Henryk Plötz: Probleme bei SusE Linux 8.0

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Moin,

Ich habe jetzt 15 Minuten gewartet, aber es tut sich einfach nichts, und ich kann mir nicht vorstellen, daß das kein Hänger ist. Ich weis, daß es nicht gut ist, aber was soll ich anderes tun.

Gut dann vielleicht noch was anderes grundsätzliches: Linux ist nicht wie Windows wo du nur eine Oberfläche hast, und das ist alles was geht. Unter Linux kannst du im Prinzip jede Menge virtueller Terminals (also die Kombination aus Bildschirm und Tastatur) haben und die meisten Distributionen machen davon auch reichlich Gebrauch. SuSE zum Beispiel konfiguriert dir standardmäßig 6 virtuelle Terminals mit login-Prozessen, wo du dich also auf der Textkonsole einloggen kannst, und dann noch ein virtuelles Terminal mit wichtigen Systemmeldungen, das dann auf der Nummer 10 landet. Dann gibt es da noch die graphische Oberfläche, also den X-Server. Der schnappt sich ebenfalls ein virtuelles Terminal (in diesem Fall das 7.) und lässt darauf die graphische Oberfläche laufen die du gewohnt bist. (Du kannst übrigens auch mehrere X-Server starten, die schnappen sich dann einfach die anderen virtuellen Terminals)

Zwischen den Terminals kannst du mit Alt-Fx hin und herschalten (wobei x die Nummer des Terminals ist, das du anwählen willst, wenn du mehr Terminals hast als Funktionstasten kommt noch Shift dazu). Wenn du grade auf einer graphischen Konsole bist, dann musst du zusätzlich noch Strg drücken (da die meisten graphischen Programme Alt+Fx schon selber benutzen).

Wenn sich dein Rechner also scheinbar aufgehängt hat, drücke einfach mal Strg-Alt-F1 und sieh, ob du auf die erste Textkonsole kommst. Wenn der Graphikkartentreiber Mist gebaut hat, ist es unter Umständen möglich dass du nichts davon siehst, oder aber dass du nur bemerkst dass die graphische Anzeige am oberen Bildschirmrand kaputt geht, du solltest das folgende also gegebenenfalls auch 'blind' versuchen.

Auf der Textkonsole siehst du jetzt (oder auch nicht ;) die letzten Meldungen vom Start. Unter anderem stehen da übrigens auch die Teile die "failed" waren nochmal aufgelistet. Ausserdem ist da eine Meldung in der Art von "linux login:" (wobei statt linux hier der Name den du deinem Rechner gegeben hast stehen kann, linux ist nur soweit ich weiss der default-Wert von SuSE). Da loggst du dich jetzt als root ein. Also
root [Enter]
Dann fragt er dich nach deinem Passwort, da gibst du dann das root-Passwort ein und bestätigst wieder mit Enter. (Wenn du blind tippst, solltest du jetzt einen kleinen Augenblick warten, zumindest auf älteren Kisten hat das Einloggen einen Moment gedauert)
Dann bist du (hoffentlich) auf der Kommandozeile und kannst Befehle geben. Die momentan für dich wichtigsten sind  halt  und  reboot  . Ich glaube deren Bedeutung ergibt sich von selbst ;-) Ebenfalls interessant könnte  less /var/log/messages  sein, das zeigt dir das Systemlog an, darin sind u.U. Fehlermeldungen aufgezeichnet. In der Datei /var/log/XFree86.0.log (falls sie es nicht umgebaut haben) findest du die Meldungen vom X-Server, wie du Dateien anzeigst weisst du ja jetzt. Mit dem Kommando  dmesg  kannst du dir die letzten Kernelmeldungen anzeigen. Wenn dir das zu schnell durchläuft (sicher tut es das ;) kannst du mit Shift + BildHoch bzw. Shift + BildRunter scrollen.

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Henryk Plötz
Grüße aus Berlin