Sup!
Ich habe nur gemeint, dass Arbeit wieder bezahlbar werden muss, gleichzeitig aber der Unterschied zwischen Arbeit und Sozialhilfe groß genug sein muss, damit sich Arbeit lohnt, und darum die Lohnnebenkosten (erheblich) gesenkt werden müssen, bzw. die Steuern auch der "Reichen", damit man sich die Arbeit anderer Leute wieder leisten kann.
da wird die konzeptlosigkeit der fdp ersichtlich.
du willst die lohnnebenkosten senken, was auch dringend notwendig ist, damit sich unternehmen wieder mehr arbeitet leisten können und die arbeitslosigkeit zurück geht, was die staatsausgaben senkt usw. ...
gleichzeitig willst du aber auch die steuern/abgaben der "reichen", die seit 40 jahren gesenkt werden, noch weiter senken. und den staatshaushalt (der ja aus steuern und abgaben finanziert wird) füllt dann die gute fee wieder auf?
Der Sozialetat macht den Grossteil des Haushalts aus. Wer die Arbeitslosigkeit senkt, senkt die Kosten, dadurch sinkt der Bedarf an Steuereinnahmen. Durch Effizienzgewinne durch eine Entschlackung der Verwaltung könnte dann noch die Staatsquote (die Anteil der Steuern, die der Staat für die Verwaltung derselben verpulvert) gesenkt werden - dann wäre der Haushalt irgendwann wieder ausgeglichen.
Du scheinst zu glauben, die "Reichen" könnte allein unseren Haushalt ausgleichen - ist aber nicht so. Ob man die Reichen mit 30% oder mit 50% besteuert, macht gar keinen so großen Unterschied; und wenn man die Reichen zu stark besteuert, dann verpissen sie sich ins Ausland, siehe Michael Schuhmacher. "Die Reichen abkassieren" ist so eine naive Idee, eine Milchmädchenrechnung erster Güte, die nicht funktioniert.
genau das ist doch unser problem, dass unsere politiker ohne sinn und verstand mal hier und mal da an einem rädchen drehen, ohne zu bedenken, dass damit immer das gesamte system beinflusst wird.
Exakt. Wir brauchen einen großen Wurf, und dafür steht die FDP.
du _kannst_ nicht einfach überall die steuern senken, _weil_ der staat auch einen finanzbedarf hat.
Doch, paradoxerweise könnte man durch Steuersenkungen von X Euro auch den Finanzbedarf des Staates senken - wenn nämlich dadurch soviel Arbeit entstünde, dass der Staat X Euro (oder mehr) Arbeitslosenhilfe/Sozialhilfe sparen würde.
und warum willst du eigentlich (lobenswerter weise) arbeit wieder billiger/bezahlbar machen _und_ dann nochmal den "reichen" ein weiteres geschenk machen?
Wir brauchen einfach genug Leute, die die anderen, "armen" Beschäftigen können. Darum müssen die Mittel- bis Sehr-Gut-Verdiener nach den Steuern soviel Geld übrig haben, dass sie Gering-Verdiener beschäftigen können. Das würde auch insofern Sinn machen, als dass dann hochqualifizierte Frauen sich eine Kindermädchen leisten könnten, und weiter arbeiten könnten.
Dass hätte mehrere positive Effekte: 1) Das niedrigqualifizierte Kindermädchen hat einen sicheren Job 2) Die teuer ausgebildete Frau kann voll arbeiten und zahlt das Kindermädchen und zusätzlich auch noch Steuern - wenn auch "geringe".
Wenn hingegen die Arbeit so teuer ist, dass sich der "Gutverdienende" kein Kindermädchen leisten kann, wegen zu hoher Lohnnebenkosten, dann muss die hochqualifizerte Frau zuhause bleiben, dass hat mehrere Nachteile: 1) Das Kindermädchen hat keinen Job und kostet den Staat Geld 2) Die hochqualifizierte Frau macht keinen Gebrauch von ihrer teuren Ausbildung und zahlt keine Steuern.
Du siehst also (evtl.): Das zweite Modell ist besser, wenn Einsparungen des Staates für die ansonsten anfallende Sozialhilfe für das Kindermädchen ungefähr so gross sind wie die Steuerentlastung für die Gutverdienenden.
wenn du die arbeitskosten senkst, _können_ sich doch die "reichen" wieder die arbeit anderer leute leisten.
abgesehen davon, dass ich es für ausgemachten blödsinn halte, zu behaupten, ein "reicher" könne sich das nicht _leisten_.
Ich kenne genug Leute, die vergleichsweise gut verdienen, denen aber ein Fulltime-Hausangestellter dennoch zu teuer ist.
was ist er dann?
zu arm?
noch nicht reich genug?
Vielleicht denkt er einfach zu ökonomisch, was der Grund dafür ist, dass er so "reich" geworden ist, und kann sich einfach nicht überwinden, die Hälfte seines Gehalts für diesen Angestellten rauszuwerfen. Denn von seinem Gehalt zahlt er 50% Steuern - und zu dem Stundenlohn des Angestellten kommt nochmal das gleiche an Sozialversicherungsbeiträgen drauf.
Wenn also der "Reiche" seinen Arbeitgeber 6000 Euro kostet, hat er nach Steuern noch 3000, und wenn der Angestellte 1000 bekommt, kostet er mit Lohnnebenkosten 2000. Und da ist dann die Frage, ob der "Reiche" von seinen 3000 2000 ausgeben will.
Der "Reiche" bekommt also dreimal mehr als der "Arme", dennoch kann er sich den "Armen" kaum leisten.
du redest davon, dass sich der reiche maybach-fahrer keinen chauffeur leisten könne, wärend der arbeitslose chauffeur sich gerade die butter aufs brot nicht mehr leisten kann.
Es ist ein Fehler, solche Extrem-Beispiele heranzuziehen. Die Probleme können nur gelöst werden, wenn Lösungen gefunden werden, die nicht nur für Maybach-Fahrer, sondern mit der breiten Bevölkerung funktionieren. Nicht der Maybach-Fahrer muss sich einen Chauffeur leisten können, der Mittel-Verdiener müsste das auch (in gewissem Umfang) können, damit die große Zahl der Arbeitslosen einen Job bekommt.
armer "reicher", man sollte ihm wirklich eine grosszügige sozialhilfe zahlen (finanziert von den steuern der armen), damit er sich weingstens standesgemäss befördern lassen kann. :-/
Klassenkampf-Rhetorik bringt uns nicht weiter ;-)
und du machst dir sorgen um den abstand zwischen arbeit und sozialhilfe? du hast noch keine sozialhilfe bezogen. sonst wüsstest du, dass nicht der unterschied zwischen arbeit und sozialhilfe entscheidend ist, sondern der unterschied zwischen der sozialhilfe und dem, was am ende des geldes noch vom monat übrig ist. du machst dir sorgen, dass sich leute in der "sozialen hängematte" ausruhen könnten? zu entscheiden, ob man diesen monat noch die stromrechnung vom letzten monat bezahlt, oder sich die dringend nötigen neuen schuhe leistet, ist ganz gewiss nicht lustig.
Bestimmt nicht. Sicher ist es aber auch nicht so lustig, einen neuen Job angeboten zu bekommen, wo man nach 160 Stunden Arbeit im Monat kaum mehr Geld hat als ohne Job.
Gruesse,
Bio
Tötet DJ Ötzi! (Nicht wirklich!)