichkeit 1% oder 3% ist. Wer sagt "ich schließe nur bei über 2% Wahrscheinlichkeit eine solche Versicherung ab", der hat das Prinzip nicht verstanden und begeht einen Fehler.

                            Deine Beispiele sind ja schön und gut, sie sind aber für die Entscheidung, ob man eine Versicherung abschließt oder nicht irrelevant.

                            Als letztes schauen wir uns mal eine Echte Statistik der BU an: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/28002/umfrage/wahrscheinlichkeit-der-berufsunfaehigkeit-bis-zur-rente-mit-65/

                            Ich bin 30. Laut dieser Statistik habe ich eine 40%ige Chance Berufsunfähig zu werden. Das ist natürlich dramatisch. Da ich Versicherungen immer noch als Wette bezeichne (und den Begriff Absicherung absurd finde), stehen meine Chance gar nicht mal so schlecht diese Wette zu gewinnen. Wieso also nicht gleich eine BU unterzeichnen? Schauen wir mal genauer hin.
                            Bei den 40% sind alle Berufe dabei. Auch die von Messerwerfer-Assistentinen die den Kopfhinhalten, Löwendonkteuren oder Gerüstebauer. Die heben den Schnitt natürlich beachtlich. Zudem sind auch Menschen mit extremen Hobbies dabei z.B. Freeclimbing oder S-Bahn Surfen. Hinzukommen Berufstrinker oder Drogenabhängige um nur ein paar Gruppen zu nennen, die keinen Wert auf ihre Gesundheit legen.
                            Am Ende denke ich schrumpfen die 40% auf eine Zahl bei der ich keine Wette mehr abschließen würde.

                            Du hast keine Ahnung von BU Versicherungen oder? Für deine Wette ist nicht nur die Wahrscheinlichkeit des Eintritts wichtig, sondern auch wieviele Beiträge du bezahlst und wie hoch deine Rente ist. Für die gleiche Rente zahlst du als Programmierer nämlich nur einen Bruchteil an Beiträgen als ein Messerwurfartist.
                            Und nochmal: auch wenn du unterm Strich keinen Geldgewinn machst, ist es trotzdem sinnvoll eine solche Versicherung abzuschließen.

                            Guckt man sich mal die Zahl der ungefährlichsten Berufe an, relativieren sich die 40% schon mal für einige Berufe. Wobei auch bei Ärzten oder Physiker Alkoholabhängige oder Extremsportler dabei sind. Außerdem braucht ein Arzt beide gesunden Hände/Arme um jemand zu operieren (ja richtig, nicht alle operieren), wie ich bereits darlegte bräuchte ein Entwickler meiner Meinung nach nicht beide Gesunde Hände.
                            Aber wo ist den der Entwickler? Wenn die nicht dabei sind bedeutet das, dass Entwickler eine höhere Chance als 7,99% haben Berufsunfähig zu werden? Ja könnte sein.

                            Ist tatsächlich so, als Entwickler zahlst du mehr als bei anderen ungefährlicheren Berufen (allerdings immernoch weniger als der Durchschnitt).

                            Gruß
                            ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht - und du bist beeinflusst
                            T-Rex

                            Zu glauben, dass man Recht hat, obwohl man es nicht hat, ist am gefährlichsten. Die meisten merken das erst, wenn es zu spät ist. Im großen Internet findest du dann deren Berichte "hätte ich doch nur...".

                            1. Gut... ich geb's auf.
                              Einigen wir uns darauf dass ich keine Ahnung habe und du deine BU mit einem guten Gefühl brav weiter zahlst.
                              Möge jeder der sich den Dialog hier antut ein eigenes Bild machen.

                              Gruß
                              der mit den (manchmal auch selbst-)ironischen Signaturen
                              T-Rex

                              1. Hallo T-Rex,

                                nur zwei Anmerkungen:

                                Eine Versicherung ist kein Sparvertrag.

                                Viele Versicherungen (z.b. Kranken-, Unfall- und auch BU-Versicherung) sind Wetten (um bei deiner Wortwahl zu bleiben), die man nicht gewinnen möchte.

                                Gruß, Jürgen

                                1. Viele Versicherungen (z.b. Kranken-, Unfall- und auch BU-Versicherung) sind Wetten (um bei deiner Wortwahl zu bleiben), die man nicht gewinnen möchte.

                                  Das stand auch nie zur Debatte. Dennoch empfehle ich jedem eine Versicherung nur dann ab zu schließen, wenn ein Eintreten des Versicherungsfalles als wahrscheinlich anzusehen ist.
                                  Schließt man eine Versicherung ab mit dem Gedanken dass man dann Abgesichert sei, würde jede Versicherung in Frage kommen. Dann jedoch zahlt man sich dumm und dämlich. Das führt zu der Frage zurück welche Versicherung sinnvoll ist. Am Ende muss das jeder selbst wissen.

