Robert Bamler: big@boss.com, oder Einstein hatte so recht.

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Hallo Sven,

Grob zusammengefaßt:
[...]

[...] solange man das Mailverhalten nicht in wenigen Regeln zusammenfaßt:
[...]

Deinen "Verhaltensregeln" kann ich nur zustimmen. Aber ich glaube, hierin liegt das Problem gar nicht einmal. Ich schätze, dass jeder, der in diesem Thread postet, kritisch mit dem Weiterverbreiten von unbestätigten Nachrichten im Internet umgeht. Auch kann ich mir denken, dass man jedem beliebigen Internet-User diese Verhaltensregeln erklären kann und wenn man ihm dann auch noch beibringt, wie er im Internet Informationen überprüfen kann, wird auch er kritisch handeln.

Aber man kann es nun einmal nicht jedem beibringen. Man kann von nicht jedem, der sich "einen Internetanschluss zulegen" will, zuerst einen "Führerschein für das Internet" verlangen. Natürlich würde jeder verstehen, dass sich im Internet Gerüchte schnell verbreiten. Aber eben nur, wenn er es entweder selbst erlebt oder wenn es ihm jemand beibringt. Du schriebst, dass Medienkompetenz verstärkt in Schulen gelehrt werden soll (bzw. dass sie überhaupt gelehrt werden soll). Das wäre wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, ist aber schwierig, weil hier die Kentnisse zwischen den Schülern sehr weit auseinanderklaffen.

Bleibt also nur noch, dass die Leute "selbst erfahren", wie sich Gerüchte im Internet verbreiten. Natürlich könnte man theoretisch auch das versuchen und ein Experiment veranstalten, bei dem die Verbreitung eines Gerüchtes vom Tag der Veröffentlichung an überwacht wird. Das ist technisch sicher nicht gerade einfach, aber man könnte zumindest über die Entwicklung von Suchtrefferzahlen bei Google und Hitstatistiken einer in dem Hoax verbreiteten URL Schätzungen aufstellen. Auch aus kettenbriefartig aufgebauten E-Mails ("Fügen sie Ihre Signatur am Ende dieser E-Mail hinzu. Bei 500 Signaturen leiten sie die Mail an xxx@xxx.xx weiter.") lassen sich Rückschlüsse ziehen. So könnte man dann öffentlich visualisieren,

  • Wie schnell sich der Hoax verbreitet
  • Wie stark die Verbreitung zurückgeht, wenn sich das Gerücht an einem bestimmten Tag
      als offensichtlich falsch herausstellt (es müsste ein Datum-gebundenes Gerücht sein)
  • Wie lange die Verbreitung trotzdem noch andauert (bzw. ob sie überhaupt irgendwann aufhört)

Das ganze ist aber natürlich nur Utopie, weil es unrealistisch und viel zu einfach ausgedacht ist. Außerdem würde selbst das wohl kaum etwas nützen.

Ich möchte es daher auch nur als "Gedankenexperiment" verfolgen: Würde die Veröffentlichung solcher Zahlen wirklich einige Menschen zum Nachdenken bewegen? Oder würde man so etwas genauso halbherzig überfliegen wie eine Virus-Hoax-Warnung, ohne sich viele Gedanken zu machen? Würden Leser so etwas überhaupt glauben - wer glaubt eine Meldung, die selbst zu Misstrauen auffordert?

Was meint ihr?

Robert (der jetzt aber arg vom Thema abweicht)

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