Helmut Weber: Wo wird das noch Enden?

Hallo SelfForum,

Zur Zeit überschlagen sich ja die Meldungen, in denen der Begiff "Abmahnung", "Pantent", oder "Urheberrecht" steht.

So langsam mache ich mir Gedanken, wo das Ganze wohl Enden mag? Die Krönung las ich gestern in einem Artikel bei Spiegel-Online:
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,270719,00.html

Kann es sein, das wir gerade dabei sind eine Welt zu erschaffen, in der nicht mehr der klare Menschenverstand über Recht oder Unrecht entscheidet, sondern nur noch die Auslegung von Gesetzestexten. Meistens geht es in solchen Fällen ja wirklich nicht um die Sache an sich, sondern um die mehr oder wenige kriminelle Energie von Firmen oder Rechtsanwälten, die einen Gesetztestext oder auch Gesetzeslücken in Ihrem interesse durchsetzen möchten.

Gibt es schon Vermutungen oder gar Studien, in wie vielen Fällen ein Gesetzt in diesem Bereich einen Bürger oder Firma geschützt hat, und in wie vielen Fällen ein solches Gesetzt von Anderen Mißbraucht wurde? Jedes neue Gesetz macht es für den Otto-Normalverbraucher nur noch undurchsichtiger, und gibt den darauf spezialisierten Menschen  oder Firmen nur noch mehr Handhabe.

Wie weit wird man bei den Urheberrechten gehen? Wird man alle kleinen CD-Copy-Programmen an den Kragen gehen, und Microsoft ungeschoren davokommen lassen? Ab wann ist ein Kopierschutz ein Kopierschutz. Ab wann kann man davon reden, dass ein Kopierschutz wirklich umgangen wurde? (Hintergründe im Spiegel-Artikel). Warum muss man nur alles so kompliziert machen?

Sehe ich alles nur zu schwarz, oder geht es euch manchmal so ähnlich?

Gruß
Helmut Weber

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  1. hallo Helmut,

    Zur Zeit überschlagen sich ja die Meldungen, in denen der Begiff "Abmahnung", "Pantent", oder "Urheberrecht" steht.

    So langsam mache ich mir Gedanken, wo das Ganze wohl Enden mag?

    Es wird fürchterlich enden. Zum Thema *Abmahnung* hab ich auch ein bischen recherchiert weil ich früher oder später damit rechne...

    Hier stehen ein paar interessante Info's:
    http://www.anwaltsinfo.de/Wettbewerbsrecht/Was_ist_eine_Abmahnung/body_was_ist_eine_abmahnung.htm

    Insbesondere Punkt 3 - welche Möglichkeitne gibt es?
    Wenns bei mir soweit ist werde ich

    • eine Unterlassungserklärung abgeben jedoch die Kosten NICHT übernehmen.

    Weil:
    *cite*
    Durch Abgabe der Unterlassungserklärung wird die Gefahr einer einstweilige Verfügung oder Klage gebannt.

    ...
    Bei einer Klage auf Kostenerstattung befindet sich der Abgemahnte in eine wesentlich günstigere Position, als in einem einstweiligen Verfügungsverfahren. *cite*

    Viele Grüße, Rolf

    --
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    1. hi!

      Hier stehen ein paar interessante Info's: http://www.anwaltsinfo.de/Wettbewerbsrecht/Was_ist_eine_Abmahnung/body_was_ist_eine_abmahnung.htm

      • eine abmahnung ist eine "Geschäftsführung ohne Auftrag"
      • "Bei der berechtigten Geschäftsführung ohne Auftrag hat der Geschäftsführer die Interessen des Geschäftsherrn mit Rücksicht auf dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen zu berücksichtigen."

      heist das nicht, das "tanja" alias "günni", da er "im auftrag des abgemahnten" arbeitet, dessen berechtigtes interesse an der abwehr unberechtigter forderungen nach bestem wissen entsprechend seiner kenntnisse und fähigkeiten zu berücksichtigen hat?

      und tut er das nicht, wäre er wegen verletzung seiner pflichten als "geschäftsführer" auf schadensersatz zu verklagen?

