Hallo Julius, Hallo Ihr anderen,
da meine Meinung von der regierungsopportunen Meinung abweicht muß ich jetzt ganz vorsichtig in der Formulierung sein.
Ich häng mich jetzt mal bewußt hier rein und laß auch mal außer acht, was viele andere hier schon geschrieben haben.
Ihr wisst ja alle vom Irakkrieg.
Die Medien laufen über von dem Thema.
Nur wie steht ihr zu diesem?
Seid ihr dagegen oder dafür?
Lieber jetz in geringerem Ausmasse als dann vielleicht später
in viel größerem Ausmass oder lieber doch nicht?
Ich bin gegen den Krieg, wie warscheinlich viele von euch auch.
Im Prinzip bin ich gegen jeden Krieg, aber ein blinder Pazifismus ist das tödlichste im Zusammenleben der Menschheit, der der totale Pazifist am Schluß von irgendeinem regiert wird und zu etwas gezwungen werden kann, was er garnicht will. Daher versuche ich mal die Situation etwas zu analysieren.
Fakt 1: Saddam Hussein ist ein Diktator.
Ich denke diesem Fakt widerspricht keiner.
Fakt 2: Saddam Hussein ist bereit ABC-Waffen gegen jedweden anzuwenden (er hat es ja schon dadurch bewiesen, daß er im ersten Golfkrieg Giftgas gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt hat).
Fakt 3: Saddam Hussein hat bewiesenermassen in der Vergangenheit ABC-Waffen besessen.
Fakt 4: Saddam Hussein hat Kuweit Anfang der 90er überfallen.
Fakt 5: Saddam Hussein hat bisher die Auflagen der Vereinten Nationen nach der Befreiung Kuweits nicht beweisbar erfüllt.
Fakt 6: Die irakische Regierung unterstützt die UNO-Inspektionen nicht in der von der UNO geforderten Art und Weise
Ich denke die hier genannten Fakten ernten keinen Widerspruch.
So, jetzt müssen wir von den bewiesenen Fakten aus auch noch einen Rückblick in die deutsche Geschichte nehmen (auch wenn es unangenehm ist).
Im Vorfeld des zweiten Weltkrieges bestand für die Staatsführer der späteren Westalliierten mehrfach die Möglichkeit Hitler in die Schranken zu weisen und den zweiten Weltkrieg zu verhindern. 1936 beim Einmarsch der Wehrmacht in das Rheinland hätte Frankreich nur kurz den Fuß heben müssen und Hitler wäre zurückgezuckt (Die weitere Folge wäre innenpolitisch ein Putsch der Wehrmachtsführung gewesen). 1938 bei der Zerschlagung der Tscheslowakei hätte eine festere Haltung der Amerikaner, Briten und Franzosen den Frieden auch wieder dauerhaft gerettet (Wieder war Hitler in Gefahr weggeputscht zu werden). Bei der Annektion Österreichs dieselbe Lage (einmal mußte Hitler da ja wegen Mussolini vorher schon zurückzucken). Beim Überfall auf Polen 1939 hätte eine direkte entschiedene aktive Intervention der Westalliierten wohl Millionen Menschen das Leben geretttet.
Bei all diesen Abenteuern spielte Hitler ein großes Vabanque-Spiel und gewann es durch die Passivität der Nachbarn.
Ich denke auch diesen Aussagen wird noch nicht widersprochen.
Was war nun die Ursache für die Passivität der Westalliierten?
Es war definitiv die Appeasement-Politik Amerikas, Frankreichs und Großbrittaniens, die Hitler erst so groß werden ließ. Zu dieser Zeit wurde seitens der damaligen Staatslenker versucht den Frieden um jeden Preis zu bewahren und Hitler hielt es immer so, daß er Aktionen machte, die in den Augen der Staatslenker als Einzelaktionen noch keinen Krieg rechtfertigten und so steuerte er Europa in eine der blutigsten Phasen seiner Geschichte.