                                  Gruß
                                  Das Ende
                                  T-Rex

                                  1. Viele Versicherungen (z.b. Kranken-, Unfall- und auch BU-Versicherung) sind Wetten (um bei deiner Wortwahl zu bleiben), die man nicht gewinnen möchte.

                                    Das stand auch nie zur Debatte. Dennoch empfehle ich jedem eine Versicherung nur dann ab zu schließen, wenn ein Eintreten des Versicherungsfalles als wahrscheinlich anzusehen ist.
                                    Schließt man eine Versicherung ab mit dem Gedanken dass man dann Abgesichert sei, würde jede Versicherung in Frage kommen.

                                    Worauf du bei meinen Beiträgen nie eingegangen bist, ist eben, dass die Wahrscheinlichkeit völlig irrelevant ist. Sogar im Gegenteil: wenn mit 95% Wahrscheinlichkeit etwas passieren wird, dann ist eine Versicherung nicht mehr sinnvoll, dann musst du das Geld so oder so zurücklegen. Versicherungen ergeben umso mehr Sinn, je geringer das Risiko ist und je größer der Schaden ist. Ich würde ja gerne mal von dir hören, warum du da anderer Meinung bist.

                                    1. Na dann machen wir eben eine Wette ähm natürlich eine Versicherung.
                                      Zu zahlst mir jedes Jahr 3,50 Euro (also einen leckeren Döner) + jedes Jahr ein wenig mehr (Inflationsanpassung). Dafür werde ich alles was nachweislich dir gehört und jemals von einem Asteroiden zerstört wird ersetzen.
                                      Willste nicht? Wieso nur? Vielleicht weil die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert gegen Null tendiert und du dir relativ sicher bist mir Geld zu schenken?

                                      Mir fallen gerade tausende absurder Wetten ein, die du niemals eingehen wirst, da du mit Sicherheit draufzahlen wirst. Deshalb nenne ich es eine Wette.

                                      Versicherungen ergeben umso mehr Sinn, je geringer das Risiko ist und je größer der Schaden ist

                                      Diesen Gedanken kann ich absolut nachvollziehen. Er ist jedoch von Angst geleitet. Angst ist einer der größten Verkaufsargumente von Versicherungsunternehmen und Banken.
                                      Wäre ich ein Versicherungsfutzi und ich wollte mit dir wirklich obige Wette abschließen, dann würde ich noch so Sachen sagen wie "ihr komplettes hab und gut", "Obdachlos - wollen sie das?", "sind ja nur 3,50 Euro jährlich - die tun ihnen nicht weh" oder "Stellen sie sich mal den Verlust vor bei einem Schadensfall". Dann ziehe ich noch Statistiken aus dem Hut dass es gar nicht soooo unwahrscheinlich ist. Vielleicht weise ich noch auf den Meteoreinschlag in Russland letztes Jahr hin. Die Bilder hat ja jeder irgendwie irgendwann mal gesehen.

                                      Gruß
                                      Versicherungskarrierenstarter
                                      T-Rex

                                      1. Na dann machen wir eben eine Wette ähm natürlich eine Versicherung.
                                        Zu zahlst mir jedes Jahr 3,50 Euro (also einen leckeren Döner) + jedes Jahr ein wenig mehr (Inflationsanpassung). Dafür werde ich alles was nachweislich dir gehört und jemals von einem Asteroiden zerstört wird ersetzen.
                                        Willste nicht?

                                        Nee, weil du das im Falle des Falles nicht bezahlen kannst. Bei einer Versicherung würde ich das abschließen (allerdings würde es wohl keine 3,50€ im Jahr kosten).

                                        Mir fallen gerade tausende absurder Wetten ein, die du niemals eingehen wirst, da du mit Sicherheit draufzahlen wirst. Deshalb nenne ich es eine Wette.

                                        Ja los, sag mal an, ich bin gespannt. Die Anzahl der Produkte wird übrigens immer größer, z.B. konnte man früher Filesharing und Scheidungen nicht absichern - mittlerweile geht das.

                                        Versicherungen ergeben umso mehr Sinn, je geringer das Risiko ist und je größer der Schaden ist

                                        Diesen Gedanken kann ich absolut nachvollziehen. Er ist jedoch von Angst geleitet. Angst ist einer der größten Verkaufsargumente von Versicherungsunternehmen und Banken.

                                        Bei dir vielleicht, bei mir nicht.

                                        Wäre ich ein Versicherungsfutzi und ich wollte mit dir wirklich obige Wette abschließen, dann würde ich noch so Sachen sagen wie "ihr komplettes hab und gut", "Obdachlos - wollen sie das?", "sind ja nur 3,50 Euro jährlich - die tun ihnen nicht weh" oder "Stellen sie sich mal den Verlust vor bei einem Schadensfall". Dann ziehe ich noch Statistiken aus dem Hut dass es gar nicht soooo unwahrscheinlich ist. Vielleicht weise ich noch auf den Meteoreinschlag in Russland letztes Jahr hin. Die Bilder hat ja jeder irgendwie irgendwann mal gesehen.

