Sven Rautenberg: DynDNS auflösen

Beitrag lesen

Moin!

Der Server bei dyndns.org bekommt vermutlich *alle* Anfragen an die Domain ...
Und das soll einfacher sein, als ein DNS-Eintrag?

Ob einfacher, kann ich nicht sagen. Aber ich habe mal gelesen, das globale DNS sei eine Art verteilte Datenbank, bei der es mehrere Stunden dauern kann, bis ein bestimmter Eintrag im "eigenen" Nameserver auch global gültig und verfügbar ist. Bei dyndns.org dauert ein Update dagegen nur Sekunden, maximal wenige Minuten.

Richtig. Das liegt daran, dass die DynDNS-Nameservereinträge jeweils nur mehrere Minuten zwischengespeichert werden dürfen und deshalb auch viel schneller aktualisiert von DynDNS angefordert werden.

Andere Nameservereinträge haben Gültigkeitsdauern von typischerweise 8 Stunden (ggf. auch noch mehr) - da einen Eintrag ohne Vorbereitung zu ändern dauert dann in der Tat mit Pech diese 8 Stunden - ggf. auch ein mehrfaches davon.

Es muss ja nicht gleich ein HTTP-Server dahinterstehen. Ich habe nicht im Detail darüber nachgedacht; spontan würde ich meinen, ein Lowlevel-Proxy auf IP-Ebene wäre ja auch denkbar. Obwohl, wenn ich so überlege, kaum ein Protokoll überträgt den Hostnamen mit jedem Paket ...

Eben, genau das ist das Problem - und eben der Traffic, der ja zweifelsfrei durch den Proxy durch muß. Wer soll das denn leisten? Und warum (wenn das denn ginge) gibts dann keine Funktion, beispielsweise für HTTP eine Sonderseite einzubinden, wenn der eigene Server offline ist? :)

Anyway, mein Wissen über DNS ist Stückwerk, ich weiß - aber das ist eine Wissenslücke, die ich nur zu gern schließen würde. Nur habe ich bisher im Web nichts gefunden, wo man sich so richtig über die Funktionsweise und den technischen Background im Detail informieren kann. Die meisten Sites erschöpfen sich in oberflächlichem Blabla und eventuell der Bemerkung, "das macht Ihr Provider für Sie". Kein Wunder, dass sich dann kaum einer damit auskennt. Weißt du da vielleicht eine Adresse, wo man sich schlaulesen kann?

Ich habe hier im Forum schon zu diversen Anlässen und Fragestellungen ausführliche Antworten geschrieben, die eigentlich alle Aspekte von DNS beleuchten. Mitlesen bildet. ;) Und Archivlesen auch. ;) ;)

Nur, weil Angebote für Privatmenschen bezüglich eigenen DNS-Einträgen i.A. teurer sind, als Webspace oder ähnliches, heißt das nicht, dass das auch aufwändiger ist

Diese Bemerkung von dir lässt mich vermuten, dass es Provider gibt, die das mit anbieten. Aber das müsste doch ein werbewirksames Attribut sein - warum preist das kaum ein Provider an?

In Deutschland gibts die DENIC. Diese Genossenschaft verwaltet für die deutschen Provider die Domains. Die Organisationsstruktur ist so aufgebaut, dass nur die Genossenschaftsmitglieder Domains bei der DENIC registrieren können. Und deshalb bieten die meisten Provider, weil es für den normalen Kunden leichter verständlich ist, eben das volle Programm an: Domain und Webspace im Paket, ohne technischen Firlefanz.

Das Resultat ist, dass ".de" die zweiterfolgreichste Domain nach ".com" geworden ist, mit derzeit über 10 Millionen Domains. Schau da mal nach ".at" oder ".ch". Obwohl ebenfalls deutschsprachiger Raum, gibts da im Vergleich zur Einwohnerzahl deutlich weniger Domains. Warum? Weil man in der Schweiz (in Österreich ganz ähnlich) beispielsweise bis vor nicht allzu langer Zeit seine Domain vollkommen unabhängig von seinem Provider direkt bei "SWITCH" registrieren und bezahlen mußte. Sicherlich hat aber auch der Domainpreis deutlich zur Unbeliebtheit beigetragen.

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich würde es für normal halten, wenn ich bei dem Provider, bei dem ich meinen Webspace miete, auch die zugehörigen DNS-Einträge selbst verwalten könnte. Aber das scheint leider eine seltene Ausnahme zu sein.

Richtig, und obwohl DE-Domains mit zu den günstigsten auf diesem Planeten gehören, ist das Selbstverwalten der Domain irgendwie ein seltenes Feature. Es gibt natürlich etliche Anbieter, die sich auf "nur Domain registrieren" spezialisiert haben, an so ein Angebot dann aber beliebigen Webspace bei irgendeinem Provider anzubinden hängt wieder entscheidend von dessen Fähigkeit und Verwaltungsmöglichkeit ab, diese Domain beispielsweise als VHost im Apache zu integrieren.

- Sven Rautenberg

--
My sssignature, my preciousssss!