Christoph Zurnieden: Warum klingen midi-Dateien so komisch?

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Hi,

Ein Glück, morgen ... äh ... heute bis nach Mittag keine Termine! Montag und ausschlafen!

danke für die Aufklärung.

Oh, habe ich wieder geschwafelt? Kann passieren ;-)

Und ja: TiMidity sagte mir bislang NIX und ohne Compiler wirds auch wohl ne Weile so bleiben <g> Ich denk damit kann ich leben.

Gibt es doch schon fertiggebaut, oder habe ich da jetzt 'was in den falschen Hals bekommen?

Vielleicht weil ich als Selbstklimperer mit Cubase SX besser bedient bin? <hmm>

Sind zwei verschiedene Dinger. Cubase ist so eine für Windowssoftware typische eierlegende Wollmilchsau. (Was man denen aber zu Gute halten kann: bei ihnen funktioniert's tatsächlich!) Timidity ist "nur" ein MIDI-Renderer.

Zugegeben gibt es gunstigere Software im "MIDI -> Audio" Bereich ;-)

Wenn Du alles das in einem Programm für Windows haben willst, kommst Du nicht um Cubase herum, es gibt nichts anderes in der Preisklasse.

Du hast in einem entscheidenden Punkt natürlich recht: die heutigen Kisten haben genug Power unterm Hintern, dass sie mit den dicken Samples ohne viel Murren zurechtkommen. Wenn ich dran denke, wieviele "Softwaresynthies" ich inzwischen in Cubase rennen lassen kann ohne dass es eng wird ...

Aber wenn man daran denkt, das schon der alte Amiga ... aber lassen wir das besser sonst wird's allzu wehmütig ,-)

"Nur" Samples sind daher auch so eine Sache und IMHO weniger flexibel als ein aus (Teil-)Sample + *guter* Klang-Synthese gestalteter Sound. AFAIK soll es ja SoundFonts geben, die das drauf haben -- ab einer bestimmten Größe -- oder ab einem bestimmten Preis.

Das sind nicht die Soundfonts sondern die Software. Soundfont ist nur ein Format. Wenn ich das richtig mitbekommen habe soll es sogar veraltet sein, ich habe das neue Format aber noch nicht wirklich oft gefunden ;-)

Ein guter Sound zeichnet sich letzlich durch seine Reaktion auf MIDI-Controllerdaten aus, mit denen man die Klangstrukturen steuert, und ich meine nicht so 0815-Controller wie Pitch und Modulation :)
Spätestens hier versagen dann viele Sampleplayer bzw. die geladenen Samplebänke.

Wie gesagt, die Samples haben damit nichts zu tun, das ist die Software "schuld". Deshalb hatte ich ja auch Timidity empfohlen. Ist ein hervorragender Kompromiss zwischen Preis und Leistung finde ich.

Da liegt dann auch die eigentliche Krux mit MIDI-Files:
welchen Sound hat der "Komponist" tatsächlich verwendet?

Da das nicht feststellbar ist (mitunter steht's dabei, es gibt eine Soundfont Empfehlung o.ä., das ist aber auch recht selten) stellt sich die Frage, ob das nicht egal, die Unwägbarkeit der Ausführung schon Bestandteil der Komposition ist?

Ich hab schon MIDI-Files über eine SB32 gehört, die mal so richtig "echt" klangen, weil das Spiel auf die *Sounds* abgestimmt war. Dünn vielleicht aber authentisch. Das gleiche File über einen Roland-Synthy klang dagegen recht "interessant". Und man kann durchaus sagen, dass ein Roland D-50 besser klingt als eine SB32.

Ja, ist nicht so verrauscht, hat eine höhere Dynamik und die Tasten sind für's Spielen besser angeordnet.

BTW: wurden nicht mal einige SB-Bänke sogar von Roland produziert oder verwechsel ich da wieder was?

Aftertouch, Expression, Pedal, ADSR-Kurve, und wer-weiss-noch-was für "Features" (Kontroller) in einem bestimmten Sound werden sehr selten in gleichem Umfang auch von anderen vergleichbar-klingenden Sounds verstanden und identisch interpretiert -- wenn überhaupt. Dummerweise tragen sie aber auch oft erheblich zum Klangbild mit bei.

Es kann dann aber durchaus, wie Du schon ganz richtig sagtest (aber wahrscheinlich ganz anders meintest ;-) interessant klingen. Und "interessant klingen" kommt in der heutigen Popkultur ja schon mal _gar nicht_ mehr vor >;->

[folgt ein langer Rant über die "langweiligen Belanglosigkeiten der modernen Chartmusik und deren Auswirkungen auf die aktive Hirnmasse präadulter Stadt- und Landbewohner" -- gestrichen]

Ich mein ich hab hier ne Sample-CD mit *einem* Flügel drauf.
Einer!
Aber der klingt mit seinen entpackten 2.5 Gigabyte .aiff Files dann auch richtig gut.

Ja, den kenn' ich. Ich kenn' sogar das Instrument persönlich und kann deshalb sagen: saubere Arbeit, _sehr_ sauber Arbeit!

(Den gibt es aber auch in klein, den hab ich mir dann in meinen GM-Font eingebaut. Reicht für die üblichen Zwecke)

Ein Klavier klingt eben mal anders wenn man nur klimpert oder draufhämmert, und so ist es mit praktisch allen (echten) Instrumenten.
Auch und besonders beim Schlagzeug :)

Da ist ausnahmsweise nicht die Dynamik sondern das Timing schuld. Ein menschlicher Schlagzeuger haut nicht immer zum exakt gleichen Zeitpunkt auf die Ziegenhaut. Deshalb klingt eine "mechanisches" Schlagzeug immer so künstlich.

Dabei fällt mir ein: was ich vermisse und was auch technisch wohl kaum implementierbar ist, ist die Möglichkeit "Blue Notes" einzubauen.

Aus dem Grund ist der Vergleich "welches davon ist echt" relativ und im Grunde unsachlich: *echt* klingt ein MIDI-File nur mit den Original-Sounds die vom (sachkundigen) Komponisten verwendet wurden.

Du hältst mich also nicht für sachkundig? ;-)

Aber Du hast natürlich Recht: es war durchaus nicht nur die Absicht dahinter, zu zeigen, was echt und was MIDI ist, das ich _keine_ MIDI-Dateien ausgegeben habe. Es war eine rechte Plackerei bis ich sagen konnte: "My cheap computer played it all!" ;-)

Alles andere klingt bestenfalls "auch ganz gut" :)

Na, bleiben wir mal bei "interessant", das trifft es doch noch am besten ;-)

Was "Browser oder lokal" angeht: das hatte nix mit Sicherheit zu tun sondern einfach mit der Konfiguration.

[...]

Man *kann* natürlich den Browser so umbiegen, dass er das Filerunterläd und dann z.B. TiMidity startet und sich dieses dann an der Datei austobt und dazu Gigabytes an SoundBanks zu Hilfe nimmt :)

Timidity kann auch als Server laufen und auch direkt als Plugin ange... oh, pardon, Windows, ich vergaß >;->

Gute Sounds, gute Lautsprecher, gute Ohren guter Klang
Gute Renderengine, guter Monitor, gute Augen, gute Darstellung.

Ja, doch, dem kann ich schlecht widersprechen ;-)

Viel Spaß beim MIDIs hören,

Je nun, ist nunmal bequem zum Kontrollieren, was ich da an Noten verzapft habe. Das Ohr ist in diesem Fall doch deutlich schneller und genauer.

so short

Christoph Zurnieden

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