                                        Ja und es stimmt ja auch.

                                        1. Nee, weil du das im Falle des Falles nicht bezahlen kannst. Bei einer Versicherung würde ich das abschließen (allerdings würde es wohl keine 3,50€ im Jahr kosten).

                                          Richtig ich Vergaß das große Konzerne niemals Pleite gehen können. Die haben die gleiche Magie wie ein Staat - unendlich Kapital. Bankenrettung? Den Begriff gibt es nicht!
                                          Ok dann machen wir folgendes. Du findest noch 100000 weitere Leute, die die gleiche Wette abschließen würden. Das wären gigantische 350.000 Euro Jährlich für mich. Wenn ich das Geld dann noch verzinse juckt mich ein kaputtes Haus nicht mehr. Ein Schadensfall ist für mich nach wie vor so gut wie ausgeschlossen, von daher betrachte ich die 350.000 Euro jährlich als Reingewinn.

                                          Ja los, sag mal an, ich bin gespannt. Die Anzahl der Produkte wird übrigens immer größer, z.B. konnte man früher Filesharing und Scheidungen nicht absichern - mittlerweile geht das.

                                          • Wenn du Lotto spielst zahlst du die gleiche Summe auch bei mir ein. wenn du gewinnst verdoppel ich den Gewinn.
                                          • Wenn dir ein Hai dein Bein Abbeißt, zahle ich alle Kosten in deinem Leben die jemals wegen des Beines anfallen. Selbstverständlich verbiete ich dir vertraglich das schwimmen im Meer. Du müsstest schon in einem Zoo ins Becken fallen. Vielleicht noch ein Absatz, das Eigenverschulden auch nicht zählt.
                                          • Wenn die Sonne zu deinen Lebzeiten explodiert schenke ich dir 3 Weltkugeln aus massiven gold.
                                          • Wenn die Menschheit zu deinen Lebzeiten auf den Pluto fliegen kann kaufe ich dir dort ein Grundstück  -> Sonnenseite versteht sich.
                                          • Wenn du mit deinem Auto gegen ein Ufo fährst kaufe ich dir einen Ferrari.
                                          • Wenn deine Familie von Auserirdischen entführt werden, klone ich dir eine neue.
                                          • Wenn du die heisenbergsche unschärferelation abschaffen kannst, schenke ich dir eine zweite Dimension
                                          • Wenn du Antimatrie mit deinen Händen anfassen kannst, schenke ich dir ein Universum

                                          Versicherungen ergeben umso mehr Sinn, je geringer das Risiko ist und je größer der Schaden ist

                                          Diesen Gedanken kann ich absolut nachvollziehen. Er ist jedoch von Angst geleitet. Angst ist einer der größten Verkaufsargumente von Versicherungsunternehmen und Banken.

                                          Bei dir vielleicht, bei mir nicht.

                                          Niemals. Bei dir - niemals. Existensängste? Aber nein. du versicherst dein ganzes Leben niemals mit dem Grund dass du Angst haben könntest alles zu verlieren...

                                          Wäre ich ein Versicherungsfutzi und ich wollte mit dir wirklich obige Wette abschließen, dann würde ich noch so Sachen sagen wie "ihr komplettes hab und gut", "Obdachlos - wollen sie das?", "sind ja nur 3,50 Euro jährlich - die tun ihnen nicht weh" oder "Stellen sie sich mal den Verlust vor bei einem Schadensfall". Dann ziehe ich noch Statistiken aus dem Hut dass es gar nicht soooo unwahrscheinlich ist. Vielleicht weise ich noch auf den Meteoreinschlag in Russland letztes Jahr hin. Die Bilder hat ja jeder irgendwie irgendwann mal gesehen.

                                          Ja und es stimmt ja auch.

                                          ... oder doch?

                                          Nein es sind (Verkaufs-)Argumente um dir scheiße an zu drehen (verkaufen wäre hier ein falscher Begriff, da du davon nichts hast. Bei einem Kauf würde dir zumindest nochwas gehören). So langsam verstehe ich aber wieso sich Versicherungen und Banken dumm und dämlich verdienen. Vielleicht sollte ich meine Aktien wechseln...

                                          Gruß
                                          baldiger Millionär
                                          T-Rex

                                          1. Nee, weil du das im Falle des Falles nicht bezahlen kannst. Bei einer Versicherung würde ich das abschließen (allerdings würde es wohl keine 3,50€ im Jahr kosten).

                                            Richtig ich Vergaß das große Konzerne niemals Pleite gehen können. Die haben die gleiche Magie wie ein Staat - unendlich Kapital. Bankenrettung? Den Begriff gibt es nicht!

                                            Die Wahrscheinlichkeit ist sehr sehr sehr viel kleiner als bei dir. ;)

                                            Ok dann machen wir folgendes. Du findest noch 100000 weitere Leute, die die gleiche Wette abschließen würden. Das wären gigantische 350.000 Euro Jährlich für mich.