      "tanja" müsste also für jede ungerechtfertigte abmahnung den schaden zahlen? sein honorar und alle anderen aufwendungen des abgemahnten?

      armes günnilein .... :-D

      grüsse, raik

  2. Hallo Helmut, hallo Forum,

    http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,270719,00.html

    Das ist sinnfrei. Ein Betriebssystem kann kein Kopierschutzknacker sein, nur spezifische Applikationen können das, denn sonst müsste ja jeglicher Kernel, mit dem Digitale Datenverarbeitung möglich ist, für nichtig erklärt und verboten werden.

    Das Problem, das Mircrosoft in der Tat hat ist, dass MediaPlayer und MovieMaker und wie die kleinen und großen Win-Tools alle heißen, bei Windows dabei sind, denn das macht das gesamte Paket juristisch gesehen illegal, schließlich kann ich mit Audiorecorder und Wiedergabesteurungssoftware (im Extremfall also der Windows-Lautstärkeregelung) und einer ordentlichen Soundkarte illegal Musik _bearbeiten_, und letztlich auch kopieren, brennen und _anhören_.

    Aber weitergedacht hieße das doch auch, dass _jede_ Soundkarte verboten gehört!?

    Wie seht ihr das?

    Grüße aus Barsinghausen,
    Fabian

    1. Hallo Fabian,

      Das ist sinnfrei. Ein Betriebssystem kann kein Kopierschutzknacker sein, nur spezifische Applikationen können das, denn sonst müsste ja jeglicher Kernel, mit dem Digitale Datenverarbeitung möglich ist, für nichtig erklärt und verboten werden.

      Wo lege ich dann die Grenzen? Was ist ein Kopierschutz, und was ist ein umgehen des Kopierschutzes? In diesem Artikel wird gefragt, ob das umgehen des Kopierschutzes durch einen "Klick" überhaupt noch ein Kopierschutz ist? Dann füge ich eben in jeder CD-Abspielsoftware einen Button ein, der mit einem "Klick" den Kopierschutz aushebelt?

      Wurde da im Ganzen nicht viel zu sehr auf die Lobby der Musikrechteverwalter eingegangen? CDs werden verkauft, die in manchen CD-Spielern nicht abspielbar sind. Das Recht auf eine private Kopie wurde abgeschafft, und BMG darf einen Kopierschutz einführen, der abhängig von Betriebssystemfunktionen ist? Kann dadurch ein Kopierschutz definieren, welche Software legal oder illegal ist? Meiner Meinung nach, hat die Musikindustrie laut getrommel, und alle haben klein beigegeben. Jetzt muss man auch mit den Konsequenzen leben und umgehen, oder wieder an dem Urheberecht herumschrauben, bis es der nächsten Lobby passt.

      Aber weitergedacht hieße das doch auch, dass _jede_ Soundkarte verboten gehört!?

      Eben!

      Gruß
      Helmut Weber

      --
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    2. hi Fabian,

      http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,270719,00.html

      Wie seht ihr das?

      Also wenn ich mir's so richtig überlege ist jede CD kopierbar solange sie abspielbar ist.

      Das heißt

      • eine CD wäre nicht kopierbar wenn sie nicht verkauft würde.

      Ergo: Das Problem mit dem Kopierschutz läßt sich nicht auf den Endverbraucher und/oder seine Technik die er verwendet abbilden.

      Viele Grüße, Rolf

      Siehe Screenshots von Images.

      --
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      1. Hi rolf,

        http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,270719,00.html

        Wie seht ihr das?

        Also wenn ich mir's so richtig überlege ist jede CD kopierbar solange sie abspielbar ist.

        Das heißt

        • eine CD wäre nicht kopierbar wenn sie nicht verkauft würde.

        Ergo: Das Problem mit dem Kopierschutz läßt sich nicht auf den Endverbraucher und/oder seine Technik die er verwendet abbilden.

