Stefan Einspender: Warum HTML in Emails nichts suchen hat. (Teil 2)

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Hallo Felix,

hier noch einige Dinge von meiner Seite, sind ziemlich un-
sortiert, manche Sache stand auch schon in deinem Text drin.
Ich würde mich ebenfalls sehr freuen, wenn daraus ein netter
Feature-Artikel wird.
Vielleicht sollte die Überschrift nicht "Warum HTML-formatierte
e-Mails Schwachsinn sind" lauten, sondern eher "Grundregeln für
den elektronischen Briefwechsel" ;-)
Wobei letzteres natürlich noch das eine oder andere Detail mehr
beinhaltet, interessant ist es allemal.

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Wann kann man HTML-Mails verschicken, ohne Probleme befürchten zu müssen:
-man kennt den Empfänger bereits und weiß, dass er damit (Mailclient, Virengefahr, Bandbreite) keine Probleme hat und solche e-Mails haben möchte.
In allen anderen Fällen sollte man zunächst darauf verzichten und wenn unbedingt gewollt, erst beim Empfänger nachfragen.
Beispiel dafür sind Newsletter, wo man oft das Format wählen kann.

Wenn sich Absender und Empfänger nicht kennen, dann geht die Initiative vom Absender aus (logisch), d.h. im Normalfall will er etwas vom Empfänger. Da ist es doch nur verständlich, sich an den allgemeinen Standard zu halten, mit dem der Empfänger höchstwahrscheinlich kein Problem hat.
Ansonsten erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, vom Empfänger ignoriert zu werden, weil der die Nachricht nicht lesen kann oder HTML-Mails ohne Vorwarnung als grobe Unhöflichkeit meldet.

Screenshots einer HTML-Mail beim Lesen über ein Webinterface (z.Bsp. ispm.de) und der Sicherheitshinweis von Freemail (web.de) vor dem Anschauen einer solchen e-Mail, der übrigens nicht ohne Grund erscheint ;-)
Auch die Beantwortung einer HTML-Mail bei Freemail ist eine grauenvolle Aufgabe, weil man sich aus dem Zitat die Texte raussuchen darf (die irgendwo im HTML-Code stehen).

Es gibt bereits Möglichkeiten, durch das blosse Anschauen einer HTML-Mail Schadenswirkung zu erzielen (meist in Verbindung mit Outlook bzw. OE), bei Plaintext ist dies unmöglich.

Viele Nutzer möchten sich auch gern Bilder, die in einer e-Mail enthalten sind, seperat abspeichern, bei HTML-Mails ist so etwas mit erheblichen Aufwand verbunden und/oder die Bilder liegen dann in recht unpraktischen Formaten vor. Bei normalen Bildern als Dateianhang ist es völlig problemlos.

Punkt 8 - Datenschutz:
Es ist ohne weiteres möglich, innerhalb einer HTML-Mail kleine unsichtbare Grafiken einzubinden, die eine individuelle ID erhalten (z.Bsp. 2321353251.gif) und damit zu ermitteln, wann wer diese e-Mail geöffnet hat. Ähnlich wird es bereits auf vielen Websites mit 1x1 Pixel Grafiken durchgeführt, bei e-Mail erhält man dann auch gleich noch die individuelle ID des Lesers, welche man leicht über eine Datenbank den restlichen privaten Angaben zuordnen kann.
Auch ist es möglich, in einer HTML-Mail quasi versteckt personalisierte Links einzubauen und so das Nutzerverhalten äußerst genau aufzuzeichnen.
Letztendlich kann z.Bsp. ein Newsletterversender so feststellen, wer die e-Mail angeschaut hat und wer dann auch wirklich die Links angeklickt hat, wobei beides vom Empfänger weitesgehend unbemerkt geschieht.

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MfG, Stefan