Hallo Schuer,
man geht also wählen, klar. Aber mal so gesehen: es gibt Menschen, die sich sehr mit Politik auseinandersetzen, die sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet haben, Diskussionen führen und vielleicht ein gutes Verständnis davon haben, was "gut" für uns, das Volk, ist.
Klar gibt das die. Und die sollte man imho schon auch mal machen lassen und nicht immer alles besser wissen. Aber zugucken und erörtern, ob das gut ist, was die da so tun, muss man eben. Es gibt sonst keinen, der sie kontrolliert.
Wenn Du einen Handwerker mit etwas beauftragst, guckst Du doch auch immer wieder nach, ob der das macht, was Du willst und ob das zumindest so aussieht als würde er nicht Pfuschen oder? Dazu musst Du auch nicht wissen, wie das geht, aber Du musst versuchen, nachzuvollziehen, was der da so macht und gegebenenfalls eingreifen, wenn Du der Sache nicht mehr traust.
"Profis", sozusagen. Auf der anderen Seite gibt es die Art von Menschen, die Stefan Raab für den Erstwählercheck gecastet hat - also diejenigen, die Helmut Kohl als Bundespräsidenten kennen und Deutschland nicht mehr auf einer Europakarte finden, wenn man Spanien rot markiert. Das ist natürlich sehr extrem beschrieben, aber es gibt durchaus eine nicht kleine Masse von politisch uninformierten Menschen.
Ja die gibt es, so lang es nicht zu viele sind, ist das unproblematisch.
Warum überlässt man nun also die wichtigen Themen nicht den Profis, sondern fordert auch die Politikjunkies aus der zweiten Kategorie zur Wahl und zum politischen Engagement auf, obwohl sie vielleicht rechts wählen, weil sie links nicht gefunden haben?
Unwissenheit ist oft einfach in Desinteresse begründet. Vermutlich versucht man diese Leute zu erreichen.
Warum muss platt gesagt jeder Volldepp seine politische Meinung abgeben und auf der Bühne mitreden müssen?
Sicher gibt es Meinungsäußerungen, auf die man gut verzichten könnte. Auch hier im Forum gibt es die natürlich, aber das ist ja nicht nur bei politischen Themen der Fall und vermutlich einfach ein notwendiges Übel.
Vielleicht sollte Demokratie andersrum betrieben werden: man entscheidet sich nicht FÜR Volksvertreter und deren Visionen, sondern mit beliebig vielen Kreuzchen GEGEN die, die es nicht werden sollen.
Gewonnen hat, wer die wenigsten gegenstimmen hat?
Da bin ich mir nicht so sicher, ob die etablierten Parteien weniger Gegenstimmen bekämen alls rechtsradikale oder irgendwelche weltfremden, kleinen Parteien.
Grüße
Daniel