Stefan Muenz: Zurueckgeben oder zurueck geben?

Liebe Forumer,

die neue deutsche Rechtschreibung hat einen natuerlich auch bei Funktionsbeschreibungen fest im Griff. Nun geben Funktionen oft Werte zurueck - return(). Wie schreibt man das, wenn die Wortbestandteile direkt beieinander stehen?

"Der von der Funktion zurueckgegebene Wert ist eine Zahl."
oder:
"Der von der Funktion zurueck gegebene Wert ist eine Zahl."

Anderes Beispiel:
"In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueckgeben."
oder:
"In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueck geben."

Auf den amtlichen Seiten habe ich zwar den Passus http://www.ids-mannheim.de/grammis/reform/b2.html#34E3 gefunden, aber so recht weiterhelfen (oder weiter helfen?) tut mir der auch nicht. Any idea?

viele Gruesse
  Stefan Muenz

(PS: bitte nicht antworten, dass es "zurück" heisse und nicht "zurueck" ... in dieser Hinsicht bleibe ich im Forum eigen. Manche haben ihre Signatur, und ich habe halt meinen ASCII-Fimmel ;-)

  1. Hi, hallo

    ich plädiere auf

    zurueckgeben / zurueckgegeben    (also zusammengeschrieben)

    Tschau, Frank

    1. ich plädiere auf

      zurueckgeben / zurueckgegeben    (also zusammengeschrieben)

      Ich stimme zu.

      Eigentlich gilt:
      "1. Zusammensetzungen aus Partikel + Verb mit den folgenden ersten Bestandteilen: [...]zurück-, zusammen-,"

      Das ist aber trotzdem immer noch eine Frage dessen, was Du damit ausdrücken willst.

      Tschau,
      Freya

      1. Hallo,

        im Duden, 21., völlig neu bearbeitete Auflage
        (NEU -  Mit dem amtlichen Regeltext), steht "zurückgeben".

        Das ist aber mal 'ne Frage - selbst in sehr teuren Fachbüchern tummeln sich in erschrechendem Maße die Rechtschreibe- und Flüchtigkeitsfehler. Ich habe den Verdacht, dass die Verlage das Korrekturlesen einsparen. Wenn der Inhalt gut ist, ist man geneigt, über die Fehler hinwegzusehen, aber mitunter wird auch der Inhalt entstellt, und ärgerlich sind Fehler in jedem Fall.

        Allerdings gilt wohl: Deutsche Sprache - schwere Sprache.
        Ich vermute, dass selbst gestandene Deutschlehrer/-lehrerinnen die deutsche Sprache nicht völlig fehlerfrei beherrschen.

        Viele Grüsse
        erika

        1. Hallo Erika,

          Das ist aber mal 'ne Frage - selbst in sehr teuren Fachbüchern tummeln sich in erschrechendem Maße die Rechtschreibe- und Flüchtigkeitsfehler. Ich habe den Verdacht, dass die Verlage das Korrekturlesen einsparen. Wenn der Inhalt gut ist, ist man geneigt, über die Fehler hinwegzusehen, aber mitunter wird auch der Inhalt entstellt, und ärgerlich sind Fehler in jedem Fall.

          Tja, siehst du - darum frage ich. Ich tue naemlich gerade genau das, wovon du glaubst, die Verlage wuerden es einsparen: ein bald erscheinendes Fachbuch sprachlich und stilistisch durchackern ;-)

          Offenbar kann man ja tatsaechlich beide Schreibweisen mit den Leitparagraphen des Instituts fuer deutsche Sprache begruenden, so wie ich auch das Gefuehl hatte. Und vom Duden hatte ich nicht die neueste Version, deshalb wollte ich darauf nicht vertrauen. Danke deshalb fuer den Hinweis.

          viele Gruesse
            Stefan Muenz

          1. Hallo Stefan,

            Offenbar kann man ja tatsaechlich beide Schreibweisen mit den Leitparagraphen des Instituts fuer deutsche Sprache begruenden,

            Ja, aber das ist an sich geneu in dem $34 geregelt:
            "Partikeln, Adjektive oder Substantive können mit Verben trennbare Zusammensetzungen bilden. Man schreibt sie nur im Infinitiv, im Partizip I und im Partizip II sowie im Nebensatz bei Endstellung des Verbs zusammen."