                                            Damit kannst du ja nichtmal bei einem mit Sicherheit den Schaden decken können. Nee nee. Aber wenn du 10^50 Leute findest, dann würde ich die Versicherung abschließen. Hättest du nicht geglaubt? Ist aber so.

                                            Ja los, sag mal an, ich bin gespannt. Die Anzahl der Produkte wird übrigens immer größer, z.B. konnte man früher Filesharing und Scheidungen nicht absichern - mittlerweile geht das.

                                            • Wenn du Lotto spielst zahlst du die gleiche Summe auch bei mir ein. wenn du gewinnst verdoppel ich den Gewinn.

                                            Ich spiel aber kein Lotto.

                                            • Wenn dir ein Hai dein Bein Abbeißt, zahle ich alle Kosten in deinem Leben die jemals wegen des Beines anfallen. Selbstverständlich verbiete ich dir vertraglich das schwimmen im Meer.

                                            Ich habe bereits Berufs und Unfallversicherung. Die reichen, um meinen Lebensstandard zu sichern. (naja, Lebensstandard ohne das Bein natürlich)

                                            • Wenn die Sonne zu deinen Lebzeiten explodiert schenke ich dir 3 Weltkugeln aus massiven gold.

                                            Ist egal, dann bin ich tot.

                                            • Wenn die Menschheit zu deinen Lebzeiten auf den Pluto fliegen kann kaufe ich dir dort ein Grundstück  -> Sonnenseite versteht sich.

                                            Dass die Menschheit auf den Pluto fliegt senkt nicht meine Lebensqualität

                                            • Wenn du mit deinem Auto gegen ein Ufo fährst kaufe ich dir einen Ferrari.

                                            Ich fahre kein Auto.

                                            • Wenn deine Familie von Auserirdischen entführt werden, klone ich dir eine neue.

                                            Kannst du nicht einhalten, sonst angenommen.

                                            • Wenn du die heisenbergsche unschärferelation abschaffen kannst, schenke ich dir eine zweite Dimension

                                            Senkt nicht meine Lebensqualität.

                                            • Wenn du Antimatrie mit deinen Händen anfassen kannst, schenke ich dir ein Universum

                                            Senkt nicht meine Lebensqualität. Jedenfalls nicht die Tatsache, dass ich es KANN.

                                            Versicherungen ergeben umso mehr Sinn, je geringer das Risiko ist und je größer der Schaden ist

                                            Diesen Gedanken kann ich absolut nachvollziehen. Er ist jedoch von Angst geleitet. Angst ist einer der größten Verkaufsargumente von Versicherungsunternehmen und Banken.

                                            Bei dir vielleicht, bei mir nicht.

                                            Niemals. Bei dir - niemals. Existensängste? Aber nein. du versicherst dein ganzes Leben niemals mit dem Grund dass du Angst haben könntest alles zu verlieren

                                            Natürlich habe ich Angst. Aber die Angst leitet mich nicht, wie du es sagst. Ich schließe Versicherungen aus rationalen Gründen ab, ich habe ja genug Zeit darüber nachzudenken. Natürlich beeinflusst die mich irgendwo unterbewusst ein wenig, ich bin auch nur ein Mensch. Aber das würde ich auf keinen Fall "leiten" nennen. Leiten tut mich die Angst wenn jemand schreit "Hände Hoch, Überfall".

                                            Gruß
                                            baldiger Millionär
                                            T-Rex

                                            Vorher solltest du versuchen, geistiger Millionär zu werden. ;)

                                  2. Hallo T,

                                    ... wenn ein Eintreten des Versicherungsfalles als wahrscheinlich anzusehen ist.

                                    hier ist das Produkt aus Kosten und Wahrscheinlichkeit von Interesse, und die eigenen Rücklagen, um einen Schaden abzufangen.

                                    ... Am Ende muss das jeder selbst wissen.

                                    genau.

                                    Gruß, Jürgen

                                    1. hier ist das Produkt aus Kosten und Wahrscheinlichkeit von Interesse, und die eigenen Rücklagen, um einen Schaden abzufangen.

                                      Das sehe ich eben anders. Ich denke nur die Wahrscheinlichkeit zählt. Ist die Wahrscheinlichkeit nahe an der 0 spielen Kosten und Rücklagen keine Rolle. Wieso solltest du eine Wette die du wahrscheinlich nie gewinnst eingehen? Selbst wenn es nur Centbeträge sind, kannst du dabei meistens nur verlieren.

                                      Auf der anderen Seite muss man eben auch gucken was der Schadensfall ist. Wenn durch den Schadensfall dein komplettes Leben kaputt ist (z.B. Gesundheit oder Ehepartner stirbt), dann bringt dich das Geld der Versicherung auch nicht weiter. Klar kann man jetzt wieder sagen: "stimmt aber es wird dann erträglicher". Halte ich aber für quatsch. Jeder hat Eckpfeiler im leben. Wenn die nicht mehr da sind, hilft einem eine Versicherung auch nicht weiter.
                                      Gibt nun mal wichtigere Dinge als Geld. Aber auch hier muss man eben abwägen. Pauschalisieren möchte ich es nicht.