Wenn ich jetzt die beiden Diktatoren vergleiche, so kann ich viele Gemeinsamkeiten zwischen Hitler und Hussein entdecken. Zum einen herrsch(t)en beide diktatorisch über ihr Volk, zum anderen we(u)rden unter ihrer Ägide Menschen in dem jeweiligen Staat ohne Gerichtsurteile willkürlich verhaftet, gefoltert und getötet, zum nächsten wird gewissenlos mit der eigenen Bevölkerung umgegeangen. Daß genauso, wie in der HJ Kinder militarisiert und im Kriegsfalle wohl auch zu Kampfzwecken eingesetzt werden ist denke ich auch schon bekannt. Daß Saddam Hussein noch keine anderen Länder okkupiert hat, liegt einfach daran, daß es ihm bei beiden Versuchen militärisch verwehrt wurde, was aber immer noch keine Aussage darüber ist, daß er kein Aggressionspotential mehr hat.
Hinzu kommt nun auch noch, daß die Bereitschaft Husseins (und da steht er im Gegensatz zu Hitler, der der Wehrmacht den Einsatz von ABC-Waffen untersagt hatte {ja,ja, A war noch nicht entwickelt}) ABC-Waffen einzusetzen schon bewiesen ist und ein ABC-Potential Husseins aufgrund des fehlenden Gegenbeweises (und den muß er den UNO-Inspektoren geben) anzunehmen ist.
Gleichzeitig ist, gerade aufgrund Saddams Äußerungen davon auszugehen, daß er gute Kontakte zu den terroristisch, fundamentalistischen Gruppen im Nahen Osten hat und diese auch bei irgendeiner Schwäche des potentiellen Gegners mit Freuden nutzt.
Sein falsches Verständnis seines eigenen Glaubens führt nun auch dazu, daß er versuchen wird der Welt seine Sichtweise der Welt sukkzessive aufzuzwingen, um dann die Welt zu beherrschen.
Die UNO-Inspektionen, wie sie jetzt wieder stattfinden dürfen, würden ohne diesen großen Aufmarsch nicht stattfinden können, da der Irak den UNO-Emissären ohne diesen Druck keinen Zugang gewährt hätte.
Die Wahrscheinlichkeit, daß Saddam Hussein das Handtuch wirft und ins Exil geht ist extrem gering, da er durch diese Aktion in seinen Augen seine Ehre und sein Gesicht verlieren würde.
Nachdem ich das Ganze nun betrachte komme ich persönlich zu dem Schluß, daß Herr Hussein auf jeden Fall als Staatsführer des Irak abgelöst werden muß, daß die "Baath-Partei", welche auf dieser Ideologie aufbaut aus der politischen Verantwortung genommen werden muß und daß nachgewiesenermaßen alle(!) ABC-Waffen aus dem Besitz des Irak vernichtet werden müssen.
Ich denke, bis zu diesem Punkt ernte ich noch Zustimmung, für das, was folgt, werde ich aber von einigen bestimmt Prügel erhalten.
Die Kooperation des Irak geht erkennbar nur soweit, wie es gerade so eben nötig ist. Daher wird die UNO, wenn sie denn nicht über kurz oder lang zur Lachnummer werden will einen Krieg gegen den Irak führen müssen (Und dieser Krieg wird halt von der derzeit mächtigsten Armee der Welt angeführt). Deutschland darf aus historischen Gründen in einem derartigen Krieg eigentlich nicht am Zaun stehen, da jeder heutige Deutsche seine Freiheit den Menschen verdankt, die, als Deutschland sich in derselben Lage, wie heute der Irak, befand, ihr Blut, ihr Leben und ihre Gliedmaßen geopfert haben um uns Deutschen die Freiheit wieder zu schenken. Überlegt einfach mal, wo wir heute wären, wenn nicht Millionen Amerikaner, Briten, Franzosen und Bürger vieler anderer Nationen sich für unsere Freiheit geopfert hätten.
Jetz will ich euere Meinung dazu hören ;)
Ich denke, die hab ich jetzt geäußert.
Bis denndann
Michael N.