            "Der von der Funktion zurueckgegebene Wert ist eine Zahl."
            oder:
            "Der von der Funktion zurueck gegebene Wert ist eine Zahl."

            "zurückgegebene" funktioniert hier als Adjektiv "der zurückgegebene Wert" gebildet aus dem Partizip II. Bleibt also zusammen.

            Anderes Beispiel:
            "In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueckgeben."
            oder:
            "In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueck geben."

            "zurückgeben" ist hier im Infinitiv, ist also ebenfalls zu zusammenschreiben. (und zusammenschreiben ist selbst ein Bsp. für die §34)

            Grüße
            Thomas

            1. Hallo Thomas,

              Ja, aber das ist an sich geneu in dem $34 geregelt:

              genau?

              "Partikeln, Adjektive oder Substantive können mit Verben trennbare Zusammensetzungen bilden. Man schreibt sie nur im Infinitiv, im Partizip I und im Partizip II sowie im Nebensatz bei Endstellung des Verbs zusammen."

              "Der von der Funktion zurueckgegebene Wert ist eine Zahl."
              oder:
              "Der von der Funktion zurueck gegebene Wert ist eine Zahl."
              "zurückgegebene" funktioniert hier als Adjektiv "der zurückgegebene Wert" gebildet aus dem Partizip II. Bleibt also zusammen.

              Diese einfache Interpretation der Regeln funktioniert bei diesem Beispiel, weil der Sinn nicht geändert wird, egal, ob man zurückgegeben oder gegeben als Attribut zu Wert sieht.

              Aber:
              Die Menge der hier zusammengekommenen Menschen ist enorm.
              oder:
              Die Menge der hier zusammen gekommenen Menschen ist enorm.

              Entweder ist zusammengekommen _oder_ gekommen das Attribut zu Menschen. Einmal meint es die Menschen, die sich angesammelt haben, das Andere meint die Menschen, die gemeinsam gekommen sind.

              Anderes Beispiel:
              "In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueckgeben."
              oder:
              "In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueck geben."
              "zurückgeben" ist hier im Infinitiv, ist also ebenfalls zu zusammenschreiben. (und zusammenschreiben ist selbst ein Bsp. für die §34)

              So einfach ist es ebenfalls nur in _diesem_ Beispiel:

              Unter diesen Voraussetzungen können wir nicht zusammenkommen
              oder:
              Unter diesen Voraussetzungen können wir nicht zusammen kommen.

              Welches ist nun Regel-richtig?

              Meine Meinung ist immer noch: Bei zurückgeben oder zurück geben ist beides richtig, weil sich der selbe Sinn ergibt.

              viele Grüße

              Axel

              1. Hallo Alex,

                Diese einfache Interpretation der Regeln funktioniert bei diesem Beispiel, weil der Sinn nicht geändert wird, egal, ob man zurückgegeben oder gegeben als Attribut zu Wert sieht.

                Aber:
                Die Menge der hier zusammengekommenen Menschen ist enorm.
                oder:
                Die Menge der hier zusammen gekommenen Menschen ist enorm.

                Entweder ist zusammengekommen _oder_ gekommen das Attribut zu Menschen. Einmal meint es die Menschen, die sich angesammelt haben, das Andere meint die Menschen, die gemeinsam gekommen sind.

                Und wo hast du ein Problem damit?
                Erstens es handelt sich dabei, wie du selber sagst, um zwei verschiedene Bedeutungen. In deinem zweiten Bsp. ist "zusammen kommen" eine Wortgruppe, dies wird druch §34 E1 geregelt.

                So einfach ist es ebenfalls nur in _diesem_ Beispiel:

                Aber genau um diese Frage ging es.

                Unter diesen Voraussetzungen können wir nicht zusammenkommen
                oder:
                Unter diesen Voraussetzungen können wir nicht zusammen kommen.

                Welches ist nun Regel-richtig?

                Noch immer §34.
                Beide deine Beispiele haben eben eine andere Bedeutung. Im zweiten kannst du 'zusammen' durch andere Partikel ersetzen, ohne dass die Bedeutung dabei verloren ginge (miteinander, gemeinsam, etc.)

                Meine Meinung ist immer noch: Bei zurückgeben oder zurück geben ist beides richtig, weil sich der selbe Sinn ergibt.

