Hallo,
Ich glaube, zumindest das JAWS-Entwicklungsteam steht durchaus in regem Austausch mit der Accessibility-Szene. Die vertreten meines Wissens die Meinung, dass ein Screenreader seinem Namen nach eben nur das vorlesen soll, was auf dem Bildschirm erscheint.
einen ähnlichen Standpunkt hatte ich auch erst erwogen, dann aber überlegt dass eine "Abbildung" des Bildschirms sowieso unmöglich ist, auch nicht sinnvoll ist ausser der Anwender möchte möglichst ungefiltert dran sein (was ich natürlich auch sehr gut nachvollziehen kann).
Zudem sind ja alle Methoden wie auch position ersetzbar oder gleich zu bewerten, position-Hacks wären dann bald aus den CSS zu entfernen weil auch nicht wirksam, oder aber, eigentlich noch heikler, bei Tolerierung von position entsteht eine letztlich unakzeptable Quasi-Norm vorbei an W3C usw. statt einer nötigen Lösung wie per media=screenreader oder =aural, gerade beim Thema Barrierefreiheit eigentlich ein Unding, und auch rechtlich eine sehr heikle Situation.
Die Wertekombination -999px/990x ist eben keine willkürliche Wahl, sondern ein Erfahrungswert, weil gewisse Browser andere Werte nicht schluckten. Irgendwo hatte ich eine Diskussion gelesen, bei der es um die Findung eines solchen optimalen Wertepaars ging. Es wundert mich daher nicht, dass andere Werte, insbesondere krasse Phantasiezahlen, andere Resultate erzielen.
Zunächst hatten mir meine "üblichen" Werte schon nicht gereicht, dann hatte ich ein (wohl auch etwas prominentes) Beispiel mit -1000em gefunden.
Es sind eben doch keine krassen Phantasiezahlen, auch wenn es mit px nicht passiert wäre.
Unter Firefox für Linux habe ich das Problem nicht nachvollziehen können. Unter Firefox 1.0 auf Windows 98SE tritt der Fehler tatsächlich auch bei mir auf. Aber anscheinend nur bei diesen Extremwerten, nicht z.B. bei -999px/990px. Und wohl auch nur in Verbindung mit position:fixed. Weil ich diese Bedingungen für ziemlich speziell halte, würde ich nicht sagen, dass die Methode an sich dadurch diskreditiert wird.
Es bedarf wohl "em" und fixed, von daher würde ich die Warnung "em" hier gar nicht zu verwenden für sinnvoll und nötig halten, und empfehlen bei fixed genauer zu testen, und sich vielleicht noch des offenbar vorhandenen Restrisikos und der sowieso falschen Vorgehensweise bewußt zu sein. (zudem kann ich das mal als Mozilla-Bug melden)
Und "diskreditiert"? Das Verfahren als solches sowieso, und die Methode selbst könnte auch ihre "Unschuld" verloren haben, aber das wird m.E. erst in einem politischen Kontext relevant, und betrifft dann zunächst die Verwendung von CSS, die Rolle des W3C und die Screenreaderhersteller, und fällt dann wieder auf die hier betroffene Webdesign-Szene und letztlich alle an Konformität oder an Codeerstellung überhaupt Interessierte zurück.
Wie eingangs schon angedeutet, Austausch mit der Accessibility-Szene usw. ist in der Form womöglich falsch, vielleicht sollten bei solchen Themen eben doch mal ganz kleinkariert Erbsen gezählt werden wie anderswo auch um zu einem verläßlichen und verbindlichem Ergebnis zu kommen, sonst hätten Ansprüche wie Validität und Code-Konformität doch gleich bei "best @800/explorer" bleiben können und es wär gut.
Grüsse
Cyx23