Klaus Junge: (ZUR INFO) 'haste mal 'ne ...'

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Hallo Stefan,

Ich bin mir aber nicht so sicher, ob es "nur"
die Erwartungshaltung der User ist...
...Medien die Erwartungshaltungen...

Naja, wenn Du das so ausdrückst, verschwimmen mir
die Begriffsgrenzen.
Wo kann ich denn eine Linie ziehen zwischen Medien und Usern?
Irgendwie kriege ich die nicht wirklich auseinanderdividiert.
Medien sehen sich als Diener der User (Zuschauer, Leser...) und
diese User bedienen sich dessen was es gibt.
So verrufen der Begriff Symbiose auch sein mag, er trifft doch zu.
Und, eigentlich meint Symbiose ja was mit 'gegenseitigem Nutzen'.
Medien können nicht ohne 'User', und 'User' meinen nicht ohne
Medien zu können. Ich kann mir zwar vorstellen ohne Fernsehen etc.
zu leben, kann mir aber durchaus auch vorstellen, daß ich dann
sowas erfinden könnte bzw an der Erfindung mitmachen.
Als das Forum neulich zu war, hab' ich doch auch immer mal
nachgeschaut. Ok, hab' auch andere Formen der Kommunikation
gefunden, aber geguckt hab' ich schon. Ehrlich.

Das Thema ist wohl recht vielschichtig und gut für eine
unendliche Geschichte geeignet...

Zu Beginn (na, ich sag mal, vor zwei, drei Jahren noch)
berichteten die Zeitschriften z.B. eifrig ueber HTML und
code-basierte Editoren und fanden das ganz normal.

Das erinnert mich an die Zeiten als es von den Assemblern zu
den Compilern ging.
Es gab Zeiten da war es selbstverständlich in Assembler
zu programmieren (davor hab' ich aber noch mit Kippschaltern
programmieren müßen). Dann kamen die ersten Compiler auf, so
mit P-Code und so. 'Das wird nie was' war allenthalben zu hören.
'Der Mensch kann doch nicht durch eine Maschine ersetzt werden',
und, 'total uneffektiv'...
Heute weiß doch kaum jemand noch was das ist und wozu das gut ist.
Ich werde regelmäßig belächelt wenn ich mal 'nen Interruptvektor
in ASM schreibe, ansosten finde auch ich 'Hochsprachen' wesentlich
effektiver. Irgendwann wird man nur noch per Drag&Drop programmieren.

Nun, was HTML und Konsorten anbelangt, sind wir wohl gerade in solch
einer Übergangsphase. Die Grundlagen (W3C) sind noch nicht so richtig
rund und die Hardware ist auch noch im Fluß (PowerlineNet...).
Die Tools werden Schritt für Schritt besser, aber, wie die Beiträge
zeigen, noch nicht so ganz. In weiteren 'zwei, drei Jahren' wird
es wohl nur noch so'n paar Kalkies geben die wissen was HTML ist.
Da wird man vermutlich nur noch WYSIWIggen.

Wer schreibt denn heute noch einen Brief ohne WinWord oder
Staroffice, wer kann denn heute noch eine Zeichnung in PostScript
definieren? Corel, Designer usw sind ja auch komfortabler.

Ich bin mir sicher, daß es keine Spökenkiekerei ist,
wenn ich annehme, daß auch HTML... diesen Weg gehen werden.

Was mich am Grundprinzip aber am meisten fasziniert, ist die
inherente Plattformunabhängigkeit. Bis auf wenige Ausnahmen
ist es ziemlich egal wo meine Anwendungen laufen, ob Win_xyz
oder MAC oder Linux oder wasauchimmer. Gut, ich kann zwar nicht
auf einen Kaufhaus-PC aufsetzen, dazu sind mir die Patienten zu
wertvoll, aber es wird mir zunehmend egaler welche Art von
Rechner dahintersteckt, Hauptsache ich kriege einen stabilen
Browser der meine Anwendungen und Applets versteht.

Bis dahin ist wohl noch ein steiniger Weg.
Packen wir's an oder lassen wir's liegen?
Wie ich Menschen einschätze, wohl ersteres.

Klaus