                Eben deshalb, weil es nur eine Bedeutung zuläßt, gilt hier der Grundregel von §34.
                "zurückgeben" in den Beispilen bedeutet etwas in der Richtung zu senden/schicken aus der dises etwas gekommen ist.
                "zurück geben" in den Beispilen würde aber eine beliebige Richtung nach hinten bedeuten, aber nicht notwendiger Weise die Richtung aus der was gekommen ist.

                Grüße
                Thomas

  2. Hallo,

    in den von dir genannten Beispielen würde ich die Zusammenstezung bevor zugen ;-)

    Grammatik ist manchmal schwer zu verstehen und noch schwerer zu erläutern.

    Ich verlasse mich da meistens auf mein Gefühl, das mich aber selten täuscht.

    Je nachdem bei der Ausprechung der Wortgruppe die Pause duch das ' ' eher Sinn macht sollte man getrennt schreiben.

    Bei diversen Beispielen ist es aber passender das ganze zusammenzuschreiben wenn der Sinn einer zusammenhängenden Tätigkeit damit klarer wird.

    Odium

    1. Hallo!

      in den von dir genannten Beispielen würde ich die Zusammenstezung bevor zugen

      Schon allein um dem beliebten Preis der »Zwangs Trennung der Woche« zu entgehen :-)
      http://groups.google.at/groups?q="Zwangs+trennung"

      Ich schreibe zuviel zusammen. Das ist mein ganz persönlicher Tick, wenn du so willst, neben Cliché und deplaciert - eher harmlos. Getrenntschreibung ist allerdings oft sinnentstellend.

      [...] eher Sinn macht [...]

      »Nicht wirklich!«[tm]

      emu

  3. Hallo Stefan,

    die neue deutsche Rechtschreibung hat einen natuerlich auch bei Funktionsbeschreibungen fest im Griff. Nun geben Funktionen oft Werte zurueck - return(). Wie schreibt man das, wenn die Wortbestandteile direkt beieinander stehen?

    Der von der Funktion zurueck gegebene Wert ist eine Zahl.
    In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueck geben.

    http://www.duden.de/index2.html?schreibung/crashkurs/getrenntzusammen.html

    aber:
    In diesem Fall kann die Funktion irgendetwas zurueck geben.
    und:
    In diesem Fall kann die Funktion nichts zu Wege bringen.

    viele Grüße

    Axel

  4. Hi,

    Auf den amtlichen Seiten habe ich zwar den Passus http://www.ids-mannheim.de/grammis/reform/b2.html#34E3 gefunden, aber so recht weiterhelfen (oder weiter helfen?) tut mir der auch nicht. Any idea?

    Ein kleines bißchen weiter oben, nämlich im Absatz 1 des Paragraphen 34, steht, daß bei Kombinationen mit zurück (und vielen anderen) zusammengeschrieben wird.

    Also zurückgeben/zurückgegebene.

    viele Gruesse
      Stefan Muenz

    (PS: bitte nicht antworten, dass es "zurück" heisse und nicht "zurueck" ... in dieser Hinsicht bleibe ich im Forum eigen. Manche haben ihre Signatur, und ich habe halt meinen ASCII-Fimmel ;-)

    Ja, mach mir das Leben noch schwerer! Wegen Leuten wie Dir krieg ich falsche Personalausweise, Reisepässe, Führerscheine, Scheckkarten usw.
    Ich hab nämlich das umgekehrte Problem: mein Nachname schreibt sich mit ae und nicht mit ä...

    cu,
    Andreas

    --
    Der Optimist: Das Glas  ist halbvoll.  - Der Pessimist: Das Glas ist halbleer. - Der Ingenieur: Das Glas ist doppelt so groß wie nötig.
    http://mud-guard.de/? http://www.andreas-waechter.de/ http://www.helpers.de/
    1. Hi,

      Ja, mach mir das Leben noch schwerer! Wegen Leuten wie Dir krieg ich falsche Personalausweise, Reisepässe, Führerscheine, Scheckkarten usw.

