Klaus Mock: (Diskussion) Kirche, Glauben und Gesellschaft

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Hallo,

Glaube hat sehr viel mit Macht zu tun.

Irgendwer hat mal gesagt: "Jedesmal wenn Gott auf die Erde kam um eine Religion zu gründen, kam der Teufel hinterher um sie zu instutionalisieren."

Ich bin vom Gedanken des Individual-Glaubens überzeugt. ICh denke, daß der Grund für die Religionsvielfalt darin begründet ist, daß verschiedene Menschen verschiedene philosophische Ansätze suchen, um sich und ihren Platz im Universum zu definieren.

Jede Religion hat nun mal (wie Du dann weiter unten bemerkt hast) ein bestimmtes gesellschaftliches Regelwerk aufgestellt.

Und hier wird es dann kompliziert. Da sind zum einen die Menschen, welche sich Gedanken gemacht haben und diese dann in Form der Bibel, Koran oder was weiß ich noch alles festgehalten haben. Diese Menschen waren immer vom Idealbild geleitet. Macht und Einfluß sind (so ist jedenfalls meine vielleicht etwas blauäugige Sichtweise) nicht Mittelpunkt ihrer Gedankenwelt gewesen.

Allerdings gibt es da noch die andere Gruppe von Menschen, welche ein ausgeprägtes Machtbedürfnis haben. Diese sind nur zu gern bereit philosophische Denkansätze dazu zu mißbrauchen, um mehr Macht in der Gesellschaft zu erlangen und diese Gesellschaft zu manipulieren.

Und dann werden aus Leitfäden Dogmen. Zuwiderhandlung wird unter Strafe gestellt, Andersdenkende ausgegrenzt.

Historische Beispiele gibt es ja zur Genüge.

Was aber schliessen wir dann daraus, wenn sich immer mehr Menschen zum Atheismus bekennen?

Daß immer mehr Menshcen sich nicht vom Glauben, sondern von der dazugehörigen Institution abwenden. Leider bietet unser "kirchliches" Regelwerk nicht die Möglichkeit zwischen diesen Dingen zu unterscheiden.

Ich betrachte mich durchaus als gläubigen Menschen, allerdings habe ich kein Bedürfnis mich von irgendeiner Organisation einnehmen zu lassen. Das gilt sowohl für religiöse als auch politische Machtgebilde.

Andererseits verstehe ich auch die Menschen, welche sich wohler fühlen, wenn sie in einer "Gemeinde" fest eingebunden sind, mit einer Leitfigur (sei das nun Priester, Ayatollah, Imam, Guru oder sonst irgendwer), welche ihnen Halt verspricht.
Und gerade hier wird es immer problematisch sein. Diese Leitfigur muß sich der Macht bewußt sein, welche sie auf diese Leute ausüben kann. Und nur der, der diese Macht nicht anwendet um zu manipulieren, kann m.E. als wirkliche Leitfigur angesehen werden.

Grüße
  Klaus