        Genau die Sache mit dem Quelltext, dito.

        Was _ich_ an mein Audio-Out anstöpsle hat die Platten-Lobby einen feuchten Kericht zu interessieren.
        Und nein, es sind keine PC-Boxen, sondern die Stereo-Anlage, die den Sound ordentlich verteilt...
        Von da auch kann ich natürlich auch wieder in den Audio-In eines anderen Rechners gehen, der die Musik mitschneidet.
        Oder werden Line-In-Anschlüsse demnächst auch verboten?

        Grüße aus Barsinghausen,
        Fabian

        1. Hallo Fabian,

          Was _ich_ an mein Audio-Out anstöpsle hat die Platten-Lobby einen feuchten Kericht zu interessieren.
          Und nein, es sind keine PC-Boxen, sondern die Stereo-Anlage, die den Sound ordentlich verteilt...
          Von da auch kann ich natürlich auch wieder in den Audio-In eines anderen Rechners gehen, der die Musik mitschneidet.
          Oder werden Line-In-Anschlüsse demnächst auch verboten?

          Ich glaube im neuen Urheberschutzgesetzt wird nur eine digitale Vervielfältigung verboten. Solange dein Audio-Out also noch analog ist, darfst Du eine Kopie auf eine Kassette ziehen.

          Ich hatte mir extra vor ein paar Jahren eine Soundkarte mit optischen Ausgang zugelegt, um digital auf meinen tragbaren MD-Player übertragen zu können. Wenn ich das Gesetzt jetzt nicht brechen möchte, muss ich die Kiste wegschmeissen!

          • Digital vervielfältigen darf ich nicht!
          • Es gibt kaum bespielte MiniDisks zu erwerben!

          Kann ich den Hersteller auf Schadensersatz verklagen? ;)

          Helmut Weber

          --
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        2. hi Fabian,

          http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,270719,00.html

          Wie seht ihr das?

          Also wenn ich mir's so richtig überlege ist jede CD kopierbar solange sie abspielbar ist.

          Das heißt

          • eine CD wäre nicht kopierbar wenn sie nicht verkauft würde.

          Ergo: Das Problem mit dem Kopierschutz läßt sich nicht auf den Endverbraucher und/oder seine Technik die er verwendet abbilden.

          Genau die Sache mit dem Quelltext, dito.

          Was _ich_ an mein Audio-Out anstöpsle hat die Platten-Lobby einen feuchten Kericht zu interessieren.

          Jow!

          Und nein, es sind keine PC-Boxen, sondern die Stereo-Anlage, die den Sound ordentlich verteilt...

          Egal, irgendwie muss der Sound ja das Ohr erreichen....

          Von da auch kann ich natürlich auch wieder in den Audio-In eines anderen Rechners gehen, der die Musik mitschneidet.
          Oder werden Line-In-Anschlüsse demnächst auch verboten?

          Jubel ;-)

          Also ich spinne meinen Gedanken mal konsequent weiter und abstrahiere: Wenn alles verboten wird was das Abspielen einer CD verhindert - so wird keiner mehr eine CD verkaufen können!

          D.H., Wenn alle Löcher am CD Player zugestopft und verboten gehören, wo soll dann die Musik rauskommen ;-)

          Ich stopfe mir doch auch keine Watte in die Ohren wenn ich in ein Konzert gehe - hehe ;-)

          Viele Grüße, Rolf

          --
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          1. Hallo Rolf,

            Also ich spinne meinen Gedanken mal konsequent weiter und abstrahiere: Wenn alles verboten wird was das Abspielen einer CD verhindert - so wird keiner mehr eine CD verkaufen können!