      Hier hätte natürlich noch ein ;-) hingesollt. Ist wohl von der Forensoftware verschluckt worden - kann ja gar nicht sein, daß ich das vergessen habe. ;-)

      Ich hab nämlich das umgekehrte Problem: mein Nachname schreibt sich mit ae und nicht mit ä...

      cu,
      Andreas

      --
      Der Optimist: Das Glas  ist halbvoll.  - Der Pessimist: Das Glas ist halbleer. - Der Ingenieur: Das Glas ist doppelt so groß wie nötig.
      http://mud-guard.de/? http://www.andreas-waechter.de/ http://www.helpers.de/
  5. Hallo Stefan,

    die neue deutsche Rechtschreibung hat einen natuerlich auch bei Funktionsbeschreibungen fest im Griff. Nun geben Funktionen oft Werte zurueck - return(). Wie schreibt man das, wenn die Wortbestandteile direkt beieinander stehen?

    Getrennt.

    "Der von der Funktion zurueckgegebene Wert ist eine Zahl."
    oder:
    "Der von der Funktion zurueck gegebene Wert ist eine Zahl."

    Anderes Beispiel:
    "In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueckgeben."
    oder:
    "In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueck geben."

    Auf den amtlichen Seiten habe ich zwar den Passus http://www.ids-mannheim.de/grammis/reform/b2.html#34E3 gefunden, aber so recht weiterhelfen (oder weiter helfen?) tut mir der auch nicht. Any idea?

    Du hast deinen Link gelesen?
    Da steht:
    "(zusammengesetztes) Adverb + Verb, zum Beispiel:
    abhanden kommen, anheim fallen (geben, stellen), beiseite legen (stellen, schieben), fürlieb nehmen, überhand nehmen, vonstatten gehen, vorlieb nehmen, zugute halten (kommen, tun), zunichte machen, zupass kommen, zustatten kommen, zuteil werden
    Zu Fällen wie zu Hilfe (kommen) siehe § 39 E2(2.1);"

    Dort steht deutlich, dass es in unserem Fall "zur[ue|ü]ck geben" heissen sollte. Ich mag diese Rechtschreibung auch nicht, aber sei's drum.

    HTH...

    Fabian

    1. Hallo Fabian,

      die neue deutsche Rechtschreibung hat einen natuerlich auch bei Funktionsbeschreibungen fest im Griff. Nun geben Funktionen oft Werte zurueck - return(). Wie schreibt man das, wenn die Wortbestandteile direkt beieinander stehen?
      Getrennt.

      Das denke ich auch.

      Du hast deinen Link gelesen?
      Da steht:
      "(zusammengesetztes) Adverb + Verb, zum Beispiel:
      abhanden kommen, anheim fallen (geben, stellen), beiseite legen (stellen, schieben), fürlieb nehmen, überhand nehmen, vonstatten gehen, vorlieb nehmen, zugute halten (kommen, tun), zunichte machen, zupass kommen, zustatten kommen, zuteil werden
      Zu Fällen wie zu Hilfe (kommen) siehe § 39 E2(2.1);"
      Dort steht deutlich, dass es in unserem Fall "zur[ue|ü]ck geben" heissen sollte.

      Wobei zurück-[Verb] ein grenzfall ist und auch unter:

      1. Zusammensetzungen aus Partikel + Verb mit den folgenden ersten Bestandteilen:
      ab- (Beispiele: abändern, abbauen, abbeißen, abbestellen, abbiegen), ... zurecht-, zurück-, zusammen-, zuvor-, zuwider-, zwischen-
      Auch: auf- und abspringen, ein- und ausführen, hin- und hergehen usw.

      fallen könnte. Da der Sinn von
        etwas zurückgeben und
        etwas zurück geben
      nicht fehlinterpretiert werden kann, ist es, meiner Meinung nach, beides richtig.

      Anders wäre:
        etwas zusammenspielen und
        etwas zusammen spielen

      Ich mag diese Rechtschreibung auch nicht, aber sei's drum.

      Also, ich finde, die Regeln für Getrennt- und Zusammenschreibung sind doch wenigstens in den Ansätzen logisch. Zumindest, wenn man sie mit den sinnlosen ss/ß-Regeln vergleicht.

      viele Grüße

      Axel

      1. Hi Axel,

        die neue deutsche Rechtschreibung hat einen natuerlich auch bei Funktionsbeschreibungen fest im Griff. Nun geben Funktionen oft Werte zurueck - return(). Wie schreibt man das, wenn die Wortbestandteile direkt beieinander stehen?
        Getrennt.
        Das denke ich auch.

