Hi,
Menschen sind schlecht und gemein!
Also das ist doch absoluter Unfug!
Du bist also der Meinung, dass der Mensch von Grund auf gut ist?
Wieso verfällst Du von einem Extrem ins andere?
Ich bin der Meinung, daß der Mensch zuerst einmal ein Tier ist. Ein vorausschauend denkendes, zur Selbstreflektion und zum Altruismus fähiges Tier, aber Tier.
Aber weder sind die Menschen allgemein gut, noch sind die Menschen allgemein schlecht.
Kennst du "Das 5. Element"?
Ei verfreilich. :-)
Die Szene als sie bei ihren Studien bei dem Buchstaben "W" (war - Krieg) ankommt, weint sie und gibt den Glauben an den Menschen auf.
Fein - dann kennst Du ja auch das Ende des Films! 8-) Schau mal unter "L" nach. ;-*
Ich gehe in mich, überlege und komme zu dem Schluss: ich kenne _keinen_ _einzigen_ Menschen, der "gut" im biblischen (oder auch kantschen) Sinne wäre.
Das ist bedauerlich - auch wenn es natürlich zw. "perfekt gut" und "abgrundtief schlecht" eine ziemliche Bandbreite des "Erträglichen" gibt. ;->
Und ob irgendwelche Schläger nun noch nie etwas von Kant oder noch nie etwas von der Bergpredigt gehört haben (oder es nicht für relevant erachten), ist wohl absolut egal.
Eben nicht.
Ich glaube, wenn du auf der Intensivstation im Koma liegst, ist dir herzlich egal, nach welchen Normen sich der Übeltäter *nicht* gerichtet hat. Dein Problem ist, daß er sich an *keine* gehalten hat.
Das sagst *Du*. Andere Christen (oder Anhänger anderer Religionen) sehen das durchaus anders - bei gleichen Quellen.
Das weiss ich. Du fragtest aber, wer _ich_ denn sei, Gott zu hinterfragen ;)
Höchstens rethorisch - real fragen das solche Leute wie Benedikt XVI. oder gar Osama bin Laden.
Im Grunde wollen wir beide auf eine "vernüfntige" Moral hinaus.
Keine Frage - und ich sehe durchaus, daß die Aufklärung nicht "aus dem Nichts" gekommen ist, sondern der westliche Kulturkreis, aus dem sie entstammt, tief in Gedanken wie der Bergpredigt verwurzelt war und ist (und hoffentlich auch sein wird - und sei es aus historischen Gründen).
Aber ich frage dich: woher soll deine allgemeingültige, aufklärerische Moralvorstellung kommen?
Aus sich selbst. *Das* ist auch einer ihrer *großen Vorteile* gegenüber jedweder Legitimation, die sich aus einer ...
Ich fand Axels Idee von der übermenschlichen Kontrollinstanz sehr interessant.
... "übermenschlichen Kontrollinstanz" her versteht. Die Aufklärung ist ja *gerade deswegen* angetreten, dieses "Hilfskonstrukt" verzichtbar zu machen (aus mehreren Gründen).
Nehmen wir an, der Mensch benötigt für die Moral tatsächlich eine solche Instanz
Ich sehe nicht, daß der Mensch, intelligentes Tier, das er nunmal ist, auf eine solche Instanz angewiesen ist. Im Gegenteil: Ich erachte es als kontraproduktiv (weil interpretierbar und manipulierbar), auf eine solche Instanz angewiesen zu sein.
Und ich sehe übrigens auch nicht, daß eine moralethische Einstellung auf Basis der Aufklärung mit einem Glauben an Gott unvereinbar wäre. Besonders erfreut es mich insofern, daß (mittlerweile) auch religöse Führer wie Papst Benedikt XVI. (da schlägt wohl auch der Intellektuelle in ihm durch) sich durchaus in der Geschichte der Aufklärung sehen, wenn auch natürlich mit einem Schwerpunkt eher hin zum Gottesbezug. ;)
Gruß, Cybaer
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