            D.H., Wenn alle Löcher am CD Player zugestopft und verboten gehören, wo soll dann die Musik rauskommen ;-)

            Ich stopfe mir doch auch keine Watte in die Ohren wenn ich in ein Konzert gehe - hehe ;-)

            Da dann aber die Musikindustrie kein Geld mehr verdient, wird eine Pro-Kopf-Pauschale für jeden Bundesbürger erhoben, der nicht hörgeschädigt ist. Dadurch werden alle Unkosten der Musikindustrie gedeckt, die durch nicht lizensiertes Hören enstanden sind.
            So wie es heute schon für CD-Brenner, CD-Rohlunge usw. gang und gebe ist! Mit jedem Rohling den ich kaufe finanziere ich Dieter, Daniel & Co., auch wenn ich "nur" meine Projektdaten auf CD sichere...
            ... ich darf gar nicht darüber nachdenken!

            Gruß
            Helmut Weber

            --
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            1. Hallo Helmut,

              Also ich spinne meinen Gedanken mal konsequent weiter und abstrahiere: Wenn alles verboten wird was das Abspielen einer CD verhindert - so wird keiner mehr eine CD verkaufen können!

              D.H., Wenn alle Löcher am CD Player zugestopft und verboten gehören, wo soll dann die Musik rauskommen ;-)

              Ich stopfe mir doch auch keine Watte in die Ohren wenn ich in ein Konzert gehe - hehe ;-)
              Da dann aber die Musikindustrie kein Geld mehr verdient, wird eine Pro-Kopf-Pauschale für jeden Bundesbürger erhoben, der nicht hörgeschädigt ist. Dadurch werden alle Unkosten der Musikindustrie gedeckt, die durch nicht lizensiertes Hören enstanden sind.

              Genauso isses! Wir leben in einer Lobby - Welt ;-)

              So wie es heute schon für CD-Brenner, CD-Rohlunge usw. gang und gebe ist! Mit jedem Rohling den ich kaufe finanziere ich Dieter, Daniel & Co., auch wenn ich "nur" meine Projektdaten auf CD sichere...
              ... ich darf gar nicht darüber nachdenken!

              Immerhin gibt es einen Lichtblick am deutschen Steuerhimmel: Gestern kam die Meldung dass ein bekannter Automobilhersteller in BaWü seit 10 Jahren wieder Steuern zahlt... mein Gott, wenn ich sowas höre frage ich mich immer was die Säcke im Parlament die ganze Zeit machen.

              Viele Grüße, Rolf

              --
              SELFforum - Das Tor zur Welt!
              Theoretiker: Wie kommt das Kupfer in die Leitung?
              Praktiker: Wie kommt der Strom in die Leitung?
      2. Hallo.

        Also wenn ich mir's so richtig überlege ist jede CD kopierbar solange sie abspielbar ist.

        Viel wichtiger: Eine nicht oder unter die Haltbarkeit des Abspielgerätes reduzierenden Umständen abspielbare CD ist defekt. Ist dieser Defekt massenweise absichtlich implementiert, ist vom Tatbestand des Betrugs auszugehen. Abgesehen von den eigentlichen juristischen Konsequenzen, die sich hieraus ergeben, sollte es mir als Verbraucher durchaus erlaubt sein, ein bezahltes, aber defektes Teil zu reparieren, um es anschließend seiner Nutzung im vom Gesetzgeber vorgesehenen Rahmen zuzuführen.
        MfG, at

  3. Hallo,

    "wo soll das noch enden" ist bei mir fast so beliebt wie "früher war alles besser" ;-) (Was nicht bedeutet, das man nicht wachsam sein sollte....)

    Wie dem auch sei, der im verlinkten Artikel beschriebene (angebliche!) Sachverhalt ist fast mal wieder witzig. Da erstelle ich einen Kopierschutz der, sagen wir mal, bei dem Schutz meines Urheberrechtes an meinen Webseiten derart funktioniert, das per Javascript die rechte maustaste gesperrt wird. Ist nun die Möglichkeit des abschaltens von javascript illegal? Wohl kaum, möchte man meinen.... mal sehen, wie es die Judikative in unserem Land sehen wird....

    Chräcker

    1. Hi!

      Möglichkeit des abschaltens von javascript illegal? Wohl kaum, möchte man meinen.... mal sehen, wie es die Judikative in unserem Land sehen wird....