        Wobei zurück-[Verb] ein grenzfall ist und auch unter:

        1. Zusammensetzungen aus Partikel + Verb mit den folgenden ersten Bestandteilen:
          ab- (Beispiele: abändern, abbauen, abbeißen, abbestellen, abbiegen), ... zurecht-, zurück-, zusammen-, zuvor-, zuwider-, zwischen-
          Auch: auf- und abspringen, ein- und ausführen, hin- und hergehen usw.

        fallen könnte. Da der Sinn von
          etwas zurückgeben und
          etwas zurück geben
        nicht fehlinterpretiert werden kann, ist es, meiner Meinung nach, beides richtig.

        Stimmt. Aber das zeigt meiner Meinung nach mal wieder die Schwammigkeit, denn es steht ja an zwei Stellen im selben Dokument völlig verschieden. Dann müsste man bei der zweiten Bezugnahme eine Fußnote "Sonderfälle" o.Ä. hinzufügen. Undeutlich ist es allemal.

        Ich mag diese Rechtschreibung auch nicht, aber sei's drum.
        Also, ich finde, die Regeln für Getrennt- und Zusammenschreibung sind doch wenigstens in den Ansätzen logisch. Zumindest, wenn man sie mit den sinnlosen ss/ß-Regeln vergleicht.

        Da hast du recht. Was ich besonders nett finde ist, dass ich genau 2005 Abitur schreibe, genau wenn die alte Rechtschreibung als falsch[tm] angeschrieben wird, denn vorher wurde nur darauf hingewiesen, dass "die Schreibweise nicht Standardkonform sei". Kommt mir auch bekannt vor, habe aber in diesem Zusammenhang mehr Probleme damit ;-)

        Fabian

      2. Hallo,

        Also, ich finde, die Regeln für Getrennt- und Zusammenschreibung sind doch wenigstens in den Ansätzen logisch. Zumindest, wenn man sie mit den sinnlosen ss/ß-Regeln vergleicht.

        Was ist an der ss/ß-Regel sinnlos?

        Mathias

        1. Hallo,

          Was ist an der ss/ß-Regel sinnlos?

          Das ß an sich?
          Es gibt deutschsprachige Länder, die kommen wunderbar ganz ohne aus.

          viele Grüsse ;-))

          Axel

          1. Hallo,

            Was ist an der ss/ß-Regel sinnlos?
            Das ß an sich?
            Es gibt deutschsprachige Länder, die kommen wunderbar ganz ohne aus.

            Nein, ich finde, es hat Stil bzw. Charakter. Genauso wie Umlaute, Ligaturen und andere hexakryptische Sonderzeichen und ähnliche Eigenheiten. Und überhaupt halte ich kyrillisch für eine teilweise viel schönere Schrift, nebenbei.

            Mathias

            --
            »In Anbetracht des extrem schädlichen Einflusses, der von diesem Forum ausgeht, wär's natürlich besser, es so weit zu bringen, dass es in sich kollabiert.«<img src="http://w0.extreme-dm.com/0.gif?tag=saftnase&j=n" border="0" alt="">
            1. Hallo Mathias,

              Das ß an sich?
              Nein, ich finde, es hat Stil bzw. Charakter.

              Danke. :-)

              • Tim
              --
              Memes don't exist. Tell your friends.
        2. Hi,

          Also, ich finde, die Regeln für Getrennt- und Zusammenschreibung sind doch wenigstens in den Ansätzen logisch. Zumindest, wenn man sie mit den sinnlosen ss/ß-Regeln vergleicht.
          Was ist an der ss/ß-Regel sinnlos?

          Vor der Reform: 2 aufeinanderfolgende s in einer Silbe ==> ß

          Jetzt:
          2 aufeinanderfolgende s in einer Silbe nach einem langen Vokal ==> ß
          2 aufeinanderfolgende s in einer Silbe nach einem kurzen Vokal ==> ss

          Was dann dazu führt, daß (ganz offiziell) in Deutschland Geschoss und in Österreich Geschoß richtig ist...

          Wie war das? Durch die Rechtschreibreform sollte die Rechtschreibung vereinfacht werden.

          cu,
          Andreas

          --
          Der Optimist: Das Glas  ist halbvoll.  - Der Pessimist: Das Glas ist halbleer. - Der Ingenieur: Das Glas ist doppelt so groß wie nötig.
          http://mud-guard.de/? http://www.andreas-waechter.de/ http://www.helpers.de/
          1. Hallo, Andreas,

            Was ist an der ss/ß-Regel sinnlos?

