Hallo,
Ziel einer jeden Pädagogik ist es zunächst mal Wissen zu vermitteln
Und Wissen bedeutet nicht die Kenntnis von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen, dessen Plausibilität sich dem Lernenden bestenfalls selbst erschließt?
Jaein allein Wikipedia kennt 4 Definitionen von Wissen (deine allerdings nicht).
man muß nicht _Ursache_ und Wirkung kennen meist reicht das Wissen um die Wirkung aus.
und dem zu "Erziehenden" (ich hasse dieses Wort) Schutz vor der "Gesellschaft" zu bieten, ihm also auch die Chance zu lassen eigene Erfahrungen zu sammeln und Fehler zu machen.
Die Vorbereitung darauf, eigene Erfahrungen sammeln zu können, ist genau die methodische Schulung, die ich meinte. Der
Eigene Erfahrungen zu sammeln ist genau eine Methode Wissen zu erwerben. Es gibt noch viele andere.
naturwissenschaftliche Unterricht (sowie entsprechende Literatur für Kinder) [...] Eine solche »mäeutische« Vorgehensweise findet sich schon in entsprechenden Büchern für Kinder im Grundschulalter.
Gut das Du ausgerechnet den Themenbereich der Naturwissenschaften anführst.
Nun probiere doch mal Buchführung oder ganz allgemein Wirtschaftswissenschaften experimentel zu vermitteln, du wirest scheitern.
Bis zu einem gewissen Grade ist es möglich auch diese Inhalte durch eigene Handlungen zu erlernern.
Das erfordert aber komplett neue Lernkonzepte sogenannter Handlungsorietierter Unterricht.
Im wesentlich kommt man aber nicht um ein gewisses Grundlagenwissen nicht umhin.
Erst wenn man dieses Grundlagenwissen hat kann man überhaupt reflektieren und in Frage stellen.
Allgemein gilt je komplexer die Zusammnenhänge desto größer ist das erforderliche Grundlagenwissen.
Ein Kritische Auseinadersetzung mit den Themen ist überhaupt erst mit einem entsprechenden Wissen möglich.
Die Kritik, die ich meinte, findet aber notwendigerweise schon beim Lernen statt,
Nein,
Als Beispiel: Du solltest zunächst einmal die ein paar Wirtschaftstheorien kennen bevor Du in der Lage bist sie überhaupt in Frage zu stellen.
In den geisteswissenschaftlichen Fächern werden überwiegend Modelle bemüht. Nur eine umfassende Kenntniss dieser Modell ermöglicht es überhaupt diese in Frage zu stellen.
Oder noch einfacher:
Schreiben lernen...
Du lernst den Buchstaben L auch ohne Ihn in Frage zu stellen.
Stell Dir mal vor der Unterricht in einer ersten Klasse würde aus auswürfeln der einzelnen Buchstabenbedeutungen bestehen.
Zunächst solltest Du also die Regeln kennen nach denen sich etwas "bewegt" oder passiert. Und man kann nur einen Teil der Regeln durch eignes Erleben erfahren.
Die hohe Kunst ist es also, Menschen auszubilden die in der Lage sind das gelernte zu reflektieren und zu hinterfragen.
Das gleitet wohl zu weit ab in die Theorie ab, so allgemein wollte ich gar nicht werden. Wenn ein Lernender eine Meinungsäußerung in Form einer offensichtlichen reinen These liest, halte ich es für ein natürliches Bestreben, nach dem »Warum« zu fragen. Und das nicht erst, wenn die Entwicklung nahezu abgeschlossen ist. Die meisten Didaktiken greifen wohl durch anschauliche Beispiele und praktische, nachvollziehbare Beweise an diesem Punkt an.
Eine These als solche zu identifizieren ist die hohe Kunst, und auch den Unterschied zwischen einer Meinung und einer Regel erkennen zu lernen.
Wenn der Lernende dies selbst kann, dann sind die Pädagogen am Ende mit Ihrem Latein.
In diesem Moment können Fachexperten eines Gebietes viel besser helfen und unterstützen.
Ich glaube, unserer Auffassungen liegen nicht allzu weit auseinander.
Das ich glaube auch.
TomIRL