      Der Vergleich ist gut, denn besser ist dieser Kopierschutz ohnedies nicht. Oder müssen Apple, die Linux-Gemeinde und auch IBM, Sun und Co , letztere mit ihren sündteuren Unixen, den Verkauf einstellen.

      Also, wenn das bei Gericht als Kopierschutz durchgeht, gehe ich und lasse mir gleich eine Reihe von Verfahren, die soeben durch meine Windungen schießen patentieren.

      gruß Sven

  4. Hallo Helmut,

    Zur Zeit überschlagen sich ja die Meldungen, in denen der Begiff "Abmahnung", "Pantent", oder "Urheberrecht" steht.

    So langsam mache ich mir Gedanken, wo das Ganze wohl Enden mag? Die Krönung las ich gestern in einem Artikel bei Spiegel-Online:
    http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,270719,00.html

    Kann es sein, das wir gerade dabei sind eine Welt zu erschaffen, in der nicht mehr der klare Menschenverstand über Recht oder Unrecht entscheidet, sondern nur noch die Auslegung von Gesetzestexten. Meistens geht es in solchen Fällen ja wirklich nicht um die Sache an sich, sondern um die mehr oder wenige kriminelle Energie von Firmen oder Rechtsanwälten, die einen Gesetztestext oder auch Gesetzeslücken in Ihrem interesse durchsetzen möchten.

    wir, oder unserer Politiker oder EU-Parlamentarier haben offenbar in vielen Bereichen Wildwuchs zugelassen. Womöglich nicht nur aus Unwissenheit, sondern in der Annahme sich an dem System beteiligen zu müssen.

    Welche Güter bleiben ehemaligen Industrieländern im Tausch gegen Rohstoffe?

    Wo und wie kann "Wachstum" oder eine Rendite noch erzeugt werden wenn nicht durch Krieg erst alles platt gemacht wird, oder man nur auf den Wachstumsmarkt China setzt?

    Der Unfug hat ja bei uns Tradition, da zahle ich bei der Erstellung von Sicherungskopien meiner künstlerischen Arbeit Urheberechtsabgaben auf CD-Rohling und Brenner, historisch womöglich auf Goethe zurückzuführen der seinen Erben ein Einkommen sichern wollte.

    Das sieht denn in der postmoderne schliesslich so aus dass sich patentiertes Saatgut aus Versuchsfeldern natürlich in die Umgebung einkreuzt und dort nachweisbar ist, also Lizens, Zwangs-Vernichtung der Ernte und schliesslich Verlust der natürlichen Saaten.

    Dagegen sieht das angebliche Microsoft-Problem wohl erstmal lächerlich aus, auch aus der soweit von mir als Laien nicht abschätzbaren juristischen Sicht.
    Im Rahmen des DMCA wird aber M.E. aus solchen Geschichten wie auch aus den "Sicherheitsproblemen" an neuen Windowsversionen, neuen Hardwareeinschränkungen, und am Kampf gegen Opensource sowie an der Marktsicherung gegen neue oder kleine Firmen gearbeitet.

    Weder freies Saatgut noch freie Software kann etwa im Irak die Portokasse per Lizenz wieder auffüllen, z.B. eher schon der Aufbau, und vor allem aber die nachfolgende Nutzung des Kommunikationssystems dort, zumal nach der raschen Einführung amerikanischen Patentrechts im Land.

    Grüsse

    Cyx23

    1. Hi,

      Der Unfug hat ja bei uns Tradition, da zahle ich bei der Erstellung von Sicherungskopien meiner künstlerischen Arbeit Urheberechtsabgaben auf CD-Rohling und Brenner, historisch womöglich auf Goethe zurückzuführen der seinen Erben ein Einkommen sichern wollte.

      allerdings ein deutscher Sonderweg, vgl. "Bitkom wehrt sich gegen Urheberabgaben auf PCs und Drucker": http://www.heise.de/newsticker/data/jk-23.10.03-006/

      Das sieht denn in der postmoderne schliesslich so aus dass sich patentiertes Saatgut aus Versuchsfeldern natürlich in die Umgebung einkreuzt und dort nachweisbar ist, also Lizens, Zwangs-Vernichtung der Ernte und schliesslich Verlust der natürlichen Saaten.