            Vor der Reform: 2 aufeinanderfolgende s in einer Silbe ==> ß

            Aha. War mir nie aufgefallen, ich habe es immer als Wirrwarr aufgefasst; mal mit ß, mal ohne ß. Anscheinend habe ich mich geirrt. Schandeübermeinhaupt.

            Mit der alten Regel fand sich die Aussprache nicht im Schriftbild wieder - das mag ich an der neuen Regelung, beim Lesen und stillen Vertonen wird das Wort sofort erkannt. Obwohl es mit ß meist schöner aussieht und gewissermaßen originär anmutet (»Proceß« versus »Prozess« etc.).

            Wie war das? Durch die Rechtschreibreform sollte die Rechtschreibung vereinfacht werden.

            Ich sehe keine sonderliche Erschwernis, die neue Regel hilft mir sogar und ist m.M.n. ebenso einfach nachzuvollziehen und lässt sich simpel und fast stupide antrainieren.

            Grüße,
            Mathias

            --
            »In Anbetracht des extrem schädlichen Einflusses, der von diesem Forum ausgeht, wär's natürlich besser, es so weit zu bringen, dass es in sich kollabiert.«<img src="http://w0.extreme-dm.com/0.gif?tag=saftnase&j=n" border="0" alt="">
          2. Hallo

            Jetzt:
            2 aufeinanderfolgende s in einer Silbe nach einem langen Vokal ==> ß
            2 aufeinanderfolgende s in einer Silbe nach einem kurzen Vokal ==> ss

            Was dann dazu führt, daß (ganz offiziell) in Deutschland Geschoss und in Österreich Geschoß richtig ist...

            Was dann dazu führt, dass ... <= ! (noch vier offizieller!) ;-)
            Welches Geschoß überhaupt? Das Schußwaffenprojektil oder die Etage?

            Tschö, Auge

            PS: Wie Du siehst, verwende ich, gerade in Hinsicht auf das "ß"
            konsequent die alte Rechtschreibung von 1902 (, die ja schon 1943
            und noch einmal in den 60-er Jahren reformiert wurde).

          3. Moin!

            Also, ich finde, die Regeln für Getrennt- und Zusammenschreibung sind doch wenigstens in den Ansätzen logisch. Zumindest, wenn man sie mit den sinnlosen ss/ß-Regeln vergleicht.
            Was ist an der ss/ß-Regel sinnlos?

            Vor der Reform: 2 aufeinanderfolgende s in einer Silbe ==> ß

            Jetzt:
            2 aufeinanderfolgende s in einer Silbe nach einem langen Vokal ==> ß
            2 aufeinanderfolgende s in einer Silbe nach einem kurzen Vokal ==> ss

            Nö, man hat da durchaus vereinheitlicht. Denn es gilt ja schon immer folgende Regel: Nach kurzem Vokal folgt doppelter Konsonant.

            Beispiele: Tritt, Brett, locker (ck = kk), Bagger, Tipp,...

            Jetzt eben auch: Geschoss, Genosse, Pass,...

            - Sven Rautenberg

            --
            Signatur oder nicht Signatur - das ist hier die Frage!
            1. Hi,

              Nö, man hat da durchaus vereinheitlicht. Denn es gilt ja schon immer folgende Regel: Nach kurzem Vokal folgt doppelter Konsonant.

              Das scharfe S ist aus der Ligatur von langem und rundem s entstanden, ist also eigentlich schon ein doppelter Konsonant...

              cu,
              Andreas

              --
              Der Optimist: Das Glas  ist halbvoll.  - Der Pessimist: Das Glas ist halbleer. - Der Ingenieur: Das Glas ist doppelt so groß wie nötig.
              http://mud-guard.de/? http://www.andreas-waechter.de/ http://www.helpers.de/
              1. Hallo!

                Das scharfe S ist aus der Ligatur von langem und rundem s entstanden

                Diese These ist umstritten.

                emu
                [der die ss-ß-regelung der nrs gelungen findet]

                1. Hi,

                  Das scharfe S ist aus der Ligatur von langem und rundem s entstanden
                  Diese These ist umstritten.