                                      Gruß
                                      Waagenverkäufer
                                      T-Rex

                                      1. Hallo T,

                                        du glaubst also, alle Risiken deines Lebens, bzw. deren Folgen, aus eigener Kraft bewältigen zu können. Dann brauchst du auch keine Versicherungen.

                                        Gruß, Jürgen

                                        1. du glaubst also, alle Risiken deines Lebens, bzw. deren Folgen, aus eigener Kraft bewältigen zu können.

                                          Nein und das hab ich auch nie behauptet. Wieso sollte ich für etwas zahlen was meiner Meinung nach nie eintreten kann. Aber drehen wir mal die Sache um.

                                          Du glaubst also, alle Risiken deines Lebens, bzw. deren Folgen, versichern zu können bzw. dich absichern zu können?

                                          Das wird hier langsam zu einer philosophischen Grundsatzdiskussion. Wenn jetzt gleich das Wort Schicksaal fällt bin ich definitiv raus.

                                          Gruß
                                          Hässlichsaal
                                          T-Rex

                                          1. du glaubst also, alle Risiken deines Lebens, bzw. deren Folgen, aus eigener Kraft bewältigen zu können.

                                            Nein und das hab ich auch nie behauptet. Wieso sollte ich für etwas zahlen was meiner Meinung nach nie eintreten kann.

                                            Bei dir kann Berufsunfähigkeit nicht eintreten? Ist es das, was du damit sagen willst?

                                2. Hallo,

                                  Viele Versicherungen (z.b. Kranken-, Unfall- und auch BU-Versicherung) sind Wetten (um bei deiner Wortwahl zu bleiben), die man nicht gewinnen möchte.

                                  völlig richtig - und das sind gerade gute Beispiele, warum der Begriff "Absicherung" auch *meiner* Ansicht nach Unsinn ist. Ich verstehe unter Absicherung nämlich eine Methode, die eine bestimmte Gefahr eliminiert oder zumindest auf ein sehr geringes Niveau reduziert.

                                  Das Gurtgeschirr, mit dem sich ein Arbeiter auf dem Gerüst festmacht ist so eine Absicherung: Es verhindert das Abstürzen. Ein dickes Luftkissen am Boden würde ich dagegen nicht als Absicherung bezeichnen. Es mildert zwar die Folgen eines Sturzes, verhindert ihn aber nicht.

                                  So long,
                                   Martin

                                  --
                                  Paradox ist, wenn der Innenminister sich äußert und der Außenminister sich erinnert.
                                  Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
                                  1. Hallo Martin,

                                    ... "Absicherung" ...

                                    eine Versicherung verhindert den Schadensfall nicht, auch wenn die Werbung das suggeriert (Schutzengel). Sie hilft nur, die finanziellen Folgen zu mildern.

                                    Als ich einen Unfall bei meiner Unfallversicherung gemeldet habe, hat mir der Sachbearbeiter zum Ende des Gesprächs gewünscht, dass seine Gesellschaft nicht zahlen muss, und ich habe mich für die Wünsche bedankt. Die Versicherung zahlt nur bei bleibenden Schäden.

                                    Gruß, Jürgen

                                    1. Hallo,

                                      ... "Absicherung" ...
                                      eine Versicherung verhindert den Schadensfall nicht, auch wenn die Werbung das suggeriert (Schutzengel).

                                      eben, sag ich doch. Es ist keine Absicherung.

                                      Sollte dein Beitrag an diesem Punkt Zustimmung uasdrücken, oder möchtest du widersprechen, weil du mich missverstanden hast?

                                      Sie hilft nur, die finanziellen Folgen zu mildern.

                                      Genau. Also das Luftkissen, nicht der Gurt.

                                      Als ich einen Unfall bei meiner Unfallversicherung gemeldet habe, hat mir der Sachbearbeiter zum Ende des Gesprächs gewünscht, dass seine Gesellschaft nicht zahlen muss, und ich habe mich für die Wünsche bedankt. Die Versicherung zahlt nur bei bleibenden Schäden.

                                      Oh. Das habe ich auch noch nicht gehört (mich aber auch noch nie konkret dafür interessiert).

                                      Ciao,
                                       Martin

                                      --
                                      F: Kennt jemand einen Automobilfilm?
                                      A: Der mit dem Golf tankt.
                                      Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
                                      1. Hallo Martin,

                                        ich widerspreche dir nicht dahingehend, dass Versicherungen Schäden nicht verhindern. Sie helfen eben nur, die Folgen zu bewältigen. Ob sie deswegen überflüssig sind, muss jeder für sich selbst entscheiden.