      Bayer Crop & Co lassen grüßen: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/15902/1.html und http://www.heise.de/newsticker/data/jk-23.10.03-005/

      Dagegen sieht das angebliche Microsoft-Problem wohl erstmal lächerlich aus, auch aus der soweit von mir als Laien nicht abschätzbaren juristischen Sicht.

      und noch ein Link:http://www.heise.de/newsticker/data/anw-23.10.03-004/, und hier wieder Bitkom http://www.heise.de/newsticker/data/anw-22.10.03-001/ "Bitkom setzt sich dafür ein .. dass ... im Interesse der europäischen Wirtschaft für einen angemessenen Patentschutz für computerimplementierte Erfindungen einsetzt."

      Im Rahmen des DMCA wird aber M.E. aus solchen Geschichten wie auch aus den "Sicherheitsproblemen" an neuen Windowsversionen, neuen Hardwareeinschränkungen, und am Kampf gegen Opensource sowie an der Marktsicherung gegen neue oder kleine Firmen gearbeitet.

      [...]

    2. Hallo.

      Das sieht denn in der postmoderne schliesslich so aus dass sich patentiertes Saatgut aus Versuchsfeldern natürlich in die Umgebung einkreuzt und dort nachweisbar ist, also Lizens, Zwangs-Vernichtung der Ernte und schliesslich Verlust der natürlichen Saaten.

      Es klingt zynisch, aber das ist tatsächlich "das Gleiche in grün".

      Dagegen sieht das angebliche Microsoft-Problem wohl erstmal lächerlich aus, auch aus der soweit von mir als Laien nicht abschätzbaren juristischen Sicht.

      Ich teile deine eigentliche Ansicht zu diesem Thema.
      Allerdings ist das "Microsoft-Problem" in seiner Ursache eigentlich genau das gleiche Problem. Ob die Folgen so lächerlich sind, wird naturgemäß leider erst die Zukunft zeigen.
      MfG, at

  5. Hi,

    IMHO ist die Antwort auf die Frage, wo es enden wird, die:

    "Wo es eine Nachfrage gibt, wird es früher oder später auch zu einem Angebot kommen."

    Es gibt eine wachsende Nachfrage nach
      - Rechtssicherheit
      - Freie Meinungsäußerung auch bei Industriekritik
      - Kundenfreundlichkeit (und nicht Kunde als Feind, wie bei der Musikindustrie)
      - ungetrübten Surfspass...

    Je schärfer die Industrie- und Anwaltslobbies vorgehen und um so mehr sie durchdrücken, um so mehr wird die Nachfrage wachsen. Mit der Folge, daß entsprechende Angebote, wo sich die Leute der Gängeleien entziehen können, kommen werden.

    Ciao,
      Wolfgang

    1. Hallo Wolfgang,

      Je schärfer die Industrie- und Anwaltslobbies vorgehen und um so mehr sie durchdrücken, um so mehr wird die Nachfrage wachsen. Mit der Folge, daß entsprechende Angebote, wo sich die Leute der Gängeleien entziehen können, kommen werden.

      Meistens gilt deine Regel (siehe u.a. BahnCard).
      Aber gerade im Bereich Patentrecht sehe ich die Gefahr, das immer weniger in der Lage sind dem Kunden ein Angebot zu machen, da ohne gründliche Prüfung der rechtlichen Lage kein Produkt auf den Markt gebracht werden kann.
      Gibt es dann nur noch ein paar wenige "Große", hat der Kunde keine Möglichkeit mehr auf Alternativen umzusteigen. Er kann sich höchstens der Technologie entziehen, im Gesamten bedeutet das aber wohl ein blockieren des Fortschrittes.

