Hallo Willie,
relevant ist hingegen die schnittmenge, die ein browser respektive anwender von meinen seiten erkennen kann. und wenn dort neuerungen keinen einzug halten dürfen: bitte schön! dann könnte man sich aber eine entwicklung der gültigen HTML-sprachen sparen.
Vielleicht ist dir noch nicht aufgefallen, dass die letzten Vollversionen der Browser gar nicht so arg viel Neues, Proprietaeres mit auf den Weg bekommen haben. Stattdessen musst du dir mal angucken, in welchem Ausmass das TR-Verzeichnis des W3C wuchert. Das ist schlimmer als in den schlimmsten munteren Fruehtagen der Browser. Vor lauter Spezifikationen und Standards kann man sich kaum noch retten. Insofern sehe ich wirklich nicht das Problem, dass nichts Neues dazukommt bei den Standards. Ich sehe vielmehr, dass laengst ein Standardisierungs-Overkill eingesetzt hat, der keine Chance mehr hat, sich auf breiter Basis durchzusetzen, weil viel zu speziell. Nur: was die Standards an Neuem bringen, ist vermutlich etwas anderes als das, was du fuer etwas interessantes Neues haeltst. Farbige Scrollbalken interessieren nun mal hoechstens ein paar junge Anfaenger, die sich sowieso nicht um Standards scheren. Was dagegen interessiert, sind z.B. XML-basierte Schnittstellensprachen zum Datenaustausch zwischen Web-Anwendungen.
HTML ist relativ ausgereift, da braucht nicht dauernd was Neues nachzukommen. CSS ist immer noch stark am Wachsen, wovon du dich auf den W3C-Seiten ueberzeugen kannst. Und DOM wuchert wie bloede. Wenn die Browser das alles erst mal einheitlich koennen wuerden, haetten wir schon fast paradiesische Zustaende. Es ist also durchaus der richtige Weg, zuerst Standards zu schaffen und sich dann dran zu halten, anstatt auf eine diffuse Hersteller-Schnittmenge zu hoffen, die es im uebrigen in einer Situation, in der ein Browser mit 90% den Markt dominiert, wohl kaum sinnvoll geben wird.
(Das war jetzt vielleicht noch nicht ganz so messerscharf gedacht, aber es ist ja auch noch frueh am Tag ;-)
viele Gruesse
Stefan Muenz