                                        Gruß, Jürgen

    2. Hallo,

      Ja. Und der Traum hört auf, sobald man davon leben muß und der Staat den größten Teil des Einkommens mal eben absammelt. 80-Stunden-Woche macht auch nicht unbedingt Spaß.

      das mit dem Staat, der einen Großteil abschöpft (und die Krankenkasse auch!), stinkt mir auch. Aber ansonsten will ich mich nicht beklagen. Und im Schnitt habe ich eher eine 30- bis 40-Stunden-Woche. Da habe ich noch als Angestellter mehr Zeit verbraten. Gut, auch etwas mehr Kohle gehabt, aber so reicht's auch. Mir sind meine Nerven, meine Gesundheit und meine Freizeit wichtiger als am Jahresende ein paar Kröten mehr.

      In Zahlen: Du arbeitest 10 h / Monat, bekommst dafür 50 € / Monat, macht 5 € / h. Abzüglich Steuern etc. bist Du damit weit unter allem, was als Mindestlohn diskutiert wird.

      Für das Finanzamt läuft das dann vielleicht noch als "Hobby", weil man unterm Strich mehr reinsteckt, als man dabei gewinnt.

      (Mal so am Rande: Der Unterschied zwischen Software-Entwickler und Software-Programmierer ist in etwa der zwischen Architekt und Maurer.)

      Nicht ganz - die beiden letztgenannten sind eigentlich meistens klar getrennt; Softwareentwickler und Programmierer sind dagegen oft dieselbe Person. Vor allem, wenn es um selbständige Einzelunternehmer oder kleine Firmen geht.
      In der Theorie stimme ich dir allerdings zu.

      In der Anfangsphase der Selbständigkeit kannst Du das Wort Urlaub mal ganz entspannt aus Deinem Wortschatz streichen.

      Auch das kann ich so nicht bestätigen.

      Wenigstens am Anfang hast Du folgende Prioritäten:

      1. Job
      2. Selbständigkeit
      3. Familie
      4. Hobbies

      Nein. Genau diese Rangfolge an Prioritäten (wenn wir Punkt 2 mal kurz ausblenden) wird sehr häufig von Angestellten erwartet. Und genau diese auch von mir erwartete Rangfolge war einer der Gründe, warum ich mich in die Selbständigkeit gewagt habe und diese Rangfolge genau umdrehen konnte. Denn in meiner Prioritätenliste komme ganz oben erst mal ich selbst, meine Bedürfnisse und meine Interessen. Dann Familie, Freunde und Verwandtschaft. Dann erstmal lange nichts. Und erst weit hinten kommt dann der Job. Als ich das mal meinem Chef erklärt habe, nachdem er im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs meinen mangelnden Einsatz für die Firma bedauert hat, fand der das anscheinend auch merkwürdig.

      Gibt es also Menschen, für die ihr Job nicht das Wichtigste im Leben ist? - Ja, aber leider viel zu wenige davon.

      So long,
       Martin

      --
      Die späteren Ehen sind oft glücklicher als die erste, weil das natürliche Ende bereits absehbar ist.
        (George Bernhard Shaw)
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      1. Moin Martin,

        das mit dem Staat, der einen Großteil abschöpft (und die Krankenkasse auch!), stinkt mir auch. Aber ansonsten will ich mich nicht beklagen. Und im Schnitt habe ich eher eine 30- bis 40-Stunden-Woche. Da habe ich noch als Angestellter mehr Zeit verbraten. Gut, auch etwas mehr Kohle gehabt, aber so reicht's auch. Mir sind meine Nerven, meine Gesundheit und meine Freizeit wichtiger als am Jahresende ein paar Kröten mehr.

        Sehe ich exakt genauso. Und da du sicherlich auch den Großteil von zuhause aus arbeitest, sparst du Dir nochmals Zeit. Dafür musst du halt auch die Unkosten tragen (Strom, Wärme, Kaffee).

        (Mal so am Rande: Der Unterschied zwischen Software-Entwickler und Software-Programmierer ist in etwa der zwischen Architekt und Maurer.)

        Nicht ganz - die beiden letztgenannten sind eigentlich meistens klar getrennt; Softwareentwickler und Programmierer sind dagegen oft dieselbe Person. Vor allem, wenn es um selbständige Einzelunternehmer oder kleine Firmen geht.
        In der Theorie stimme ich dir allerdings zu.

        Na ja, halbwegs. Oder von was für Programmierern reden wir hier?

        In der Anfangsphase der Selbständigkeit kannst Du das Wort Urlaub mal ganz entspannt aus Deinem Wortschatz streichen.

        Auch das kann ich so nicht bestätigen.

        Sicherlich, ich habe keine 3 Wochen Urlaub am Stück und am Wochenende sitze ich auch oft vor der Kiste, was ich aber sowieso machen würde. Aber keinen Urlaub? Ne, diesen Zustand hatte ich noch nie.

        Wenigstens am Anfang hast Du folgende Prioritäten:

        1. Job
        2. Selbständigkeit
        3. Familie
        4. Hobbies

        Nein. Genau diese Rangfolge an Prioritäten (wenn wir Punkt 2 mal kurz ausblenden) wird sehr häufig von Angestellten erwartet. Und genau diese auch von mir erwartete Rangfolge war einer der Gründe, warum ich mich in die Selbständigkeit gewagt habe und diese Rangfolge genau umdrehen konnte. Denn in meiner Prioritätenliste komme ganz oben erst mal ich selbst, meine Bedürfnisse und meine Interessen. Dann Familie, Freunde und Verwandtschaft. Dann erstmal lange nichts. Und erst weit hinten kommt dann der Job.