      Gruß
      Helmut Weber

      --
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      Mode ist eine Variable, Stil eine Konstante
      1. Hi,

        Gibt es dann nur noch ein paar wenige "Große", hat der Kunde keine Möglichkeit mehr auf Alternativen umzusteigen. Er kann sich höchstens der Technologie entziehen, im Gesamten bedeutet das aber wohl ein blockieren des Fortschrittes.

        Kennst du JAP ?
        Oder die (neue) Entwicklung der Bloggs?
        Denk auch an den Blogger von Bagdad, der während des Golfkrieges und davor von seinen Erlebnissen berichtete und heute noch lebt.

        Dies sind beides Anfangspunkte.

        Ciao,
          Wolfgang

        1. hi Wolli,

          Gibt es dann nur noch ein paar wenige "Große", hat der Kunde keine Möglichkeit mehr auf Alternativen umzusteigen. Er kann sich höchstens der Technologie entziehen, im Gesamten bedeutet das aber wohl ein blockieren des Fortschrittes.

          Kennst du JAP ?

          fehlt da nicht das H?

          Oder die (neue) Entwicklung der Bloggs?
          Denk auch an den Blogger von Bagdad, der während des Golfkrieges und davor von seinen Erlebnissen berichtete und heute noch lebt.

          Dies sind beides Anfangspunkte.

          Na Du wirst doch nicht komplett in den Underground abtauchen - hehe! Wenn, dann sag mir Bescheid, ich komme mit!

          Viele Grüße, Rolf

          --
          SELFforum - Das Tor zur Welt!
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          1. Hallo Wolfgang, Hallo Rolf,

            Oder die (neue) Entwicklung der Bloggs?
            Na Du wirst doch nicht komplett in den Underground abtauchen - hehe!

            Auch Blogs waren vor zwei Jahren zumindest vor der ganzen Impressumsdebatte
            nicht gefeit. ;-)

            Tim

      2. Hallo Helmut!

        Gibt es dann nur noch ein paar wenige "Große", hat der Kunde keine Möglichkeit mehr auf Alternativen umzusteigen. Er kann sich höchstens der Technologie entziehen, im Gesamten bedeutet das aber wohl ein blockieren des Fortschrittes.

        Tja, vielleicht sehe ich es wieder zu einfach: Vielleicht entwickelt sich dann eine Art GNU Public License bei kleinen Bands und Plattenlabels. Eine industrielle Fertigung (in diesem Fall von Musik) kann ohnedies nur Einheitsbrei erzeugen, ich denke daran kann ich mich gewöhnen.

        Aber prinzipiell stimme ich Dir zu. Ich bin selbst Grafiker und muss feststellen, wie meine kreativen Schöpfungen teilweise getreten werden, einmal schnell kopiert und gerne auch mal anderweitig verwendet werden. Nimm nur einmal das Wort Nutzungsrecht in den Mund und Du kannst gehen (ich machs trotzdem ;-)

        Andererseits stecken auch meine Kunden für die Nutzung von Windows, Ihrer CDs usw ein Vielfaches großen Konzernen in den Rachen und machen es ohne, dass ihnen das bewusst wäre.

        Ich bin dagegen das jeder Furz schützbar ist und jeder für 0815 zahlen muss. Aber auch dagegen, dass das Nutzen von Ideen zur Selbstverständlichkeit wird.

        So wie es aber aussieht, will jeder abzocken, wenn es um eigenes Material geht, aber nichts zahlen, wenn es um fremdes geht.

        gruß
        sven

  6. hi,

    Die Krönung las ich gestern in einem Artikel bei Spiegel-Online:
    http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,270719,00.html

    Wie weit wird man bei den Urheberrechten gehen? Wird man alle kleinen CD-Copy-Programmen an den Kragen gehen, und Microsoft ungeschoren davokommen lassen? Ab wann ist ein Kopierschutz ein Kopierschutz. Ab wann kann man davon reden, dass ein Kopierschutz wirklich umgangen wurde?

