Hi,
Die Anzahl der 'normalen' Patentanmeldungen ist afaik rückläufig, da es in den althergebrachten Technikzweigen immer weniger patentwürdige Entwicklungen gibt.
Woher hast du bloß diese Weisheit?
In den letzten Jahren - ohne Software-Patente - haben sich sowohl im Deutschen wie im Europäischen Patentamt die Anmeldezahlen fast verdoppelt. (Das ist wohl immer so in Zeiten der Rezession.) Und das bei Kürzungen im Personal.
Somit stehen die Patentämter vor einem massiven Problem.
Massive Probleme - ja. Es dauert zum Teil mehrere Jahre, bis man wieder was von seiner Patentanmeldung vom Patentamt hört.
Durch die Zulassung von Softwarepatente sind die Patentämter in der nächsten Zeit aus dem Schneider, weil alle, die es sich leisten können, wie blöd Patente anmelden. Und den Patentämtern ist es letztlich anscheinend egal, was mit der dahinterstehenden Industrie mittel- und längerfristig passiert.
Das Problem bei jeglicher Ausweitung des Patentschutzes - nicht nur auf Software - ist es, dass der existierende Stand der Technik nicht in recherchierbarer Form existiert. Für die "hergebrachte Technik" ist er in allen Patentämtern der Welt seit über 100 Jahren entsprechend aufbereitet worden. Außerdem muss erst mal Fachpersonal für diese Gebiet (Einstellungsvoraussetzung: abgeschlossenes Hochschulstudium der entsprechenden technischen Fachrichtung, sowie 5 Jahre Berufserfahrung) gefunden werden. Daher wird es dann ggf. erst mal auf dem "neuen Gebiet" zwangsläufig mehr Fehlentscheidungen geben, die nur durch Beteiligung der Öffentlichkeit (Einspruchsverfahren) korrigiert werden können und auch korrigiert werden sollen.
Schon wegen dieser absehbaren Rechtsunsicherheit bin ich gegen jegliche Ausweitung des Patentschutzes, selbst wenn das Personal dafür da wäre (bzw. finanzierbar wäre).
Damit bestätigt letztlich wieder einmal die grundlegende Weisheit, daß 90% der Menschheit zu 100% Idioten sind;-)
Mag schon sein, aber da sehe ich keinen Zusammenhang.
Gruß
Hans35