Moin!
Aber die Hausfrau mit ihrem statistischen Warenkorb geht wohl nicht tanzen.
Die Zusamensetzung des Warenkorbes kannst du gern nachschlagen.
„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“ Ich _weiß_, dass ich eine statistische Abweichung bin, weshalb mich irgendwelche Warenkörbe noch nur periphär tangieren.
Für Otto Normals Haushalt scheint das zweitrangig zu sein, doch mich als Schüler/Student belastet das zusätzlich.
Das ist Unfug, denn es belastet dich nicht als Schüler oder Studenten, sondern als Verbraucher, und auch nicht zusätzlich, sondern im Rahmen deiner Gewohnheiten. Der Warenkorb kann nichts für dein vom Durchschnitt abweichendes Verhalten.
Es ist dann aber trotzdem Schwachfug uns Verbraucher mit einem Warenkorb zu kommen und zu sagen, „nein, die Preise haben sich nicht (überproportional) erhöht“, weil diese Verallgemeinerung einfach falsch ist. Manche Waren und Dienstleistungen wurden stärker verteuert, andere vielleicht sogar günstiger, aber man kann dieses Preisverhalten nicht als „die Preise haben sich nicht (überproportional) erhöht“ pauschalisieren.
Und selbst das normale Einkaufen am Samstag Vormittag kostet heute locker 70 Euro, während es früher vielleicht 100 DEM waren. Das ist nicht gefühlt, sondern fakt.
Eben noch "locker" und "vielleicht", jetzt schon "fakt"?
Ich _weiß_, dass ein Samstags-Einkauf bei „Feinkost-Albrecht“ früher, d.h. kurz vor der Euroumstellung nicht mehr als 100DEM gekostet hat, während es zwischen 70 und 80 Euro sind, weil ich gelegentlich beim Einkaufen dabei bin und auch selbst Einkaufen gehe.
Ich habe die Formulierung „locker“ im Sinne von „rund“, „etwa“ oder „circa“ benutzt, mit einer Abweichung von deutlich weniger als ±20 Euro.
Wieso sollen die Verbraucher eigentlich immer für dumm und unzurechnungsfähig verkauft werden?
Sie für eine Handvoll Euro zu verkaufen, wäre mir auch lieber, aber deine gefühlte Teuerung ist leider keinen Cent wert.
Natürlich ist die Teuerung gefühlt: Je mehr ich ausgebe, desto leichter wird mein Portmonee. Und bei so manchen Preisen fühle ich mich auch auf den Arm genommen, z.B. bei Musik-CDs, wobei die seit der Euroumstellung sogar wieder leicht günstiger geworden sind, aber deren Preisanstieg Ende 2001-Anfang 2002 betrug häufig (das _weiß_ ich, weil ich gelegentlich CDs kaufe) 30 DEM → 20 Euro.
Wenn ein Geschäftsmann seine Preise der allgemeinen Preisentwicklung anpasst, dann ist das seine Sache und wohl gerechtfertigt, aber wenn er diese Verteuerung vertuschen möchte und stattdessen seinen Kunden Dummheit und „gefühlte Teuerung“ unterstellt, ist das eine grobe Unverschämtheit. Dumm ist es nur, wenn die ganze Volkswirtschaft mitmacht, weil es dann keine günstigeren Anbieter gibt, auf die man ausweichen kann.
Viele Grüße,
Robert