Hallo Kirsten, Hallo Thomas,
daß ich euch namentlich und persönlich anspreche heißt
beileibe nicht, daß ich irgendjemanden sonst ausschließen
will. Es ist lediglich der Versuch meine Gedanken auf
das (auf mein) Bild bestimmter Menschen zu lenken.
In diesem Medium natürlich ein mehr oder minder abstraktes
Bild.
Von Dir, Kirsten, kenne ich nun ein paar Fotos auf Deiner
Homepage, dadurch etwas weniger abstrakt. Und dennoch ist
das Bild welches ich von Dir habe im wesentlichen geprägt
durch Deine Aussagen in Postings und Mails.
Mein Bild, meine Vorstellung von Dir, Thomas, kann ich aus-
schließlich auf Deinen Aussagen aufbauen, auf der Art wie
Du Sachen sagst und auf den Themen die Du ansprichst.
Aber warum gebe ich mir die Mühe mir ein Bild von euch
aufzubauen? Natürlich auch von den Anderen hier im Forum.
Irgendwie scheine ich wohl doch irgendetwas zu brauchen
was es meinem Geist und meinen Verhaltensmustern erlaubt
das gewohnte Bild der Realität widerzufinden. Und, dieses
Bild was ich von Menschen habe, beinhaltet auch die
Erwartung, daß diese Menschen Emotionen haben, daß die
Interaktion mit ihnen Reaktionen und Gegenreaktionen
hervorruft.
An dieser Stelle, Thomas, _glaube_ ich eines Deiner Argumente
zu verstehen.
Wenn ich Dich bisher richtig verstanden habe, dann betrachtest
Du 'Medien' als abstrakte Entität die sich irgendwo außerhalb
Deiner befindet, die, wie ich es sagen würde, für Dich emotional
nicht erreichbar ist.
Und wenn sie nun emotional nicht erreichbar oder 'einbeziehbar'
ist, dann ist eine Interaktion natürlich auch nicht möglich,
dann ergibt sich alleine deswegen schon eine Grenze.
Dann werden Medien natürlich auch etwas dem Du ausgesetzt und
ausgeliefert bist, sie brechen dann über Dich herein wie
Blitz und Donner. Und, vor allem vor Blitzen, bin ich schon auf
der Hut, dann selektiere auch ich sehr fein und kritisch unter
welche Art von Baum ich mich stelle.
An dieser Stelle fällt mir Kirsten's Bild ein:
Angesichts dieser Flut bekommt man Angst.
Daß sie einen erfassen und wegschwemmen könnte.
Ohnmächtig stiert man in die wirbelnden Wassermassen.
Warum eigentlich?
Das Wissen, das man braucht und einen weiterbringt, ist auch
dort, aber es kommt erst zu Dir, wenn du Dich in die ent-
sprechende Richtung bewegst. Dann zweigt sich von dem riesigen
Fluß ein Seitenarm ab, der zu einem munteren plätschernden
Bach mit einer Fülle an für Dich verwertbaren Informationen
mutiert. Dann hast Du ein Ziel, dann kann Dir der Rest ziemlich
egal sein. Allerdings bist Du dann auch offener für alles, so daß
Du wieder andere Seitenarme entdeckst, aber nun bist Du Herr der Lage.
Dieses Bild hat etwas tröstliches, versönliches.
Kirsten zeigt zunächst die bedrohlich wilden Massen auf, dieses
unerfassbare und undurchschaubare, um dann mit neugierigem
Blick auf die feinen Details und Verästelungen zuzugehen.
Naja, und praktisch wie sie nun mal ist, legt sie Dir die 'stoa'
nahe (die Du mir ja eigentlich gerne abgewöhnen möchtetst).
Es wird langsam spät oder auch schon wieder früh.
Das Thema ist wohl noch lange nicht abgeschlossen und
viele Punkte sind noch garnicht richtig angedacht.
Ich bin zuversichtlich, daß Du mir noch etliches beibringen
wirst, mir noch zu wertvollen Erkenntnissen verhelfen wirst.
Ich freue mich schon darauf.
Klaus