Klaus Mock: Softwarepatente => Panik...???

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Hallo,

Stell dir vor, Du hättest eine Autowerkstatt.
Ein paar Arbeitslosen Geld Bezieher würden genau gegenüber eine Werkstatt röffnen, die Umsonst Auto repariert.

Naja, ich weiß es ja nicht wie es bei euch ist, aber ich kenne das schon, daß Leute sich die Dinge selbst reparieren und auch Anderen helfen, ihre kaputten Dinge flott zu kriegen. Oder gehst Du mit jedem noch so kleinen Computer-Leiden gleich zu einem Reparaturdienst. Es ist halt immer noch eine Frage, ob man sich das alles leisten kann.

Außerdem denke ich, daß Arbeitslose, die die Energie haben, soetwas auf die Beine bringen, das dann sowieso nicht mehr gratis machen würden, denn sich die Brötchen selbst zu verdienen hat dann  sehr viel mit Würde zu tun.

Und abgesehen davon könnten die 'kommerziellen' Werkstätten etwas dagegen tun, indem sie die arbeitslosen Mechaniker beschäftigen.

Jetzt kommt ein kleiner oder grösserer Studenten kreis mit ein paar Freiberuflern sowie dem einen oder anderen Arbeitslosen Entwickler.
Alle bekommen Sie Ihre bezüge, ohne dafür wirklich produktiv etwas leisten zu müssen.

Auch ich, der meine Brötchen mit kommerziellen Produkten verdient amche das eine oder andere ohne gleich auf die Kohle zu sehen. Oder meinst Du, daß z.B. ein Profimusiker sich jeden öffentlich gespielten Ton zahlen läßt?

Ich denke die Annahme dass Open Source nur von, ich sag es mal provokantz, Sozialschmarotzern entwickelt wird, ist eindeutig falsch. Außerdem empfinde ich dei Pauschalierung, daß Arbeitslose, Studenten und Freiberufler sowieso nur Tachinierer (ich denke der Ausdruck ist inzwsichenauch ausserhalb Österreichs  bekannt) sind, als Frechheit. Mit solchen Klischees zu argumentieren kenne ich zur Genüge von Haider und anderen Pechtspopulisten.

Auch größere Firmen entwickeln Open Source auf eigene Kosten, ich verweise da nur einmal auf IBM.

Die Finanzierung der Software-Entwicklung und die kommerzielle Vermarktung des entstandenen Produkts sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge, die nur zufällig meist paarweise auftreten (wobei es in den letzten 10 Jahren vermehrt dazu gekommen ist, dass dem nicht so ist).

Und noch etwas in eigener Sache:
Auch unsere Firma hat an einem Projekt mehrere Millioenn Investiert, ein geliebter Kollege im Hause hat viele Entwicklungsdetails nach aussen getragen und unser Projekt durch Opensource Projekte, die urplötzlich exact das konnten was wir höllisch gehütet haben.. zum scheitern gebracht.

Da hat aber dieser Kollege imho massiv gegen jeden Anstand verstoßen. So etwas ist moralisch verwerfbar und kann imho auch rechtlich geahndet werden (Verletzung des Dienstgeheimnisses). Sollte  eure Firma da nicht entsprechende Vertragspunkte im Dienst/Werk-Vertrag hat, dann sollten sich die Verantworlichen einmal kräftig an der Nase nehmen. Aber unaabhängig davon, was in meinen Werkverträgen drinsteht würde ich so etwas verwerfliches nie machen, unabhängig davon was das für meine berufliche Karriere bedeutet.

Grüße
  Klaus