Hallo,
[…] Wenn ich lediglich den Gewinn (ich meine _nicht_ den Umsatz) eines Unternehmens besteuere, trifft dies nur dann alle Bürger, wenn der Unternehmer seinen Gewinn weiter steigern möchte.
Das will er. Das ist eine Gesetzmäßigkeit.
Und deshalb soll es falsch sein, den Gewinn eines Unternehmens, vergleichbar dem Gewinn eines Arbeitnehmers, zu besteuern? Das ist doch unlogisch.
Nein, für mich nicht. Es werden ja gar keine Gewinne aus irgendwelcher Arbeit und aus irgendwelchem Einkommen mehr besteuert. Wobei man das Einkommen aus Zinsen ja nochmal überdenken könnte bzw. das in meinen Augen kompromissfähig wäre.
*g* Ja, wenn man keinen Staatsapparat (Verwaltung, Polizei. Gerichte), keine Sozialleistungen, keine kostenlose Bildung und keine freie Wissenschaft mehr will. Oder wie finanziert man die sonst?
Bist du nicht der Meinung, dass jeder selbst vernünftig genug ist, zu entscheiden, wieviel Sicherheit und Bildung er braucht?
... und es selbst finanziert, oder wie? Bzw. ... und es selbst finanziert, aber wie?
Aber der Staat könnte ja z.B. sein Geld wie andere auch verdienen, mit Dienstleistungen, Glücksspiel, Wetten/Aktien, Waffenhandel, …
Nein. Das meinst Du aber auch nicht ernst, oder?
Was hat denn eine „Grundsicherung“ mit Konsumsteuern zu tun?
Dass sie (die Grundsicherung) finanziert werden muss. Wie sonst, wenn nicht aus Steuern?
Nimm das Wort „Grundsicherung“ und füge die Silbe „ver“ an einer geeigneten Stelle ein. Nimm den entstandenen Begriff und überlege dir, wie man so etwas sinnvoll realisieren kann, bei Rückfragen und Hilfestellungen stehe ich gerne zur Verfügung.
*g* Nein, gerade _das_ will ich nicht. Versicherungsgesellschaften kann man nicht demokratisch wählen, nicht mal demokratisch überwachen.
Nochmal: Die steuerfinanzierte Grundsicherung sichert ein menschenwürdiges Überleben _aller_, auch unter Berücksichtigung der hohen Verbrauchssteuern. Man kann davon leben.
Du siehst also solche Dinge wie Rente oder BAFöG als zur Grundversicherung gehörig?
Nein, die Grundsicherung für alle macht sowas wie Rente und BAFöG überflüssig, Ältere und Studierende gehören zu allen ;-).
Wer davon dann noch sparen will, muss sich im Überleben einschränken.
Das ist vollkommen realitätsfern, was man wüsste, wäre man einmal Bezieher von Sozialhilfe gewesen. Es gibt unvorhersagbare Ereignisse, die nur durch Ersparnisse oder entsprechende Zuwendungen finanziert werden können, z.B. die Anschaffung einer Waschmaschine.
Ja, die muss man dann eben erarbeitet haben. An einer fehlenden Waschmaschine stirbt man nicht.
Wer sich mehr leisten will, oder, für wen auch immer, sparen, ohne sich im Überleben einzuschränken, muss anderweitig Geld dazuverdienen.
Sollen also unsere Rentner, damit sie auch weiterhin ihren Enkeln Geld geben können, wieder Arbeiten gehen? „Jaja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt.“
Nein, die eine Übergangsregelung muss es natürlich geben und die Älteren später haben sich dann sicher etwas erarbeitet.
Der Arbeitsmarkt ändert sich also, weil die Abhängigkeit Arbeit-Überleben durch die Abhängigkeit Arbeit-Besserleben ersetzt wird. Meiner Meinung nach stärkt das den Stand der Arbeitnehmer.
In wie fern? Dass die Arbeitgeber wieder ehrliche Arbeit angemessen bezahlen müssen?
Ja, auch.
Wer soll die Steuern zahlen? Da alle davon profitieren, doch auch alle, oder? Also eine Kopfsteuer? Warum nicht intelligenter? Wer viel verbraucht zahlt mehr, als jemand, der sich einschränkt.
Das ganze scheint mir unter dem Aspekt der Binnennachfrage kontraproduktiv zu sein, da derjenige, der den Standort durch Konsum stärkt, über die Steuerlast praktisch bestraft wird.
Ja, leicht wird es nicht ;-). Schrieb ich schon, dass "Schnäppchen im grenznahen Ausland" nicht dauerhaft sein können? Ja, schrieb ich schon.
Ein Unternehmen ist eine juristische Person, die auch von deiner Grundsicherung, sowie vielen anderen Dingen, die der Staat finanziert, profitiert.
Ja? Wie? Die Gebäudemiete von Unternehmen und deren Verbrauch wird der Staat natürlich nicht absichern.
Warum soll es daher unanständig sein, das Unternehmen für diesen Profit zur Verantwortung zu sein? Ich finde es viel unanständiger, wenn ausschließlich die Bürger (das schließt den Unternehmer mit ein) z.B. die Straßeninfrastruktur bezahlen, auf der die LKW der Unternehmen unterwegs sind. Ein Unternehmen ist in diesem Sinne auch nur eine Person – mit dem bisherigen Unterschied, dass sie keine Verbrauchssteuern bezahlt.
*g* Das Unternehmen fährt LKW?
viele Grüße
Axel