Mathias Bigge: big@boss.com, oder Einstein hatte so recht.

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Hi Thomas W.,

interessantes Beispiel für Manipualtion:

Die Frage ist zuerst einmal, ob die Wahrheitsfrage überhaupt für den Großteil medialer Produktionen wichtig ist.
Ausstellung ueber die Manipulationsmoeglichkeiten der Presse zwei Photos von Lady Diana und Dody Al-Fayed, einmal das Originalphoto, das der Paparazzi gemacht hat und dann die Version, die spaeter in der Zeitung erschien.

Das berühmteste Beispiel dürften die diversen Fassungen der Fotos des sowjetischen Zentralkomitee unter Stalin sein, in der zunächst Trotzki, dann immer mehr der Revolutionäre spurlos verschwinden.

Inhaltlich ist das Beispiel harmlos, zeigt aber doch, dass die Wahrheit (und zwar die objektive) sehr gerne manipuliert wird und zwar nur aus Profitinteresse und Sensationsgier.

Die Frage ist hier, ob es in diesem Beispiel überhaupt um Wahrheit geht. Natürlich wird hier Wahrheit verfälscht, aber wesentliches Kriterium solcher Beiträge ist eh nicht die Abbildung von Wirklichkeit, sondern die Konstruktion einer romantischen Welt der Aristokratie, die bestimmte Menschen, vor allem aus der weiblichen Abteilung, magisch anzuziehen scheint. Dass es solche Märchen wirklich geben soll, ist aus meiner Sicht nur ein beinahe unwichtiger Nebeneffekt, wenn er auch für die dargestellten Personen durchaus peinlich werden kann, wenn sie auch wissen dürften, dass sie die fürstliche Bezahlung vor allem ihrer Darstellerfunktion in diesem Massenspektakel verdanken.

Ich habe eine Viertelstunde vor den beiden Bildern gestanden, weil ich der Meinung war, dass man diese Retuschierung doch erkennen muesste. Ich hab's nicht (bin aber auch kein Profi).

Es ist eine Frage des Aufwandes. Es ist allerdings wirklich viel Arbeit, wenn man bis zur kleinsten Einheit hinunter, bei einem Foto etwa bis in die Kornstruktur, alles "in Ordnung" bringen will. Deshalb lässt sich mit einer entsprechenden Lupe oft doch noch etwas feststellen.

Viele Grüße
Mathias Bigge