        Ist bei mir ähnlich. Erst ich, dann sofort Computer- und Programmierhobby. Dann noch einige weitere Bastelhobbies (Astronomie, etc etc). Familie habe ich jetzt nicht so, und meine Freunde, ok, also die haben die selben Hobbies wie ich. Das kommt gut unter einen Hut. Und am Ende kommt die Arbeit. Ich programmier für Geld, klar. Und leider ist nicht immer GENAU das, was mich gerade interessiert. Aber da ich das Geld brauche, mach ich es.

        Gibt es also Menschen, für die ihr Job nicht das Wichtigste im Leben ist? - Ja, aber leider viel zu wenige davon.

        Richtig. Exakt so sehe ich es auch

      2. Mahlzeit,

        Und im Schnitt habe ich eher eine 30- bis 40-Stunden-Woche. Da habe ich noch als Angestellter mehr Zeit verbraten.

        Und das reicht dir um ne anständige Rente aufzubauen? Und wann kannst du in Rente gehen? Auch mit 67 oder eher?

        --
        42
        1. Hallo,

          Und im Schnitt habe ich eher eine 30- bis 40-Stunden-Woche. Da habe ich noch als Angestellter mehr Zeit verbraten.
          Und das reicht dir um ne anständige Rente aufzubauen?

          den Gedanken habe ich mit dem Start in die Selbständigkeit vorläufig kaltgestellt. Wobei ... die gesetzliche Rente kann man ja eh vergessen; ohne zusätzliche private Altersvorsorge ist das nur ein Almosen. Und die habe ich immerhin mit drin.

          Und wann kannst du in Rente gehen? Auch mit 67 oder eher?

          Spielt das eine Rolle? Solange ich körperlich und geistig noch einigermaßen fit bin, kann ich auch weitermachen, denn man hat sich schließlich eine Tätigkeit ausgesucht, die man gern macht. Erst wenn ich aus gesundheitlichen Gründen aufhören muss und zum Pflegefall werde ... Aber ob ich dann überhaupt weiter dahinvegetieren und am Leben[*] erhalten werden möchte, ist eine ganz andere Frage.

          Ciao,
           Martin

          [*] ich meine hier "Leben" aus medizinischer, nicht aus ethischer Sicht, denn letzteres ist es dann schon nicht mehr.

          --
          Lieber blau machen, als sich schwarz ärgern.
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          1. Mahlzeit,

            den Gedanken habe ich mit dem Start in die Selbständigkeit vorläufig kaltgestellt. Wobei ... die gesetzliche Rente kann man ja eh vergessen; ohne zusätzliche private Altersvorsorge ist das nur ein Almosen. Und die habe ich immerhin mit drin.

            Also heisst das, du baust dir keine Rente auf? Von der gesetzlichen rede ich gar nicht, die bringt nichts.

            Spielt das eine Rolle?

            Ja. Es spielt eine Rolle ob ich bis 50 arbeiten muss, bis 67 oder solange bis ich sterbe.

            Solange ich körperlich und geistig noch einigermaßen fit bin, kann ich auch weitermachen, denn man hat sich schließlich eine Tätigkeit ausgesucht, die man gern macht. Erst wenn ich aus gesundheitlichen Gründen aufhören muss und zum Pflegefall werde ... Aber ob ich dann überhaupt weiter dahinvegetieren und am Leben[*] erhalten werden möchte, ist eine ganz andere Frage.

            Ok, du gehst also davon aus, du arbeitest solange wie du kannst und wenn du nicht mehr kannst, bist du ein Pflegefall? Ein wenig naiv diese Ansicht, denn es gibt viele Gründe, wieso du nicht mehr arbeiten kannst, die du völlig ignorierst.

            Aber ich will darüber gar nicht diskutieren, wollte nur wissen ob meine Ansicht, dass eine 30-40 Stunden-Woche nicht wirklich ausreicht, zutrifft. Wenn ich das Ziel habe mit 50-55 aufhören zu _können_ und mir im Alter mal was leisten kann und nicht auf andere angewiesen bin.

            Für dich reicht deine Arbeitszeit aus, für meine Ziele würde es nicht reichen (mal abgesehen davon, dass ich kein Problem mit 80-100 Stunden pro Woche hab). Interessant, wie verschieden  Ansprüche sein können :)

            --
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            1. Moin,

              Also heisst das, du baust dir keine Rente auf? Von der gesetzlichen rede ich gar nicht, die bringt nichts.

              dann sind wir uns einig. Doch, ich sagte ja, eine private Vorsorge habe ich in der Rechnung mit drin. Nur die Beiträge zur gesetzlichen habe ich bis auf weiteres ausgesetzt.