                  Selbst wenn es aus der Ligatur von s und z entstanden wäre, wäre das immer noch ein Doppel-Konsonant (wenn auch kein doppelter Konsonant)...

                  cu,
                  Andreas

                  --
                  Der Optimist: Das Glas  ist halbvoll.  - Der Pessimist: Das Glas ist halbleer. - Der Ingenieur: Das Glas ist doppelt so groß wie nötig.
                  http://mud-guard.de/? http://www.andreas-waechter.de/ http://www.helpers.de/
                  1. Hallo Andreas,

                    Selbst wenn es aus der Ligatur von s und z entstanden wäre, wäre das immer
                    noch ein Doppel-Konsonant (wenn auch kein doppelter Konsonant)...

                    Es gibt auch die These, daß es aus der Ligatur von h und s entstanden sei.
                    Ich halte das nicht für allzu unwahrscheinlich; meine Vorfahren trugen mal
                    den Nachnamen 'te Pahs' anstelle des heutigen 'Tepaße' (Wobei es erstere
                    Schreibweise immer noch und letztere Schreibweise auch mit Doppel-s gibt).

                    Sicher, das sind auch zwei Konsonanten, aber ein ganz anderes Lautbild.

                    • Tim
                    --
                    Memes don't exist. Tell your friends.
  6. Moin!

    Die "neue" deutsche Rechtschreibung hat die Eigenart (Vorteil/Nachteil?),
    dass viele Dinge nicht mehr falsch sind (vs. nicht richtig!).
    Du kannst an vielen Stellen also dein Sprachgefühl entscheiden lassen!

    Insgesamt besteht die Tendenz, neuerdings mehr Wörter auseinander zu schreiben.
    Daher habe ich mir angewöhnt, bei unklaren Einzelfällen zunächst von einer
    Getrenntschreibung auszugehen <- und dann zu schauen, ob diese Version Potenzial
    für Missverständnisse birgt. Wenn dies nicht der Fall ist, lasse ich es so.

    Beispiel s.o.: auszugehen ... weil "aus zu gehen" dass Missverständnispotenzial
    einer Verabredung birgt. Ein solches Vorgehen legt der Duden in seinen Regeln
    grundsätzlich sogar nah ... wenn auch nicht immer mit den gleichen Ergebnissen wie ich ;-)

    Aus meiner Erfahrung können aber versierte Leser solche Gedanken nachvollziehen, weil sie
    selbst unsicher geworden sind, weniger versierte Leser erkennen regelmäßig schon das Problem
    nicht -IMHO wird es immer schwieriger, bei falscher Rechtschreibung ertappt zu werden!
    (Hoffentlich sind jetzt keine Stilblüten hier im Text!)

    Gruß

    Der Hans

  7. hi

    "Der von der Funktion zurueckgegebene Wert ist eine Zahl."
    "Der von der Funktion zurueck gegebene Wert ist eine Zahl."
    "In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueckgeben."
    "In diesem Fall kann die Funktion nichts zurueck geben."

    mein sprachgefühl sagt mir (unabhängig von der neuen rechtschreibung), dass es zusammengehört (zusammen gehört? ;)

    ich gebe nicht einfach irgendwohin, sondern ich gebe zurück, also zurückgeben...

    wieso überhaupt eine rechtschreibereform? da paukt man sich den mist ewig lange ins hirn und dann sowas... naja...

    weisst du was? schreib doch retournieren :)

    gruss

    1. Guten Tag,

      mein sprachgefühl sagt mir (unabhängig von der neuen rechtschreibung), dass es zusammengehört (zusammen gehört? ;)
      ich gebe nicht einfach irgendwohin, sondern ich gebe zurück, also zurückgeben...

      Deswegen ja nach NDR auseinander. Was man bei Deklination trennt, trennt man immer. Hieße es "ich zurückgebe", hieße es auch "zurückgeben", da es aber "ich gebe zurück" heißt, muss es auch "zurück geben" heißen.

      weisst du was? schreib doch retournieren :)

      Wie man den Wortsinn entstellen kann:
      retournieren oder retour nieren oder Retournieren *scnr*

      mfg
      Siechfred <-- das ist _keine_ NDR, die gilt bei Eigennamen nicht

      --
      Opinions are like assholes: everybody has one.
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