    der hier angesprochene kopierschutz ist nach meiner aufassung keiner, weil es das vorhandensein eines verhaltens meines betriebssystems _vorraussetzt_, das bei diesem schon lange bevor dieser "kopierschutz" auf den markt kann, gar nicht mehr existierte.

    die umgehung eines kopierschutze kann m.e. nur dann vorliegen, wenn zuerst der kopierschutz auf den markt kommt, und ich anschliessend hard- oder softwaretechnische maßnahmen zu seiner umgehung erfinde.
    der hier vorliegende KS war aber auf meinem system von anfang an wirkungslos, also kann kein mensch behaupten, ich hätte ihn umgangen.

    ausserdem tut sich die musikindustrie mit diesen "abspielschützen" keinen gefallen.

    woher zum teufel will sich die musikindustrie das recht nehmen, mir z.b. die erstellung einer kopie für's autoradio (wo die cd leichter kaputt gehen oder gestohlen werden kann) zu untersagen, oder auch die erstellung eines eigenen samplers, wenn auf vielen CDs nur wenige tracks sind, die mir gefallen - ich habe keine lust, wegen dieser tatsache ständig alle paar minuten die CD wechseln zu müssen.

    moralisch hat die MI dieses recht keinesfalls - dass sie es sich jetzt _juristisch_ durch massive lobbyarbeit bei EU-politikern gesichert hat, ändert daran kein bisschen.

    die MI betrachtet mich nicht mehr als kunden, dem sie respekt entgegenzubringen hätte, sondern nur noch als goldesel, der auf teufel komm raus gemolken werden soll.

    die logische konsequenz ist, dass meine reaktion aus zwei erhobenen mittelfingern in richtung dieser geldgierigen säcke besteht, und aus einem kaufboykott der produkte, die die MI in letzter zeit bewusst für mich als kunden immer wertloser gemacht hat.

    die zeiten, als ich respekt für der künstlerischen arbeit der musiker empfunden habe und diesen durch _kauf_ ihrer CDs honoriert habe, sind vorbei - und schuld daran ist einzig und allein die musikindustrie mit ihrer unverschämten, maßlosen preispolitik, mit ihren lügen und ihrer uneinsichtigkeit in bezug auf ihre eigenen fehler.

    gruss,
    wahsaga

    1. Hallo,

      woher zum teufel will sich die musikindustrie das recht nehmen,
      mir z.b. die erstellung einer kopie für's autoradio (wo die cd
      leichter kaputt gehen oder gestohlen werden kann) zu untersagen,

      ich sehe das mit dem "Recht" ein klein (aber eher wohl wirklich "klein") wenig anders. Ein potentieller Vertragspartner kann Dir einen Vertrag anbieten. Du kannst darauf eingehen (und ihn abschliessen) oder es sein lassen (und ihn nicht abschliessen) - Was der vertragspartner Dir anbietet, bleibt ihm erst einmal selbst überlassen und kann hier nicht wirklich moralisch beanstandet werden. Die Konsequenz? Wir nehmen einfach endlich mal in Scharen die Vertragsoferte nicht an....

      Chräcker, der hofft, das Apples Geschäftsmodell sich in dieser und alternativen Form sich durchsetzen wird...

      1. hi,

        ich sehe das mit dem "Recht" ein klein (aber eher wohl wirklich "klein") wenig anders. Ein potentieller Vertragspartner kann Dir einen Vertrag anbieten. Du kannst darauf eingehen (und ihn abschliessen) oder es sein lassen (und ihn nicht abschliessen) - Was der vertragspartner Dir anbietet, bleibt ihm erst einmal selbst überlassen und kann hier nicht wirklich moralisch beanstandet werden.

        sicher, aber dann soll dieser "potentielle vertragspartner" bitte endlich aufhören, seine lügen von wegen tauschbörsen und cd-brennerei zu verbreiten, wenn der umsatzrückgang zum grossen teil auch einfach darin begründet liegt, dass ich den vertrag eben nicht annehme, weil mein "potentieller vertragspartner" unverschämte bedingungen durchsetzen will.

        gruss,
        wahsaga