              Wenn ich das Ziel habe mit 50-55 aufhören zu _können_ und mir im Alter mal was leisten kann ...

              Siehste, und ich will mir lieber *jetzt* ab und zu was leisten, und vor allem auch die Zeit haben, das zu genießen. Dass ich dann vielleicht mit 65 noch etwa denselben Alltag habe, stört mich nicht weiter. Es würde mich aber stören, wenn ich irgendwo angestellt wäre, wo mir der Job, der Chef, das Arbeitsklima oder sonstige Randbedingungen zum Hals raushängen. *Dann* hätte ich auch das Ziel, so früh wie möglich auszusteigen.

              Interessant, wie verschieden  Ansprüche sein können :)

              Ja. Aber das war mir schon bewusst.

              Ciao,
               Martin

              --
              F: Was ist eigentlich aus deinem schlimmen Durchfall geworden?
              A: Mein Arzt hat mir Valium verschrieben.
              F: Und das hilft?
              A: Naja, ich mach mir immer noch in die Hose. Aber inzwischen ist es mir egal.
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              1. Mahlzeit,

                Siehste, und ich will mir lieber *jetzt* ab und zu was leisten,

                Das mach ich auch. Ich denke, allein meine Flippersammlung ist was, was sich nicht jeder leisten kann, allein schon weils viel Platz braucht ;). Will damit sagen, ich bin nicht knickrig, nur um eher aufhören zu können.
                Wenn ich aber mit 55 aufhören kann aber trotzdem weiterarbeite, hab ich reichtlich Freiheiten. Ich kann dann z.B. mal ein Jahr auf Weltreise gehen ohne mir Sorgen machen zu müssen, dafür arbeite ich jetzt mehr.

                und vor allem auch die Zeit haben, das zu genießen.

                Dann hast du ne gute Balance zwischen Anspruch und Verdienst gefunden. Das schaffen nicht viele :)

                --
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    3. Hammer!
      Ich hätte es nicht besser schreiben können. Vor allem die überspitzen und ironischen Sachen :).

      Bei 5 Euro in der Stunde Brutto als Selbstständiger wäre er sogar unter den Mindeslohndiskussionen von Nigeria :D.

      Gruß
      Alexanders Fan
      T-Rex

  2. Hallo,

    Was ist deine konkrete Geschäftsidee? Ist sie tragbar, hast du den Markt analysiert? Hast du sie jemandem vorgestellt, der sich damit auskennt? Hast du mit potenziellen Kunden gesprochen? Wie viel Zeit und Geld wäre nötig, um ein minimales Produkt zu entwickeln? Wie viel Zeit und Geld kannst du investieren?

    »Programmierung« alleine ist keine Idee, mit der sich per se Kohle verdienen lässt. Was sind deine Kenntnisse, wie sieht die Konkurrenz aus? Was sind deine Referenzen? Wer soll dich warum als selbstständiger Software-Entwickler buchen? Vor allem, wenn du das in deine Freizeit machst und 10 Stunden pro Monat dafür einplanst?

    Ein Gewerbe anzumelden und nebenher irgendeine Website aufzuziehen, ein bisschen Google-Traffic darauf zu leiten und fünf Euro mit Bannerwerbung zu verdienen, ist kein Problem. Aber es ist die Sache auch nicht wert. Soviel zu »damit lässt sich riesen Geld verdienen«.

    Grüße
    Mathias

  3. Moin Moin!

    Noch ein Nachschlag, zu diesem einen Punkt:

    Selbständig zu sein [...] Ein "Freund" der mitmacht könnte Vorteile bringen. Unter Umständen hängt man irgendwo. Wiederum besteht natürlich die Gefahr, das man dann eher Bier trinkt, als zu programmieren.

    Es spricht ja nichts dagegen, gelegentlich mal mit einem Freund ein Bier trinken zu gehen. Meinetwegen auch 10 Bier. Das ist nicht unbedingt gesund, aber räumt den Kopf wieder frei.

    Eine Diskussion mit einem Freund über ein Problem innerhalb eines Projekts, an dem man sich "festgelaufen" hat kann wunderbar gegen eine Denkblockade helfen. Schon allein, weil man gezwunden ist, das Problem nochmal von 0 neu zu durchdenken, während mal es dem Freund erklärt. Dafür muß man dem Freund aber nicht gleich den halben Laden überschreiben. Für einfaches Zuhören würde ich vielleicht ein Bier springen lassen, für eine lange Diskussion, die eine Woche Blockade löst, auch mal ein größeres Essen.

    In meinem Kreis von Kollegen und Ex-Kollegen ist es zumindest unter den Entwicklern durchaus üblich, mal einen Außenstehenden mit einem Problem zu überfallen, um eine Blockade loszuwerden, auch über Firmengrenzen hinweg. Das der "Überfallene" das Problem vertraulich behandelt, versteht sich von selbst.

    Das Archiv hat zu dem Thema auch noch einen Thread.

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".