Hallo.
„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“
Traue keinem Spruch, der aus einem Ministerium für Propaganda stammt und der der Verunglimpfung von Kriegsgenern diente. Die Promotion meiner Schwester im Fach Sozialstatistik wird übrigens von jemandem betreut, der sich durchaus mit Lügen und Irrtümern in diesem Bereich befasst hat und mir für diese und ähnliche Fragen gern zur Verfügung steht.
Es ist dann aber trotzdem Schwachfug uns Verbraucher mit einem Warenkorb zu kommen und zu sagen, „nein, die Preise haben sich nicht (überproportional) erhöht“, weil diese Verallgemeinerung einfach falsch ist.
Sie ist nicht falsch, sondern statistisch.
Manche Waren und Dienstleistungen wurden stärker verteuert, andere vielleicht sogar günstiger, aber man kann dieses Preisverhalten nicht als „die Preise haben sich nicht (überproportional) erhöht“ pauschalisieren.
Noch weniger pauschalisieren kann man allerdings das Gegenteil.
Wenn ein Geschäftsmann seine Preise der allgemeinen Preisentwicklung anpasst, dann ist das seine Sache und wohl gerechtfertigt, aber wenn er diese Verteuerung vertuschen möchte und stattdessen seinen Kunden Dummheit und „gefühlte Teuerung“ unterstellt, ist das eine grobe Unverschämtheit.
Wenn man dabei übersieht, dass viele Preiserhöhungen in Erwartung der Währungsreform und der damit verbundenen Gelegenheit, aber auch der technischen und kaufmännischen Komplikationen aufgeschoben und später auf einen Schlag vorgenommen wurden, ist das schlichte Kurzsichtigkeit.
MfG, at