fjh: XML?

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Hallo Thomas,

Aus der sicht eines Computers stimmt sogar, dass "alles" nur Daten ist. Aber wenn Programmierer auch schon so zu denken anfangen

Programmierer müssen so denken.

und dann dieses Denken auch in XML umsetzen, entstehen flachstrukturige XML-Dateien mit vollkommen sinnlosen/sinnfreien MarkUp und bar jeweder internen Sematik.

Wie Michael schon sagte: Das Modellieren von DTDs bzw. XML-Strukturen ist eine anspruchsvolle Designaufgabe, die ein Designer leisten sollte (kein Programmierer). In der Regel ist das der aufwendigere (auch organisatorisch) Prozess. Denn in der Regel wird der Designer andere mit einbeziehen müssen usw.

Ich gebe Dir recht, dass die Praxis oft anders aussieht und nicht immer adäquates Markup entsteht. Das liegt aber meiner Meinung nicht an einer falschen Daten- (statt Dokumenten-) sicht, sondern an mangelnder Abstraktionsfähigkeit. Abstraktionsfähigkeit heisst ja nicht nur *irgendetwas* zu abstrahieren, sondern die wesentlichen Dinge. Abstraktion ist immer eine Form der Auswahl, eine Sicht auf die zu modellierende "Welt".

Die Datenwelt ist zugegebenermaßen flach, regelmäßig, langweilig; aber diese Tatsache kann man Ihr kaum zum Vorwurf machen.

Das ist der Punkt wo ich meine, dass der Programmierer gar nichts begriffen hat und er möge bitte bei seiner Datenbank oder sonstwas bleiben, aber nicht meinen XML einsetzen zu können.

Die Leute die Du mit dieser Polemik im Auge hast, werden sowieso höchstens aus relationalen Tabellen XML generieren ;-)

Deshalb rede ich viel lieber über XML-Dokumente und strukturierte Erfassnung von Informationen statt über "Daten".

Och nee, jetzt nicht noch den Informationsbegriff mit reinbringen ;-)
Wie hiess es immer in meinem Studium vom Inf-Wiss-Guru-Prof: "Information ist Wissen in Aktion" oder so ähnlich. Was zum Teufel ist dann aber Wissen, hehe. Totes Bildungsgut, um bei Günther Jauch Geld zu verdienen?
OK, nennen wir es Informationen, Inhalte, Daten, Faktum bleibt XML ist für regelmäßige Strukturen ebenso geeeignet wie für komplexere dokumentenartige Strukturen und auch ein wichtiger Aspekt: für viele Arten von Informationen, die man möglicherweise nicht als Daten oder Dokumente bezeichnen würde.

Im übrigen stimmen Stefans beobachtungen: aber ich sehe es nicht so unglaublich schwer an, XML zu begreifen: eine Analogie mit einer Grammatik lässt sich sehr leicht herstellen:
XML stellt die Regel zur Verfügung mit deren Hilfe man die Struktur beliebigen Sprachen bilden kann, wenn man dann von der allgemeinen Regel zu den konkreten Regel einer bestimmten Spache kommt und diese festhält, hat man eine DTD oder Schema.

Sehr guter Vergleich.

Deshalb meine ich das XML keine Datenformate beschreibt, wenn XML das täte müsste jede nur erdenkliche Element und Attribut bereits in der Spezifikation erfasst worden sein, was ja nicht der Fall ist.

Ich sehe, was Du meinst. Du reservierst den Begriff Datenformat für ein *spezifisches*, definiertes Format, während ich eher an die vorgegebene Struktur (kommasepariert, XML-Tags, RTF-Tags) dachte eher die Grammatik also. Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht was da der "Lehrmeinung" näher kommt. Aber ich könnte mich mit Deinem Gebrauch anfreunden.

Gruß
Franz

Grüße
Thomas