Hallo Robert,
einerseits widerstrebt es mir natuerlich einem Menschen wie Dir zu widersprechen, aber anderseits werde ich dafuer ja mit Lerneffekten belohnt, also wird es nicht allzu dumm sein es zu tun. Also, nach dieser pflichtschuldigen Vorrede ...
Diese denken also nach Deiner Erfahrung nicht objektorientiert. Nun, was machen die denn dann?
Sie denken spaghetti. Sie denken tayloristisch.
Also, das sind Leute, die ich gerne auf UIs losjage bzw. losjagen wuerde. Allerdings erwarte ich dann dennoch keine "hervorragende" Arbeit.
Mit "prozeduralen Sprachen" meinte ich Sprachen, die keine OO-Konzepte implementieren.
Schon klar. (Vielleicht eine kleine Erklaerung, warum ich Programmierer "prozeduraler" Natur schaetze. Und zwar bin ich vor acht Jahren in eine Firma gekommen, die _ausschliesslich_ COBOL-Software im Einsatz hatte. Der Compiler incl. Maskengenerator hatte seit vermutlich 1985 kein Update erfahren und die Datenhaltung bestand aus Rudeln von Dateien incl. Indexdateien, sog. ISAM-Datenhaltung. Ich fand das anfaenglich sehr uncool bis ich irgendwann feststellte (ich habe aber natuerlich auch einige Uebel festgestellt), dass die ISAM-Datenhaltung eine ordentliche relationale war und die Datenzugriffe gut geschrieben waren und eigentlich alles "irgendwie" objektorientiert war (Ich schreibe "irgendwie", da ich mit der Entitaetenbildung bzw. Erkennung nicht superhappy war), was mir auch der Unternehmenschef, der das alles seit Ende der Siebziger zusammengebastelt hat (und damit gross wurde), durch Aussagen bestaetigte.)
Ich bezweifle, daß der Versuch, objektorientierte Lösungsmodelle in derartigen Sprachen umzusetzen, zu optimalen Ergebnissen führt.
Klar, nicht explizit OOP-faehige Sprachen machens da nicht leicht.
Nicht-OO-Sprachen implizieren Nicht-OO-Problemanalysen und -Lösungsansätze, und sicherlich lassen sich mit solchen Konzepten gute Antworten auf reale Aufgabenstellungen geben.
Erstens glaube ich das mit den Implikationen nicht so ganz und zweitens ist Realitaet ueberhaupt nur mit objektorientierten Vorgehensweisen in IT nachzugiessen.
Um es mit Deinen Worten zu formulieren: viele OO-Entwickler können nicht objektorientiert denken.
Hmm, gefaellt mir.
Gödel spricht von "hinreichend mächtigen" Systemen.
Mich taete interessieren, wann Systeme hinreichend komplex werden um "ihre Axiome" zu sprengen. (Hmm, koennte vielleicht auch ein wenig mit den Axiomen zusammenhaengen, merke ich mal schweinchenschlaumaessig an.) Ist das, aeeh, erforscht?
Gruss,
Ludger