moin christoph
da hast du ja wirklich ein sehr heikles thema angesprochen, wie man an der einen oder anderen hitzigen diskussion sehen kann.
eigentlich gehöre ich ja genau zu der gruppe personen die du in deinem posting ansprichst. ich schreibe alles klein, meine satzzeichen sind nicht immer da wo sie hingehören und diverse worte ergeben erst nach austausch einiger buchstaben einen sinn.
ich könnt mich jetzt versuchen rauszureden...das kleinschreiben kommt vom vielen englisch, eine rechtschreibschwäche hab ich schon seit der grundschule und grammatik...wer kommt schon mit der deutschen grammatik klar? ;)
im prinzip ist es bequemlichkeit. ich kann nicht mit 10 fingern tippen und bin ungeduldig und habe mir auch nie richtig mühe gegeben im netz, egal ob bei e-mails oder forumsbeiträgen (beides privat), das in der schule gelernte anzuwenden. im geschäftsleben ist das was anderes, da achte ich sehr pinibel darauf.
ich traue jemandem der grundsätzlich alles kleinschreibt durchaus zu eine case-sensetive sprache zu meisten (dazu zähl ich mich mal nicht, da cfml nicht case-sensetiv ist ;)).
das eigentliche problem sehe ich vielmehr in der artikulationsunfähigkeit gewisser probanten. zunehmend lese ich postings hier im forum deren sinn sich mir erst nach mehrmaligem nachfragen erschließt, weil es dem verfasser nicht möglich ist 2 sätze zu formulieren die einen sinn ergeben.
imho liegt das einfach daran, das einfach die konzentration fehlt. und genau diesem personenkreis traue ich es nur bedingt zu valide sourcen zu produzieren.
wie immer sollte man natürlich nicht pauschalisieren (der satz ist doch eigentlich ein wiederspruch in sich, oder? ;)).
ich mache nunmehr seit 15 jahren kinder- und jugendarbeit (nein nein, ich lasse sie nicht arbeiten, das ist ja verboten ;), sondern arbeite ehrenamtlich mit ihnen :)) und sehe diese artikulationsschwäche bei immer mehr kindern und jugendlichen.
man meint, das es hauptsächlich kinder und jugendliche aus sozial schwachen famailien oder sozialen brennpunkten sind, aber das ist schon lange nicht mehr der fall, das geht quer durch die gesamte gesellschaft.
viele eltern versuchen die erziehung auf den kindergarten und die schule abzuwälzen, sehen dabei aber nicht, das dieses a) dazu nicht eingerichtet wurden und b) dazu auch garnicht in der lage sind.
das geht soweit, das es bei kindern und jugendlichen nicht nur sprachliche barrieren zu überwinden gibt, sondern auch motorische. welches kind das heute in die grundschule kommt kann sich schon eine schelife binden oder auch nur einen stift führen?
meiner erfahrung nach wird der prozentsatz derer die in der lage dazu sind immer geringer.
über die ganze problematik könnte man sich jetzt noch seitenlang (im übertragenen sinne, immerhin wird dieses posting, egal wie lang es nachher ist, auf nur einer seite stehen :)) auslassen, aber das muß ja nicht sein.
eine deiner fragen war ob man aktiv dagegen angehen soll und freiwillig soetwas wie einen "lehrauftrag" übernehmen soll...meiner meinung nach wäre es lobenswert, aber auch der kampf gegen die legendären windmühlen.
so long
ole
(8-)>