Richard: Informatikunterricht an Schulen

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Hallo Oku,

Das hast du schön nachgeplappert. Vielleicht liegt´s ja einfach daran, dass diese Änderungen überwiegend schlecht _sind_?
Danke, in "Nachplappern" war ich immer schon recht gut. Warum soll ich denn nicht eine Meinung vertreten, die auch andere haben?
Außerdem glaube ich, dass wir etwas aneinander vorbeireden. (Wenn du das allerdings auf die Allgemeinheit beziehst kann ich dir auch Beispiele nennen.) Ich meinte, dass mich die Einstellung des Lehrers, der sich nichts sagen lässt schlecht (lies: nicht gut) ist. Oder meinst du deine Vorschläge wären schlecht?

Meine Vorschläge sind schlecht? Nö, dann hätte ich sie ja nicht gemacht. Ich verstehe nicht so ganz, was du damit sagen willst. Ich halte die heutigen Unterrichtsmethoden und Lehrpläne (und das bei weitem nicht nur im Fach Informatik) für gequirlte Scheiße.

Kannst du mir den Citratzyklus aufsagen? Oder die Reaktionsgleichungen der Endoxidation? Vermutlich nicht. Und weißt du warum? Weil du so etwas nie brauchst, es sei denn du willst einen Beruf in der Richtung ergreifen. Dann lernst es allerdings während des Studiums sowieso. Also ist es doch vollkommener Schwachsinn, sowas zu lehren! Warum weiß denn heutzutage niemand über die zwitschernden Vögel oder die blühenden Pflanzen im Wald bescheid? Das lernt man nicht, obwohl es doch das ist, was einen unmittelbar betrifft und wozu man einen praktischen Bezug herstellen kann.

Kein Wunder, dass die Abiturienten in Deutschland die ältesten in ganz Europa sind. Weil sie mind. zwei-drei Jahre mit sinnlosem Wissen geüllt werden, das ins eine Ohr reingeht und aus dem anderen sofort wieder rauskommt, ohne dabei irgendwo hängenzubleiben [1].

Tja, da scheiden sich die Geister. Ich finde man sollte einfache Beispiele bringen und dann Nachteile erklären, bzw. erwähnen. Und den Praxisbezug kann man erst nach einer Einführung machen, die nun mal "Klicki-Bunti" ist, wenn die Schüler wissen, was ein "alert" überhaupt ist. Wenn man dabeiu Pech mit den Lehrern hat kann man leider nichts machen. Man kann versuchen ihn dazu zu bringen etwas weiter zu gehen, aber mehr auch nicht. Sowas muss vom Schüler kommen.

Ich stelle mir das so vor:

Der Lehrer zeigt uns eine diesbezüglich interessante Website, fragt uns, ob wir uns vorstellen können, wie diese "gemacht" wurde [2]. Dann erklärt er es uns anhand der Funktionsweise des Internets, sprich er sagt, was auf dem Server und was beim Client stattfindet, wo und wie Daten übertragen werden etc.

Im zweiten Schritt bringt er uns an kleineren Beispielen den Quelltext nahe. Dass die Schüler selbst etwas entwickeln halte ich für vollkommen unnötig.

Dann bist du mit deinem Informatiklehrer offenbar nicht mit viel Glück gesegnet. Zat's laif (Denglisch for "That's life") ;-)

Was die Noten angeht schon. Die könnten nicht besser sein im Moment.

Wahrscheinlich hast du recht, aber das meinte ich nicht.
Lehrer sind eher gelangweilt, müssen sich das nicht anhören und erst recht nicht können und wissen, Schüler hingegen sind genervt, weil sie das können und wissen _müssen_. Sie sind also gezwungen, sich damit zu beschäftigen. Und das nervt sie. Meiner Meinung nach.

Wenn du danach gehst kannst du Schule sofort abschaffen.

Beste Grüße
Richard

[1] jedenfalls nicht länger als bis zur Prüfung. Auf der Abschlussfeier wird es dann runtergespült.
[2] <del>gute</del><ins>leistungsstarke</ins> Schüler können sich hier ihre Bestätigung holen